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Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
Hallo,
ich würde gerne von hier eventuell mitlesenden *Patienten* wissen, was sie dabei empfinden, wenn sie hier im "Hinterbliebenen Forum" lesen. Meine Frage richtet sich ausschließlich an Patienten (und eventuell noch an Angehörige), die in KrebsKompass Foren nach Unterstützung zur *Überwindung* der Krankheit und nach Hoffnung suchen. Dass schon allein in meiner Frage Kritik angedeutet ist, ist klar, und ich will sie daher auch kurz erläutern, hoffe aber, dass in den womöglich schnellen und heftigen Reaktionen nicht die Antworten derer untergehen, an die die Frage eigentlich gerichtet ist. Der KrebsKompass Foren Bereich ist von der Struktur, der Bedienbarkeit sowie der regen Teilnahme einer der besten den ich kenne. Gerne würde ich ihn empfehlen. Der "Angehörigen Bereich" allerdings ist schon problematisch durch die Art einiger Beiträge, doch ein "Hinterbliebenen" Forum in ein Auswahlmenü zu integrieren, dass vor allem von *Patienten* benutzt wird erscheint mir, gelinde(!) gesagt, unpassend ! Dass es ein solches Forum wie dieses gibt mag sicher wichtig sein, ich habe sehr sehr viele eurer Beiträge gelesen. Euren Schmerz verstehe ich, denn es ist auch meiner. Ich hoffe, dass verstanden wird, dass nicht euer Bedürfnis nach Austausch und Trost der Punkt meiner Kritik ist. Grüße Lillebror http://www.leukaemie-links.de.vu/ |
Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
Hallo Lillebror
warum sollte denn das Forum für Hinterbliebende für uns als Betroffene problematisch sein? ich selber lese hier im Hinterbliebenden-Forum , sowie im Angehörigen-Forum und im Betroffenen-Forum. Denn ich bin eigentlich alles. Ebenfalls Hinterbliebende, wie Angehörige und auch selber betroffen. Ich meine sogar, nur wenn man sich mit allem was diese Krankheit eben ausmacht befasst, kann mich selber sehr sehr helfen. Es nutzt mir als Betroffene überhaupt nix, wenn ich den Teil,den sicherlich auch meine Angst ausmacht es vielleicht nicht zu schaffen, einfach ignoriere - und mir nur die guten "Info-Mails" sowie "Gute-Hoffnungs-Mails" usw. antue. Dann bleibe ich doch mit dem, was meine Angst ausmacht ganz alleine. Durch das Angehörigen-Forum kann ich als Betroffene die Möglichkeit finden ( und bereden), wie ich vielleicht anders auf meine Angehörige eingehe - oder verstehen zu lernen, warum meine Angehörigen vielleicht ganz anders reagieren, als ich es mir wünschen würde. Habe ich das auch verstanden, kann es ein MIteinander geben. Genauso wichtig finde ich zu wissen, das Angehörige wie auch Hinterbliebende eine Möglichkeit des Austausches haben. So kann ich mir auch mal beruhigt sagen, so haben meine Angehörigen auch die Möglichkeit sich auszutauschen, wenn sie mit etwas nicht klar kommen. Ich habe meinen Brüdern sogar diese url gegeben, damit sie sich mal umsehen können, wenn ihnen danach ist. Außerdem sind doch die Foren gut zu erkennen. Es liegt in meiner Verantwortung, wo und was ich lese oder eben nicht lesen möchte. Wie Du siehst - ich habe damit keinerlei Probleme. Im Gegegnteil, für mich ist es eine ideale Mischung. viele Grüße elisabeth |
Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
Liebe Lillebror,
ich bin zwar n u r Angehörige. Aber - ja und nun kommt das grosse Aber. Meine Schwester war krebskrank. Während ihrer Krankheit bin ich auf das Forum gestossen. Es hat mir sehr geholfen und viele Fragen beantwortet. Man fühlt sich sehr hilflos. Vor allem am Anfang, wenn man durch den Arzt / Angehörigen die Prognose erfährt und dann doch die Kraft haben muss, den Kranken zu unterstützen. Dies ist selbstverständlich, man macht es gern und aus vollem herzen... Gar keine Frage. Nur wenn dann die Zeit doch gegen einen läuft und das Wettrennen gewinnt... Man fällt in ein tiefes, tiefes Loch. Es erwischt einen voll, der Boden unter seinen Füssen tut sich auf. Wenn ich in dem Moment das Forum nicht gehabt hätte, dann wäre es um vieles schlimmer gewesen. Gerade deshalb finde ich es gut, dass es dieses Forum gibt. Es wird ja nicht nur von Betroffenen gelesen, sondern auch von Angehörigen. Ausserdem - da muss ich Elisabeth recht geben - man ist doch mündig, kann doch selbst entscheiden, klinke ich mich in das Forum ein und entscheidet doch autark, was man liest und was nicht - oder etwa nicht? Hast du da Probleme mit? Irgendwie finde ich deine Fragestellung etwas seltsam? Leider gehört der Tod zum Leben dazu... und ich weiss von meiner Schwester, dass sie sich mit diesem Thema auch beschäftigt hat. Es war ihr irgendwie durch aus bewusst, dass sie es nicht schaffen könnte. Viele Grüße Lisa |
Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
hallo lillebror,
ich finde deine frage schon etwas komisch. gehört der tod nicht unmittelbar zum leben? gerade bei krebspatienten kann es unweigerlich (für die angehörigen) von einem betroffenen, angehörigenforum, plötzlich zum hinterbliebenenforum werden. du glaubst nicht, wie einen dieses hinterbliebenenforum helfen kann.es fängt dich doch in deiner tiefen trauer auf.du liest andere schiksale und weißt, du bist nicht alleine. man kann selber entscheiden, gehe ich auf dieses forum oder nicht.es steht kein zwang für dich dahinter. aber glaube mir, jeder der in diesem forum schreibt, ist froh dass es dieses gibt. gela |
Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
liebe Antworterinnen,
Ich bestreite nicht, dass es gut und vielleicht zeitweise geradezu überlebensnotwendig sein kann, dass es so etwas wie Hinterbliebenen Foren gibt. Aus dem Lesen einiger Beiträge habe ich auch ersehen, dass es einigen wirklich zu helfen scheint. Aber ich wies doch ausdrücklich darauf hin, dass *das* nicht der Punkt meiner Kritik ist ! Den Einwand, es könne doch jeder selbst entscheiden ob er diesen Forenbereich anklicke oder nicht habe ich befürchtet, finde ihn aber mit Verlaub ganz schön nachlässig dahingesagt. Es ist doch schon ein Unterschied, ob man nach einem solchen Forum ausdrücklich *sucht* (da würde ich eurem Einwand wohl zustimmen müssen), oder es einem schon im Auswahl Menü in unmittelbarer Nachbarschaft zu *seinem* Thema unübersehbar und immer wieder ins Auge springt! Elisabeth, ganz herzlichen Dank für deine Antwort! Ich hatte ja ausdrücklich nach Meinungen von Patienten gefragt und du hast sowohl aus dieser Warte, als auch aus der Angehörigen und Hinterbliebenen Warte geantwortet. Denkst du, du würdest es genauso sehen, wenn du jene beiden Perspektiven nicht auch kennen würdest ? Du schreibst etwas sicherlich ganz wesentliches : "Es nutzt mir als Betroffene überhaupt nix, wenn ich den Teil,den sicherlich auch meine Angst ausmacht es vielleicht nicht zu schaffen, einfach ignoriere - und mir nur die guten "Info-Mails" sowie "Gute-Hoffnungs-Mails" usw. antue. Dann bleibe ich doch mit dem, was meine Angst ausmacht ganz alleine. " Ich verstehe was du meinst. Es gibt aber auch ganz andere Ansätze, die ebenfalls zu achten und zu schützen sind. Eben auch zB den, sich mit der Möglichkeit des T'des ausdrücklich *nicht* beschäftigen zu wollen. Und das ist ohnehin schwer, nach dem auch heute noch für viele allein schon das Wort "Krebs" mit der Assoziation "T'd" behaftet ist. Oder gar völlig zu unrecht geradezu *gleich gesetzt* wird. Und diese Assoziation wird alleine schon durch die unmittelbare Nachbarschaft zwischen Patientenforen und Hinterbliebenen Forum bestärkt, selbst dann wenn man "diszipliniert" genug ist, letzteres nicht anzuklicken. Konfrontiert wird mit dem Thema ohnehin jeder Patient, schon durch die Reaktionen seiner Umwelt oder durch die vorgeschriebenen "Aufklärungsgespräche" in der Klinik usw. Und ich denke, dass jeder der auch nur kurz gezielt *danach* sucht innerhalb kürzester Zeit bei google genügend viel zum Thema "T'd" findet. Es ist also nicht so, dass es im KKompass angeboten werden muss, damit es überhaupt gefunden werden kann. In welcher Situation kommen die meisten Besucher auf die Seiten von KrebsKompass ? Ich würde vermuten ein sehr großer Teil kommt in jener Zeit zum ersten Mal, in der die *Schock Diagnose* noch recht neu ist, und man wie wild nach allem an Informationen sucht, was einem nur irgendwie weiterhelfen könnte. Bitte sagt jetzt nicht wieder "selbst schuld", wenn ich unterstelle, dass viele Menschen durchaus auch *trotz* oder sogar *wegen* ihrer Panik diesen Hinterbliebenen Bereich geradezu anklicken *müssen*, wenn er ihnen so unübersehbar ins Auge springt. Und es sollte leicht nachzuvollziehen sein, dass speziell dieser Bereich hier nicht gerade dazu dient, Hoffnung und Zuversicht eines solchen Betroffenen zu stärken. Aber gerade jenen diese Hoffnung zu erhalten und die Zuversicht stärken ist die Aufgabe, die bleibt ! Auch für uns, die wir das endgültige Ende einer großen Hoffnung miterleben mussten. Vielleicht aber täusche ich mich auch, zumindest in der befürchteten Dimension. Wenn keine Patienten Antworten kommen, die diese Befürchtungen bestätigen, werde ich das nochmal neu überdenken. @gela und lisa: >>gehört der tod nicht unmittelbar zum leben Nein, natürlich nicht. Was für eine Frage ! Gehörte er zum Leben, hätten wir kaum solchen Kummer damit. Oder ? Dieser "T'd-gehört-zum-Leben" -Satz ist zwar überall und immer wieder zu lesen, aber auch durch ständige Wiederholungen wird er leider nicht wahrer. Ich wünschte er würde. grüße vom Lillebror |
Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
hallo lillebror,
ich als hinterbliebene bleibe dabei. dieses forum gehört dazu. ja mit dem tod ist auch großer kummer verbunden und trotzdem gehört der tod zum leben dazu. es kommt nur darauf an, wie gerade wir hier, in dieser gesellschaft damit umgehen können.der tod ist in deutschland ein tabuthema, deswegen bilden sich vielleicht auch viele ein, man sollte sich mit ihm nicht auseinandersetzen. aber das finde ich, ist grundverkehrt. lies mal wie andere völker mit dem tod umgehen.sie gehen damit ganz natürlich um, weil er eben dazu gehört.das sollte uns hier in der gesellschaft auch endlich einmal klar werden. wir müssen alle einmal sterben, warum sollte man sich also damit nicht befassen? du musst nicht unweigerlich dieses forum anklicken, wenn es dir persönlich nicht gut tut, dann lass es einfach. aber für viele hier ist es ein sehr hilfreiches portal. ich bin gespannt wieviele patienten sich in diesem hinterbliebenenforum melden werden. ich würde mich nicht wundern wenn es sehr wenige sind. ich bin übrigens nicht durch die krankheit meines vaters auf diese seite gestoßen, nein, erst im nachhinein als ich trost in der trauer suchte und den fand ich hier im "hinterbliebenenforum" grüße von gela |
Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
liebe/r lillebror..
mal gelinde ausgedrückt..was genau willst du eigentlich????? in diesen foren finden sich patienten..angehörige und hinterbliebene bestens aufgehoben und wie du den zahlreichen postings entnehmen kannst auch hilfreich betreut.. ALLE dieser gruppen haben ihre ureigensten ängste ..probleme und nöte mit einer krebserkrankung. niemand liest oder schreibt hier zum vergnügen sondern aus der eigenen situation heraus.. und die leute fühlen sich hier verstanden.. ehrlich gesagt die einzige die/den ich nicht verstehe bist derzeit DU..entweder lässt du nicht die katze aus dem sack was genau eigentlich deine kritik nun ist oder aber du störst dich einfach daran dass angehörige und hinterbliebene auch ein recht haben sich auszutauschen.. du solltest nicht vergessen dass eine erkrankung eines nahen angehörigen auch bei der familie angst und probleme auslöst über die man sich austauschen möchte..und diese gruppen hier einfach nicht erscheinen zu lassen hiesse einen teil der erkrankung..nämlich alles das was eine familie damit erlebt.zu ignorieren.. das kann ja wohl nicht sinn der sache sein..und auch betroffene wissen ja um diese sorgen..willst du so "unehrlich" sein und das einfach durch nichterwähnen unter den teppich kehren?????..ich bin zwar "nur" angehörige aber seit vielen monaten forumsnutzerin und es hilft mir sehr gut über meine probleme hinweg und ich habe wertvolle bekanntschaften ( mit angehörigen UND betroffenen) hier schliessen können die ich um nichts auf der welt missen möchte....es wäre schade wenn dein posting so zu verstehen wäre dass du dies hier nicht zulassen möchtest.. aber ich muss ja nicht alles verstehen.. Minnie |
Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
Ich bin zwar auch nur Angehörige bzw. inzwischen Hinterbliebene, aber möchte trotzdem etwas dazu sagen. Wenn man Deinen Denkansatz konsequent fortführen würde, dann dürfte in keinem der Foren das Thema Tod angesprochen werden - aber es ist allgegenwärtig! Im Lungenkrebsforum, in dem ich mich aufgehalten habe, als mein Vater noch gelebt habt, sind nach wie vor sehr viele Menschen, deren Angehörige mittlerweile verstorben sind, aber auch viele Betroffene, die sich unbefangen untereinander austauschen. Sie helfen sich gegenseitig und das Tabuthema Tod wird dabei nicht ausgeklammert.
Geburt - Leben - Krankheit - Tod - natürlich liegt das alles ganz nah beieinander, es ist der ewige Kreislauf. Und natürlich ist der Tod mit Kummer verbunden, denn es heißt Abschiednehmen - für den, der gehen muss, aber auch für die, die bleiben. Diese Tatsache bedeutet aber doch nicht, dass die Aussage, der Tod gehöre zum Leben dazu, weniger wahr ist - sachlich d. h. biologisch betrachtet ist es richtig und emotional betrachtet zwar schmerzhaft, aber eben nicht zu leugnen. |
Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
Hallo Lillebror,
langsam aber sicher werde ich echt sauer! Und dies will eigentlich was heißen!!! Hast du sonst keine Probleme! Ich kann Gela nur Recht geben - sie spricht mir aus dem Herzen... Ich bin zum Krebsforum gestossen, weil ich meiner Schwester helfen wollte. Ich wollte alles menschenmögliche in Bewegung setzen, damit es ihr gut geht... Beim Forum habe ich die meiste Unterstützung bekommen und als meine Schwester es dann leider nicht geschafft hat, auch Trost. Dafür ist dieses Forum der Hinterbliebenen auch eingerichtet. Auch ich bleibe dabei: Der Tod gehört zum Leben - übrigens genauso wie die Geburt. Es sind Anfangs- und Endpunkt. Es gibt nichts zu verniedlichen. Nichts zu verschleiern. Natürlich bin ich unglücklich, traurig und mir ist das Herz zerrissen. Wenn ich dann aber noch so ein "Quatsch" lese - sorry - da platzt mir die Hutschnur. Da kann ich nicht mehr an mir halten. Jeder Mensch ist ab einem gewissen Alter für sich selbst verantwortlich und kann selbst entscheiden, was er möchte. Er kann daher auch entscheiden, klickt er sich in das Forum der Hinterbliebenen ein oder lässt er es. Willst du es vielleicht umbenennen?! Was willst du überhaupt... Übrigens an unseren Reaktionen kannst du doch erkennen, wer in diesem Forum hauptsächlich ist, nämlich die alleingelassenen Angehörigen und - bis auf unsere liebe Elisabeth (die zu dem unserer Ansicht ist) - keine Erkrankten. Vielleicht bist du im falschen Forum - aber mir scheint, du hast wirklich keine anderen Probleme. Möchtest du tatsächlich das Thema "Tod" vollkommen ausklammern? Ich finde es schon seltsam, dass du das Wort "Tod" nicht ausschreiben kannst - sondern nur T´d" schreibst. Von meiner Schwester weiss ich ganz genau, dass sie sich, als es ihr noch besser ging, durch aus auch mit diesem Thema beschäftigt hat. Sie hat mit meinen Eltern die Einzelheiten der Beerdigung gesprochen und gewisse Vorbereitungen getroffen. Nur weil man nicht möchte, was eventuell passieren könnte, kann man doch nicht die Augen verschließen. So machen, als könnte es nicht passieren. Dies hilft dem Kranken nicht und auch nicht den Angehörigen. Wir sind keine kleinen Kinder mehr - hin und wieder müssen wir auch der Realität ins Auge schaun. Bettina schreibt "Und natürlich ist der Tod mit Kummer verbunden, denn es heißt Abschiednehmen - für den, der gehen muss, aber auch für die, die bleiben. Diese Tatsache bedeutet aber doch nicht, dass die Aussage, der Tod gehöre zum Leben dazu, weniger wahr ist - sachlich d. h. biologisch betrachtet ist es richtig und emotional betrachtet zwar schmerzhaft, aber eben nicht zu leugnen" Genauso ist es! Nur in unserer Kultur wird alles was nicht schön ist, was krank ist und letztendlich auch der Tod ausgegrenzt. Zum Tabuthema gemacht. Die Naturvölker sind in dieser Hinicht kultivierter wie wir! Es ist doch wichtig sich damit auseinanderzusetzen. Und jetzt komme bitte nicht auf die Idee, dass wir nicht richtig trauern können, dass es für uns Normalität ist. Nein - dem ist wirklich nicht so. Ganz im Gegenteil. Wir sind auch am Boden zerstört... Wissen nicht mehr ein und aus- Auch wenn ich mich jetzt ganz unbeliebt mache - noch ein Denkanstoss. Hast du dir schon mal überlegt, dass der Tod auch Erlösung bedeuten kann. Das Tod auch etwas positives an sich haben kann. Dass er eventuell nicht ein Ende sondern ein Anfang bedeuten kann? So die traurige, sehr wütende Robbe Lisa Ganz liebe Grüße an alle, die mich besser verstehen können und vielleicht ähnlich denken |
Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
Hallo an alle
Ich bin eine Betroffene und möchte auch gerne etwas dazu schreiben. Alle, die sich über die Frage von Lilebror so sehr aufregen , möchte ich fragen, ob sie sich diesen Link ganz unten angesehen haben. Er verweist auf eine sehr interessante Seite, die eben von dir, Lillebror , betreut wird. Nun habe ich deine Frage so verstanden, dass du diesen Link zum krebskompass eventuell in diese Seiten einbauen möchtest. Ich finde es sehr verantwortungsvoll von dir, dass du da vorher nachfragst. Also ich finde es in Ordnung, dass es dieses Forum gibt. Ich denke da auch an meine Angehörigen im Falle meines Todes. Und wie man sieht wird es auch sehr gebraucht. Liebe Grüsse Hedi |
Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
Liebe Lisa, nicht aufregen! Ich glaube, hier bahnt sich gerade ein Mißverständnis an. Ich habe Dich, Lillebror zwar auch so verstanden, dass sich Deine Einstellung zum Thema Sterben und Tod nicht unbedingt mit der meinen deckt, aber dass es Dir um etwas ganz anderes geht - nämlich darum, ob es für Erkrankte zumutbar oder keine zu große Belastung ist, in den Foren mit Sterben und Tod konfrontiert zu werden, wenn sie eigentlich auf der Suche nach Informationen sind, die ihnen Perspektiven aufweisen.
Allerdings hast Du ja selbst schon ganz richtig geschrieben, Lillebror - überall wird man mit diesem Thema Tod konfrontiert, allerdings selten auf einer Ebene, die so authentisch ist wie hier im Forum. Das Thema läßt sich nicht aussparen und ich bin der Meinung, es sollte auch nicht länger tabuisiert werden. Denn nur wenn wir endlich anfangen würden "normaler" und selbstverständlicher mit dem Sterben und dem Tod umzugehen, können wir den Sterbenden einen würdigen Tod ermöglichen und unserer eigenen Endlichkeit auch gelassender entgegensehen. Sich mit dem Tod zu befassen oder konfrontiert zu werden würde ich jedoch keinesfalls gleichsetzen mit die Zuversicht und Hoffnung aufgeben, weder als Betroffener noch als Angehöriger, egal ob gesund oder krank. Liebe Grüße und - vertragt euch, keine Attacken... |
Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
Sehr geehrte gela, minnie, LisaRobbe,
ich finde Ihre Unachtsamkeit im Lesen von zumindest meinen beiden Beiträgen offen gestanden *schockierend* und hoffe sehr, dass Sie hier ansonsten im Umgang miteinander nicht ähnlich nachlässig sind. Man kann die Problematik, die ich aufzuzeigen versuchte erkennen, abwägen und dann zu einem anderen Schluss kommen. Von der Begründung wird abhängen, ob dieser anderslautende Schluss legitim ist. Diese Problematik aber einfach wie als *nicht vorhanden* zu ignorieren ist ekelhafte Anmaßung. Danke Bettina, dass du es noch mal sehr richtig zusammengefasst hast, worum es mir ging. Ich hatte ja schon gedacht, es sei eindeutig genug formuliert gewesen : "Ich habe Dich, Lillebror zwar auch so verstanden, dass sich Deine Einstellung zum Thema Sterben und Tod nicht unbedingt mit der meinen deckt, aber dass es Dir um etwas ganz anderes geht - nämlich darum, ob es für Erkrankte zumutbar oder keine zu große Belastung ist, in den Foren mit Sterben und Tod konfrontiert zu werden, wenn sie eigentlich auf der Suche nach Informationen sind, die ihnen Perspektiven aufweisen. " In deinem Beitrag davor schreibst du : "Wenn man Deinen Denkansatz konsequent fortführen würde, dann dürfte in keinem der Foren das Thema Tod angesprochen werden - " Ja, genau so würde ich ihn auch konsequent fortführen. Dabei ist es allerdings ein sehr wesentlicher Unterschied (!!), ob dort schreibende Patienten sich über ihre *Angst* austauschen, was etwas völlig anderes ist. Oder ob *Angehörige* über St*rben oder gar T'd berichten. Denn das gehört nicht in ein Patienten Forum. Einfach zu sagen, ein Betroffener, der das nicht lesen will soll halt weg bleiben empfände ich als ...... *ohne Worte* ------ Danke ganz besonders für deinen Beitrag, Hedi ! "Nun habe ich deine Frage so verstanden, dass du diesen Link zum krebskompass eventuell in diese Seiten einbauen möchtest. Ich finde es sehr verantwortungsvoll von dir, dass du da vorher nachfragst." Im Zusammenhang mit der laufenden Aktualisierung der Linkliste lese ich seit einigen Monaten zeitweise im Leukämie Bereich mit. Aus diesem Grund brennt mir auch immer wieder der "Hinterbliebenen Bereich" ins Auge und seine Existenz ist es, warum ich den KrebsKompass bislang nicht verlinkt habe. Was ich aus den ebenfalls eingangs genannten Gründen sehr bedauere. Denn das Forum an sich ist phantastisch. "Also ich finde es in Ordnung, dass es dieses Forum gibt. Ich denke da auch an meine Angehörigen im Falle meines Todes. Und wie man sieht wird es auch sehr gebraucht." Ich bewundere und respektiere deine Einstellung. Möchte dich gerade deshalb aber auch fragen, ob du es für "schlechter" oder gar illegitim hältst, wenn ein Patient seine gesamte Aufmerksamkeit und Kraft auf seine Heilungs Zuversicht konzentriert und sich mit der Möglichkeit eines "Scheiterns" daher nicht auseinandersetzen will. Ich persönlich halte das für völlig legitim. Irgendwie auch für sinnvoller, aber dazu scheint es deutlich anderslautende Ansichten zu geben. Die bislang in dieser Diskussion allerdings vor allem von *nicht Selbst Betroffenen* geäussert wurde. Würdest du es für richtig halten, Patienten die es "verdrängen" wollen, wie das hier oft anmaßend genannt wird, zu einer Beschäftigung mit dem T'd zu zwingen oder auch nur zu nötigen? Oder sollten sie die Freiheit haben darauf verzichten zu wollen. Was denkst du ? LisaRobbe schreibt : "Von meiner Schwester weiss ich ganz genau, dass sie sich, als es ihr noch besser ging, durch aus auch mit diesem Thema beschäftigt hat. Sie hat mit meinen Eltern die Einzelheiten der Beerdigung gesprochen und gewisse Vorbereitungen getroffen. Nur weil man nicht möchte, was eventuell passieren könnte, kann man doch nicht die Augen verschließen. " So hat es Ihre Schwester gemacht. Es ist in Ordnung, wenn Ihre Schwester das so gemacht hat. Andere machen es aber anders, und auch das muss jenen ermöglicht werden. Es reicht *nicht*, einfach nur schnippisch zu sagen "na und, sollen sie halt nicht auf das Forum klicken". Warum das nicht reicht habe ich zu begründen versucht. Zu den zum größten Teil geäußerten "philosophischen" Ansichten zum Thema T'd werde ich mich hier sicher nicht äussern, ich halte sie weder für besonders durchdacht noch in irgendeiner Weise inspirierend. Um es in bemühter Höflichkeit auszudrücken. Vor allem aber hat es mit meiner eigentlichen Frage nichts zu tun. Und ich möchte nicht, dass die zum Teil massiv geäusserten Ansichten anderen Patienten ausser Hedi den Mut nehmen, sich ggf auch anderslautend zu äussern. Lillebror http://www.leukaemie-links.de.vu/ |
Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
Lillebror, leider hast Du, oder haben es Sie es nun doch erreicht, die Diskussion auf eine eher unsachliche Ebene zu heben. Jeder, der sich geäußert hat, hat nicht nur theoretisch sondern sehr konkret seine ganz eigenen Erfahrungen im Umgang mit dem Thema Tod gemacht und sich dazu geäußert. Den philosophischen Ansatz in Frage zu stellen oder es gar als "ekelhafte" Anmaßung zu bezeichnen, dass Menschen sich mit einem Thema auseinandersetzen, dem Sie nur mit Platzhaltern begegegnen, gerade so, als ob Sie den T'd und das St*rben leugnen wollten, das ist nach Ihrem letzten Posting auch für mich unbegreiflich. Schade.
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Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
Bettina,
Was die "Sachlichkeits Entwicklung" in dieser Diskussion betrifft wollen Sie vielleicht nochmal die erfolgten Antworten auf meine ersten beiden Beiträge lesen. " Jeder, der sich geäußert hat, hat nicht nur theoretisch sondern sehr konkret seine ganz eigenen Erfahrungen im Umgang mit dem Thema Tod gemacht" Ich auch. >>"Den philosophischen Ansatz in Frage zu stellen oder es gar als "ekelhafte" Anmaßung zu bezeichnen, dass Menschen sich mit einem Thema auseinandersetzen....." Bitte zitieren Sie mich im richtigen Zusammenhang, oder gar nicht. >>"Schade." Mehr als das. Lillebror |
Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
Lieber Lillebror,
Haarspalterei liegt mir nicht. In diesem Sinne alles Gute für Sie. Bettina |
Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
Hallo,
es gibt menschen, die können mit dem tod nicht umgehen..., sie haben angst. manche meiden jeden gespräch darüber, manche verdrängen den gedanken...., können als selbst erkrankter da auch gar nicht drüber nachdenken, weil es ihre letzte hoffnung rauben würde. das sind einstellungen, die man akzeptieren muss. jeder muss für sich selbst entscheiden was für ihn richtig ist. der eine geht ganz locker mit diesem thema um, der andere bekommt es nicht über sich. lillebror kritiesierte nicht den kompass- im gegegteil... ich fand ihre frage eigentlich recht ineressant. hätte mich aber aus dem thema rausgehalten, da ich (Gott-sei-Dank) keine patientin bin. ich kann mir vorstellen, dass einige erkrankte sich nicht mit dem tod auseinandersetzen möchten. vielleicht melden sich deshalb so wenig selbst erkrankte??? auch für mich gehört der tod zum leben, aber das ist meine einstellung, die ich niemanden aüfdrängen kann und schon gar nicht jemanden dafür kritisieren möchte, dass er meine einstellung nicht teilt. wie ein erkrankter sich fühlt, wenn er gerade hier vom tod liest...., tut mir leid, kann ich nicht mitreden. und mal ehrlich.... wenn man in den einzelnen berichten liest,(in denen ja auch ein erkrankter hilfe sucht), ist da oft nicht wenigstens ein angehöriger, der bevor er sich äussert, erstmal erzählt wer bei ihm gestorben ist und wie schrecklich das war ? sicher ist das nicht zu ändern, aber ein wenig verstädnis für die erkrankten sollte da sein. denn diese suchen informationen und wie andere erkrankte da durchgehen/ erfahrungsaustausch eben. und dann lesen sie von einem angehörigen eine todesnachricht. dass das keine hoffnung gibt, kann ich schon verstehen. vielleicht sollten wir angehörigen über unseren verlust wirklich nur im hinterbliebenenteil sprechen und das nicht ewig in jedem thema erwähnen. das die seite für die hinterbliebenen wichtig ist..., daran besteht kein zweifel. und da muss ich dann allerdings sagen: den brauchen wir auch und es ist wirklich nicht böse gemeint wenn ich sage, wer da nicht mit umgehen kann, sollte und muss darin nicht lesen. aber wir haben nunmal jemanden verloren und darum geht es dann leider nunmal auch. Liebe grüße an alle und bitte macht euch nicht immer gleich so an. |
Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
Hallo Zusammen,
auch ich bin keine Betroffene, sondern habe jemanden verloren. Zu der Zeit, als meine Mutter noch lebte, habe ich das Hinterbliebenen-Forum gar nicht wirklich wahrgenommen und wäre nie auf die Idee gekommen, es anzuklicken. Es war für mich sehr weit weg, weil ich bis zum Schluß voller Hoffnung war. Wir Angehörigen haben nie angefangen vom Tod zu sprechen, wenn jemand anfing dann meine Mutter. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem meine Mutter starb, haben wir Angehörigen uns mit dem Thema Tod nicht auseinandersetzen wollen, weil meine Mutter als Betroffene oberste Priorität hatte. Aber was war nach ihrem Tod? Wir waren völlig unvorbereitet, standen alle in der 2. Reihe, weil meine Mutter bisher in der 1. stand. Jetzt war sie tot und wir waren auf einmal die Betroffenen, betroffen von ihrem Tod und nicht fähig, in die 1. Reihe zu wechseln, um all den Schmerz und die Trauer zu begreifen, anzunehmen und daran zu arbeiten. Was ich eigentlich damit sagen will: Angehörige/Hinterbliebene sind doch auch betroffen, nicht vom Krebs direkt, aber von der Trauer und dem Schmerz. Wir, die Hinterbliebenen, sollten uns nicht verstecken müssen! Liebe Grüße, Anja |
Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
liebe/r lillebror..
sie fangen an unsachlich zu werden..SIE haben die diskussion hier begonnen..und äussern sich nicht einmal was konkret sie eigentlich wollen..schade dass sie hier unmut säen in einem forum das eigentlich immer harmonisch ablief.. komisch auch dass anscheinend kaum jemand sie versteht..schon mal auf die idee gekommen dass es an ihnen liegen könnte?????? äussern sie endlich konkret ihre ansichten oder lassen es ganz bleiben..ihre ansätze hier zwischen den zeilen zu schreiben und andere ihre postings interpretieren zu lassen sind unpassend.. und lenken vom eigentlichen sinn dieses forums ab.. insbesondere werde ich mich nicht beleidigen lassen von ihnen wenn ich meine meinung äussere..wenn sie hier etwas "anekelt" rate ich dazu sich nicht selbst zu quälen.. man wird hier nicht gezwungen zum austausch..er ist freiwillig und bislang auf einer sachlichen ebene..entweder man hält sich daran oder lässt es..ihre äusserung dass wir anmassend oder oberflächlich sind halte ich für beleidigend und sie sollten ihre wortwahl ändern wenn sie hier ernst genommen werden wollen..wie gesagt..niemand wird gezwungen sich hier "anekeln zu lassen" in diesem sinne liebe grüsse an alle die an wirklichem austausch interessiert sind Minnie |
Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
Hallo Anja,
es geht ja auch gar nicht darum, dass wir uns (Hinterbliebenen) verstecken müssen. Sondern: Was empfindet ein Betroffener, wenn er hier im Forum mit Äusserungen über den Tod konfrontiert wird, obwohl er eigentlich im Forum nach Erfahrungsaustausch / nach etwas was ihm Hoffnung gibt, suchte. liebe Grüße |
Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
Hallo Lillebror und alle anderen hier in diesem - für mich sehr wichtigen - Forum,
eigentlich wollte ich mich nicht mehr zu Wort melden. Der Umgangston gefällt mir nicht. Auf einmal siezt man sich, hackt aufeinander ein und streitet. Ja - auch ich war gestern sehr sauer und wütend. Aber ich habe heute nacht noch einmal über die Sache nachgedacht und mir heute morgen die Homepage von Lillebror angeschaut. Dabei bin ich zur folgenden Meinung gekommen: 1. Was Lillebror macht ist lobenswert. Das Homepage beschäftig sich mit Leukämie und bietet jede Menge Links zu dem Thema. Dies begrüsse ich. 2. Aber was ich nicht akzeptieren kann, ist wie sie / er sich hier aufführt. (Man kann die Problematik, die ich aufzuzeigen versuchte erkennen, abwägen und dann zu einem anderen Schluss kommen. Von der Begründung wird abhängen, ob dieser anderslautende Schluss legitim ist. Diese Problematik aber einfach wie als *nicht vorhanden* zu ignorieren ist ekelhafte Anmaßung.) Wer liest denn hier nicht richtig? Ich finde es gelinde gesagt eine Frechheit von "ekelhafter Anmaßung" zu schreiben... Die Wortwahl ist wohl etwas daneben. Es ist ein Forum für Hinterbliebene! Ich bleibe bei meiner Meinung, dass es jedem offen steht, sich hier zu beteiligen oder nicht. Sich einzuklicken oder nicht. Aber ich stimme auch Li zu, zum Teil schreiben wir auch in anderen Foren und hier schreiben wir dann auch über den Tod. Da muss ich mich an der eigenen Nase ziehen und zugeben, dass es nicht für jeden Betroffenen unbedingt angenehm ist, wenn er immer mit dem Tod konfrontiert wird. Auf der anderen Seite ist dies wohl auch eine persönliche Einstellung. Wir wollen den Erkrankten auf keinen Fall die Hoffnung nehmen - ganz im Gegenteil. Und ich glaube, da spreche ich jedem hier im Forum aus dem Herzen. Aber ich habe auch schon einige Male darüber geschrieben, dass in unserer Gesellschaft der Umgang mit dem Tod ein Tabuthema ist. An Lillebrors Einstellung und Reaktion ersehe ich es doch erneut - warum arbeitet sie / er mit Platzhaltern? Dies ist doch wirklich sehr seltsam. Selbst bin ich nicht krebskrank - aber ich leide an einer anderen Krankheit, aufgrund deren ich schon des öfteren sehr direkt mit dem Tod konfrontiert wurde (es war einige Male sehr sehr knapp!)- von daher kann ich - natürlich nur für meine Person - beurteilen, wie es ist, mit dem Tod konfrontiert zu werden. Gerade deshalb ist er ein Teil meines Lebens geworden. Früher habe ich versucht ihn auszugrenzen - aber dies geht nun mal nicht. Es ist mehr als ungesund, sich in falschen Hoffnungen zu wiegen. Die ganze Lebenseinstellung wäre unrealistisch. Der Tod meiner Schwester hat mir meine eigene Sterblichkeit noch einmal sehr deutlich vor Augen geführt. So wird es jedem von euch Hinterbliebenen gehen. Es kann natürlich sein, dass Lillebror jetzt erneut darauf hinweist, dass es meine ganz persönliche Einstellung ist. Wie sie / er es ja bereits getan hat: "LisaRobbe schreibt : "Von meiner Schwester weiss ich ganz genau, dass sie sich, als es ihr noch besser ging, durch aus auch mit diesem Thema beschäftigt hat. Sie hat mit meinen Eltern die Einzelheiten der Beerdigung gesprochen und gewisse Vorbereitungen getroffen. Nur weil man nicht möchte, was eventuell passieren könnte, kann man doch nicht die Augen verschließen. So hat es Ihre Schwester gemacht. Es ist in Ordnung, wenn Ihre Schwester das so gemacht hat. Andere machen es aber anders, und auch das muss jenen ermöglicht werden. Es reicht *nicht*, einfach nur schnippisch zu sagen "na und, sollen sie halt nicht auf das Forum klicken". Warum das nicht reicht habe ich zu begründen versucht." Ja - es ist meine ganz persönliche Einstellung und dabei bleibe ich. Der Tod gehört zum Leben (auch dies wird mir sicherlich gleich wieder negativ ausgelegt werden) Sollen wir Hinterbliebenen - nur weil Lillebror es so möchte - künftig eine extra Homepage gründen, damit wir uns austauschen können. Sollen wir uns vom Krebs-Kompass abspalten, damit auf keinen Fall in einen der Foren, der Begriff "Tod" bzw. alle ähnlichen Begriffe auftaucht. Oder sollen wir mit Platzhaltern arbeiten, mit Leerzeichen... Nein. Dies kann es auch nicht sein. Es sei denn, dass die Gründer vom Krebs-Kompass dies wünschen. Ferner habe ich für meine Person - ich kann auch wiederum nur für mich sprechen (obwohl ich annehme, dass es vielen hier im Forum ähnlich ergehen wird) Lust darauf, jedes Wort auf die Goldwaage zu legen, genau abzuwägen, was noch geschrieben werden darf oder nicht. Bislang habe ich mich hier gut aufgehoben gefühlt. Ich habe Trost erhalten, konnte Trost spenden und es war für alle eine Stelle, auch mal loslassen zu können. Wir müssen doch für unsere Angehörigen (Kinder, Eltern und Geschwister)die Kraft haben, präsent sein und Stärke zeigen. Hier war ein Ort, wo man wirklich mal das Schreiben konnte, was einem auf dem Herzen brennt, sollen wir das künftig wieder alles in uns reinfressen? Aber ich möchte mich hier nicht mehr dazu äussern. Nur habe ich den Wunsch und die Bitte, dieses Forum nicht zu zerstören. Ich möchte auch einen gewissen Grad an Harmonie, Respekt und Herzlichkeit in diesem Forum nicht missen. Liebe Grüsse an alle, die mich verstehen Lisa (die Robbe) |
Frage an evtl. hier mitlesende Patienten
Lisa,
deine Worte/ deine Wut,macht mich traurig..... Ich denke nicht, dass man anderen seine Meinung aufdrängen sollte. Wenn Menschen / hier Betroffene, Angst vor dem Tod haben, sollte man das akzeptieren. Ich bin eine die Dich nicht versteht.(Betrifft Angriff auf Lillebror) Ich fühle mich nicht von Lillebror angegriffen und es kommt mir auch nicht in den Sinn zu denken, dass sie mich als Hinterbliebene hier am liebsten weghaben möchte. Ich habe genauso meinen Platz hier, wie andere.... Ich finde, ihre Fragestellung ist hier irgendwie missverstanden worden. Eigentlich wollte sie doch wissen wie andere Patienten ggf. Angehörige über ihre Gedanken denken..... Ich habe von ihr gelernt..., ohne dass ich denke ich darf mich hier nicht mehr so äussern wie ich es möcht... Ich für mich, werde auf jeden Fall mehr Rücksicht nehmen, wenn ich in anderen Foren schreibe. Werde also nicht meinen Verlust dort erwähnen, wo Betroffene versuchen Informationen zu bekommen. Ausweinen werde ich mich bei euch - bei den Hinterbliebenen. Denn da ist es dann vielleicht doch eher angebrachter.... Und Lisa..., wo viele Meinungen aufeinander treffen, wird immer eine sein, die Dir nicht gefällt, bzw, einer sein, dem deine Meinung nicht gefällt... Auch dich grüße ich ganz lieb, genau wie alle anderen hier. Denn auch mir ist Harmonie sehr wichtig, gerade hier. Liane |
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Hallo Liane,
ich glaube, du hast mich nicht verstanden. Schade! Denn genau das meinte ich doch auch: Ich muss mich an der eigenen Nase packen - ich habe sicherlich auch in anderen Foren über den Tod geschrieben und damit den ein oder anderen belastet. Hoffnungen zerstört. Nicht gemerkt, dass ich mit dem Thema nicht sensibel umgegangen bin... Genau dass will ich doch nicht. Ich möchte doch den Erkrankten keine Hoffnung rauben, sie nicht traurig machen. Genau das Gegenteil möchte ich doch erreichen. Sie sollen Mut und Kraft und Stärke bekommen, damit ihr Kampf nicht aussichtslos ist. Sie sollen und müssen den Kampf gegen den "Schweinehund Krebs" gewinnen! Und dafür setzte ich mich auch ein - und nicht nur mit Worten! Näheres möchte ich hier nicht dazu schreiben... Habe ich mich denn so blöd ausgedrückt - dies tut mir leid. Aber in diesem Forum - im Forum für Hinterbliebene, möchte ich nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen müssen. Bitte versteh dies doch auch. Mir ist nur dieses! (Forum der Hinterbliebenen) unheimlich wichtig. Wenn man selbst hier nicht mehr über den Tod schreiben darf, ich glaube, dann bin ich wirklich fehl am Platz und werde nur noch lesen und auf keinen Fall mehr schreiben. Denn ich kann nicht so tun, als ob es nur das Leben gäbe... Ich habe für mich die Entscheidung getroffen, dass ich mich nicht mehr einmische. Ich denke mir meinen Teil und damit hat es sich. Vielleicht sehe ich wirklich alles etwas anders ... danke, dass zumindest du mir eine eigene Meinung zugestehst. Sollte ich jemanden zu Unrecht angegriffen haben und für Disharmonie gesorgt haben, so tut es mir sehr leid und ich möchte mich dafür entschuldigen. Ich werde diese Runde nicht mehr stören. Und Liane, ich wollte dich ganz bestimmt nicht traurig machen. Alles Liebe Lisa, die Robbe |
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...doch liebe Lisa, ich habe verstanden als du schriebst, du musst dich an deine eigene Nase ziehen....und es hat mich gefreut, dass auch du nachdenklich wurdest....
...und im Forum für Hinterbliebene werden wir uns weiter ausweinen dürfen, denn da ist es sicher angebrachter, bestimmte Sachen zu äußern. Nun bin ich auch nicht mehr traurig Sei lieb gegrüßt (wir treffen uns bestimmt wieder bei den Hinterbliebenen) Liane |
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hallo ,
also ich finde das geht hier alles ein bißchen merkwürdig zu. ich werde mich zu diesen postings auch nicht mehr äußern und halte es wie, lisa,robbe.ich glaube das ist in diesem falle das beste. es muss ja nun wirklich jeder für sich entscheiden was er tun will und was nicht. einen schönen tag euch allen gela |
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Ich bin selbst krebskrank, aber habe einfach aus Interesse nicht nur in das Forum Hautkrebs, sondern auch in andere Foren geschaut. Ich finde es bewundernswert, wie sich die Menschen hier Mut machen, auch und gerade vor allem im Hinterbliebenenforum. Und ob man da reinschaut oder nicht, diese Entscheidung steht jedem frei; ich denke auch, man weiß zumindest ansatzweise, was einen dort erwartet: Eine Beschäftigung mit dem Thema TOD. Dazu heißt es ja Hinterbliebenenforum. Ich selbst merke oft, dass sich die Menschen um mich herum mit Krebs nicht auseinandersetzen wollen, und ich hoffe, dass sie´s auch nie müssen. Deswegen schreibe ich hier und chatte hier, weil hier Menschen sind, die verstehen, was ICH fühle, einfach, weils ihnen auch so geht. Ich denke, genauso ist es mit Hinterbliebenen: Manche haben jemand zum reden, andere nicht. Manche wollen reden, wieder andere nicht. Da ist es doch eine gute Sache, wenn man weiß, dass Leute, mit denen man als angehöriger vorher geredet hat, auch für einen da sind, wenn man "nur noch" hinterbliebener ist, oder nicht? Also zusammenfassend kann ich nur sagen: Ich habe den krebs-kompass bisher als beste Site zu diesem Thema empfunden, mit ALL seinen Foren. Wünsche euch allen, egal, ob betroffene, angehörige oder hinterbliebene, viel Kraft und Sonnenschein!
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Hallo,
leider ist nun genau das eingetreten, was ich befürchtet hatte und unbedingt vermeiden wollte. Ich schrieb es ja schon in meinem Ausgangsbeitrag. Dass die Diskussion so verlaufen ist bedauere ich, denn die eigentliche Frage die ich gestellt habe ging weitgehend darin unter. Zu einem Teil ist das meine Schuld, ich habe mich sinnlos hinreissen lassen auf Dinge zu reagieren, die nicht *unmittelbar* mit meiner Frage zu tun hatten. Dafür will ich mich bei denen entschuldigen, an die die Frage eigentlich gerichtet war und die in diesem wütenden Chaos jetzt kaum noch antworten werden wollen. Ich hab mir alle Antworten nochmal genau durchgelesen und will nur noch auf die Dinge eingehen, die zu jener Frage gehören. Ich gebe nochmal in Lianes Worten wieder, was mein eigentliches Anliegen war, vielleicht werden ihre Worte besser verstanden als die meinen : @@"es geht ja auch gar nicht darum, dass wir uns (Hinterbliebenen) verstecken müssen. Sondern: Was empfindet ein Betroffener, wenn er hier im Forum mit Äusserungen über den Tod konfrontiert wird, obwohl er eigentlich im Forum nach Erfahrungsaustausch / nach etwas was ihm Hoffnung gibt, suchte."@@ Genau darum ging es. (Danke Liane, auch für das andere) Und nochmal an alle : es geht in meiner Kritik **nicht** darum, DASS es ein Hinterbliebenen Forum GIBT. Achtung, wichtig ! : Ich finde **gut**, dass es ein solches gibt. Ich finde aber *nicht* gut, in welchem *Zusammenhang* das Forum präsentiert und angeboten wird. Ich will euch wirklich nicht nerven, aber bitte bitte antwortet in dieser Diskussion nicht mehr in dem Sinne, wie sehr euch das Forum als Hinterbliebene geholfen hat. Denn DAS habe ich schon verstanden, *bevor* ich meinen ersten Beitrag mit meiner Frage hier reingestellt habe. Ich habe hier *gelesen*, bevor ich gepostet habe. So wie sich das gehört. Die Situation, völlig alleine zu sein im Schmerz der Unfassbarkeit, während alles um einen herum in sinnlos gewordener Normalität zu verharren scheint ist auch mir persönlich extrem bekannt. Ich verstehe also durchaus, dass es wohl irgendwo ein Forum wie dieses geben *muss*. Und dies habe ich zu keinem Zeitpunkt in Frage gestellt. Dies scheint leider nicht von allen Lesern verstanden worden zu sein. Danke Karin, dass Du geantwortet hast. Ich werde die Antworten von Selbst Betroffenen sammeln und meine Vorbehalte dann ggf nochmal überdenken. Genau dafür hatte ich meine Frage ja auch gestellt. Du schreibst : "Und ob man da reinschaut oder nicht, diese Entscheidung steht jedem frei; ich denke auch, man weiß zumindest ansatzweise, was einen dort erwartet" Aber denkst du es ist realistisch, dass man da *nicht* hineinschaut, wenn es sich in unmittelbarer Nachbarschaft befindet ? Ich schreibe mal aus der Sicht eines Angehörigen, denn diese kenne ich. (Als Patient würde ich mich vermutlich erst recht so verhalten). Ich *müsste* da hineinsehen, auch wenn ich ganz genau wüsste, dass es mir massiv schaden würde. Ich denke nicht, dass man das in einer solchen Situation wirklich mit "Unmündigkeit" abtun kann. Oder gar einem "selbst schuld", wie das hier einige getan haben. Du schreibst allerdings, dass es dir nicht schadet hier zu lesen, und das finde ich gut. Ob es aber *auch* Leute gibt, denen es auf die Weise schadet, wie ich das befürchte scheint mir sehr wahrscheinlich. Wirklich *wissen* kann ich es natürlich nicht. LisaRobbe fragt : "Sollen wir Hinterbliebenen - nur weil Lillebror es so möchte - künftig eine extra Homepage gründen, damit wir uns austauschen können." Natürlich nicht, nur weil *ich* es so möchte. Meine Güte ...... Die Idee mit einer Extra Homepage halte ich allerdings in der Tat für die genau richtige. "Sollen wir uns vom Krebs-Kompass abspalten, damit auf keinen Fall in einen der Foren, der Begriff "Tod" bzw. alle ähnlichen Begriffe auftaucht. (..)" Sie spielen meine Bedenken runter und versuchen, sie damit ins Lächerliche zu ziehen. Was soll denn das ? Es geht nicht darum, dass "mal Begriffe" auftauchen. Sondern darum, dass vor den Augen mitlesender Patienten hier Berichte über Leidenswege und qualvolles Sterben ausgebreitet werden ! Nochmal : Ich weiß ganz genau wie es ist, wenn das was man miterlebt hat irgendwie *Raus muss*, bevor man selbst daran explodiert. Aber bei allem Schmerz sollte man nicht vergessen, WO man das tut und vor wessen Augen. Nur und ausschließlich *darum* geht es ! der Lillebror http://www.leukaemie-links.de.vu/ |
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Hallöchen zusammen,
ich bin's, die (krebsbetroffene) krasse Brigitte! Herrjeh, hier herrschen ja ganz schnelle Missverständnisse! Aber das liegt wohl schon ein bisschen an Deiner Fragestellung, Lillebror, denn hättest Du mit einem einfachen Satz gefragt: "Was empfinden Krebsbetroffene, wenn sie auf den Seiten der Hinterbliebenen nachlesen?", ... wäre das Ganze vielleicht ein bisschen einfacher gewesen. Deine Meinung, dass der Tod NICHT zum Leben gehört, hat mich zwar - ehrlich gesagt - jetzt auch ein bisschen irritiert. Ist das DEINE Philosophie? Wäre eine NEUE Ansicht, hm-hm! Okay, schauen wir's uns mal genauer an! Du kannst LEBEN, und Du kannst NICHT leben. Okay! Irgendwann hast Du mal NICHT gelebt, und irgendwann hast Du ANGEFANGEN zu leben. Gut, aber irgendwann wirst Du ja auch wieder AUFHÖREN zu leben. - Oder kurz gefragt: Kannst Du leben OHNE zu sterben? Na, haha! Wenn Du DIE Formel für das ewige Leben gefunden hast, dann hör ich Dir echt gerne zu! Nein, im Ernst, Du kannst nicht Leben, ohne zu Sterben, Lillebror. Das ist nun mal eine Tatsache. Der Tod gehört also zum Leben. Der ewige Kreislauf eben. Der Kreislauf des ganzen Lebens. Unabänderlich. Jede Blume verwelkt irgendwann. Jedes Tier stirbt irgendwann. Jeder Mensch muss irgendwann "gehen". Auf jeden Tag folgt eine Nacht. Auf jede Nacht wieder ein neuer Tag. - Kannst DU es ändern? Oder ich? - Für diese Erkenntnis braucht es keine grossen philosophischen Erfahrungen. Philosophisch wäre es erst DANN, wenn Du fragst: WARUM? Nein, die Frage lautet hier eher: Wie gehen wir Menschen damit um? Antwort: Eigentlich gar nie richtig. Es ist ein Tabuthema. Warum ist es ein Tabu? Ah, weil wir uns davor fürchten. Aber Deine Frage nach dem Empfinden von Krebsbetroffenen, wenn sie die Seiten der Hinterbliebenen lesen (oder ob sie diese lesen), ist ja eigentlich keine schlechte Frage. Nur, ... genau so gut kannst Du auch fragen, warum nicht gleich ALLE Menschen in den Krebsforen hier mitlesen und mitschreiben? Na, kommt einfach darauf an, wie die Reaktionen darauf sind. Entweder sind die Leser hier gewillt, darauf einzugehen, oder eben auch nicht. Man kann es auch "Zeitreife" nennen, ob man sich über Tabus hinweg setzen will oder sie weiterhin zu Tabus macht. (Man könnte sich auch fragen, warum wir alle uns nicht mit dem Thema AIDS beschäftigen und JENE Seiten im Netz angucken? Tun wir's? Nö! Weil es uns nicht betrifft. Also bleibt's auch für uns ein Tabu.) Irgendwo in einem Forum habe ich mal darüber geschrieben, dass dieses "Grüppchendenken", wie z.B. bei den Angehörigen und Betroffenen, nicht so gut sei, und diese sich doch eigentlich zusammentun sollten, und nicht nur hauptsächlich "getrennte Wege" in ihrem Meinungsaustausch gehen sollten. Denn wie kann man sonst voneinander lernen, wenn man nicht auch die anderen Seiten sehen kann? Aber dazu sind nun mal nicht alle bereit. Es gibt Zeiten, wo man sich mit Gleichgesinnten austauschen will, weil nur DIE dieses gewisse Verständnis aufbringen können, ... aber es gibt auch Zeiten, wo man sich schnell mal mit Anderen austauschen möchte, wo man verstehen kann und kennenlernen will. Was spricht dagegen? Aber Du möchtest wissen, was ich als Krebsbetroffene empfinde, wenn ich die Seiten für die Hinterbliebenen lese? Und OB ich sie überhaupt lese? Es ist ganz einfach, Lillebror: Es sind die Zeiten. Es gibt nämlich Zeiten, wo ich keine Kraft habe, mich mit Trauernden auseinander zu setzen. Dann lese ich auch nicht dort nach. Weil es mir sehr nahe geht. Nicht, weil ich mich selber mit dem Tod konfrontiert sehe, sondern weil mir das Leid der anderen im Augenblick zu sehr schmerzt. Es gibt aber auch "stärkere" Zeiten, wo ich dort nachlesen möchte, was andere denken, wie sie fühlen. Ich kann ja mitreden, mithelfen, wenn ich will. Vielleicht kann ich selber Trösten. Vielleicht will ich aber auch nur still mitlesen, mitweinen, ohne selber eine Zeile hinzuschreiben. Es gibt kein "ob" und "warum nicht" oder "wie", Lillebror, ich denke, da können mir andere Betroffene bestimmt zustimmen. Und ob ich Angst dabei habe, wenn ich diese Zeilen dort lese? Nein. Als Krebsbetroffene bin ich schon zu FEST mit dem Tod konfrontiert. Der "Mörder" sitzt auf meiner Schulter. Für den Rest meines Lebens. Ich kann somit sämtliche Themen nachlesen, die mich oder den Tod "betreffen". Das Bedürfnis ist sogar eher da, als früher. Intensiver jedenfalls. Und wenn mir danach ist, dann kann ich auch in AIDS-Foren gehen und DORT nachlesen. Ich kann nur gewinnen. Egal, was ich lese. Was Quatsch ist, sondere ich eben aus. Was solls', wir sind hier im Netz! Da ist alles offen. - Stimmt's? Du kennst das bestimmt: Wenn Du ein schwieriges Problem hast, dann beschäftigst Du Dich nämlich auch viel intensiver mit diesem Problem. Vielleicht verschlingst Du sogar haufenweise Bücher darüber. Wählst Du dann aber nur jene Bücher aus, die ein Happyend haben? - Oder willst Du ALLES wissen? Nun, es gibt den einen, simplen Weg, indem Du nur alle Bücher mit den Happyends liest. Aber irgendwann wird Dir das nicht reichen. Weil Du nämlich FRAGEN hast! Weil Du fragen möchtest: "Aber was ist WENN ...?" Ha, dann wirst Du später nämlich auch jene Bücher mit den traurigen Enden lesen! - Weil Du nun mal nicht anders kannst. Und weil Du ganz genau weisst, dass nicht alles im Leben nur LEBEN bedeutet, sondern auch ein Ende findet. Irgendwann. Naja, und in jedem Buch findest Du ja AUCH irgendwann mal die letzte Seite, ... das Ende eben. Happyend! Oder auch nicht. Es grüsst ganz lieb die "krasse" Brigitte |
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Hallo Brigitte,
deine postings sind ja irgendwie cool. Krass cool sozusagen. ;-) >>"Herrjeh, hier herrschen ja ganz schnelle Missverständnisse! Aber das liegt wohl schon ein bisschen an Deiner Fragestellung, Lillebror, denn hättest Du mit einem einfachen Satz gefragt: "Was empfinden Krebsbetroffene, wenn sie auf den Seiten der Hinterbliebenen nachlesen?", ... wäre das Ganze vielleicht ein bisschen einfacher gewesen.<< Na, dann kuck dir mal ganz genau den allerersten Satz meines Ausgangsbeitrags an. Genau DAS steht da nämlich. Oder wolltest du sagen, ich hätte mir alle weiteren Erläuterungen sparen sollen ? (Vermutlich hättest du damit sogar recht.) >>Deine Meinung, dass der Tod NICHT zum Leben gehört, hat mich zwar - ehrlich gesagt - jetzt auch ein bisschen irritiert. Ist das DEINE Philosophie?<< Es ist zwar etwas mühsam mich zu beherrschen, aber ich hab mich eh schon genug über mich geärgert, dass ich in einer kurzen Schlussbemerkung etwas zu dieser "T'd-gehört-zum-Leben" -Phrase gesagt hatte. Leider hat vielleicht genau diese Bemerkung dazu geführt, dass die Diskussion voll vom Thema weg lief. Und dafür ist mir die eigentliche Frage wirklich zu wichtig. Tut mir irgendwie fast leid drauf zu verzichten, mit dir wäre es vielleicht sogar interessant gewesen. Und weil mir gerade zu diesem deinem Beitrag 20 Seiten Text einfallen würden. Aber genau *deshalb* lass ich es besser. Du schreibst : >>Es gibt kein "ob" und "warum nicht" oder "wie", Lillebror, ich denke, da können mir andere Betroffene bestimmt zustimmen. Und ob ich Angst dabei habe, wenn ich diese Zeilen dort lese? Nein. Als Krebsbetroffene bin ich schon zu FEST mit dem Tod konfrontiert. Der "Mörder" sitzt auf meiner Schulter. Für den Rest meines Lebens. Ich kann somit sämtliche Themen nachlesen, die mich oder den Tod "betreffen". Das Bedürfnis ist sogar eher da, als früher. Intensiver jedenfalls. Und wenn mir danach ist, dann kann ich auch in AIDS-Foren gehen und DORT nachlesen. Ich kann nur gewinnen. Egal, was ich lese. Was Quatsch ist, sondere ich eben aus. Was solls', wir sind hier im Netz! Da ist alles offen. - Stimmt's?<< Wie lang hattest du deine Diagnose, bis du auf *diesen* persönlichen Stand gekommen bist, den ich ja durchaus bewundernswert finde ? >>Du kennst das bestimmt: Wenn Du ein schwieriges Problem hast, dann beschäftigst Du Dich nämlich auch viel intensiver mit diesem Problem. Vielleicht verschlingst Du sogar haufenweise Bücher darüber. Wählst Du dann aber nur jene Bücher aus, die ein Happyend haben? - Oder willst Du ALLES wissen?<< Natürlich ALLES. Um für jede Eventualität gewappnet zu sein, um ihr zu begegnen und sie bewältigen zu können. Das hat aber nichts mit unserem Thema zu tun. Der T'd ist nicht zu bewältigen für die, die er betrifft. Denn *bewältigen* kann man nur *innerhalb* des Lebens. Das ist nicht meine persönliche "Meinung", sondern *per Definition* so. Ausser man glaubt an ein "Leben-nach-dem-T'd". Doch das ist Spekulation und rechtfertigt somit nicht, auf dieser Grundlage von "realistisch" zu reden, wie das hier viele tun. Und ist im übrigen auch nichts anderes, als ihn zu leugnen. >>Nun, es gibt den einen, simplen Weg, indem Du nur alle Bücher mit den Happyends liest. << Sagen wir, um bei deinem Vergleich zu bleiben : ich lese nur Bücher, die nicht im *Nichts* enden. Das ist wohl nicht ganz das Gleiche. Lillebror |
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Hi Lillebror, Du bist ja noch wach um diese Zeit! Ich auch, aber ich geh gleich schlafen (aus gesundheitlichen Gründen, ganz brav!)
Ja, ich meinte eigentlich, die weiteren Erläuterungen hättest Du Dir sparen können, das verwirrt nur. Krebspatienten sind DIREKT mit dem "möglichen" Tod konfrontiert, denn er steht nach der Diagnose einfach viel näher (obwohl er ja nicht unbedingt gleich eintreten muss). Es ist eine Frage der "Phase", in welcher man sich da befindet, um "tiefer" rein zu denken/fühlen. Eigentlich ist ja ganz logisch, dass Du zu Beginn der Diagnose unter Schock stehst, und zuerst nach allen möglichen (Heil)-Lösungen suchst! Warum sollte man da gerade in DIESEM Augenblick in einem Forum für Hinterbliebene nachschauen? Da hast Du im Moment echt ganz andere Sorgen. Der Mausklick ins Forum für Hinterbliebene kann dann jedoch bald mal mit der "Phase" der eigenen Verarbeitung kommen. Und die Verarbeitung ist genau so wichtig, wie die anfängliche Suche nach Heil-Lösungen. Die Frage ist nur, WANN (aber auch wie) diese Phase eintritt, und ob der/diejenige(r) die Kraft im Moment dazu hat. - Es ist also ganz einfach, siehst Du? Wie LANGE es gedauert hat, bis diese Phase zu diesem "Stand" gekommen ist, kann ich Dir nicht sagen, Lillebror. Die ist wohl von Mensch zu Mensch auch verschieden. Beim einen geht es vielleicht schneller, beim andern weniger, vielleicht auch gar nicht. Vielleicht hat es auch etwas mit der persönlichen Offenheit für die Dinge zu tun, die mich als Krebsbetroffene bewegt, ALLES zu lesen. Aber dies kann ich - wie gesagt - auch nur tun, wenn ich die Kraft dazu habe. Doch, mein Beispiel mit den Büchern (mit oder ohne Happyend) finde ich einen sehr guten Vergleich. Denn in diesen kannst Du ja wählen, ob Du für Deine Problemlösung nur das "Gute" sehen willst, oder ALLES, also auch das mögliche Negative (oder das schlechte Ende). Bei Deiner Frage steckt ja genau der gleiche Sinn dahinter: Wollen wir Krebsbetroffenen nur das "Gute" lesen, oder gleich ALLES, also auch das mögliche Negative oder das "schlechte Ende" und das ganze Drumherum gleich eingeschlossen? JA! Wollen wir! Aber wann, das entscheiden wir selber. Wenn wir es können. Wenn wir die Kraft dazu haben. Also, im Moment hab ich jetzt keine Kraft mehr, bin nämlich müde. Morgen vielleicht wieder, ja? Und wenn nicht morgen, dann eben übermorgen. Oder überübermorgen ...! Einfach akzeptieren, Lillebror, gell? Ganz liebe Gute-Nacht-Grüsse von der "krassen" Brigitte PS. ... naja, es gibt doch da noch diese Bücher mit dem Ende, das "offen" bleibt ...! Wo sich der Leser selber überlegen kann, wie's wohl weiter geht, nicht? Gilt nicht! Meistens gibt's zu diesen Büchern den "Teil 2" unter dem Motto: Fortsetzung folgt! Es können auch noch zehn Bücher sein, egal. Jedenfalls wird IMMER irgendwann und irgendwo mal ein Ende gesetzt. Weil die Geschichte zu Ende ist. Happyend oder auch nicht. Stimmt's? |
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Hallo und guten morgen,
ich bin zwar nicht selbst betroffen, erlebe aber in den Foren hier, daß es sich gar nicht vermeiden läßt, als Betroffener sich mit dem tod auseinanderzusetzen, wenn man sich hier in den foren aufhält. Man lernt hier andere Betroffene kennen, schätzen - es entwickeln sich Freundschaften und man verliert sie teils wieder, durch den tod. Was dann? Dann sind sie gleichzeitig Betroffene und Hinterbliebene. die Konfrontation ist doch hier oder z.B. auf einer Onkologie gar nicht zu vermeiden. Ich glaube, wenn man den Tod völlig ausklammern möchte - und sicherlich werden manche betroffenen das tun - werden sie auch nicht in den anderen foren lesen. Und ist es nicht auch so, das sich der Einzelne entscheidet, seine Erkrankung zu ignorieren oder sich damit auseinanderzusetzen? Wenn er sich damit auseinandersetzt, wie soll da die Möglichkeit des Sterbens ausgeklammert werden? Meine Philosopie dazu ist: viel zu Wissen, nimmt viel angst, und ich glaube, es geht vielen hier ähnlich. Liebe Grüße Marlies |
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Hallo, Lillebror,
ich bin selbst betroffen. Ich bin auf der Suche nach Informationen über meine Erkrankung auf diese Seite gestossen. Ich habe mir die Übersicht über die verschiedenen Foren angesehen und bin in "meinem" ab und an aktiv. Ich habe kein Problem damit, dass es hier ein Hinterbliebenen-Forum gibt, allerdings bin ich bis heute nicht hier gewesen. Ich richte meine Gedanken ausschließlich auf das Leben. Das gelingt mir nicht immer, aber zumindest versuche ich immer, alles erstmal positiv zu sehen und zu sehen, wie es weitergeht. Der Gedanke an den Tod beschäftigt mich, aber ich denke, das ist normal, schließlich habe ich eine Familie. Ich habe das Hinterbliebenen-Forum immer als etwas sehr intimes angesehen. Dort tauschen sich Menschen aus, die einen Angehörigen oder Freund verloren haben. Ich hatte niemals das Bedürfnis, dort mitzulesen. Das ist mir zu privat und außerdem möchte ich nicht lesen, wie es eventuell mit mir zuende gehen könnte. Denn das einzige, was ich von dieser Sch...krankheit gelernt habe ist, dass es bei jedem anders verläuft, es gibt keinen Schema-F-Krankheitsverlauf, alles ist individuell immer auch vom Patienten abhängig. Ich denke, das Hinterbliebenen-Forum mit den anderen Foren zusammen hier anzubieten, ist sicher eine gute Sache. Ob jemand dort lesen möchte oder nicht, sollte jedem selbst überlassen sein. Ich habe gerade gelesen, viel zu wissen, nimmt viel Angst. Ich habe das am Anfang meiner Erkrankung genauso gesehen und bin im Internet auf eine Statistik gestoßen, die meine Lebenserwartung mit 3 bis 18 Monaten angab. Ich bin jetzt im 18. Monat, wenn Du so willst, mir geht es klasse, alles im Moment im Griff, also stimmte diese Statistik nicht, obwohl sie auf einer Ärzteseite stand. Glück für mich, aber die ganzen Monate hat immer wieder ganz leise diese Uhr im Hinterkopf getickt. Deshalb bin ich jetzt lieber bei denen, die es jetzt nicht mehr so genau nachlesen wollen, sondern ich denke, ich merke selbst am besten, wie es mir geht. Ich konzentriere mich lieber auf mich und das Leben. Aber ich habe absolut kein Problem damit oder depressive Gedanken, weil ich den Titel "Hinterbliebenen-Forum" hier lese. |
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Hallo Brigitte, marlies und Susan,
@Brigitte : >>die weiteren Erläuterungen hättest Du Dir sparen können, das verwirrt nur.<< okok, du hast recht. Ich wollte ja schon immer lernen mich kürzer zu fassen. ;-) Du scheinst übrigens eine reichlich begabte Moderatorin und Schlichterin zu sein. (nur mal so am Rande. Nimm es als Kompliment, ist weitgehend auch so gemeint.) In deiner und Susans Antwort erkenne ich eine Art "konsequenter Disziplin", was die Entscheidung angeht, einen Bereich eben einfach nicht anzuklicken selbst wenn man den link dazu ständig vor die Nase gehalten bekommt. Mir selbst ist das etwas fremd, ich denke ich hätte eine solche nicht. Weder als Patient, noch hätte ich sie als Angehöriger gehabt. Ob ich da wirklich ein "extremer Einzelfall" bin, kann ich natürlich nicht hundertprozentig ausschließen, scheint mir aber unwahrscheinlich. Drum frag ich ja unter anderem. >>PS. ... naja, es gibt doch da noch diese Bücher mit dem Ende, das "offen" bleibt ...! Wo sich der Leser selber überlegen kann, wie's wohl weiter geht, nicht? Gilt nicht! Meistens gibt's zu diesen Büchern den "Teil 2" unter dem Motto: Fortsetzung folgt! Es können auch noch zehn Bücher sein, egal. Jedenfalls wird IMMER irgendwann und irgendwo mal ein Ende gesetzt. Weil die Geschichte zu Ende ist. Happyend oder auch nicht. Stimmt's?<< Die Geschichte (eines Buches) lebt aber von Anfang an nur in mir, also dem Leser. Und darin lebt sie auch weiter, sie ist ja nur ein *Bestandteil* meines Lebens. Wenn die Geschichte also irgendwann zu Ende ist, kaufe ich mir eine neue, andere Geschichte und diese wird zusammen mit der alten wiederum zu einem Bestandteil. Und schon stimmt dein Vergleich eben *nicht* mehr. (Sofern ich überhaupt verstanden habe, worauf du raus wolltest) @marlies : >>Man lernt hier andere Betroffene kennen, schätzen - es entwickeln sich Freundschaften und man verliert sie teils wieder, durch den tod. Was dann? Dann sind sie gleichzeitig Betroffene und Hinterbliebene. die Konfrontation ist doch hier oder z.B. auf einer Onkologie gar nicht zu vermeiden.<< Da hast du wohl recht. Es ging mir aber weniger um die vielleicht wirklich manchmal unvermeidliche Konfrontation innerhalb von persönlichen Kontakten, sondern um die öffentliche Darstellung. Die Zugriffszahlen in diesem Forum sind enorm und im Vergleich dazu schreibt hier nur ein relativ kleiner Teil. Die Wirkung auf die "stummen Mitleser" ist kaum abschätzbar. Denn diejenigen die hier gerade antworten werden vor allem die sein, die hier regelmäßiger lesen (oder gelesen haben) und somit dann wohl auch wirklich kein Problem haben. >>Ich glaube, wenn man den Tod völlig ausklammern möchte - und sicherlich werden manche betroffenen das tun - werden sie auch nicht in den anderen foren lesen. Und ist es nicht auch so, das sich der Einzelne entscheidet, seine Erkrankung zu ignorieren oder sich damit auseinanderzusetzen? << Naja, das ist ja nicht die Alternative. Es gibt ja auch vor allem noch die, die sich über ihre Krankheit und mögliche Heilungsmethoden sehr wohl informieren wollen oder auch Erfahrungen mit anderen Patienten austauschen wollen. Und das sollte auch jenen ermöglicht sein, die es für richtig halten, den T'd dabei so weit wie nur möglich "auszuklammern". Leider ist es übrigens auch so, dass nicht nur hier im Hinterbliebenen Forum, sondern sogar in den Krebs-Themen Foren ausführliche Hinterbliebenen Schilderungen stattfinden, was ich ehrlich gesagt für *völlig* untolerierbar halte. Aber das ist wohl ein anderes Thema. @Susan : Vielen herzlichen Dank für deine Antwort! Es ist schön, dass du schreibst : >>Ich richte meine Gedanken ausschließlich auf das Leben. << Und so finde auch ich, sollte es sein. Du scheinst nicht die Art Foren Nutzer zu sein, wegen derer meine Bedenken gerechtfertigt wären. Bis jetzt hat sich ja auch noch niemand dieser Art gemeldet. Ich werde meine Vorbehalte in einigen Wochen nochmal überdenken. Überhaupt hat mich deine Antwort besonders beeindruckt. Eine kurze Frage noch an dich, obwohl sie etwas *offtopic* ist : Wie beurteilst du das oben an marlies schon angesprochene ? Nämlich, dass auch in den anderen Foren von Hinterbliebenen geschrieben wird und Berichte veröffentlicht werden, von denen du selbst sagst, dass du sie eben *nicht* lesen willst ? Liebe Grüße vom Lillebror http://www.leukaemie-links.de.vu/ |
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Hallo, Lillebror,
schwierige Frage, einfache Antwort: Ich lese sie nicht. Aber ich stelle Dir mal eine Frage: Hier tauschen sich Betroffene und Angehörige aus. Man holt sich Rat und Hilfe. Für beide Seiten (Betroffene und Angehörige) ist der Umgang mit der Krankheit immens schwierig. Man tauscht sich mit anderen Betroffenen und Angehörigen aus und es entstehen zum Teil richtige Freundschaften. Jetzt verstirbt der Betroffene. Sollte der Angehörige dann dieses Forum verlassen, wo er doch Menschen gefunden hat, die ihn und den Verstorbenen kannten und genau wissen, wie es ihm jetzt gehen muß? Die genau wissen, dass er es jetzt ist, der Trost und Hilfe braucht? Ich denke nicht. Hier sind Menschen, die ihn und den Verstorbenen sehr lange begleitet haben. Und ihm jetzt Halt geben können. Und wenn es hilft, darüber zu schreiben, warum sollte er es nicht tun? Dies ist ein Forum der Lebenden, aber es ist ein Krebs-Forum. Jeder hier weiß, worum es geht. Du wirst es niemals ganz vermeiden können, dass Deine Patienten auch mit Berichten über tödlich verlaufende Erkrankungen konfrontiert werden. Sonst müßtest Du ihnen auch abraten, fernzusehen oder die Zeitung zu lesen. Genausowenig kann man unsensible Nachbarn, Freunde und Verwandte meiden. Ich denke, Du kannst sie nur bestärken, Dinge positiv zu sehen und negative Berichte als das anzusehen, was sie sind: Berichte von anderen Menschen. |
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Hallo ihr alle,
ich glaube, dass hier alles ist eine Diskusion über Ethik und Würde. Ich bin auch nur Betroffene und habe am Donnerstag miterleben müssen meinen Vater bei seinem "Todeskampf" mitzuerleben und die Entscheidung zu treffen, lassen wir ihn zuhause liegen und sterben , dann wäre das bestimmt am Donnerstag eingetroffen oder lassen wir ihn ins Krankenhaus einliefern und um den Tod noch einmal ein Schnippchen schlagen (aber um welchen Preis). Wir haben uns für das Krankenhaus entschieden, weil mein Vater noch nicht so weit war, denn dieser Kampf war noch der rote Faden zum Leben und er wollte nicht gehen. Aber sind es in dieser Phase nicht auch wir Angehörigen, die die Entscheidungen treffen müssen ob wir wollen oder nicht. Weil der Krebspatient garnicht mehr dazu in der Lage ist. Ich wünsche jeden Betroffenen, dass es ein Happy End gibt. Aber manchmal ist es nicht so und da sind wir Angehörigen diejenigen, die mit sehr viel Leid zurück bleiben. Diesen Foren richten sich bestimmt in erster Linie an die Betroffenen, aber es geht hier doch auch hauptssächlich um die Krankheit Krebs und das mit allen Konsequenzen. Der eigentliche Tod ist was sehr einsames, aber auch was endgültiges und diese Erfahrungen, die dieses mitbringt ist doch genauso wichtig wie der Verlauf der Krankheit. Natürlich gibt es überall eine Grenze, aber ich finde solange diesen Foren uns helfen können egal in welche Richtung, ist dieses Thema sehr wichtig für alle. Und um meine Meinung zu hören ist der Tod manchmal, nicht nur das schreckliche, sondern wie ich seit Donnerstag weiss, könnte es auch die Erlösung sein, aber es müssen alle dazu bereit sein, dieses zu akzeptieren. Was dann kommt ist wieder ein Thema für sich. Und das diese Krankheit eine Gradwanderung ist und an Bereiche kommt, die man keinen wünscht ist nicht nur ein Thema des Todes, sondern auch über den Weg dort hin. Bei einem so heiklem Thema wird man nie einer Meinung sein, aber eine Diskusion oder Aussagen die persönlichen werden ist doch auch noch ein sehr grosser Unterschied. Aber gerade in unseren Situation ist man natürlich auch sehr empfänglich für sowas und ist sollte nicht ins Gegenteil von dem umschlagen was das Forum bezweckt. Erfahrungsausstausch und passive Hilfe, wer will da entscheiden wo so was anpfängt und es aufhört. Viellecht steht es mir hir nicht zu sowas zu sagen, weil ich kein Betroffener bin, aber als Angehöriger sehe und "fühle" was diese Krankheit aus einem Menschen macht. Auch wenn ich diese Schmerzen, die mein Vater erträgt nicht selber habe, tut mir doch jeder Atemzug in der Seele weh und ich weiss, dass es nur noch eine Frage von Tagen ist, dass er geht (er hat Lungekrebes mit Metastasen im Hirn)ohne Happy End. Michaela |
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Hallo Michaela,
ich sitze jetzt seit sehr langem über deinem Beitrag und grüble. Ich weiß wohl, wovon du sprichst. Es geht jetzt vielleicht um etwas, was mir das wichtigste von allem scheint. Den Bezug auf das, was unsere laufende "Grundsatzdiskussion" über das Forum angeht lasse ich jetzt wegen deiner persönlichen Situation weg. Ich denke es ist dir recht. (@Susan, ich antworte ein ander Mal wahrscheinlich noch.) Du schreibst : >>Wir haben uns für das Krankenhaus entschieden, weil mein Vater noch nicht so weit war, denn dieser Kampf war noch der rote Faden zum Leben und er wollte nicht gehen. Aber sind es in dieser Phase nicht auch wir Angehörigen, die die Entscheidungen treffen müssen ob wir wollen oder nicht. Weil der Krebspatient garnicht mehr dazu in der Lage ist. << Du hast ja beschrieben, was dein Vater will. Nämlich den "roten Faden" halten und bleiben. Damit *ist* doch schon eine Entscheidung getroffen. Und die kann ja nur richtig sein, denn es ist *seine*. Und ihr habt, so wie ich dich verstehe, euch ja auch danach gerichtet. >>Und um meine Meinung zu hören ist der Tod manchmal, nicht nur das schreckliche, sondern wie ich seit Donnerstag weiss, könnte es auch die Erlösung sein, aber es müssen alle dazu bereit sein, dieses zu akzeptieren. << Ich lasse mich notfalls dafür steinigen, aber es ist zu wichtig, viel zu wichtig, um darauf zu verzichten. Vielleicht siehst du das ja auch ohnehin genauso, trotzdem will ich es herausheben : Dieses "akzeptieren" darf nur vom Betroffenen selbst ausgehen. Damit meine ich, dass keinesfalls eine Situation entstehen darf, in der das Umfeld (Angehörige, Ärzte..) den "T'd akzeptieren", solange der Betroffene selbst aber bewusst dagegen ankämpfen *will* ! Man darf ihn darin keinesfalls alleine lassen, egal wie schwer es ist und auch unabhängig davon, wie die sogenannten "realistischen Prognosen" aussehen. Denn in dieser Situation zählt ausschließlich die unmittelbare Gegenwart. Der "rote Faden" selbst. Auch und gerade in einer (womöglich) letzten, existentiellen Hoffnung, darf man niemanden alleine lassen. Auch nicht im Rahmen einer liebevollen Fürsorge. Vielleicht in der sogar am allerwenigsten. Die Aufgabe bleibt in jedem Falle : diese Hoffnung zu stützen und zu halten, so lange es vom *Betroffenen selbst* gewünscht und damit auch *gebraucht* wird. Das hat auch nicht das allergeringste mit dem berühmten "sich-was-vormachen" zu tun. Ich wünsche dir und deiner Familie alle Kraft der Welt dafür. Und deinem Vater, dass er immer fühlen kann, dass er nicht alleine ist. Dass immer jemand bei ihm ist, den "roten Faden" zu halten. Alles Gute Lillebror |
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Liebe Lillebror
Ich gucke öfter im Forum für Hinterbliebene vorbei,obwohl ich eine Patientin bin. Für mich ist es wertvoll zu erfahren, was Hinterbliebene für Kümmernisse haben, vor allem, damit ich meinen zukünftigen Hinterbliebenen und jetzigen Angehörigen vielleicht einiges erleichtern kann, weil ich weiss,wie sie sich fühlen. Natürlich fühlt jeder etwas anders, aber es gibt durchaus Berührungspunkte, wo sich alle ähneln. Und oft habe ich erlebt, dass meine Angehörigen viel Kummer mit sich rumschleppen, aber nicht wagen, das anzusprechen, weil sie denken, sie belasten mich damit noch zusätzlich. Dadurch, dass ich im Forum für Hinterbliebene etwas von diesen Gefühlen mitbekomme, kann ich zu gegebener Zeit selber ein Gespräch darüber mit meinen Angehörigen führen oder etwas vorbereiten für den Zeitpunkt, wenn sie zu Hinterbliebenen werden. Für mich gehört der Tod zum Leben , ohne wenn und aber und ich habe mich intensiv mit allen Aspekten, zu denen ich gedanklich komme, auseinandergesetzt, im Handeln, in Gedichten und im Leben. Da ich erbkrank bin,habe ich schon seit meiner Kindheit Zeit genug gehabt, mich damit anzufreunden, dass ich eher jünger als älter sterben werde und ich kann Dir sagen, meiner Lebensfreude und meinen Träumen tut dies keinen Abbruch. Und noch ein Gedanke, den ich für die Hinterbliebenen denke, denn auch das bin ich, habe ich doch auch viele meiner Freunde aus dem Krankenhaus verloren. Fast alle kamen ins Forum, als ihr Patient noch lebte, holten sich in den entsprechenden Foren Rat oder gaben ihn, oder sprachen mal so über ihre Gefühle. Mit dem Tod des Angehörigen ist da eine so unerträgliche Leere, eine Lücke entstanden und man fühlt sich allein. Hast Du mal erlebt, wie wohltuend gerade das Wissen ist, in dieser Trauer nicht fallengelassen, nicht ausgeschlossen zu werden, dort, wo man sich einst wohlgefühlt hat? Das Forum für Hinterbliebene gehört für mich hierher. In der Trauer, in der so vieles fremd und bedrohlich wirkt, ist es so wichtig, einen vertrauten Weg zu kennen zu einem Ort, wo man reden oder auch weinen kann. In der eigenen Wohngemeinde weichen einem Menschen aus, weil sie nicht wissen, was sagen oder Angst haben, gerade auch vor dieser direkten Konfrontation mit dem Thema Tod. Hier im Forum für Hinterbliebene existiert diese Angst nicht, denn hier sind Gleichbetroffene, die sich gegenseitig so viel geben können, auch wenn sie keine Antworten zu geben vermögen. Sie helfen, einfach durch ihr Dasein. Und es ist eine sehr grosse Hilfe, die sie da leisten für Ihresgleichen und auch für mich. Liebe Lillebror, ich wollte Dir einfach mal einen Einblick geben, wie die ganze Sache für mich aussieht und warum ich FÜR das Forum für Hinterbliebene stimmen würde. Liebe Li Da Du offenbar auch hier manchmal vorbeischaust und mir vor kurzem so lieb geschrieben hast, dass Du mich vermissen würdest, wenn ich länger nicht mehr in Erscheinung trete, möchte ich Dir hiermit sagen, brauchst Dir keine Sorgen machen, wenn ich die nächsten Tage vielleicht nicht mehr auftauche. Ich war schon letzte Woche im Krankenhaus und kehre morgen nochmals dahin zurück, wie lange weiss ich noch nicht,hängt von den Befunden ab. Aber keine Angst, ich sterbe noch nicht und die Schmerzen, wegen denen ich stationär gehe, sind nicht durch Metastasen ausgelöst. Lass es Dir gut gehen. Liebe Grüsse an alle Ladina |
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Hallo zusammen,
Susan, Michaela, Ihr habt gut gesprochen! Wau! Viel mehr kann man eigentlich gar nicht mehr dazu fügen. Lillebror? Sag doch mal, machst Du eigentlich eine Statistik oder sowas? Kann mir das zwar nicht vorstellen, aber wenn's so wäre: Ha! Das geht garantiert in die HOOOOOOSEN! Nein, im Ernst, ich denke mir doch mal, dass Du Krebsbetroffenen (auch mit Deiner Homepage) helfen willst, oder? Aber WAS willst Du denn jetzt helfen? Uns sagen, wie wir zu denken haben? Dass wir uns auf das Leben konzentrieren sollen, und NICHT auf das Sterben und die Trauer und dessen Thema? Tun wir doch! Uns auf das Leben konzentrieren! Das tut jeder Krebspatient. So intensiv wie noch nie! (Wetten?) Aber hast Du denn was dagegen, wenn sich Krebsbetroffene mit allem auseinander setzen? Auch mit dem Sterben? Sie sind ja direkt damit konfrontiert. Soll es vielleicht "verleugnet" werden, ein Tabu für Krebskranke? Bloss nichts Schlechtes denken? Bloss nicht verarbeiten das Ganze, und nur noch positiv denken? (Wer sagt auch, dass das Sterben was Negatives sein muss?) Komm schon, vielleicht übertreibe ich jetzt hier ein bisschen, aber genau so kommen Deine Zeilen zu mir rüber. Wenn man sich mit dem Sterben und dem Tod auseinander setzt, heisst das noch lange nicht, dass man der letzte "Heuler" ist, oder schlimmstenfalls depressiv. Im Gegenteil, ich finde es so eine sehr gesunde Einstellung, das Leben überhaupt erst zu begreifen. Dazu SOLLTE man eigentlich nicht zuerst Krebs kriegen! Aber da ja das Thema Tod und das Thema Krebs ein Tabu in der Gesellschaft ist, denkt doch eh sonst keiner an so eine schlimme Krankheit oder ans Sterben! Zumindest nicht so schnell. WEIL man sich ja auf das Leben und NUR auf das Leben konzentriert! WÜRDE es aber so sein, Lillebror, ... wenn die Menschen gelernt hätten, auch wirklich mit Krankheit und Tod zu leben, darüber zu sprechen, es zu akzeptieren, damit umzugehen, ... so würde wahrscheinlich uns Krebspatienten so manche "Verletzung", "Besserwisserei", "Nicht-Wahr-haben-wollen", "Belehrung", "Rückzug vor uns", "Diskriminierung" und "Angst" ... erspart bleiben! Ja, diese Angst! Die macht alles aus! Aber ... WO soll man es lernen? In der Schule? Von den Eltern? Schön wär's! - Nein, wir lernen es erst DANN, wenn wir damit direkt oder indirekt konfrontiert werden. Zu spät. Weil wir dann meistens weder ein noch aus wissen. Weil wir dann wahrscheinlich vieles falsch machen und somit jemanden verletzen können. Krebs, Aids, die Behinderten, Schwerbehinderten, die Alten ... sind doch alles Randgruppen, nicht mehr "funktionstüchtig" für die Gesellschaft, abgeschrieben, ... und warum? Weil sie zu einem Tabu gemacht werden. Weil das Leid ihnen so nahe steht. Und manchmal auch der Tod. Damit möchte man doch nichts zu tun haben, nicht wahr? Damit möchte man sich nicht beschäftigen. Es betrifft einen ja nicht selbst. Es sind immer die anderen. Auch DIE, die um einen Menschen TRAUERN! Da ist der Tod so nahe. So verflixt nahe. Was soll man da sagen? Wie soll man trösten? Kann man trösten? Man hat selber Angst. Besser nicht darüber sprechen. Also lieber zurück ziehen. Warten. Bis Gras darüber gewachsen ist. Die Trauernden hören dann ja wieder mal auf mit dem trauern, stimmt's? Also einfach in Ruhe lassen diese Leute. Schnell an die Beerdigung und dann hopps - Tabu! Naja, solche Angehörige habe ich auch. Schnell mich Krebspatientin im Spital besuchen (reine Höflichkeit, schnelle Pflicht), und dann Tschüss! Bloss nicht darüber reden. Das belastet. Es ist unangenehm. Schwieriges Thema. Es macht Angst. Rückzug! Und zack - Tabu! So werden Tabus zu Tabus gemacht und bleiben Tabus. Möchtest Du etwas ändern, Lillebror? Dann schrei es hinaus in die Welt. Schrei dieses Unwissen hinaus, damit es zu einem Wissen wird. Dort ist es dringend nötig. - Nicht hier im Forum. Denn hier "weiss" man bereits, oder man will es wissen, oder man ist auf dem besten Weg dazu, ... indem man liest, Fragen stellt oder mitredet. Ah, entschuldige, ich bin mal wieder krass heute. Sollte kein Angriff sein, sondern nur meine Gedanken darüber, gell? Das Anklicken des Forums für die Hinterbliebenen (für mich Krebsbetroffe) hat übrigens nichts mit konsequenter Disziplin zu tun. Es kommt aus dem Bauch raus. Anders kann ich es Dir nicht erklären. Einfach wenn die Kraft dazu da ist. Das mit den Büchern und den Geschichten, die ja irgendwann zu Ende sind, meinte ich eigentlich wortwörtlich so. Anfang der Geschichte, Ende der Geschichte. (Nicht DAS, was DU daraus machst! DAS ist dann nämlich wieder eine andere Geschichte!) Tja, und DU hast eine (Lebens-)Geschichte, und ich hab' eine. Wir alle haben eine. Irgendwann fängt sie mal an (Geburt), ... irgendwann hört sie wieder auf (Tod). (Was ANDERE, die Hinterbliebenen, dann mit unserer Geschichte machen, ist AUCH wieder eine andere Geschichte!) Es sei denn z.B., ... wir beide "gehen in die Geschichte ein"! Tja, das wäre dann aber auch wieder eine ganz andere Geschichte, hihi! Aber ich sehe: Mit Deiner Ansicht vertrittst Du wohl eher die "unendliche Geschichte". Auch gut. Aber - hach ja - das ist schon wieder eine andere Geschichte ... Ganz liebe Grüsse von der "krassen" Brigitte |
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Brigitte,
leider ist mir nicht klar, auf welchen meiner Beiträge sich deine letzte Antwort beziehen soll. Ich wüsste *keinen*, auf die sie passen würde. (Auch weiß ich nicht, von was für einer "Statistik" du sprichst.) >>Aber WAS willst Du denn jetzt helfen? Uns sagen, wie wir zu denken haben? Dass wir uns auf das Leben konzentrieren sollen, und NICHT auf das Sterben und die Trauer und dessen Thema? Tun wir doch! Uns auf das Leben konzentrieren! Das tut jeder Krebspatient. So intensiv wie noch nie! (Wetten?) Aber hast Du denn was dagegen, wenn sich Krebsbetroffene mit allem auseinander setzen? << Das sagte ich nirgends. >>Komm schon, vielleicht übertreibe ich jetzt hier ein bisschen,<< Ja, ganz entschieden. Ich bin hier nicht zum "Vergnügen" (!), falls du das geglaubt haben solltest. Auch nicht, weil ich "sonst keine Probleme" hätte, wie hier jemand mutmaßte. >>Krebs, Aids, die Behinderten, Schwerbehinderten, die Alten ... sind doch alles Randgruppen, nicht mehr "funktionstüchtig" für die Gesellschaft, abgeschrieben, ... und warum? Weil sie zu einem Tabu gemacht werden. Weil das Leid ihnen so nahe steht. Und manchmal auch der Tod. Damit möchte man doch nichts zu tun haben, nicht wahr? Damit möchte man sich nicht beschäftigen. Es betrifft einen ja nicht selbst. Es sind immer die anderen. << Ich hoffe nicht, dass du mit jenem "man" mich meinst. Falls doch, nehme ich das eine oder andere Kompliment was deine Scharfsinnigkeit betrifft wieder zurück. Ich werde hier nicht deutlicher, das würde auch nicht zu meinen Bedenken über dieses Forum passen. Auch wenn du mich noch so provozierst. >>Auch DIE, die um einen Menschen TRAUERN! Da ist der Tod so nahe. So verflixt nahe. Was soll man da sagen? Wie soll man trösten? Kann man trösten? Man hat selber Angst. Besser nicht darüber sprechen. Also lieber zurück ziehen. Warten. Bis Gras darüber gewachsen ist. Die Trauernden hören dann ja wieder mal auf mit dem trauern, stimmt's? Also einfach in Ruhe lassen diese Leute. Schnell an die Beerdigung und dann hopps - Tabu! Naja, solche Angehörige habe ich auch. Schnell mich Krebspatientin im Spital besuchen (reine Höflichkeit, schnelle Pflicht), und dann Tschüss! Bloss nicht darüber reden. Das belastet. Es ist unangenehm. Schwieriges Thema. Es macht Angst. Rückzug! Und zack - Tabu!<< Pass besser auf. Falls du das obige ausdrücklich *mir* anhängen wolltest, ist das peinlich. Wirklich. >>Ah, entschuldige, ich bin mal wieder krass heute. Sollte kein Angriff sein, sondern nur meine Gedanken darüber, gell? << Is schon ok. War ja auch wenigstens stilistisch brillant vorgetragen. Doch hättest du geschwiegen, wärst du ein Philosoph geblieben. (Nicht von mir das Zitat) Tschüss Lillebror |
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Hallo Lillebror und alle Leser
Hier ist ja offensichtlich eine Diskussion über das Thema: Der Tod gehört zum Leben, ausgebrochen. Wenn ich es richtig verstanden habe dann geht es Lillebror doch darum, dass er/sie nur wissen möchte, ob das Forum für Hinterbliebene ein Problem für uns Kranke darstellt Ich zum Beispiel finde es viel problematischer dass in den einzelnen Krebsarten-foren von verschiedenen Angehörigen ausführlich über das lange und qualvolle Sterben ihrer Lieben gesprochen wird.Ich erhoffe mir doch wenn ich da reinschaue ein paar Informationen vorallem von Betroffenen. Wie ist es ihnen ergangen? Wo bekomme ich Hilfe? Was hat ihnen geholfen? Da hätte ich nichts dagegen, wenn mich auch Angehörige beraten und mir Hoffnung geben.Hoffnung ist so wichtig, wenn man Krebs hat. Überlegt doch mal: Wenn euer schwerkranker Angehöriger im Krankenhaus oder auch zuhause liegt, geht ihr dann hin und erzählt ihm, dass dieser oder jener an eben diesem Krebs gerade elend gestorben ist? Oder bringt ihr ihm gute Nachrichten? -Der Herr/Frau Sowieso hat das auch gehabt und der hat das ziemlich gut überstanden! Nun kann man ja wieder sagen, ich muss ja nicht in dieses Forum, wenn ich das will, aber wer weiss denn schon vorher, was da geschrieben steht? Habt ihr schon bemerkt, dass Li bei der Rubrik ganz unten "sonstiges ( alles was nirgendwo reinpasst)"" Hoffnung.. oder mal was Gutes" die Leser aufgefordert hat, was Gutes reinzuschreiben? Finde ich wunderbar! Aber warum passt das nirgendwo rein? Und warum schreibt da niemand was? Ich bleibe aber trotzdem dabei, dass das Forum für Hinterbliebene kein Problem für mich darstellt. Da kann ich ja ahnen, was auf mich zukommt.Genauso bei den Angehörigen. Lillebror, habe ich damit deine Fragen an mich ausreichend beantwortet? Denn wenn ich meine ganze Aufmerksamkeit auf meine Heilungszuversicht konzentrieren und mich mit dem möglichen Scheitern nicht auseinandersetzen will oder es auch ganz und gar verdrängen will, dann ist das Internet ein sehr problematischer Ort dafür.Bei meiner Krebsart und in meinem Stadium z. B habe ich schon statistisch auf den medizinischen Seiten nicht sehr viel Hoffnung erhalten. Aber da sehe ICH das halbvolle Glas und nicht das halbleere. Vielleicht ist das aber nicht immer so und dann wünsche ich mir Menschen, die mir helfen, zu hoffen. Ich wünsche mir sehr, dass ich jetzt nicht missverstanden werde. Ganz liebe Grüsse Hedi |
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Hi Lillebror,
nein, mit "man" meinte ich NIE Dich! Sondern die Leute da draussen. Oder schlussendlich der Mensch. Hab Dir von den Erfahrungen als Krebspatientin erzählt. Nicht gemerkt? - Hab mir schon gedacht, dass Du meinen Eintrag persönlich nimmst, war aber nicht so gedacht. Hier herrschen wirklich schnell mal Missverständnisse. Sagt man (Ich jetzt) seine Meinung, heisst es gleich: "Doch hättest Du geschwiegen, wärst Du ein Philosoph geblieben." Ist mir eigentlich piepegal, won wem der Satz ist, schlussendlich heisst es ja, ich hätte besser die Klappe halten sollen, stimmt's? Wäre jetzt interessanter gewesen, wie Du über meine Gedanken selber denkst. Merkst Du nicht, dass da eine Wut hervor kommt? Bei mir? Eine Wut entsteht nicht bloss einfach so. Da hat es irgendwo einen Grund dazu. Hast Du den Sinn meines Eintrages nicht verstanden? (Der Sinn geht nicht um DICH, er geht um ALLES, was das Thema betrifft. Und den Menschen allgemein.) Das mit der "Statistik" war ja auch bloss als Witz gemeint. Weil Du wissen möchtest, ob Krebspatienten das Forum für Hinterbliebene anschauen. (Hier frage ich mich: Du möchtest es wissen? Was willst Du mit den Antworten hier anfangen? Oder möchtest Du einfach nur bestätigt haben, dass auch andere Krebsbetroffene dort nicht lesen wollen, ... weil DU es vielleicht nicht kannst? Oder nicht willst? Oder umgekehrt, DU kannst es und willst es, aber glaubst, es ist anderen Krebsbetroffenen nicht zuzumuten? - Was ist Deine Motivation zu dieser Frage?) Tatsache ist nun mal: Hier schauen sich Krebsbetroffene eher mal alles an. Sie sind ja mittendrin im Geschehen. Da stört es nicht, wenn es noch Foren für Hinterbliebene gibt, oder Foren über andere Krebsarten. Kann man ja alles lesen, wenn man will. Oder auch sein lassen, wenn man will. Wo ist das Problem wirklich für Dich? Wie gehst DU denn damit um? Sag doch mal! Aber, wie gesagt, mehr nützen würde es was, wenn man die Menschen da draussen auf die Thematik aufmerksam macht. Damit sie lernen können, damit umzugehen. Weil es dort so hapert. Probleme sollte man bei den Wurzeln packen, wo's auch nötig ist. Beim Tabu selbst anfangen. Bei der Angst. - Nicht bei den Krebsbetroffenen selbst, die ja schon mittendrin stecken. Also. - Frieden? Liebe Morgengrüsse von der "krassen" Brigitte |
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