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Wann kann ich wieder arbeiten????
Hallo an alle
Überraschend habe ich im Mai eine kleine empfindliche Fläche an meiner rechten Brust gefunden, nein, kein Knoten, einfach eine kleine empfindliche Fläche. Da ich tags zuvor gefallen bin, dachte ich, na ja ein Bluterguss. Als Mitte Juni der "Bluterguss" sich vergrößert hatte, habe ich versucht einen Termin bei meiner Gyn zu bekommen. Urlaubszeit, Vertretung, andere Gyn.... nein, auch bei 7 Versuchen bei anderen Gyn, keinen Termin vor Ende August. Auch der Hinweis, ja aber irgendwas ist da in meiner rechten Brust.... nichts zu machen. Gut, dann einen Termin bei meiner Hausärztin, vielleicht spinne ich ja. Nö, das muss eine Gyn untersuchen, nach meinem HInweis, keine gefunden zu haben, hat mir die Ärztin freundlicherweise einen Nottermin zwei Tage später bei einer Gyn zwei Stadtteile weiter besorgen können. 10.7. - Sono bei der Gyn nein, das sieht komisch aus, bitte ab zur Radiologie. Meine Mama hatte zufällig einen Termin montags drauf einen Mamotermin bei der Radiologie, der Termintausch war nicht einfach, aber auf Drängen meinerseits ging es dann doch. Zum ersten Mal eine Mamografie - mit 47. Doch bei den jährlichen Vorsorgeterminen war eben alles noch ok bei den Tastbefunden. Der Radiologe war sehr einfühlsam und hat die rechte Brust vergrößert mamografiert, noch mal Sono. Gefiel im alles nicht was er da sähe, Empfehlung Stanzbiopsie. 28.7. Stanzbiopsie im Brustzentrum, 1/2 Stunde später Ergebnis: kleine Carzinomherde und einige Vorstufen. Vorschlag: BET, OP 7.8. Am Mittwoch vorher noch schnell ab in die Röhre um noch besser abklären zu können. Also günstiger Fall, BET, Sentinell-Entfernung, nach zwei Wochen könnte ich wieder arbeiten und die Bestrahlung geht auch neben der Arbeit. Kann mir einer von den "weisen" Frauen sagen, ob das realistisch ist? Ich war 8 Monate arbeitslos. Habe endlich einen befristeten Job für 5 Monate gefunden, einen Monat habe ich jetzt gearbeitet. Der Gedanke bei der neuen Firma ist, mich zu übernehmen. Alles was ich hier gelesen habe, deutet darauf hin, dass es nicht mit 2 Wochen getan ist. Aber was ist reallistisch? :( Soll es mir egal sein, erstmal gucken, wie es läuft? Und nach der Krankheit wieder arbeitslos? Auch wenn ich die Tatsachen sehr sachlich versuche zu beschreiben, ich bin sehr aufgewühlt, unsicher und habe Angst vor dem was da auf mich zukunft. Danke, dass du/ihr bis hierher gelesen habt und ich würde mich auf eine Antwort freuen. Peg |
AW: Wann kann ich wieder arbeiten????
Hallo Peg,
sorry, wenn ich jetzt krass bin, aber was ist Dir wichtiger, Job oder Gesundheit? Viele Grüße und alles Gute, Heike |
AW: Wann kann ich wieder arbeiten????
Hallo Peg,
ich muss Heike echt recht geben...die Gesundheit geht hier in diesem Falle eindeutig vor. Du hast dir das ganze schließlich nicht ausgesucht und was dein Abeitgeber darüber denkt sollte dir erst mal egal sein!!! Ich drücke dir die Daumen das alles gut geht! LG Katja |
AW: Wann kann ich wieder arbeiten????
Hallo Peg,
ich verstehe dein Dilemma. Ich bin heilfroh , dass ich diese Sorge nicht habe und mir wirklich Zeit lassen kann bis ich wieder arbeite. Und die brauche ich auch. Und das ist der Punkt, jeder braucht diese Zeit, um die Erkrankung auch seelisch zu verarbeiten. Wir reden hier nicht von einem Schnupfen. Vielleicht kannst du mit deinem Arbeitgeber reden, das er dir diese Zeit lässt. Hier kann man dir wirklich nur raten, auf deinen Bauch zu hören und dich nicht unter Druck zu setzen. Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Entscheidung Liebe Grüße Lara |
AW: Wann kann ich wieder arbeiten????
Hallo Heike,
vielleicht bin ich ja betriebsblind, arbeite seit 32 Jahren und war weder - bis auf die letzten 8 Monate - ohne Arbeit. Ich war so froh, wieder Alltag genießen zu können, dass mich der Krebs so aus der Bahn geworfen hat, dass ich wieder Alltag haben will und das möglichst schnell. Hört sich bescheuert an, geht auch nicht mehr, weiß ich auch und doch möchte ich mich mit meinem Arbeitgeber - ich bin seine einzige Angestellte - arrangieren. Immer noch schwer zu verstehen? Und klar meine Gesundheit geht vor, doch die zwei Wochen wurden mir von der Ärztin im Brustzentrum genannt und ich kann mir das einfach nicht vorstellen, dass ich in zwei Wochen wieder Alltag lebe. Daher die Frage nach: wann kann ich wieder arbeiten gehen. Gruß Peg |
AW: Wann kann ich wieder arbeiten????
Hallo Peg,
ich habe schon richtig verstanden, ich kann auch Deine Ängste verstehen, doch ich wollte bewußt provozierend fragen. Du wolltest doch eine Antwort von uns Erfahrenen und hast eine ehrliche Antwort bekommen. Peg, mir kann es ganz egal sein, was Du mit Deinem Körper anstellst. Doch ich habe die ganze Scheisse schon hinter mir und kann über solche Fragen wie Du sie stellst nur den Kopf schütteln. Irgendwann wirst Du mir vielleicht sogar recht geben...später, wenn Du alles hinter Dir hast. Wir alle haben uns in irgendeiner Form für irgendwen 'aufgeopfert' und nicht an uns selbst gedacht. Gesunder Egoismus wird uns immer wieder auf dem Therapieweg nahe gelegt. Du hast schon richtig erkannt, nichts wird mehr so sein, wie vorher... Nach meinen 6 Zyklen Chemo habe ich 30 Bestrahlungen bekommen. In dieser Zeit bin ich nicht arbeiten gegangen und muss sagen, es hat mir sehr sehr gut getan. Erstmal schlaucht die Therapie unheimlich und Du weißt vorher nicht, wie Du es verträgst und unterschätze die Psyche nicht. Du bist erst am Anfang und es kommen unendlich viele Erfahrungen auf Dich zu. Da braucht es Zeit zu entscheiden, zu verarbeiten, zu erholen. Nach den Bestrahlungen war ich sehr sehr müde, schlapp und froh, wenn ich mich zu Hause erstmal für 2 Stunden hinlegen konnte. Im Haushalt lief so gut wie nichts, weil ich mich fühlte wie eine 80jährige. Mach doch erstmal die 2 Wochen krank und entscheide dann. Warum machst Du Dich heute schon damit verrückt? Lebe im Hier und Jetzt! Niemand treibt Dich! Du wirst Deine Entscheidung finden. Heike |
AW: Wann kann ich wieder arbeiten????
Hallo Peg,
Rein objektiv betrachtet, hat natürlich Heike recht - aber ich kann sehr gut Deine Sorgen um den Arbeitsplatz verstehen! Ich möchte Dir mal kurz schildern, wie die ganze Sache bei mir ablief: OP mit 9 Tagen Krankenhaus (wär auch schneller gegangen, war aber Privatpatientin:rolleyes: ), danach 1 Woche Krankenstand - und schon war ich wieder im Büro. Die ersten 1,2 Tage waren nicht so supertoll, aber es war ok. Ich hab auch Chemo gemacht, bis auf den Chemotag und den folgenden war ich die ganze Zeit im Büro arbeiten (hätte nicht gemusst, ich wollte es so...). Und die Bestrahlungen gingen wirklich gut neben der Arbeitszeit; ich war immer als eine der letzten Patienten dran, bin nur etwas früher vom Büro weggegangen. Klar geht das nur, wenn Du die Bestrahlungen am selben Ort wie den Arbeitsplatz hast... Sprich mal mit Deinem Chef und sag auch gleich dazu, dass Du es bestmöglichst mit Deiner Arbeit arrangieren willst, Du aber beim besten Willen nicht im vorhinein wissen kannst, wie Du auf was reagierst - so ähnlich hab ichs mit meinen Chef auch gehalten (gut, ich hab den Job schon ein paar Jährchen gehabt...) übrigens, ich bin auch in Deinem Alter, deswegen versteh ich auch sehr gut Deinen Gewissenskonflikt. Ich wünsch Dir alles Gute und die für Dich richtige Entscheidung Penguin |
AW: Wann kann ich wieder arbeiten????
Hallo Peg,
Deinen Wunsch Zitat:
Aber ich habe mich dann doch krankschreiben lassen und werde voraussichtlich ein ganzes Jahr nicht arbeiten, - zum einen weil es mir während der Chemo zu gefährlich war, mit meiner schlechten Immunabwehr von keimschleudernden Kolleginnen umgeben zu sein - zum anderen weil die Arbeit in der Zeit vorher eh kein Grund zum Jubel war - und vor allem, weil ich einsehen musste, dass man Brustkrebs leider nicht mal eben so nebenbei wegmachen lassen kann. Gerade heute früh meinte mein Freund (ich habe Chemo und OP schon hinter mir) "Komm, jetzt nur noch die Bestrahlung, dann ist es vorbei." worauf ich antworten musste "Es ist nie vorbei." Mit Deinem Krebs im Frühstadium (klingt zumindest so, auch weil Du keine Chemo erwähnst) hast Du noch am ehesten Chancen auf echte Heilung. Trotzdem gelten wir zu Recht als chronisch krank. Das zu verdauen ist aber verdammt schwer. "Alltag" wird in jedem Fall anders aussehen. Gerade deshalb ist es aber auch wichtig, dass jede von uns ihren Weg findet, damit am besten umgehen zu lernen. Wenn Dir die Arbeit wirklich Spass macht und Dir auch Kraft gibt - toll, dann nutze sie. Wovor ich aber unbedingt warnen möchte, ist, z.B. auf Behandlungsteile zu verzichten (z.B. Chemo, Reha) nur um dem Arbeitgeber zuliebe durchgehend verfügbar zu sein. Alles Gute! Renate |
AW: Wann kann ich wieder arbeiten????
Hallo Peg,
ich kann Dich sehr gut verstehen. Ich selbst bin vor über drei Jahren erkrankt, habe OP, Chemotherapie und Bestrahlungen gemacht. Ich fehlte nur zwei Wochen in der Firma, also die Krankenhauszeit und wenige Tage Erholung. Während der Chemo habe ich gearbeitet (die Infusion am Donnerstag, am Freitag zu Hause, am Montag wieder im Büro.) Die Bestrahlungen habe ich während meines Urlaubs gemacht, das war das Jahr 2003, sehr heiss, aber mir ging es gut. Ich hatte mir die Sache sehr gut überlegt. Ich wusste, wenn ich jetzt Monate zu Hause bleibe, werde ich depressiv, werde Angst um mein Arbeitsplatz heben, zu viel grübeln, usw. Für mich war es wichtig, mich jeden Tag schön für die Welt zu machen. So konnte ich das Gefühl haben, es hat sich gar nichts geändert. Kein Mensch, dem ich es nicht gesagt habe, hat gemerkt, dass etwas anders ist. Und es hat auf mich zurückgestrahlt, es hat mir Kraft gegeben. Nach drei Jahren weiss ich, es war die richtige Entscheidung und ich möchte jede Frau, die auch diesen Weg überlegt, moralisch unterstützen. Es ist auch der körperlichen Gesundheit nicht unbedingt abträglich, wenn frau seelich zufrieden ist. Viele liebe Grüße, Theophanu |
AW: Wann kann ich wieder arbeiten????
Hallo Peg,
ich kann Penguin und Theophanu nur voll rechtgeben!! Endlich einmal Gleichgesinnte! Es kommt darauf an, ob du eine koerperlich schwere Arbeit machst. Ich unterrichte Deutsch in Italien und meine groesste koerperliche Anstrengung liegt im Autofahren bis zum Ziel; dann muss ich noch bis zur Tafel gehen usw. Ich bin 2004 operiert worden und hatte als Therapie volle Palette: Chemo, Bestrahlungen und jetzt ATH-Therapie. Ich habe aber keinen Tag ausgesetzt und wollte das auch so. Ich bin sogar nach der Operation mit dem Drainagesaeckchen unter dem Arm in die Klasse gegangen...ich habe aber auch nur Erwachsene als Schueler, die die Situation mit mir mitgelebt hatten. Jugendlichen haette ich den Anblick nicht zugemutet! Mit diesem vollen Einsatz habe ich mich auch psychologisch gesehen gerettet. Ich bin nie auf bloede Gedanken gekommen und habe mich eigentlich nie richtig krank gefuehlt. Die Zeit mit der Peruecke war auch lustig, denn ich wurde oft gefragt, wo ich zum Friseur gehe! Jetzt werden mich natuerlich viele kritisieren, aber ich finde, jeder muss seinen eigenen Weg finden. Ich wuensche euch allen nur das Beste. Gruss aus Italien Elfi |
AW: Wann kann ich wieder arbeiten????
Hallo Peg,
ist denn bei dir nur die OP und Bestrahlung geplant oder soll noch eine Chemo oder Antihormonbehandlung stattfinden? Allein die brusterhaltende OP bei einem kleinen Tumor wird dich wahrscheinlich nicht länger als 2 Wochen arbeitsunfähig machen, bei einer Chemo sieht das schon ganz anders aus. Alles Gute Eva |
AW: Wann kann ich wieder arbeiten????
Hallo Peg,
ich kann Deine Sorgen gut verstehen. Brech jetzt aber nichts übers Knie. Bring erstmal die OP hinter Dich und warte die Therapie ,die man Dir vorschlägt ab. Jeder verarbeitet diese Krankheit anders. Als ich im April 05 die Diagnose bekam ,dachte ich auch rein ins KH ,Chemo, Bestrahlung ,Herceptin ,alles kein Problem.Schaff ich schon.Nur schnell wieder in den Laden,schließlich hatte ich Verantwortung. Ich mußte mich dann eines besseren belehren lassen. Mein Körper hat mir die Grenzen gezeigt und zeigt sie mir noch. Im September fange ich mit der Wiedereingliederung an,nach 17Monaten!!! Dies hätte ich mir nicht träumen lassen,aber die Krankheit hat meine Sichtweise verändert. Also , lass Dir Zeit . Gruß Martina |
AW: Wann kann ich wieder arbeiten????
Dies ist eine interessante Diskussion! Warum sollte man dich kritisieren, Elfi? Wir wissen doch, dass jede von uns unterschiedlich mit diesem "Sch...krebs" umgeht - seelisch - und auch die Therapie - körperlich - unterschiedlich verträgt. Da kann es doch nicht nur einen "richtigen" Weg geben!! Zum Glück haben wir die Wahl - im Gegensatz etwa zu den Amerikanerinnen! Wie ich aus einem amerikanischen Krebsforum weiß, müssen die ganz oft einfach weiterarbeiten, sonst steht gleich die ganze Existenz auf dem Spiel. Job und Krankenversicherung, oft auch gleich das Haus, denn mit Arbeitslosen- oder Krankengeld ist es nicht weit her. Man spürt beim Lesen den Druck, unter dem diese Frauen stehen. Das ist teilweise richtig hart und macht einem bewusst, wie gut es uns mit unserem sozialen Netz noch immer geht.
Ich selbst versuche den Mittelweg zu gehen. Tief in meinem Herzen brenne ich darauf, wieder mitten im (Arbeits-)Leben zu stehen. Mir fehlen die geistige Herausforderung, die Erfolgserlebnisse und die enge Zusammenarbeit mit meinen Kollegen. Ich hatte meine Stelle gerade erst eineinhalb Jahre. Vorher war ich ebenfalls krank und mehrere Jahre arbeitsunfähig. Nach einem Umzug aus dem Ausland und mit meinen Beschwerden hätte ich nie zu träumen gewagt, hier überhaupt jemals wieder im Arbeitsleben stehen zu können, besonders da ich auch sehr speziell qualifiziert bin. Aber dann fand ich meine Traumstelle und habe jeden einzelnen Tag dieser eineinhalb Jahre voll genossen. Doch als die Diagnose kam, war mir klar, dass ich, zunächst während der Chemo, auf keinen Fall arbeiten würde. Schließlich habe ich ja noch einen anderen Halbtagsjob, das berühmte "kleine Familienunternehmen" und letztendlich bin ich froh, dass ich die Chemo so gut vertragen habe, dass dieses in keinster Weise beeinträchtigt worden ist, im Gegenteil! Meine Gesundheit geht mir 100% vor, aber ich werde mich auch nicht schonen bis zum Letzten, das liegt mir einfach nicht. Ich muss immer ein Ziel vor Augen haben und ordentlich powern können, sonst werde ich depressiv. Aber ich höre auf meinen Körper. So habe ich gelernt, auch mit Genuss und Inbrunst "abzuhängen" und zu "gammeln", wenn mein Körper das verlangt. Was die Arbeit angeht, warte ich einfach ab, wie oben ja auch schon geraten wurde. Falls es mir "zufällig" während der Bestrahlungszeit gut gehen sollte, wird mich nichts abhalten, im Büro zu erscheinen. Zum Glück wird mir niemand feste Stunden vorschreiben und ich kann auch vieles von Zuhause aus machen. Außerdem würde sich so die tägliche Fahrerei in die Stadt für die Bestrahlung wenigstens lohnen! Sollte ich mich aber schwach und müde fühlen, werde ich halt den Herbst zu Hause genießen, so wie ich schon Frühling und Sommer aus vollen Zügen genossen habe, trotz Chemo!! Eine Zeitlang sah es so aus, als ob ich meine Stelle mit Vertragsende Ende 2006 verlieren würde. Das wäre sehr, sehr schade gewesen, aber ich wollte nicht verbittern darüber und hatte mir schon ausgedacht, was ich stattdessen alles unternehmen und tun würde (z.B. einen jungen Hund anschaffen!). Nun scheint mein Vertrag erstaunlicherweise verlängert zu werden. Jetzt gehe ich einfach mal davon aus, dass alles gut läuft und ich spätestens nach Bestrahlung und Reha wieder einsteigen kann!!! Um mir lange Mittagsruhen und andere gesundheitsfördernde Aktivitäten (z.B. Sport) leisten zu können, werde ich mir entsprechende Hilfe im Haushalt "einkaufen", und wenn mein halbes Gehalt dabei drauf geht! Ich glaube fest daran, dass ich eines Tages wieder ein völlig normales "Alltagsleben" leben werde, und der Glaube versetzt bekanntlich Berge!! Liebe Grüße Susanne |
AW: Wann kann ich wieder arbeiten????
Hier noch eine Anmerkung:
Unmittelbar vor der ersten Chemo habe ich den Onkologen gefragt, ob es überhaupt denkbar ist, während der Krebstherapien zu arbeiten. Er hat mich auf etwas aufmerksam gemacht, nämlich, dass es viele selbständig arbeitende Frauen gibt, die sich keine Pause leisten können und die ungeachtet der Chemo- und Strahlentherapie, weiter arbeiten (müssen). Eine weitere Gruppe der Frauen, die ohne Pause arbeiten (müssen), sind die, deren Krankengeld nicht zum Lebensunterhalt reicht. Es gibt also eine Auswahl der Motivationen. Jede allein genommen reicht für die Entscheidung, weiter zu arbeiten. Viele Grüße, Theophanu Hallo Susanne, erst als ich meinen Beitrag abgeschickt habe, habe ich gesehen, dass Du auch - nur anders - das Thema aufgreifst, was ich angesprochen habe. Es ist leider nicht nur in Amerika so, dass viele Frauen während der Therapien arbeiten müssen. Es sind viele auch in Deutschland. Hier schreiben die Frauen, die in einer prekären Lage leben nicht oft und wenn ja, verschwinden sie schnell von der Oberfläche. Sie lesen sicher auch ungern über die oder jene Aktivitäten, von die oder andere Hilfe sich einkaufen, das oder jenes anschaffen, mit Inbrunst "abhängen" und "gammeln". Sie können sich das schlicht und einfach nicht leisten. Das soziale Netz funktioniert schon lange nicht mehr. Auch jenes soziale Netz, Ehemann, Familie, auf das man sich eigentlich verlassen können sollte. Sie leben in Zwängen und dann ist der Verzicht auf eine Pause während der Chemotherapie eine Selbstverständlichkeit. Viele grüße, Theophanu |
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Hallo Peg, bei mir kam die Diagnose im Sept. 2005. Habe seit der OP und Behandlung bisher nicht arbeiten können. Zu dieser Sch..... (Verzeih) kam noch meine Autoimmunschwäche auf Grund jahrenlanger Einnahme von Cortison wegen einer Darmerkrankung (Colitis ulcerosa - CED, nicht heilbar (kann zu Darmkrebs führen). Seit ich nun zu Hause bin, hatte ich Kehlkopfentzündung, Speiseröhrenentzündung (durch Antibiotika), Scharlach, Gürtelrose und und und. Dann kam die Diagnose. Ich dachte nur, auch das noch. Ich muss Heike recht geben. Nach den Betrahlungen war ich immer müde, an Haushalt war garnicht zu denken. Beinahe wäre ich bei der Beerdigung meiner Mutter im Nov. 2005 umgefallen, weil ich mich nach der Bestrahlung nicht ausruhen und hinlegen konnte. Aber ich habe es soweit geschafft. Am 1.9.2006 soll meine Wiedereingliederung anlaufen, wenn ich nicht wieder so was Blödes wie eine Blasenentzündung dazwischen kommt.
Warte ganz einfach ab und entscheide dann. Viele liebe Grüßen an alle anderen. Bussi. Bel |
AW: Wann kann ich wieder arbeiten????
Hallo Peg
Ich bin in der gleichen Situation wie du. Ich wurde am 14.7. operiert und morgen erfahre ich wie die Therapie abläuft. Ich habe die OP am 1.Urlaubstag gemacht. Eigentlich wollte ich heute wieder arbeiten gehen, aber ich fühlte und fühle mich im Moment nicht so wohl und so fuhr ich zu meinem Chef und sprach mit ihm (er ist selber Arzt) er war sehr einfühlsam und auch geschockt (ich habe erst im März 2006 dort angefangen). Er sagte mir ich solle mir die Zeit nehmen die ich brauche und mir auch keine Sorgen um meinen Arbeitsplatz machen. Ich war erleichtert trotzdem habe ich meinem Chef und den Kolleginnen gegenüber ein schlechtes Gewissen und zudem bin ich nicht der Typ Mensch der lange daheim bleiben kann, 3 oder 4 Wochen ok aber dann muss ich wieder arebiten ich brauche das es ist wie eine Droge liegt vielleicht daran weil das mein absoluter Traumberuf ist und ich in der Arbeit aufgehe. Ich habe mich jetzt bis Mittwoch krankschreiben lassen und versuche am Donnerstag wieder arbeitern zu gehen. Ich arbeite aber auch nur 30 Stunden die Woche und kann mir aussuchen ob vormittags oder nachmittags und dann für 6 Stunden. Ich glaube wenn man einen korrekten Chef hat, dann unterstützt er/sie auch einen und gibt Sicherheit zumindest nicht die Arbeit zu verlieren und das hilft schon glaube ich. Es gibt aber auch andere Chefs und Kollegen die dann mobben und da denke ich ist es dann nur die Unsicherheit, denn keine Frau weltweit möchte Brustkrebs haben oder anderen Krebs und so schieben sie das Thema ganz weit weg von sich und verletzen uns damit wenn vielleicht auch nicht gewollt oder unbewußt.. Selbständige haben es noch schwerer die müssen ja von irgendwas leben da stellt sich eher die Frage kann ich pausieren oder muss ich während der Therapie arbeite? Jeder sollte für sich entscheiden was das besste ist und so handeln. Alles liebe für alle und viel Kraft Liebe Grüße Nicole |
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Hallo Theophanu,
da hast du sicher recht, dass immer mehr Frauen in Deutschland ebenfalls durch die sozialen Netze fallen, das ist schlimm genug, aber ein politisches Problem, das wir in diesem Forum nicht lösen können. Sicherlich ist ihr Anteil nicht so groß wie in den Staaten, wenn ich auch keine genauen Zahlen kenne. Aber was meinst du mit "sie lesen ungern..." - dass diese Frauen aufgrund Beiträgen wie meinem, der eigentlich ja pro Arbeiten war, aus diesem Forum "von der Bildfläche" verschwinden, etwa weil ich mir z.B. einen Hund anschaffen will? Da unterschätzt du sie wohl etwas! Irgendwie verstehe ich wirklich nicht, was du mir damit sagen willst. Dass ich froh sein soll, dass ich in einer intakten Familie lebe und mir die Krankenkasse einen großen Teil meines Gehaltes zahlt, oder dass ich das hier nicht schreiben soll? LG Susanne |
AW: Wann kann ich wieder arbeiten????
Nein, Susanne,
schreiben darf doch jeder. Nur, es nutzt vielen Frauen gar nicht, wenn Du ihnen aufzählst, was sie so Interessantes in der Chemozeit machen können oder sich anschaffen können. Ich lese hier im Forum schon ziemlich lange. Und ich kann mich gut erinnern, dass hier immer wieder Frauen schreiben (geschrieben haben), die von existenziellen Problemen berichten. Ich verstehe auch sehr gut, dass wir hier im Forum diese Probleme, die, wie Du richtig schreibst, politischer Natur sind, nicht lösen können. Aber seltsamer Weise verschwinden diese Frauen dann auch sehr schnell, weil sie sich mit ihren Problemen sehr allein fühlen. Du fragst, was ich Dir sagen wollte: Also, wenn eine Frau (jetzt ist keine Frau namentlich gemeint!) im Forum fragt, wann sie frühestens arbeiten gehen kann, wäre es nicht falsch, wenn Du überlegen würdest, vielleicht fragt sie nicht, weil es ihr zu Hause zu langweilig ist, nur eben aus dem Grund, dass sie keinen Verdienstausfall in Kauf nehmen kann. Gerade heute schreibt eine Frau in einem anderen Thread: "...Da ich alleinerziehend bin und mir einen längeren Ausfall (kleiner Arbeitgeber) nicht leisten kann". Für Peg scheint es auch vorrangig zu sein, den Arbeitsplatz durch langes Fehlen, nicht zu gefährden. Es ist gut, dass Du in einer intakten Familie lebst und Deine Krankenkasse Dir den größten Teil des Gehaltes bezahlt. Du musst aber verstehen, dass die meisten Frauen, die während der Chemo arbeiten (müssen), hier im Forum erfahren wollen, ob es überhaupt machbar ist und nicht, was sie statt desen machen könnten. Du schreibst selbst, dass Du die Chemo gut vertragen hast und das diese Therapie Deine anderen Aktivitäten nicht beeinträchtigt hat. Das wären die Infos für die Frauen, die fragen, ob sie arbeiten können. Viele Grüße, Theophanu |
AW: Wann kann ich wieder arbeiten????
Hallo, liebe Peg
ich habe waehrend meiner neoadjuvanten Chemo voll weitergearbeitet, arbeite in einer Designagentur, organisierte das so, dass ich donnerstags die Chemo machte, dann freitags dahim blieb und noch das ganze Wochenende mich erholen konnte, ganz am Schluss war ich auch manchmal noch montags daheim. Dann hatte ich OP, Tumorentnahme undLymphknoten raus, auf der linken Seite, nahm mir damals insgesamt 4 Wochen frei, war aber erstaunlich fit, schon 1 Woche nachdem ich aus dem Spital draussen war.Haettte theoretisch arbeiten koennen, genoss aber ein paar freie Tage:) Bei der nachfolgenden Radiotherapie habe ich dann schon wieder voll gearbeitet, die waren in der Klinik sehr zuvorkommend und haben mir die Ternmine um 8.30 gegeben. Meine Klinik liegt auf dem Weg in die Arbeit, das liess sich alles gut organisieren. Arbeiten oder nicht, dass muss jeder fuer sich selbst entscheiden. Fuer mich war es vergangenes Jahr am Wichtigsten, meinen Alltag so normal wie moeglich zu leben. Ich lebe ausserdem alleine, daheim waere mir eh nur die Decke auf en Kopf gefallen. Es kann manchmal etwas anstrengend sein, mit all den Terminen, aber, im Grunde ist es gut gelaufen. Ich wollte auch zu dem Zeitpunkt nicht meine Position verlieren, da ich das, was ich in meiner Firma momentan machem, interessant finde...spielen also viele Dinge mit. Ob ich es heute nochmals so machen wuerde, weiss ich ehrlich gesagt nicht, hoer auf Deine innere Stimme! Viel Glueck bei Deiner Entscheidung, ich wuerde auch raten, sieh mal , wie es laeuft, wenn Du Dich ok fuehlst, dann geh wieder arbeiten, wenn nicht = Du findest sicher was Anderes! Halt die Ohren steif! A |
AW: Wann kann ich wieder arbeiten????
Hallo ihr alle,
vielen Dank für die vielfältigen Informationen zu diesem Thema, jede Antwort zeigt mir, wieviele Gesichter diese Krankheit haben kann und wie sehr die einzelnen Frau darunter leiden - eben weil schon einige Vorerkrankungen sie dazu zwingen oder - eben entsprechender Druck auf sie ausgeübt wird. Da ich das befristete Projekt in den 2 Monaten, die ich gearbeitet habe, stark vorangetrieben habe und es abschließen konnte, hat mein Arbeitgeber mir zum 25.08.06 gekündigt. Das heisst, dass ich mir erstens überhaupt keine Gedanken mehr machen muss, was mit meinem Job passiert und zweitens, mich um einen neuen Job bemühen muss. Da ich schon vorher 8 Monate arbeitslos war und mir die Situation auf dem Arbeitsmarkt absolut bewusst bin, mit 47 ist es schwerer als mit 35 einen Job zu finden, fange ich eben wieder von vorne an. Ich sehe es als Chance, mein Leben neu zu gestalten. Erst am Freitag weiß ich wirklich, ob eine BET möglich ist, oder die ganze Brust darunter leiden wird. Am Mittwoch legen sie mich in die Röhre, am Montag die OP (geplant ist bis jetzt NUR die Entferung des Quadranten, des Sentinel-Lymphknotens und eine Bestrahlung). Ich habe Schmerzen in der befallenen Brust wie verrückt. Stiche, als jemand mit einer Nadel darin herumwerkelt, dass mit die Luft weg bleibt. Und gestern war ich abends so erledigt, dass ich freiwillig um 18.30 Uhr ins Bett gefallen bin. Ja, ich weiß, ihr kennt das alle, doch für jede neue Betroffene ist es das erste Mal. Also noch einmal vielen Dank für die zahlreichen Beiträge. Es hat mir geholfen, nicht in Panik zu verfallen und es zeigt mir, wieviel Leid diese Erkrankung jeder zufügt. Alle guten Wünsche für eine jede von Euch.:winke: Peg:winke: |
AW: Wann kann ich wieder arbeiten????
hallo peg,
natürlich ist die situation am arbeitsmarkt schrecklich, ich habe glück ich werde bald 58 und werde vermutlich in rente gehen. bei dir ist die situation erheblich komplizierter was den job angeht. aber ich finde es toll, dass du deine einstellung gefunden hast. wichtig ist erst mal : das leben:) und zweitens: wieder das leben:) :) . und da hast du gute chancen bei deiner neuen einstellung. ich drücke dir auf jeden fall heftig die daumen, dass alles gut wird. ganz liebe grüße gloria:1luvu: |
AW: Wann kann ich wieder arbeiten????
@ Theophanu,
Deinen Vorwurf an Susanne Zitat:
Langeweile als Motiv hat weder Susanne noch sonst jemand Peg oder anderen Fragenden unterstellt. (Vermeidung von Decke-auf-den-Kopf-Fallen wäre zwar durchaus ein Grund, aber es ist wohl allen klar, dass es darum hier nicht geht.) Dass sich die meisten wie ich den "Luxus" leisten können, nicht zu arbeiten, sollte dann bitte auch nicht verwendet werden, uns solche Vorwürfe zu machen oder dafür ein schlechtes Gewissen einzureden. @ Alle, aber zurück zum Thema, dazu noch ein paar Bemerkungen was die Arbeit und Arbeitgeber angeht: Die Arbeitgeber zahlen i.d.R. doch eh nur die ersten 6 Wochen das Gehalt weiter, da ist es für sie egal, ob man 2 oder 12 Monate ausfällt. Im Gegenteil, als ich meiner Personalabteilung darlegte, dass laut Ärzten erst wieder nach einem Jahr mit mir zu rechnen ist (plus evtl. noch Jahresurlaub, Reha, schrittweise Wiedereingliederung...) war es möglich, dass seit meiner Diagnose und Krankschreibung im Dezmeber 2005 bis Frühjahr 2007 Aushilfen genehmigt und eingestellt wurden. Übrigens hat die eine davon auf dem Wege jetzt sogar einen anderen festen Job in unserer Firma bekommen; und die andere finanziert sich so ihr Studium und hat eine Pluspunkt im Lebenslauf. Als ich damals nach der Diagnose sagte, ich würde möglichst schnell wieder arbeiten wollen, hat mir meine Teamleiterin klargemacht, dass das gar keine soooo gute Idee sei, weil meine Projekte doch komplexer sind; wenn ich dann doch immer mal wieder ausfalle, und sei es nur ein paar Tage, wäre es viel aufwändiger, wenn dann ein anderer sich einarbeiten und weitermachen müsste; liegenbleiben kann ja auch nichts lange. Also hätte ich bestenfalls nur "hinter den Kulissen" an Kleinkram arbeiten können. Eine echte Hilfe wäre ich also kaum gewesen! Sollte man vielleicht auch mal bedenken. Viele Grüße Renate |
AW: Wann kann ich wieder arbeiten????
Da kann ich Renate nur zustimmen!!!
Als ich im April 05 die Diagnose bekam und abzusehen war das ich so schnell nicht würde wiederkommen ,waren Ruck-Zuck Aushilfen eingestellt. Mindestens 2 Jahre hatte ich um welche gebettelt. Als ich nun sagte das ich im Sep.wiederkomme,bekam ich zur Antwort ob ich mich nicht noch bis Dez.krankschreiben lassen könnte,da man mir sonst ja den Urlaub (immerhin 42 Tage)noch geben müßte.Außerdem hätten die Aushilfen Verträge bis Ende Dez. Bei einem kleinen Unternehmen könnte ich die Beweggründe vielleicht nachvollziehen , aber ich arbeite in einem Unternehmen mit ca.1000 Angestellten. Gruß Tina |
AW: Wann kann ich wieder arbeiten????
Hallo an alle
ich finde die Meinungen schon ok, das mit nicht arbeiten wenn es nicht geht oder man nicht die Kraft hat und wenn man dann mit dem gekürzten Gehalt zurecht kommt dann ist das super doch die Kassenpatienten bekommen im Krankheitsfall nur 70% soweit ich weiß (war bei meiner Prüfung 2005 noch so) doch manch einer kann so nicht leben und dann wird es schwierig, weil Exsitnezängste einen zusätlich zu der besch... Krankheit dazu kommen und dann fällt man vielleicht in ein noch teiferes Loch wie man vielleicht eh schon gefallen ist, denn nicht jeder kann mit der Erkrankung gut umgehen. Ich aber brauche die Arbeit, für den Kampf gegen den krebs, weil ich wenn ich arbeiten kann für ein paar Stunden nicht daran denke und mich mit Fragen quäle. Ich wollte diese Woche wieder arbeiten gehen, aber ich konnte und kann nicht, weil ich starke Schmerzen habe und mein Kreislauf spinnt. Mein Chef ist aber sehr verständnisvoll und sagt auch ich soll mir die Zeit nehmen die ich brauche, aber ich merke heute ganz besonders doll das mir die Arbeit fehlt. Ich werde versuchen am Montag wieder zu arbeiten für 5 Stunden und ich hoffe für euch alle das ihr euren Weg geht und ihn meistert und den Kampf der mehr als schwierig ist gewinnt, egal wie ein mancher über "nicht arbeiten-arbeiten" denkt, jeder muss seinen Weg so beschreiten das sie das Zeil erreicht was sie sich gesteckt hat und da nehme ich an haben alle das gleiche Ziel wie ich "gesung werden" ;) Ich hoffe ich bin jetzt keinem auf die Füße getreten und man versteht mich richtig, wenn nicht entschuldige ich mich hiermit. Alles liebe Nicole |
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 01:13 Uhr. |
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