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Vivi0204 23.09.2006 07:55

Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
Hallo, liebe Forumsmitglieder!
Habe durch das Forum in med1 den Weg hierher gefunden.
Bin "nur" Angehörige, d.h. Lebensgefährtin eines Darmkrebspatienten. Allerdings selbst auch Betroffene, da ich wegen Krebs am Gebärmutterhals vor 8 Wochen eine Totaloperation hatte.

Aber hier geht es um meinen Lebensgefährten. Er wurde am Sonntag früh per Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht mit starken Bauchschmerzen und Erbrechen. Dort stellte man per Kontrastmittelröntgen eine Darmstenose fest.
Mittags kam er auf Station, wo ihm zur Entlastung eine Magensonde gelegt wurde. Trotz Sonde erbrach er am Nachmittag dann bereits seinen eigenen Kot, was sich die folgende Nacht über fortsetzte. Die Schmerzinfusion griff so gut wie garnicht mehr. Es tat mir in der Seele weh, ihn so leiden zu sehen.
Montag mittag wurde er dann endlich operiert und nach 5 1/2 Stunden OP wurde ich von einer der Operateure zuhause angerufen und über den Verlauf der OP informiert. Es handelte sich um einen massiven Darmverschluß, bedingt durch einen bösartigen Tumor im absteigenden Schenkel des Dickdarms.
Sie haben makroskopisch gesundes Gewebe mit herausgenommen, auch Lymphe. Die Leber war - auf den ersten Blick - nicht metastasiert.
Mein Lebensgefährte hat ein - zunächst vorübergehendes (3 Monate) Stoma bekommen, um, wie man mir erklärte, die Wundstelle zu entlasten, da man Dünn- und Dickdarm miteinander verbunden hat.
Der postoperative Verlauf ist bislang gut, bis auf eine Lungenentzündung, bedingt durch die Flachatmung vor und auch nach der Operation. Aber er trainiert mit einem Atemtrainer und inhaliert stündlich.
Mein Lebensgefährte ist 48 Jahre jung und ich bin 46 Jahre. Wir haben uns vor erst 5 1/2 Jahren gefunden und nun innerhalb weniger Wochen 2 Krebsdiagnosen zu verkraften, wobei mir meine eigene Gesundheit momentan absolut egal ist, denn er ist um ein Vielfaches schlimmer dran!
Wir warten derzeit auf die histologischen Befunde, wobei er viel stärker ist als ich und sich optimistisch gibt, was ich bewundernswert finde!
Ich poste hier, um Leute zu finden, die vielleicht ähnliches erfahren und erlebt haben, d.h. den gleichen Ausgangspunkt bei ihrer Diagnose hatten.

Vielen Dank im Voraus für Eure Rückmeldungen!

Silvia

bobbylee 23.09.2006 10:41

AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
Liebe Silvia,

als ich deinen Beitrag las, hatte ich das Gefühl, ich lese, was ich noch vor mir gehabt hätte, wenn ich nicht doch noch rechtzeitig den Weg zum Gastroenterologen gefunden hätte. Ich hatte ein Rektumkarzinom und außer dem ab und zu auftretenden Blut im Stuhl ( auf das ich aber nicht soviel gab, weil ich schon immer mit Hämorrhoiden zu tun hatte und auch schon ein paar Analthrombosen hatte) war Verstopfung das einzige, was plötzlich nicht mehr stimmte. Das zog sich einige Monate hin und am Schluss war es schon sehr schlimm, es dauerte manchmal Tage, bis der Darm sich entleerte. Natürlich kam mir das spanisch vor, da ich vorher nie unter Verstopfung gelitten hatte. Aber ich wurde dann "getröstet", - "das ist bei vielen Frauen so, wenn die Wechseljahre kommen",(ach ja, mein Name ist etwas irreführend, aber ich bin eine Frau) oder "Ich habe das auch, nehme nur noch Abführmittel" etc ... Das hat mich ja kurzfristig beruhigt, aber ich spürte dann schon, dass in mir etwas nicht stimmte. Und als dann die nächste Analthrombose kam, nahm ich meinen Mut zusammen und ging zum Gastroenterologen, in der Hoffnung, dass er meine Befürchtungen zerstreut und ich beruhigt nach Hause gehen kann. Dem war aber nicht so, Analthrombose ja,aber seiner Meinung nach "war da noch etwas" und er gab nicht auf. Um halb acht war ich in der Praxis , um halb zwei ging ich wieder ,- mit der Diagnose Darmkrebs. Ich hatte aber gar keine Zeit, das gleich richtig zu verinnerlichen, habe mich gleich auf den Weg in die Klinik gemacht und mit dem Chefarzt über die Op gesprochen und einen Termin vereinbart , und erst als ich nachhause kam, brach alles aus mir heraus. Die Zeit bis zur Op verbrachte ich wie ein Roboter. Ich funktionierte einfach, aber alles um mich herum lief wie in einem dicken Nebel ab. Nach der OP schloss sich bei mir eine kombinierte Radiochemotherapie an und dann ein Jahr später konnte mein Stoma zurückverlegt werden.
Meine Geschichte liest sich nicht so schlimm wie eure, bei deinem Lebensgefährten war es halt schon einen Schritt weiter, aber genauso hätte es mir auch gehen können. Aber es lohnt sich, positiv in die Zukunft zu blicken, liebe Silvia. Es ist doch schon beruhigend, wenn auf den ersten Blick die Leber in Ordnung ist. Alles kommt jetzt auf den Befund an, erst dann kann man weiter planen. Ich hätte damals die Chemo nicht unbedingt gebraucht, war sozusagen ein Grenzfall, aber da ich einen p3 Tumor hatte, war es für mich keine Frage, ich wollte nichts unversucht lassen, um den Krebs zu besiegen. Das alles ist jetzt über vier Jahre her und allmählich verstärkt sich bei mir die Hoffnung, dass ich es geschafft habe. Im November will mein Onkologe nocheinmal eine CT machen, da habe ich natürlich schon ein mulmiges Gefühl, wenn ich daran denke. Aber dieses mulmige Gefühl begleitet uns alle, wenn wir unsere Untersuchungen vor uns haben.

Jetzt wünsche ich deinem Lebensgefährten alles Gute, hoffentlich überwindet er seine Lungenentzündung bald ( ich musste auch so einen Atemtrainer benutzen) und es geht schnell wieder aufwärts. Auch an dich alle guten Wünsche, gönne dir auch ein paar Ruhephasen, die brauchst du doch nach deiner Op, gerade auch, weil deine Kraft jetzt für zwei reichen muss. :knuddel:

Liebe Grüße:)
Bobby Lee

Vivi0204 23.09.2006 11:02

AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
Liebe Bobby Lee,

vielen Dank für Deine lieben und tröstenden Worte! Ich nehme Deine guten Wünsche gleich mit ins Krankenhaus.

Wenn wir Näheres wissen, werde ich wohl hier noch mal posten. Es tut einfach gut, mit Menschen zu sprechen, die in gleicher oder ähnlicher Situation sind.

Ich muss dazu erwähnen, dass ich selbst einen seit 1996 diagnostizierten Morbus Crohn im terminalen Ileum habe, mit dem ich jedoch bislang weitgehendst gut klarkomme. Somit habe ich zumindest schon einige Kenntnisse über den gastroenterologischen Bereich und verschiedendste Untersuchungen wie Enteroclysma etc.

Ich habe nie den Kopf in den Sand gesteckt sondern mich bemüht Aufklärung zu erhalten. Das werde ich auch jetzt bei der Erkrankung meines Lebensgefährten einfordern. So habe ich ihn z.B. auch schon "bearbeitet", das Thema "familiäre Disponibilität" anzusprechen, da zwei Geschwister des Vaters bereits an Darmkrebs erkrankt waren.

Ich möchte, dass man ihn vorsichtshalber auf HPNCC untersucht.

Aber erst mal einen Schritt vor den anderen setzen. Jetzt steht erst mal die Genesung im Vordergrund.

Jedenfalls danke ich Dir nochmals herzlich für Deine schnelle und freundliche Antwort und wünsche auch Dir alles Gute für Deine Gesundheit!

Silvia

Vivi0204 24.09.2006 09:40

AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
Hallo,

zunächst einmal muss ich einen Tippfehler beichten. Habe statt "HNPCC" HPNCC geschrieben. Entschuldigung!

Falls jemand meine bisherigen Postings gelesen hat, so möchte ich vermelden, dass es meinem Lebensgefährten von Tag zu Tag besser geht und er nun - bis auf den ZVK - keine Schläuche mehr hat und auch die morphiumhaltigen Schmerztabletten radikal abgesetzt wurden. Die erhält er nur noch bei Bedarf, aber gestern - während meines ganztägigen Besuchs - hat er nichts gebraucht.
Wasserlassen klappt gut von alleine und der künstliche Darmausgang arbeitet auch gut.
Die Stomatherapeutin war bereits da und hat uns die 1. Lektion über Stomaversorgung gegeben. Sie wird uns nach dem Krankenhaus-Aufenthalt auch zuhause besuchen.
Was die AHB betrifft, so schwanken wir momentan zwischen der Nahetalklinik in Bad Kreuznach und der Vitalisklinik in Bad Hersfeld, sollen uns aber bald entscheiden, damit alles vom KKH aus in die Wege geleitet werden kann. Ich werde meinen Lebensgefährten für die erste Woche begleiten. Das ist sein grosser Wunsch und meiner auch!
Das Ergebnis der histologischen Befunde haben wir immer noch nicht - gutes oder schlechtes Zeichen? Vielleicht am Montag. Jedenfalls ist DAS noch das Damoklesschwert über unseren Köpfen und die Warterei macht mich manchmal, wenn ich allein abends zuhause bin, verrückt. Mein Lebenspartner als Betroffener ist optimistisch und einfach nur bewundernswert!!!

Bitte entschuldigt, wenn meine Postings im Verhältnis zu den vielen dramatischen Berichten hier im Forum so banal klingen. Ich habe hier nun schon so vieles gelesen, was mich traurig gemacht hat, und vieles, was mir Mut gemacht hat. Ich bewundere alle, die so offen über ihre Krankheit reden und alles, was ihnen das Schicksal zukommen lässt, aufnehmen und sich nicht unterkriegen lassen. Ich würde mich freuen, wenn mich der/die eine oder andere von Euch, die Ihr schon viel mehr Erfahrungen habt, auf unserem weiteren Weg ein Stückchen begleitet.

Euch allen liebe Grüsse und die besten Genesungswünsche!

Silvia

bobbylee 24.09.2006 13:13

AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
Guten Morgen, liebe Silvia,

es ist zwar fast schon Mittag, bin heute aber extrem spät aus dem Bett gekommen.
Es freut mich sehr, dass es deinem Lebensgefährten schon viel besser geht. Bei seinem Optimismus geht es jetzt sicher ganz schnell aufwärts. Um die Auswertung der Histologie würde ich mir jetzt noch keine Sorgen machen. Ich habe damals Gott sei Dank garnicht daran gedacht, aber es dauerte sehr lange (ca 2 Wochen?, ich habe damals etwas das Zeitgefühl verloren ), bis der Professor mir die Ergebnisse mitteilte. Er sagte damals, bei einer äußerst genauen Untersuchung bräuchte man solange. Bei mir gab es ja damals noch mehr zu untersuchen, hatte ja noch einen Tumor am Eierstock (gutartig) und ein Myom. Dass die Stomaversorgung so gesichert ist, ist ja auch eine große Hilfe. An unserer Klinik gab es zwei Therapeutinnen, die zweimal in der Woche vorbeikamen und das Pflegepersonal auf der Chirurgischen war auch auf diesem Gebiet geschult. Als ich die Klinik verlies, hatte ich meine Anfangslektionen schon hinter mir und später kam dann eine andere Therapeutin zu mir nach Hause. Auf diesem Gebiet hatte ich nur wenig Probleme, so ein-zweimal brauchte ich Hilfe , bin dann halt schnell in die Klinik gefahren.
Liebe Silvia, deine Berichte sind nicht banal , dafür ist das Forum da, dass man Menschen findet, die einem helfen können. Ich schreibe ja auch noch hier, obwohl die Krankheit bei mir schon so lange zurückliegt. Aber ich denke, dass meine Erfahrungen vielleicht auch jemanden Mut machen können. Als ich damals krank war, wusste ich nichts von der Existenz des KK, und als ich ihn fand, war ich lange eine stille Mitleserin. Einmal fragte ein Darmkrebsbetroffener, wo denn eigentlich all die wären, die wieder gesund geworden sind, bzw.gute Nachsorgeergebnisse hätten, sie könnten doch den anderen Mut machen. Damals dachte ich, dass er eigentlich Recht hat und nun schreibe ich hier, - wenn ich einen Beitrag zu einem Problem leisten kann, aber auch so, weil ich hier sehr liebe Menschen kennengelernt habe.
Jetzt wünsche ich deinem Lebensgefährten weiterhin gute Besserung und dir auch weniger sorgenvolle Tage. Noch einen schönen Sonntag und eine gute Woche.

Liebe Grüße
Bobby

Vivi0204 24.09.2006 22:04

AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
Guten Abend!

Ich habe mich sehr über die beiden neuen Antworten gefreut! Vielen Dank Euch beiden!

Heute nachmittag wurde der ZVK entfernt und mein Lebensgefährte war sehr froh darüber, wieder ein Stück mehr in den "Normalzustand" zu gelangen.
Da das Wetter so schön war, sind wir über 2 Stunden draussen vor dem Krankenhaus gewesen und haben für zwischendurch einen Rollstuhl mitgenommen, damit er sich ausruhen konnte.
Danach war er erst einmal völlig groggy und hat geschlafen, während ich an seinem Bett gesessen und mein Buch gelesen habe.

Essen darf er nun schon wieder feste Nahrung, sprich heute mittag etwas Schweinefleisch und Kartoffelbrei und Brot am Abend.

Was ihn ein wenig wundert, ist die Tatsache, dass trotz des Stomas auch rektal etwas Stuhl abgeht. Er sagt, er weiss nie, wo was rauskommt, wenn er verdaut. Und das stört ihn noch ein wenig. Die behandelnde Ärztin meinte, solange kein Blut käme, wäre das auch ok.

Er erinnerte sich heute, dass während der Visite gesagt wurde, ihm seien 30 cm Dickdarm entfernt worden.

Heute soll er nochmal per Ultraschall untersucht werden, ich weiss aber nicht warum und was sie genau nachschauen wollen.

Bis ich ging, war die Ärztin allerdings noch in einer OP.

Ich merke, dass ich momentan jedes Mal, wenn er eine Untersuchung haben soll, nervös werde und denke, irgendetwas würde nicht stimmen.

Morgen muss ich leider wieder arbeiten und kann erst abends zu ihm. Leider arbeite ich in Köln und fahre täglich mit dem ICE 1 1/4 Std. So kann ich erst gegen 18 Uhr bei ihm sein und nur 2 Stunden bleiben.

Das wird für uns beide eine grosse Umstellung sein! Aber momentan hat er einen sehr netten Bettnachbarn, was mich etwas tröstet!

Euch, die Ihr mich heute vielleicht noch lest, eine gute Nacht!

Silvia

Birgit4 25.09.2006 13:04

AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
Hallo liebe Vivi,
erstmal eine feste Umarmung :knuddel:und ganz viel Kraft für dich und deinen Mann.
Ich bin Betroffene 48, hatte auch im Sep.2003 einen Darmverschluß,ich hatte solche Schmerzen...dachte ich werde bewußtlos...(und das 2 Monate ,Schmerz ansteigen )ich bin von Arzt zu Arzt gerannt....alle waren ratlos :augen:
Ich bin dann zum Arzt ,und habe darauf bestanden mich in KH einzuweisen....er hat es gemacht.
Zwei Tage am Tropf.....ich hatte keine Schmerzen mehr....was für ein herliches Gefühl.Bei den Untersuchungen hat man dann gesehen,dass was am Darm war...also OP.
Eine Woche später die Diagnose....Darmkrebs pT4,von 29 LK waren 15 befallen...28 cm Darm entfernt.....und dann nahm der Arzt meine Hand und sagte mir ,dass sie noch was in meiner Leber gefunden haben :shocked:
Metastasen :shocked:
Im Okt.also 6 Wochen später Leber-op,70 % raus,2 Metastasen gefunden.
Mein Gott war ich am Boden :twak:
Das ist jetzt 3 Jahre her....:augendreh
Liebe Vivi,ich schreibe dieses nicht um dich zu schocken,sondern dir und deinem Mann Mut zu machen...es ist ein so schwerer Weg...mit viel Tränen,Hoffen ,Kämpfen, und Verzweiflung....aber man schafft alles.
Schaut nach vorne,haltet zusammen...gemeinsam seit ihr stark.
Und wir werden dir (euch) dabei helfen.
Alles erdenglich Liebe wünscht dir und deinem Mann
Birgit
Wir sitzen hier alle in einem Boot.

Vivi0204 25.09.2006 13:56

AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
Hallo, Ihr Lieben, die Ihr mir schon geschrieben habt, und alle anderen, die mich hier lesen!

Sitze zur Zeit in meinem Büro in Köln, weit weg von zuhause, an meinem ersten Arbeitstag nach dem Tag "X".
Habe heute morgen mit Manfred (meinem Lebensgefährten) im Krankenhaus telefoniert und er hat mir mitgeteilt, dass ihm gestern abend spät wieder eine Infusionsnadel gelegt worden ist und er Kalium zugeführt bekam.
Ausserdem hat ihn die Ärztin noch geschallt und ihm mitgeteilt, dass Flüssigkeit im Dünndarm wäre, die man leider nicht punktieren könne, sie jedoch medikamentös behandeln wolle.
Heute muss oder musste (weiss noch nicht, ob bereits geschehen) er zur CT.
Weiss nicht, was das jetzt alles nun wieder zu bedeuten. CT - ist mir klar nach der OP! Aber der Kaliummangel und die Flüssigkeit im Dünndarm verursachen bei mir wieder ein flaues Gefühl, weil ich keine Ahnung davon habe!
Leider ist Manfred ein "stiller Leider", hab ich ja schon geschrieben, und hakt selbst auch nicht bei den Ärzten nach. Alles muss ich machen und so habe ich heute vormittag auch schon mehrfach versucht, einen der behandelnden Ärzte an die Strippe zu bekommen - leider vergebens.
Manfred sagte heute morgen, als ich ihn aufforderte, auch mal selbst nachzuhaken, die Ärztin mache immer einen gehetzten Eindruck und sei kurz angebunden. Egal, hab ich ihm gesagt, frag trotzdem. Du hast als Patient jedes Recht zu fragen, wenn Dir etwas unklar ist!
Ich selbst habe mit meinem MC schon so viele Ärzte-Patiente-Seminare besucht und mich immer bemüht, auf dem Laufenden zu bleiben - ohne hysterisch zu werden.
Aber ich stehe auf dem Standpunkt: Nur wer den Feind kennt, kann ihn auch bekämpfen!
Ich fürchte nur, dass Manfred so bleibt, wie er ist: still, zurückhaltend, nur nicht unangenehm auffallen. :undecided

Vivi0204 25.09.2006 13:57

AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
P.S.:
Lieben Dank Lolle und Birgit für die netten Zeilen! Und danke, dass Ihr uns unterstützt mit Infos und lieben Worten!!!

Vivi0204 25.09.2006 22:51

AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
Guten Abend!
Jetzt geht's mir wieder besser. Ich war bei Manfred im Krankenhaus und konnte mich persönlich davon überzeugen, dass er soweit wohlauf ist! :)

AmTag hatte ich mir doch ziemliche Sorgen gemacht wegen der neuen Komplikationen.

Er hat nun wieder eine Infusionsnadel liegen, weil ihm gestern abend noch Kalium per Infusion zugeführt wurde, und eine neue Drainage im linken Bauchteil, die ihm heute während des CT und nach einer Punktion gelegt wurde, damit die Flüssigkeitsansammlung aus seinem Bauchraum abgehen kann.

Ausserdem wurde im Bauchraum ein Abszess erkannt und bei einem weiteren "Gebilde" ging der Radiologe von einem beginnenden Abszess aus.

Ich wollte unbedingt mit einem Arzt sprechen, wurde aber jedesmal telefonisch vertröstet, er sei noch unterwegs auf Visite und ich solle in einer Stunde noch mal versuchen etc.

Nach dem 6. Mal habe ich dann aufgegeben und meine Schwester angerufen, die mal - vor ihrem Sozialarbeiterstudium - Arbeitsmedizinische Assistentin gelernt hatte und etwas Ahnung von Laborgeschichten und Sekretbildung etc. hat.

Sie hat mich beruhigt und mir gesagt, dass die Flüssigkeitsansammlung wie auch die Abszesse nichts mit der eigentlichen Erkrankung zu tun haben sondern zwar unangenehme aber dennoch nicht so seltene Komplikationen bei solchen grossen Bauch-OP's seien und dass möglicherweise durch die OP Keime in den Bauchraum gelangt seien.

Ich denke auch, dass sie das wohl bald in den Griff bekommen. Fieber hat Manfred gottseidank keins und auch die Atmung klappt nun schon besser.

Ich hoffe, ich nerve Euch nicht mit meinen momentan täglichen Berichten!

Euch allen, Kranken und Gesunden, wünsche ich eine gute und erholsame Nacht!

Silvia

Silvia

Vivi0204 26.09.2006 16:16

AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
Hallo !

Wir haben das Ergebnis! KEINE Beteiligung der Lymphe, KEINE Metastasen, KEINE Bestrahlung und KEINE Chemo!

Hurraaaa !!!

Hab's von Manfred am Telefon erfahren und wir haben beide geweint !

Bin noch im Büro und fahre nachher ins Krankenhaus und kann garnicht abwarten, ihn (vorsichtig wegen seiner Drainage) zu drücken!

Ich will es aber schwarz auf weiss sehen und hoffe, dass die Ärzte uns den histologischen Befund zur Kenntnis geben.

Er hat, neben dem Gewebswasser, welches jetzt durch die Drainage abläuft, zwar noch eine weitere Stelle mit Wasser im Unterbauch. Das sei aber nicht so viel, dass man momentan etwas daran tun müsse. Es wird halt beobachtet, von wegen, ob er Fieber bekommt. Bislang hat er aber keines!
Und die Atmung klappt auch wieder vieeel besser !

Liebe Grüsse

Silvia

bobbylee 26.09.2006 16:53

AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
Hallo, liebe Silvia,

:knuddel: ... ich freue mich mit dir/euch über diese wunderbare Mitteilung. Was für ein schöner Tag für euch. Da könnte man die ganze Welt umarmen:rotier2: . Nun ist ja ein Riesendruck von euch genommen und das wirkt sich sicher positiv auf den Heilungsprozess aus. Weiterhin gute Besserung und alle guten Wünsche für euch zwei....

Liebe Grüße
Bobby Lee

Birgit4 26.09.2006 17:06

AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
Hallo liebe Vivi,
man was für eine Hammer - Nachricht,die habt ihr auch verdient.
Erst du...und dann dein Mann.......nun ist der Spuck vorbei!!!
:prost:auf das Leben....freue mich, und umarme euch!!! :knuddel:
TOLLE NACHRICHT!!!!!!
Weiterhin alles Liebe und viel Gesundheit
deine Birgit

Jelly 26.09.2006 17:09

AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
Liebe Silvia,

das ist ja eine super tolle Neuigkeit - ich freue mich sehr für Euch !!!

Den Befund und den OP-Bericht würde ich mir in Kopie geben lassen, Ihr habt einen Anspruch darauf, Du brauchst nicht nur zu "hoffen", daß die Ärzte so gnädig sind, Euch Einsicht zu geben, Dein Mann kann den Bericht verlangen.

Ganz liebe Grüße und ich drücke Euch mal ganz fest !

Jelly

Vivi0204 26.09.2006 22:48

AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
Hallo, Ihr Lieben!

Vielen Dank für Eure heutigen Rückmeldungen und die virtuellen Umarmungen, die auch ich Euch gerne hiermit zukommen lassen möchte: :knuddel:

Zwischenzeitlich konnte ich mich persönlich von Manfred's Fortschritten überzeugen und ich bin zwar hundskaputt aber mega-happy!
Es ist nicht zu glauben, welche Wunder die heutige gute Nachricht bei ihm bewirkt hat.

Sein Aussehen von heute steht in keinem Verhältnis zu seinem Aussehen gestern abend! Die Augen strahlen wieder, die Wangen haben eine gesunde Farbe und man sieht ihm die 1,84 m wieder an! ;)

Heute haben wir uns beide im Nachhinein unsere gegenseitigen Sorgen "gestanden", was uns gut getan hat. Es war wichtig, darüber zu sprechen, um nun wieder von Punkt Null anfangen zu können.
Ich habe mir große Sorgen um ihn gemacht und er sich große Sorgen um mich.
Er meinte, wir wären schon ein dolles Team, bekommen beide Krebs kurz hintereinander und bei beiden geht die Sache gut aus!

Mit einem Arzt konnte ich heute abend wieder nicht sprechen, aber die Ärzte pack ich mir noch in den nächsten Tagen beim Kragen, natürlich auch, um mich bei ihnen für die tolle medizinische Versorgung zu bedanken! Die Spätdienst-Schwestern mussten schon meine Spontan-Umarmung über sich ergehen lassen! :)

Manfred's Zimmernachbar wird morgen operiert - Tumor an der Bauchspeicheldrüse. Auch noch ein junger Mann! :( Ihm habe ich heute abend auch einen Glückskäfer mitgebracht, so wie ich es bei Manfred letzte Woche gemacht habe. Und der hat ja auch seine guten Dienste geleistet!

A propos Käfer, vergangene Nacht hatte ich einen seltsamen Traum, den ich heute auch Manfred erzählt habe:
Ich sah Manfred nackt vor mir liegen - Kopf zur linken und Füße zur rechten Seite. Sein Bauch zeigte keine Narben. Über seinen Bauch krabbelte, vom Schambein bis zur rechten Schulter hinauf, ein Skarabäus (ich hatte mal einen als Brosche), der dann von Manfred's rechter Schulter weiter auf meine rechte Hand und den Arm hinauf krabbelte. Ich hatte keine Angst sondern verspürte eine tiefe innere Ruhe! Das Bild habe ich den ganzen Tag vor meinem inneren Auge gehabt und den Traum auch gleich heute morgen meiner Kollegin erzählt!

Als Manfred mir dann später am Telefon die gute Nachricht übermittelte, habe ich danach gleich mal im Internet nachgeschaut, ob es was zum Begriff "Skarabäus" bei der Traumdeutung gibt. Und da fand ich, dass dieser Käfer im alten Ägypten ein Schutzsymbol vor dem Bösen war und für die Auferstehung stand, und dass der Träumende darauf achten solle, wen oder was er schützen wolle. Seltsam!

Ich bin gewiss kein Esoteriker oder dergleichen, aber dieser Traum ist mir nachgegangen und selbst Manfred fand ihn seltsam!

Nun, soweit erst mal wieder. Ihr Armen, müßt immer soviel Text von mir verkraften!

Wenn das mit dem Skarabäus stimmt, dann schicke ich Euch auch mal in Gedanken welche vorbei, auf dass sie Euch beschützen!

Seid alle lieb gegrüßt! Ich melde mich wieder, wenn es Neuigkeiten gibt!

Danke für's Lesen und Antworten!

Silvia

bobbylee 27.09.2006 10:05

AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
Guten Morgen, liebe Silvia :knuddel: ,

wie schön, dass es euch beiden jetzt so gut geht und ihr so glücklich seid. Dein Traum will dir auch zeigen, dass es weiterhin aufwärts geht und ihr euch keine Sorgen machen solltet. Ich bin nun auch nicht gerade ein Esoterik-Fan, aber ich glaube, dass unser Körper oder unsere Seele uns schon Botschaften schicken,nicht nur durch unsere innere Stimme, sondern auch durch Träume zum Beispiel. Und wichtig ist dabei das Gefühl, dass sie hinterlassen. Ich hatte vor ein paar Jahren auch einen Traum, als ich damals vor den Nachsorgeuntersuchungen besonders viel Angst hatte. Ich befand mich in einer wunderschönen Landschaft, durch die sich ein Fluss schlängelte, mit unglaublich klarem Wasser. Man konnte bis zum Grund sehen, die Kieselsteine und Fische und alles glitzerte in der Sonne. In diesem Fluss habe ich dann gebadet und es war so schön, so friedlich, das Schwimmen hat mir so gut getan und ich bin ganz glücklich wieder aufgewacht. Diesen Traum werde ich nie vergessen, vor allem nicht die Gefühle, die er auslöste. Es war, als ob mir mein Körper sagen wollte, dass er wieder gesund ist, dass er wieder Kraft hat und dass ich mir nicht zuviele negative Gedanken machen sollte. Das versuche ich auch und wenn es auch nicht immer gelingt, bringt mich mein Traum wieder mit auf den richtigen Weg.
Liebe Silvia, ich wünsche dir und deinem Lebensgefährten einen schönen Tag und viel Freude und umarme dich....

Liebe Grüße
Bobby Lee

Jelly 27.09.2006 11:27

AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
Liebe Silvia,

das ist ja ein toller Traum. Ich glaube fest daran, daß es Kräfte gibt, die wir nicht sehen aber die wir spüren können und gute Kräfte, die sich zeigen, wenn die Not groß ist. Ihr habt einen Beschützer gefunden oder er ist zu Euch gekommen, das würde mir unglaublich viel Mut und Freude für die Zukunft geben. So ein toller Traum !!!

Ich wünsche Euch von Herzen, daß sich Manfred gut erholt.

Ganz liebe Grüße
Jelly

sonja.schuster 27.09.2006 18:04

AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
Liebe Silvia,

ich möchte mich den guten Wünschen anschließen und Dir und Deinem Manfred alles Gute wünschen, drücke weiterhin die Daumen, daß es weiter aufwärts geht. Darauf müssten wir eigentlich nochmal anstoßen :prost: :prost:

Vielleicht treffen wir uns ja demnächst wieder mal im Chat.

Paß auf Dich auf und grüße Deinen Schatz auch herzlich.

Vorsichtshalber noch mal ein paar ganz dicke :knuddel: :knuddel: :knuddel:

Deine Sonja Schuster vom Bodensee

Vivi0204 27.09.2006 23:50

AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
Guten Abend! :)

Vielen Dank, Ihr Lieben alle, für die Knuddels, die guten Wünsche und Euer Mitgefühl! :knuddel: Ich drück Euch alle in Gedanken!
Manfred geht es wieder ein Stück besser als gestern. Es ist richtig deutlich zu sehen und zu merken, wie jeder Tag ihn ein Stück weiter bringt!
Die Infusionsnadel ist weg und das Antibiotika bekommt er nun in Tablettenform. Von der Infusion war ihm übel geworden, aber die Tabletten verträgt er gut.
Aus der Drainage kommt nun nicht mehr viel raus. Sie wird morgen noch einmal durchgespült und sie wollen dann sehen, wieviel noch kommt. Ansonsten kann auch sie dann wieder bald raus.
Vielleicht, hat Manfred gesagt, kommen morgen sogar schon die Klammern raus.
Ich denke mir mal so als Laie, dass sie ihn vielleicht schon Anfang nächster Woche "rauswerfen" und in die REHA schicken.
Sein ehemaliger Zimmernachbar wurde mit Klammern entlassen und muss nun jeden Tag ambulant in die Klinik zur Nachsorge kommen. :(
Das ist die Gesundheitsreform. Früher wäre er sicher solange in der Klinik geblieben, bis die Klammern gezogen worden wären.
Aber so etwas liegt nicht an den Ärzten, sondern den Gesetzen.
Die Ärzte sind toll und kompetent und bemühen sich sehr!
Auch die Krankenschwestern und -pfleger sind freundlich, hilfsbereit und fachlich versiert. Ich bin froh, dass Manfred in diesem KKH ist!

Liebe Sonja, ich habe es gestern abend bei Euch im Chat sehr genossen, mal wieder rumzualbern und mich mit netten Menschen zu unterhalten.
Bin das Chatten garnicht mehr gewohnt, obwohl ich meinen Manfred vor fast 6 Jahren über ICQ kennengelernt habe. Er war die berühmte "Stecknadel im Heuhaufen" und unsere Beziehung ist immer schöner und intensiver geworden, so dass ich heute behaupten kann, dass er meine grosse Liebe ist !!!

Dabei bin ich nie ein typischer Chatter gewesen, hab's damals einfach, weil ich mich einsam fühlte, aufgrund von Tipps meiner Kollegen probiert. Und dann hat er mich angechattet - auch als Neuling!

Nachdem wir uns dann kannten, haben nur noch wir beide miteinander gechattet und gar kein Interesse gehabt, noch andere Leute im Chat kennenzulernen. Das war meine kurze Erfahrung mit Chatrooms. ;)

Aber hier ist es anders. Ihr seid alle so nett - diejenigen, die im Forum schreiben und die gestern abend im Chat! Ich kann förmlich die Menschen hinter den Nicks spüren und stelle mir lauter tolle Persönlichkeiten vor, die nicht um sich selbst kreisen sondern in ihrer oft noch so grossen eigenen Not anderen Menschen wie z.B. mir Mut machen und Mitgefühl spenden!!!

Ich wünschte, ich könnte diejenigen, die schlechtere Prognosen haben als Manfred, mal feste in den Arm nehmen und knuddeln, was das Zeug hält!
Ach Mensch, warum muß es nur diese elende Krankheit geben ???

Liebe Grüsse und Euch allen eine gute Nacht! :knuddel:

Silvia

Vivi0204 28.09.2006 23:54

AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
Hallo,

ich hoffe mein gestriges Posting hat niemanden vor den Kopf gestossen, weil es vielleicht zu emotional war.
Ich war total müde, aber glücklich und da liegt mir das Herz dann schon mal recht schnell auf der Zunge.

Die Drainage ist noch drin, aber sicher nicht mehr lange. Aber die Klammern wurden heute entfernt. Für Manfred ein schönes Gefühl, wieder ein paar Fremdkörper los geworden zu sein.

Er ist noch ziemlich schwach und so nehmen wir immer noch den Rollstuhl mit auf Tour - für alle Fälle.

Seine Mutter meinte heute am Telefon, ob er vielleicht noch andere Komplikationen haben könnte, weil er noch so schwach ist.
Aber ich finde das ganz normal, wenn er noch viel ausruhen muss. Die OP ist gerade mal 1 1/2 Wochen her und war ziemlich umfangreich.

Wenn ich daran denke, dass ich nach meiner Total-OP bestimmt 3 Wochen nur auf Couch und Sessel rumgehangen habe, weil ich mich so schwach fühlte, und das nun mit der großen Krebs-OP von Manfred vergleiche, dann steht ihm mindestens die gleiche Schwäche zu. ;)

So, bevor ich nun wieder zuviel dummes Zeug schreibe, weil ich wieder zum Umfallen müde bin, sag ich mal allseits Gute Nacht!

Silvia

bobbylee 29.09.2006 19:31

AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
Liebe Silvia,
dir und Manfred ein schönes Wochenende und schöne erholsame Stunden. Dass er nach eineinhalb Wochen noch schwach ist, ist doch normal. Bei einer solchen OP ist schon Geduld angesagt, aber man merkt dann schon jeden Tag einen Fortschritt.
Weiterhin gute Besserung und liebe Grüße :knuddel:
Bobby Lee

Hallo, liebe Lolle:remybussi ,
auch dir ganz liebe Grüße und ein schönes Wochenende :knuddel:
Bobby Lee

Vivi0204 29.09.2006 23:07

AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
Liebe Lolle, liebe Bobbylee und Ihr anderen!

Vielen Dank, Ihr beiden, für Eure guten Wünsche. Auch Euch und Euren Lieben wünsche ich ein schönes Wochenende.

Manfred bedankt sich bei Euch für Eure mutmachenden Beiträge und Postings an mich und sendet Euch ebenfalls Grüsse.

Noch ist er im Krankenhaus, aber ich habe ihm vom Forum erzählt und er fand es gut, dass ich diesen Schritt gegangen bin!

Ihm geht es tatsächlich von Tag zu Tag besser. Heute hatten wir zwar den Rollstuhl wieder vorsorglich dabei, haben ihn aber nicht gebraucht.

Der Arzt hatte ihm heute sogar angeboten, ihn samt Drainage zu entlassen, wenn er will. Aber das hat Manfred abgelehnt. Er will solange bleiben, bis diese Sache in Ordnung ist und die Drainage raus kann.

Ich denke, er ist bereits über den für solche OP's geplanten Zeitraum hinaus und sie wollen sein Bett anderweitig vergeben. :-)

Aber da ich arbeiten muss und ihn tagsüber nicht in die Klinik fahren kann, macht es schon Sinn, dass er wenigstens so lange bleibt, bis der Schlauch aus seinem Bauch entfernt ist.

Die Sozialarbeiterin hat ihn gebeten, bis Montag den Antrag für die REHA auszufüllen, damit sie ihn weiterleiten kann. Dann hoffen wir in drei bis vier Wochen (so meinte sie) auf den Antritt der REHA-Massnahme, zu der ich ihn die erste Woche begleiten werde.

Ich selbst bin froh, wenn ich morgen mal etwas länger schlafen kann...
Die ganze Woche morgens um 5 Uhr aufstehen, zur Arbeit nach Köln fahren und danach weiter ins Krankenhaus und erst um 21 Uhr wieder zuhause sein (i.d.Regel), das schlaucht mich so kurz nach meiner eigenen OP doch noch sehr, obwohl ich mich den ganzen Tag auf den Besuch bei Manfred freue!

Trotzdem muss ich auch mit meinen Kräften haushalten, damit ich fit bin, wenn er nach Hause kommt!

So, Ihr Lieben alle, Euch eine gute Nacht und angenehme Träume!

Bis bald wieder,

Silvia

Vivi0204 30.09.2006 01:52

AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
Hallo nochmal,

ich hatte vergessen, etwas in die (Forums-) runde zu fragen:

Kennt jemand einen guten Arzt im Raum Wiesbaden - Allgemeinmediziner - , dem wir uns in Zukunft mit Manfred's Nachsorge und generell als Hausarzt anvertrauen können ?

Verständlicherweise haben wir zum bisherigen Hausarzt kein Vertrauen mehr und möchten dort dann auch bald unsere Patienten-Unterlagen einfordern, damit wir wechseln können.

Wenn mir jemand vertraulich antworten möchte, so habe ich meine eMail im Profil angegeben.

Vielleicht gibt es ja auch irgend eine HP, wo ich Tipps und Empfehlungen von Ärzten finde ?

Vielen Dank im Voraus und nun gehe auch ich in die Heia !

Silvia

Vivi0204 01.10.2006 00:37

AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
Hallo Ihr, die Ihr mir schon in der kurzen Zeit so vertraut geworden seid!

Jeden Abend durchforste ich das Kompass-Forum und lese so viele traurige Schicksale, aber auch hoffnungsvolle Beiträge.

Ich staune über die Kraft mancher Betroffener aber auch Angehöriger, ich frage mich, wo manch einer seine fast übermenschliche Kraft hernimmt, egal ob selbst erkrankt oder Angehöriger!

Ich glaube, ich kann und werde noch viel von Euch lernen!

Bin froh, dass ich hier angekommen bin!

Bin sowohl Angehöriger als auch selbst betroffen, wenn auch meine eigene OP ein Klacks war gegen Manfred's OP. Bei mir war schließlich nur der PAP Stufe 2und die Gebärmutter samt (gutartigen) Myomen ist raus. Da kann nicht mehr viel passieren!

Aber ich merke, dass ich trotz Manfred's guter Prognose (wenn ich auch noch keinen schriftlichen Befund gesehen habe, geschweige denn persönlich mit einem Arzt reden konnte) große Angst vor der Zukunft habe.

Und große Verlustängste!!! Vielleicht liegt's daran, dass ich abends allein zuhause sitze und dann das Grübeln anfange. Bin nie der geborene Optimist gewesen!

Irgendetwas hat in unser bisher so harmonisches Leben eingegriffen, hat uns gezeigt, dass sich Dinge ganz schnell ändern und dass wir Menschen keine Garantie auf ein unbeschwertes Leben haben!

Ich glaube, diese Erkenntnis hat mich erschüttert. Gleichzeitig bin ich aber auch dem Schicksal dankbar, denn vieles, über das ich mich immer so leicht geärgert habe, ist in den Hintergrund gerückt - mein Ex-Mann, der mich immer noch mit finanzieller Unzuverlässigkeit nervt, mein Job, wo die Kunden manchmal ihren Frust auslassen an mir.... Das alles werde ich künftig nicht mehr so bewerten! Klar, wird mich das ärgern, aber ich lebe! Und Manfred lebt! Und solange wir leben und zusammen sein könen, ist alles andere Peanuts!!!!

Heul!* Hab ne Flasche Wein gekillt heute abend, fühlte mich so einsam! Vertrag ja gar keinen Alkohol. Aber Manfred ist noch in der Klinik und ich habe, trotz des guten Berichts, eine Sch....angst um ihn !!!! Und keiner da, der mich mal in den Arm nimmt !!! Sch...Selbstmitleid !!!!!!!

Tschuldigung !

Silvia

bobbylee 01.10.2006 10:12

AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
Ach, liebe Silvia,
ich nehm dich mal ganz fest in den Arm :knuddel: und hoffe, dass du heute früh wieder eine bessere Stimmung hast. Deine Gefühle sind doch ganz normal. Auch mir ging und geht es manchmal nicht anders. Der Krebs hat natürlich das Leben ganz gewaltig verändert, weil er Grenzen aufgezeigt hat. Das Leben fließt in den seltensten Fällen immer gleichmäßig und friedvoll dahin. Ich habe es schon an anderer Stelle einmal mit einem Fluss verglichen, der dann halt an manchen Stellen wilder und ganz unberechenbar wird und da muss man durch. Dass die Angst immer wieder aufflackert ist Teil davon. Irgendetwas tut weh, es wird doch nicht .....???? Die Nachsorge naht, ein mulmiges Gefühl macht sich breit. Das Positive, was die Krankheit meiner Meinung nach im Normalfall nach sich zieht, ist, dass man viel bewusster lebt, alles viel bewusster wahrnimmt, so auch die kleinen Freuden des Lebens, die so oft in die Gleichgültigkeit oder das Vergessen abgerutscht sind. Oder, dass man auch mit den Mitmenschen anders umgeht, mit den Menschen, die einem lieb sind, behutsamer, mit denen, die einen "ärgern" gleichgültiger.Man erkennt, dass Dinge , die einen früher auf die Palme gebracht haben, es garnicht wert sind , sich aufzuregen. Und ein gewisser gesunder Egoismus sollte auch da sein. Ich höre ja seit meiner Krankheit noch mehr als sonst auf meinen Körper , meine innere Stimme, und wenn ich das Gefühl habe, dass ich jetzt einmal an mich denken soll, Pause machen soll, relaxen, mir etwas Gutes tun, dann mache ich es. Dazu gehört auch einmal "nein" sagen, wenn mir etwas nicht passt. Und auch "ja" , wenn ich Lust habe, ganz spontan etwas zu unternehmen, auch wenn zuhause der Schreibtisch voll liegt. Für mich ist die Krankheit ein Zeichen, dass ich etwas ändern muss, dass irgendetwas falsch gelaufen ist. Das sagte mir eine entfernte Verwandte , die diese Erkenntnis von ihrer Reha mitbrachte (sie hatte Brustkrebs ein Jahr bevor ich krank wurde) . Ich selbst habe ja keine Reha gemacht, hatte nach fast vier Wochen Krankenhaus und anschließender sechsmaliger Chemotherapie ( immer eine volle Woche stationär nach drei Wochen zuhause und das ein halbes Jahr lang) erstmal die Nase voll von Kliniken. Aber diese Erkenntnisse muss man pflegen. Wie schnell man später in den alten Trott hineingerät, sobald die Zeit der Krankheit immer weiter zurückliegt , habe ich letztes Jahr gemerkt.Gott sei Dank, habe ich dann auf mein inneres Gefühl gehört, ich arbeite jetzt wieder weniger und nütze die gewonnene Zeit für mich und mein Wohlergehen. Ich tue dies ohne schlechtes Gewissen, ich bin auch niemandem Rechenschaft schuldig, nur mir, und wenn Leute kommen und sagen :"Ach , hast du es gut", denke ich mir meinen Teil. Ich glaube kaum, dass diese Leute vor ein paar Jahren mit mir hätten tauschen wollen und jetzt auch noch nicht. Das sind übrigens auch die , die neidisch sind , weil ich durch den Schwerbehindertenstatus einíge Vorteile habe. Diese Menschen sollten einem sowieso den Buckel hinunterrutschen, wie man bei uns so schön sagt.

Wenn du einmal den Blues hast wie gestern, - das gehört dazu, um die Ereignisse zu verarbeiten. Heute ist ein neuer Tag, lass neue Gefühle an dich heran, Hoffnung, Optimismus, Freude. Kennst du das Lied "Turn, Turn, Turn" von den Byrds? War in den 60ern ein Hit und einer meiner Lieblingssongs. Alles im Leben hat seine Zeit, Trauer und Freude, Geboren werden und Sterben. Wenn es keine dunklen Momente im Leben gäbe, könnten wir die hellen garnicht so schätzen und vor allem genießen.

So, hoffentlich war ich jetzt nicht zu philosophisch am frühen Morgen. Hab mir halt alles vom Herzen geschrieben, was ich dir sagen wollte.
Dir und Manfred wünsche ich einen wunderschönen Sonntag
und ganz liebe Grüße:knuddel:
Bobby Lee:)

Vivi0204 01.10.2006 11:18

AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
Ach, Du liebe Bobby Lee :knuddel: :knuddel: :knuddel: !!!

Genau das brauchte ich ! So grundehrliche Worte !
Ich hoffe, dass ich eines Tages Deine Stärke erreiche ! Manchmal fühl ich mich so unfertig, obwohl ich schon 46 J. bin. Aber ist man jemals "fertig" ?

Der Blues ist vorüber, nachdem ich gestern nacht, wie Du Dir lebhaft vorstellen kannst, wie tot ins Bett gefallen bin! Übrigens, ein Rest ist noch in der Weinflasche geblieben. Wie gesagt, ich vertrag ja nix !

Hab heute morgen auch schon mit meinem Schnuckel telefoniert, der wunderbar geschlafen hat und schon am Formel-1 gucken war.

Weißt Du, die Angst in mir ist, das ist mir bewußt geworden, kommt auch ein wenig daher, daß Manfred nicht so den "Pack-An" hat wie ich, wenn es um Informationsbeschaffung geht.

Ich sitze hier jeden Abend mit dem Lap-Top, suche mir Adressen raus, grabe nach Infos zu Onkologen etc., informiere mich über Stomaversorgung usw.

Er traut sich nicht mal, vor Ort bei der Visite den Arzt zu fragen! Und ich erreiche auch telefonisch keinen, die Erfahrung hab ich ja schon mehrfach gemacht. Und wenn ich abends und am Wochenende kommme, ist auch kein Arzt greifbar. Das ist dann manchmal regelrecht zum "Mäuse-melken"!

Ich hab momentan das Gefühl, dass ICH allein verantwortlich bin dafür, dass er ne gute Nachsorge bekommt, dass wir einen Arzt finden, der sich damit auskennt - ja, letzten Endes, dass Manfred überlebt und sich keine neuen Krankheitsherde auftun.

Ich weiss, Du würdest jetzt sagen, Quatsch! ;)

Realistisch betrachtet hast Du da auch recht. Ich kann bei bester Nachsorge für nichts garantieren. Aber es ist so, wie wenn ich für meine Kinder Dinge regeln müßte. Mein "stiller Leider", wie ich ihn nenne, macht einfach nicht genügend den Mund auf!

Gestern abend hatte ich dann den Blues, weil ich mir vor Augen geführt habe, dass seine Eltern ganz weit weg sind, sein Bruder sich nicht kümmert und alle mich immer anrufen. Ich bin Auskunftei, Seelenklempnerin usw. für die Familie. Wenn sie Manne mal nicht telef. erreichen, rufen sie gleich bei mir an, ich soll dann quasi per Röntgenblick feststellen, wo er gerade steckt! :mad:

Andererseits, kommen will keiner, obwohl ich das schon einige Male vorgeschlagen habe, denn er würde sich sicher freuen! Dann kommt nur der Kommentar: Was sollen wir da? Helfen können wir ihm ja sowieso nicht!

Ach, keine Sorge! Mir geht's jetzt wieder gut! Ich bin ein widderlicher Widder und dadurch ziemlich impulsiv. Andererseits schützt mich das hoffentlich vor Magengeschwüren! :D

Übrigens, den Song von den Birds kenn ich auch. Bin sowieso eher ein Fan von den "alten" Songs!

Kennst Du Eva Cassidy? War eine amerikanische Sängerin, die jung an Hautkrebs gestorben ist. Ich liebe ihre Songs, vor allem ihre Interpretationen von "Fields of Gold" und "Somewhere over the Rainbow".

Ich schick Dir mal den Link, falls Du sie nicht kennst: http://evacassidy.org/eva/

Hab einen schööönen Sonntag!

Silvia

bobbylee 01.10.2006 11:46

AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
Hallo, liebe Silvia,
nochmal kurz, muss mich jetzt endlich einmal "fertig" machen. Ich freue mich, dass es dir besser geht:knuddel: und hoffe, dass du und Manfred heute schöne Stunden miteinander verbringt. Manchmal ist es garnicht so schlecht, wenn man nicht soviele Infos hat. Damals hat mich z.B. das Warten auf die histologische Auswertung garnicht verrückt gemacht, weil ich ( aus welchen Gründen auch immer:confused: ) garnicht daran dachte, dass da noch etwas nachkommt. Der Tumor war raus, das war's erstmal für mich. Bei der ersten Darmspiegelung nach den OPs habe ich dann einmal den Gastroenterologen gefragt, wieviel cm Darm mir eigentlich fehlen, und das auch nur, weil ich immer gefragt wurde und offen gesagt keine Ahnung hatte. Ich bin den Dingen damals auch nicht so auf den Grund gegangen, und irgendwie empfinde ich das im Nachhinein als positiv. Wenn ich um alle Komplikationen gewusst hätte, von denen ich jetzt weiss, wäre ich nicht so ruhig gewesen.

Okay, jetzt will ich aber ins Bad verschwinden, will heute auch etwas unternehmen, solange das Wetter noch einigermaßen mitspielt. Die Nachbarin sagte mir gerade am Telefon, dass wir heute Nacht ein Gewitter hatten, hab ich wieder total verschlafen. Im Augenblick haben wir stellenweise blauen Himmel und Sonne. Vielleicht bleibt es ja so.

Nochmals einen schönen Tag heute, liebe Silvia. Bis bald...:winke:
Bobby Lee

Vivi0204 01.10.2006 22:06

AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
Hallo,

der Tag fing heute so gut an und ich fuhr recht beschwingt zu Manfred in die Klinik.
Dort bekam ich Unterleibsschmerzen und als ich auf Toilette mußte, stellte ich dunkles Blut in meiner Hose fest. Ich dachte gleich, das ist meine OP-Narbe von der Hysterektomie und fuhr vom Krankenhaus aus in die Notfallpraxis. Dort stellte der Arzt fest, dass die Blutung nicht aus meiner Scheide sondern aus dem Darm kam. Leider war auch schon unkontrolliert etwas Stuhl mit abgegangen und das war mir sehr peinlich dem Arzt gegenüber. Der Arzt stellte nach Abtasten des Unterleibs sowie rektaler Untersuchung die vorläufige Diagnose, dass es sich um eine Dickdarm-Entzündung handeln könnte. Als ich ihm sagte, ich sei MC-erkrankt, sagte er gleich: BINGO !
Also ein beginnender Schub....
Er hat mir Tavanic 250 als Antibiotika verschrieben und zusätzlich Claversal, weil ich das sonst auch immer nehme, wenn was ist.

Ich soll mir aber vom Hausarzt eine Überweisung zur Kolo geben lassen, was ich morgen angehen werde.

So ein Mist !!! Ich kann doch jetzt nicht ausfallen - kein Mensch da, der sich um Manfred kümmern könnte, wenn's bei mir schlimmer wird.

Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum ich den "Blues" hatte gestern abend, hab mich irgendwie schon nicht wohl gefühlt, es aber nicht wahrhaben wollen.

Zusätzlich hab ich Manfred jetzt auch verschreckt, was ich vermeiden wollte!
Ach Mensch, ich bin auch zu nichts zu gebrauchen ! :cry:

Silvia

bobbylee 01.10.2006 23:37

AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
Liebe Silvia,

das tut mir sehr , sehr leid, dass du jetzt diesen Schrecken auch noch verdauen musst. Aber könnte es nicht sein, dass die Entzündung durch den Stress ausgelöst wurde ? Jetzt versuche dich zu beruhigen, nimm die Antibiotika , die Colo ist doch nur zur "beruhigenden" Diagnose. Ein paar Tage Schonung und natürlich weniger Sorgen tun dir sicher gut. Du hast Manfred sicher nicht verschreckt, höchstens erschreckt, und er wird deine Situation verstehen. Und es muss doch nicht schlimmer werden. Antibiotika wirken doch normalerweise recht gut.
Liebe Silvia, du stehst seit einiger Zeit total unter Stess. Das geht nicht spurlos an einem Menschen vorbei, vor allem wenn aus heiterem Himmel das ganze Leben umgekrempelt wird. Also, - soviel zum Thema Stärke -, was du in der letzten Zeit leistest, das ist bewundernswert, deine Arbeit, den weiten Weg, die Verbindung zu all den Bekannten und Verwandten und last but not least deine Sorge für Manfred. Du bist eine starke Frau und die ganze Sorge verlangt jetzt einfach einen Tribut und hat deine Schwachstelle erwischt. Und denke bitte nicht, dass du zu nichts zu gebrauchen bist, du bist für Manfred da und es gibt sicher viele Menschen, die dich und das, was du tust, schätzen und dich gern haben. Wir sind keine Roboter oder Cyborgs, wir sind Menschen und wir sind verletzbar. Das müssen wir selber akzeptieren. Meiner Meinung nach signalisiert dir dein Körper, dass er etwas Ruhe braucht und dann wirst du wieder "einsatzfähig" sein. Was du in den letzten Wochen geleistest hast, ist großartig, hat aber auch viel deiner sowieso etwas angeschlagenen Kraft gekostet. Mach dir bitte nicht zuviele Sorgen, schlafe gut, ich wünsche dir eine gute Nacht. Und bitte, mach dir nicht zuviele Sorgen....

Ich nehme dich in den Arm:knuddel: und viele liebe Grüße an euch beide.
Bobby Lee

Vivi0204 02.10.2006 06:21

AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
Guten Morgen, Bobby lee und Lolle !

vielen Dank für Eure Antwort.
Ich habe keine Angst wegen der Koloskopie etc. Das kenn ich alles schon aus den letzten Jahren. Ich weiß auch, daß der Streß der letzten Zeit höchstwahrscheinlich der Auslöser für den erneuten Schub ist.
Das ist einfach so bei mir - ich reagiere ganz schnell körperlich auf seelische Anspannung.
Aber trotzdem - mich ärgert, daß ich bzw. mein Körper versagt, wenn ich mal für Manfred da sein muß, weil er mich braucht.
All die Jahre, und es sind jetzt 5 1/2 J., die wir zusammen sind, hat ER sich um MICH gekümmert. Wie oft hab ich im Krankenhaus gelegen, bin operiert worden.... Jedes Mal war ER für mich da.
Und nun, da er zum ersten Mal in seinem Leben selbst krank ist, versage ich auf ganzer Linie!
Mir hat's das Herz zerrissen gestern abend, als ich aus der Klinik ging und er mich bis zum Ausgang begleitet hat, da stand mit seinem Drainagebeutel in der Hand und mir traurig nachwinkte, so lange da stand, bis er mich wirklich nicht mehr sehen konnte. Immer wieder hab ich mich umgedreht! :cry:

Ach, ich hatte noch gar nicht erzählt, dass ein Malheur passiert war mit seiner Drainage: Vorgestern war nichts aus dem Beutel gekommen und wir waren schon optimistisch, daß die Drainage gezogen wird. Gestern morgen stellte sich dann heraus, daß der Arzt, der die letzte Spülung vorgenommen hatte, den Verschluß zugedreht hatte!
Als die Schwester gestern den Hahn wieder aufdrehte, kam die ganze "Suppe" geflossen und der Schlauch mußte erneut durchgespült werden.
Noch ist die Flüssigkeit nicht so, wie sie sein sollte. Also muß die Drainage noch bleiben.
Immerhin habe ich gestern den diensthabenden Arzt ansprechen können auf den pathologischen Befund. Er sagte, der läge noch nicht schriftlich vor, aber er würde uns, sobald der da ist, eine Kopie zukommen lassen!

So, ich muß mich fertigmachen zur Arbeit!

Meine Mutter hat gestern abend noch angerufen. Meine Eltern kommen kommendes Wochenende zu uns! Darauf freue ich mich sehr!

Habt einen schönen Tag und entschuldigt meine gestrigen wehleidigen Worte!

LG

Silvia

bobbylee 02.10.2006 17:05

AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
Hallo, liebe Silvia:knuddel: ,
wie geht es dir heute? Vielleicht schon etwas besser, das wäre toll. Ich verstehe schon, wie du dich fühlst, aber trotzdem versagst du doch nicht auf der ganzen Linie, bloß weil dir dein Körper eine Warnung schickt. Du bist doch trotzdem für Manfred da und tust, was du kannst. Jetzt kannst du dich auf den Besuch deiner Eltern freuen, das ist doch eine schöne Überraschung.
Die Geschichte mit der Drainage ist schon ein Hammer, warum können die Leute nicht mehr genau arbeiten? Hoffentlich ist die Flüssigkeit bald in Ordnung, damit Manfred die Drainage los ist. Das ist ja dann wieder eine Sprosse nach oben auf der Leiter der Genesung.
Ich wünsche dir und Manfred gute Besserung und umarme dich:knuddel:

Alles Liebe
Bobby Lee

bobbylee 02.10.2006 17:24

AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
Hallo, liebe Lolle:remybussi ,

ich hoffe, es geht dir und Roger gut. Ja, ich liebe die Musik aus meiner Jugendzeit, den 60ern und 70ern:augendreh . Ich muss heute noch still in mich hineinlächeln, wenn ich an die Reaktionen meines Vaters und mancher Lehrer (vor allem des Musiklehrers) auf die Beatles denke. "Das ist doch keine Musik" und "Das hält sich kein Jahr". Und es kam noch schlimmer, - ich wurde dann auch noch zum Stones -Fan. Na ja, lang, lang ist es her, aber die Musik ist aktuell geblieben, nicht nur für die älteren Semester .

Ich wünsche dir und Roger alles Gute. Jetzt steht doch bald die Blutuntersuchung mit den Tumormarkern an. Ich drücke euch die Daumen,dass alles im grünen Bereich ist.

Liebe Grüße und :knuddel:
Bobby Lee

Vivi0204 02.10.2006 23:23

AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
Liebe Lolle,

ich schließe mich Bobby Lee's Wünschen an und drücke ebenfalls feste die Daumen. :winke: Hier gibt's kein Daumen-Drück-Smiley, deshalb nehme ich mal das Winke-Smiley.

:winke: auch an Dich, liebe Bobby Lee.

Heute war ich nach der Arbeit selbst erst mal beim Doc. Die Koloskopie will er mir erst mal ersparen. Ich soll die Tavanic-Filmtabletten und das Claversal 500 nehmen und dann hat er mir noch was zur Beruhigung verschrieben, Opipramol Biomo, was nicht abhängig machen soll. Davon soll ich morgens ne halbe und abends eine Tabl. nehmen. Er meint, dann müsste alles so langsam wieder ins Lot kommen. Zwar wollte er mich erst mal aus "dem Verkehr nehmen", aber ich hab dankend abgelehnt. Irgendwie will ich meine Arbeitgeber nicht zu sehr belasten, denn ich war schließlich vor kurzem erst über 7 Wochen krank geschrieben nach meiner OP und dann vorletzte Woche kurzfristiger Urlaub wegen Manfred und demnächst die Reha, wo ich die erste Woche mitfahre. Außerdem tut mir die Arbeit gut!

Na ja, es war dann schon ziemlich spät, als ich ins KKH kam, 19.45 Uhr. Die Besuchszeit geht offiziell bis 20.30 Uhr. Trotzdem hat mich auf Station eine Schwester angemotzt, als ich kam, von wegen ob ich mal auf die Uhr geguckt hätte, wie spät es schon wäre. :(

Ich hab gesagt, ich will nur die schmutzige Wäsche mitnehmen, aber Manfred ist dann noch mit mir nach unten gegangen.

Sicher hat sie's nicht so gemeint oder einen schlechten Tag gehabt, aber ich war erst mal so getroffen, zumal ich mich beeilt habe, um noch rechtzeitig genug da zu sein, daß ich erst mal los geheult habe.

Es ärgert mich selbst, dass ich momentan so nah am Wasser gebaut habe!

Na ja, aber Manne hat sich gefreut, daß ich noch gekommen bin, und das ist die Hauptsache. Uns zwei kann nichts und niemand trennen!!!

Ach so, der Arzt hat heute wohl zu Manfred gesagt, daß sie ihn noch höchstens zwei - drei Tage im KKH behalten und dann notfalls samt Drainage entlassen. Heute mittag wurde er noch mal mit Kontrastmittl geröntgt.
Tja, dann darf er halt jeden Tag zum Spülen in die Klinik fahren.

Seine Mutter kann sich immer noch nicht entscheiden, ob sie nun kommen will oder nicht. Zu Manfred hat sie wohl heute gesagt, daß sie dann doch nicht kommt. Bei mir war sie heute abend am Telefon wieder schwankend und meinte, sie kommt dann wahrscheinlich doch.

Das Blöde ist, mein Sohn (17 J.) wollte auch in den Herbstferien zu uns kommen und wir haben nicht so viele Schlafmöglichkeiten. Jetzt weiß ich immer noch nicht, ob ich ihm absagen muß oder nicht. Ärgern würde es mich total, wenn ich meinem Jungen absage und sie kommt dann doch nicht !!!

Okay, bin schon ganz schön müde und werde mich gleich mal in die Horizontale begeben. Katzi schnarcht auch schon neben mir ! :)

Euch auch ne schöne Einheitsfeier morgen ! :augendreh

Bis bald wieder und liebe Grüße

Silvia

bobbylee 03.10.2006 20:35

AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
Hallo, liebe Silvia:knuddel: ,

wenn du heute abend nochmal hier hereinschaust, sollst du noch einen Gute Nacht- Gruß von mir haben. Wie geht es dir gesundheitlich? Wirken die Medikamente? Und ich hoffe auch, dass du mit guten Nachrichten aus der Klinik zurückgekommen bist und nun ohne Sorgen schlafen gehen kannst.
Dass man in Stresssituationen nah am Wasser gebaut hat, kenne ich auch zu Genüge. Ich verstehe auch nicht, warum sich Menschen immer durch Unachtsamkeit weh tun müssen. Wahrscheinlich hat die Schwester einen schlechten Tag gehabt oder irgendwelche Probleme, aber trotzdem kann man doch im Rahmen bleiben. Wenn ich meine privaten Probleme und vor allem meine schlechte Laune *dieichnatürlichauchmanchmalhab* in die Schule tragen würde, bekäme ich sicher bald Probleme an allen Fronten. Man muss wirklich erst lernen, über solchen Dingen zu stehen. Ich kann es inzwischen, - gesetzt den Fall, ich bin nicht selber in einer angespannten Situation. Dann geht mir auch noch alles recht lange nach.
Also, dann, eine Gute Nacht, liebe Silvia. Ach ja, hab ich richtig gelesen? Hast du auch eine Miezekatze? Mein Bobby liegt mal wieder halb über meinem Arm und etwas auf der Tastatur, da macht das Tippen Spaß.
Dir und Manfred weiterhin gute Besserung. http://www.cosgan.de/images/midi/muede/d010.gif

Liebe Grüße
Bobby Lee

Vivi0204 03.10.2006 21:29

AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
Guten Abend, vor allem liebe Bobby Lee !
Ich freue mich schon immer, wenn ich das Laptop anwerfe und Deine/Eure Nachrichten vorfinde.

Bin heute mal etwas früher zuhause gewesen. War von 14.30 - 19.15 Uhr in der Klinik und hab mir dann gesagt, daß ich ja sowieso noch die Waschmaschine füllen und anstellen muß und mich dann schon mal zwischendurch ein wenig "ablege" auf der Couch.
Das war für Manfred auch okay!

Soweit geht's mir gut, keine großen Schmerzen, nur eine nach wie vor anhaltende große Müdigkeit.

Manfred geht's gut und heute war auch nur ganz wenig im Beutel, und was drin war, hatte schon eine wesentlich klarere Konsistenz.

Vielleicht (Vermutung von mir) wird ihm ja dann morgen schon die Drainage entfernt.

Seine Eltern kommen nun wohl doch - hat er mir heute bestätigt. Wann - keine Ahnung ! Hab meinem Sohn eben abgesagt.:(

Ja, wir haben auch eine Katze und die heißt Mäuschen! ;)

Bis vor drei Jahren habe ich, da ich damals noch im Kölner Raum wohnte, in einem dortigen Tierheim abends ehrenamtlich gearbeitet und mich um das "Katzenhaus" gekümmert. Es gab dort eine alte Katze, 15 Jahre, namens - Mäuschen, die immer nur auf dem obersten Kratzbaum hockte und nur zum Katzenklo runterkam. Selbst das Futter mußte man ihr raufstellen, so scheu war sie. Keiner konnte sie anfassen! Sie muß viel durchgemacht haben in ihrem Leben, war ca. 10 Jahre davon in Tierheimen und zum totalen Einzelgänger geworden.
Irgendwie hat mich diese Katze damals angezogen und ich habe mir oft einen Stuhl genommen, mich darauf gestellt, damit ich Auge in Auge mit ihr sein konnte, und hab mit ihr geredet. Sie sah dabei so aus, als sehnte sie sich nach Schmuse-Einheiten, aber wenn ich die Hand ausstreckte, fauchte sie.

Dann brach im Tierheim der Katzenschnupfen aus und man "bearbeitete" mich, ob ich Mäuschen nicht zu mir nehmen wollte, sie bräuchte ja nur einen "Dosenöffner" und Ruhe.

Obwohl ich ganztags arbeite, hab ich sie dann zu mir genommen. Leider war sie da aber schon mit dem Katzenschnupfen infiziert und ihr rechtes Auge konnte nicht mehr gerettet werden! So mußte ich sie gleich operieren lassen, was in dem Alter schon ein hohes Risiko war!

Aber Mäuschen hat das prima gemeistert und war ziemlich schnell wieder fit! Mittlerweile, und das ging ganz schnell, ist sie der Welt schmusigste Schmusekatze geworden und tröstet mich auch jetzt, indem sie nachts eng an mich gekuschelt mit in meinem Bett schläft!

Mittlerweile ist sie 18 J. und wir müssen regelmäßig mit ihr zum Krallen schneiden fahren, weil sie lahme Knochen hat und das Wetzen nicht mehr selbst hinkriegt. Aber sonst hat sie durchaus noch Spieltrieb und liebt ihre Spielzeug-Mäuse. ;)

So, das war mal wieder ne Menge von mir. Werde nachher die Wäsche aufhängen und dann ganz schnell ins Bett gehen, damit ich morgen früh wieder bereit bin!

Gute Nacht und liebe Grüße,

Silvia

Vivi0204 04.10.2006 23:41

AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
Guten Abend,

ich wollte nur vermelden, dass ich Manfred morgen aus der Klinik abholen kann!:)

Zunächst bleibt die Drainage noch bis Montag. So muß er Montag noch mal ambulant hin. Dann wird nachgeschaut, ob sie vielleicht gezogen werden kann.

Euch einen schönen Abend und eine gute Nacht !

P.S.: Am 25.10.06 kommt er zur Reha nach Bad Kreuznach. Wie schon gesagt, fahre ich die erste Woche mit.

bobbylee 05.10.2006 00:42

AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
Hallo, liebe Silvia:knuddel: ,

das sind ja sehr gute Nachrichten. Es wäre schön, wenn die Drainage dann bald gezogen werden kann. Wenn Manfred erst zu Hause ist, hast du es auch leichter und kannst dich auch etwas erholen.

Das mit Mäuschen ist ja eine schöne Geschichte. Es ist schön, wenn ein Tier wieder so ein tiefes Vertrauen fassen kann. Hoffentlich hat sie noch etliche wunderbare Katzenjahre bei euch. Mein Schmusekater kommt ja auch aus dem Tierheim. Ich habe ihn jetzt auch schon über sieben Jahre und möchte keinen Tag mit ihm missen. Bobby ist auch ein ganz Lieber, der größte Schmuser der Welt, sage ich immer.
Du schreibst, dass ihr zum Tierarzt fahrt, um die Krallen zu schneiden. Das mache ich immer selbst. Die Katzen vor Bobby machten da keine Probleme , er ist da halt etwas "wehleidiger", obwohl es ja garnicht weh tut. Aber so ein bisschen Miauuu und ein kleiner Faucher gehören dazu. Deshalb war ich heute nachmittag ziemlich baff, dass er ohne "Widermiau " sich die restlichen Krallen hat schneiden lassen, die ich vorgestern dann nicht gemacht habe. Vielleicht hat er ja kapiert, dass die Pfote dran bleibt. Ich denke, bei Hauskatzen muss man das sowieso machen (lassen), das hat nicht unbedingt mit dem Alter etwas zu tun . Bobby wetzt zwar noch seine Krallen, aber leider nicht so oft am Kratzbaum, sondern an "seinem" Hocker, der aber natürlich nicht hart genug ist, um die Krallen abzuwetzen.

Gute Nacht, liebe Silvia, schlaf gut mit Mäuschen an deiner Seite und freue dich auf morgen.
Dir und Manfred liebe Grüße
Bobby Lee:)

Jelly 05.10.2006 12:34

AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
Liebe Silvia,

den Bericht von Eurem Mäuschen hat mich sehr berührt, ich finde es super, daß Ihr die Katze aufgenommen habt, sie gibt Euch jetzt so viel zurück. Eine wunderbare Gemeinschaft voller Vertrauen und Zuneigung ist entstanden, das berührt mich sehr und freut mich für Euch alle !!!

Unsere Mummi ist weiterhin spurlos verschwunden, habe heute von ihr geträumt, darin ist sie zu uns gekommen, um zu sterben, wollte sich verabschieden, ich kann schwer damit umgehen, daß ich garnicht weiß, was mit unserer Mummi passiert ist, lebt sie noch ? Wo ist sie ? Schrecklich.

Ich wollte Euch aber nicht runterziehen, es ist ja ein toller Tag für Euch, daß Manfred wieder heim kommt, ich freue mich sehr für Euch !!

Macht es Euch gemütlich und schön.
Ganz liebe Grüße auch an Manfred
Jelly

Vivi0204 06.10.2006 14:35

AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
Liebe Bobby Lee, liebe Jelly!
Vielen lieben Dank für Eure guten Wünsche. Habe gestern abend schon mit Manfred am Laptop gesessen und ihm Eure netten Postings gezeigt - wie Ihr mir bzw. uns Mut gemacht habt. Es hat ihn gefreut, daß so nette Menschen mich in dieser Zeit aufgefangen haben und ich soll Euch lieb grüßen, wenn ich Euch wieder schreibe.

Er fühlt sich ganz wohl und ist heilfroh, wieder ins "normale" Leben zurück gekehrt zu sein. Unser Mäuschen hat ihn zwar erst zögerlich, dann aber doch voller Freude begrüßt, nachdem sie an seiner Hand gerochen und ihn erkannt hat. Habe eben eine SMS (bin noch in Köln im Büro) erhalten, daß die beiden couch-schmusen! ;)

Gestern erhielten wir dann auch den schriftlichen Befund in Kopie:
pT3a, N0, Mx, und dann, glaub ich, stand da noch was von G2. Muß aber heute abend noch mal nachschauen.

Bei Mx finde ich im Internet immer die Info, daß diese Klassifikation bei noch unbekannten Ergebnissen erfolgt.

Aber ich versteh dann, ehrlich gesagt nicht, warum er keine Chemo oder Bestrahlung bekommt.
Kann es sein, daß die Ärzte dies vorsorglich so angeben, obwohl sie eigentlich keine Metastasen gefunden haben ?

Wer von Euch dazu was Näheres weiß, kann mir vielleicht mal "auf die Sprünge" helfen ? Ich merke, ich grübele schon wieder, obwohl ich mich jetzt erstmal freuen sollte.

Liebe Grüße

Grüblerina (Silvia)

bobbylee 06.10.2006 17:26

AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!
 
Hallo, liebe Silvia,:knuddel:

wie schön, dass ihr nun wieder beide zuhause sein könnt und dass es Manfred soweit gut geht. In den eigenen vier Wänden erholt man sich am besten, vor allem der Psyche tut die vertraute Umgebung sehr gut. Als ich damals nach meiner ersten OP nachhause kam, setzte ich mich ersteinmal lange auf die Couch, sah mich um und ließ die Atmosphäre meiner Wohnung in mich hinein. Ich fühlte mich damals so zufrieden und glücklich. Ein großer Schritt war getan und ich wusste, dass ich die restlichen Schritte auch noch schaffen wollte. Hauptsache, ich war erst einmal wieder daheim.
Meine Diagnose ist übrigens : pT3 N0 M0 G3. Dukes Stadium B, UICC-Stadium II. Zur Radiochemotherapie wurde mir geraten, weil der Tumor schon tief in die Darmwand eingedrungen war und außerdem wegen des G3 (hoher Malignitätsgrad) . Ich habe die Therapie gemacht und hatte ja auch nicht allzuviele Nebenwirkungen. Von daher bereue ich meine Entscheidung im Nachhinein nicht.
Zur Klassifikation hat Jutta hier im Forum Infos eingestellt (vorne im Inhaltsverzeichnis Darmkrebs, die ersten threads) und auch chaosbarthi hat sich einmal die Mühe gemacht, die Abkürzungen zu erklären, ich weiss aber nicht mehr wo.
Deine Gefühle kann ich nachempfinden. Ich bin da ähnlich. Ich freue mich und gleichzeitig ertappe ich mich, wie ich nochmals alles im Kopf genau durchgehe, durchdenke, aber eigentlich mehr ,um mich zu beruhigen. Das meinte ich, als ich schrieb, dass diejenigen sicher glücklicher sind, die sich nicht so genau in der Medizin auskennen und nur das Wesentliche aufnehmen : Gutes Ergebnis oder ein nicht so gutes Ergebnis,- Schwarz oder Weiss.

Jetzt genießt das erste Wochenende nach der schweren Zeit und denkt daran, wie glücklich ihr wart, als ihr die gute Nachricht damals vom Arzt bekommen habt. Dieses Glücksgefühl soll euch erhalten bleiben.

Schöne erholsame Stunden mit eurem Mäuschen und liebe Grüße

Bobby :winke:


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