Krebs-Kompass-Forum seit 1997

Krebs-Kompass-Forum seit 1997 (https://www.krebs-kompass.de/index.php)
-   Forum für Angehörige (https://www.krebs-kompass.de/forumdisplay.php?f=49)
-   -   Ich benötige Hilfe (https://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=28697)

Graci 14.10.2007 14:51

Ich benötige Hilfe
 
Hallo,
ich möchte mich vorstellen,
mein Name ist Gracia,
als Nickname wählte ich Graci,
weil Gracia schon belegt ist.
Vor vier Wochen wurde bei meinem Mann Lungenkrebs mit Hirnmetastasen festgestellt.
Er bekam sofort 10 Bestrahlungen und Cortison,
und nach drei Bronchoskopien konnte endlich eine Chemotherapie festgelegt werden,
die auch vorgestern gestartet wurde.
Wenn alles klappt,
kann er am Freitag für drei Wochen nach Hause und dann muß er zur nächsten Chemo.
Seitdem weiß ich nicht mehr weiter,
ich habe solche entsetzliche Angst um sein Leben,
aber auch Angst davor,
das er nach Hause kommt, denn wenn ich im Krankenhaus meine zwei Stunden Zuversicht verströmt habe,
klappe ich regelmäßig zuhause zusammen,
wie soll ich das denn 24 Stunden am Tag machen?
Ich habe meinen Job gekündigt und arbeite von zuhause,
um mich um ihn kümmern zu können,
und bin selbst schon bei Psychopharmaka gelandet,
kann mir jemand einige Ratschläge und Erfahrungswerte mitteilen?
Besonders Sorge machen mir die Hirnmetastasen,
vielen Dank!
Gruß Gracia

Engel07 14.10.2007 15:16

AW: Ich benötige Hilfe
 
:) Liebe Gracia,

das tut mir so leid. Ich würde dich gern irgendwie trösten.:pftroest: Schau mal, wenn dein Mann nach Hause kommt, macht es euch zusammen erstmal so schön, wie möglich. Setzt euch hin und versucht miteinander über die Krankheit zu reden. Ich bin mir ganz sicher, dass auch er nach deinen Besuchen im KH ziemlich fertig ist, und es dir nicht zeigen mag.

Das kostet euch beide Kraft. Das war bei meinen Eltern genauso. Aber meine Mama hat den Anfang gemacht, als Papa aus dem KH kam. Sie haben beide ihre Gefühle zum Ausdruck gebracht, geweint, geschwiegen sich einfach nur festgehalten.

Das hat den beiden sehr geholfen, denn auf Dauer dem Anderen zu zeigen "ach das wird schon, alles kein Ding" kostet so wahnsinnig viel Kraft.

Natürlich brauch ihr beide eure Zeit, diese schlimme Diagnose zu verarbeiten, aber vielleicht findet ihr für euch einen gemeinsamen Weg.

Kannst du denn noch etwas zum Zelltyp sagen (nicht-kleinzellig/ kleinzellig)? Das mit der Bestrahlung der Hirnmetastasen ist eine gute schnelle Möglichkeit, die Dinger erstmal zu stoppen , oder zu verkleinern. Habt ihr denn da schon was rausgekriegt, wie erfolgreich das Ganze war?

So, und jetzt halt ich dich noch ganz fest, und schicke dir ganz viel Mut, Hoffnung und Kraft rüber. Ihr schafft das. Und vergesst bei allem Starksein nicht, schwache Momente zuzulassen, das ist völlig okay.

Ganz liebe Grüße

Graci 15.10.2007 18:51

AW: Ich benötige Hilfe
 
Hallo Engel,
vielen Dank für den lieben Zuspruch,
Du weißt ja auch genau,
wovon ich rede.
Zum Zelltyp selbst kann ich nichts sagen, ich war zwar bei den ganzen Arztgesprächen dabei, aber dabei derart gehirnamputiert,
das ich gerade noch die Hälfte mitbekam.
Die Chemo besteht aus einer Infusion,
dann 4 Tage lang jeweils Tabletten und am letzten Tag noch einmal eine Infusion,
und dann darf er für 3 Wochen nach hause,
wenn die Werte stimmen.
Recht hoffnungsvoll stimmt mich die Tatsache, das mein Mann sowohl die 10 Bestrahlungen als auch die Chemo bisher ohne wirklich starke Nebenwirkungen gut verkraftet,
aber ich weiß,
wir spielen auf Zeit.
Es ist alles einfach nur schrecklich,
die ganze Welt bricht zusammen,
und ich weiß nicht, wo ich die Kraft hernehmen soll,
gläubig bin ich nicht,
da kann ich mir also auch keine Hilfe oder Kraft holen,
na ja,
Gruß Gracia

Anna_Klar 16.10.2007 12:06

AW: Ich benötige Hilfe
 
Liebe Gracia,


Die Kraft 24 h für deinen Mann da zu sein wirst du haben!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Das kommt seltsamer weise ganz automatisch!!!
Sicherlich ist es für dich unvorstellbar deinen Mann mit so einer Diagnose "einfach so" nach Hause zu holen...Zumindestens ging es mir bei meinem Vater so.
ABER nach einer kleinen Eingewöhnungsphase wirst du bald damit zurecht kommen und merken, dass man nicht 24 h unter Strom steht, wie vorerst gedacht....Spreche über diene Sorgen mit Ihm und sage Ihm dass er da auch tun sol. Vielleicht helfen euch auch ein paar kleine "Einigungen" damit du z.B. nicht erschrieckt wenn er mal etwas länger auf Toilette ist....:)...

Ich wünsche deinem Mann ein Herzliches Willkommen in seinem zuhause, er wird sich sicher von den ersten Chemos gut erholen!

LG

Jyrina 16.10.2007 12:26

AW: Ich benötige Hilfe
 
Hallo gracia,
mein name ist gerda, ich drücke dich mal symbolisch, auch mein mann hat einen sogenannten kleinzeller mit fernmetastasen in der leber.
die diagnose bekamen wir am 07.07.2006. ich dachte damals die welt stürzt ein, ich war so verzweifelt und wusste weder ein noch aus, ich kann dich desshalb gut verstehen. aber glaub mir du wirst es schaffen wie anna schon sagte es wird gehen. auch ich habe mir hilfe beim neurologen geholt, damit geht es mir besser und ich kann stark sein für meinen mann.
er hat bereits die 4. chemo und nichts ill so richtig anschlagen, aber wir kämpfen. will sagen auch mein mann ist ein kämpfer. wir reden viel miteinander auch über seine krankheit(nur wenn er will) aber reden ist wichtig.
dass du zuhause arbeiten kannst ist super, dass ist bei uns auch so und hat uns sehr geholfen.
ich wünsche dir und deinem mann von herzen alles gute, wirst sehen du schaffst das:)
lg gerda

Graci 16.10.2007 16:01

AW: Ich benötige Hilfe
 
Hallo Anna, Jyrina und Lothar,
Ihr helft mir sehr,
weil ich mich doch ziemlich allein fühlte und jetzt feststelle,
so ist es nicht.
Speziell Du, Lothar, hast mir einige wertvolle Hinweise gegeben,wobei ich auch selbst in eine ähnliche Richtung gedacht habe und mich sehr bemühe, felsenfest hinter ihm zu stehen und mich nicht in den Vordergrund zu spielen,
im Gegenteil,
seit er im Krankenhaus ist, also seit 5 Wochen, hat er mich zweimal überredet, mit einem gemeinsamen Freund abends auf ein Bier in die Kneipe zu gehen, damit ich nicht völlig versauere.
Langsam glaube ich auch, die Kraft zu haben, weil es einfach nicht anders geht.
Ich möchte noch hinzufügen, das wir seit 18 Jahren zusammen sind und am kommenden Samstag 7 Hochzeitstag haben,
den wir beide sehr intensiv begehen werden, egal, ob im Krankenhaus oder zuhause,
wir sind uns sehr nahe,
lieben uns sehr und sind auch gegenseitig die besten Freunde,
deshalb ist dieser Einschnitt auch so brutal hart,
weil mir unser Bekanntenkreis nicht wirklich helfen kann, weil ich auch keinen an mich ranlasse,
ich bin es gar nicht gewöhnt, mich bei anderen auszuheulen,
also,
Ihr Lieben,
vielen Dank für den Zuspruch
Gruß Gracia

Anna_Klar 16.10.2007 20:13

AW: Ich benötige Hilfe
 
Guten Abend Gracia,

schön , dass du dich etwas sicherer fühlst.
Wie ich schon sagte, wirst du die Kraft finden und sie haben...man muss sie nur gut einteilen....So wie Lothar schon erwähnte: Nimm dir Zeit für dich wenn du Sie brauchst! das wird auch dein Lieber verstehen!
Übrigens ähnelt deine Situation sehr der meiner Mutter....Mein Vater und Sie hatten auch 18 Jahre lang immer nur sich selber, wenig Freunde, der eine hat den anderen gestärkt!!!

Einen schönen Abend wünsche ich euch allen!

Graci 16.10.2007 21:12

AW: Ich benötige Hilfe
 
Hallo Anna,
leider ist meine gesamte sogenannte Kraft gerade wieder in sich zusammengekracht, ich habe einen ebay-shop,
und blödsinnigerweise läuft der gerade wie blöd,
und ich habe mir auch noch eine Erkältung eingefangen, im Krankenhaus sitze ich wie ein Alien mit Mundschutz rum,
ich komme aus lauter Kraftlosigkeit kaum mit der Arbeit hinterher,
also ich bin wirklich völlig im Eimer,
und wenn alles klappt, kommt mein Mann Freitag nach Hause,
ich weiß nicht, wie ich das alles gebacken kriege,
ich würde so gern stark sein,
aber ich bin es wohl nicht,
Gruß Gracia

Anna_Klar 17.10.2007 13:20

AW: Ich benötige Hilfe
 
Gracia,

Alles eine Frage der Organisation!
Eine Möglichkeit die dir vielleicht helfen könnte: Schreibe deine Hürden auf einen Zettel, dahinter die Möglichen Lösungswege.
So hast du schonmal alles nieder geschrieben und so brauchen dir diene Gedanken nicht mehr kreuz und quer im Kopf rumschwirren ohne dass es zu einem Ergebniss kommt. Gleichzeitig würde ich mir ein paar "Stützen" oder "rituale" bauen. Wenn du das Gefühl hast alles klappt zusammen, schnapp dir deine Laufschuhe , renn 1x um den Block, setzte dich kurz hin und überlege wie du die Hürde nimmst und dann gehe es an.

Dass das grundliegende Problem natürlich bei dir und deinen Gefühlen liegt habe ich schon verstande :)......Aber manchmal hilft alleine ein ganz objektiver Plan dazu auch die Gefühle zu ordnen.

Und zum Thema Ebay : bei mir läufts auch ganz shclecht....Geht ja auf den Ende des Monats zu, da hat ja keine Sau Geld was zu ersteigern ;)))

Ich grüße dich!

Graci 17.10.2007 20:16

AW: Ich benötige Hilfe
 
Hallo Anna, hallo Lothar,
mein Mann kommt am Freitag ziemlich sicher für drei Wochen nach Hause,
und ich freue mich und habe gleichzeitig Angst davor,
leider klappe ich körperlich und seelisch immer mehr zusammen,
ich bin auch schon in ärztlicher Behandlung,
das Problem ist einfach,
ich hatte vor ca. 15 Jahren schwere Depressionen mit Angstzuständen,
war lange in Therapie und jetzt die ganzen Jahre stabil,
aber durch die Krankheit meines Mannes habe ich einen schweren Rückfall,
ich kann nichts essen,
nehme auch schon Psychopharmaka,
um überhaupt zurecht zu kommen,
das Blöde ist einfach, das wir es jetzt hier mit zwei Krankheiten zu tun haben,
aber ich muß mich zusammenreißen,
um mich geht es hier einfach nicht.
Das Dumme ist nur, mein Mann hat damals die Therapie mit mir gemacht und durchgestanden,
und er kennt natürlich die Symptome und macht sich große Sorgen,
und das kann er jetzt wirklich nicht gebrauchen,
er macht soweit einen guten, stabilen Eindruck auf mich,
er war auch immer der größte Optimist, den ich kenne,
sein Leitspruch lautet:
und wenn Du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her
Gruß Gracia

Gaby 18.10.2007 13:51

AW: Ich benötige Hilfe
 
Zitat:

Zitat von Graci (Beitrag 470501)
das Blöde ist einfach, das wir es jetzt hier mit zwei Krankheiten zu tun haben,
aber ich muß mich zusammenreißen,
um mich geht es hier einfach nicht.
Gruß Gracia

Hallo Gracia,

da liegts du nun aber völlig falsch! Es geht auch um Dich, um Dich und um Deinen Mann und Du kannst Dich als Angehörige nicht ausklammern. Du bist mittendrin und Du kannst nur mit Deinem Mann gemeinsam einen Weg finden, das alles durchzustehen.
Es ist nicht dumm, sondern gut , dass dein Mann die Symptome Deiner Panikattacken kennt, da kannst du ihm nämlich nichts vormachen. Es würde auch zu nichts führen ausser zu einem Zusammenbruch deinerseits und DEN kann Dein Mann sicher am wenigsten brauchen. Rede mit ihm offen über deine Ängste, markiere nicht die starke Frau, dein Mann weiss doch sicher, dass du das nicht wirklich bist. Es geht nur gemeinsam.

Ich weiss, wovon ich schreibe. Ich hatte und habe immer noch Panikattacken, besonders heftig während der Zeit, als mein Lebensgefährte an LK mit Hirnmetastasen erkrankt war. Ich habe mich überall versucht zu informieren, je mehr ich wusste, desto grösser wurde die Panik, aber um so besser konnte ich meinen Partner unterstützen, wenn es z.B. darum ging die weiteren Behandlungen zu besprechen, zu entscheiden, was wirklich wichtig war, bei uns war es wichtig, die Lebensqualität immer in den Vordergrund zu stellen. Ich dachte auch, ich muss funktionieren, egal wie schlecht es mir geht, er soll das nicht merken.... hat er aber doch und zum Glück ziemlich schnell, schliesslich kannte er mich gut genug und dann konnte ich offen über meine Ängste reden. Es hat ihn von seiner Krankheit etwas abgelenkt, sie wurde nicht zum alleinigen Lebensmittelpunkt, unsere Partnerschaft war wichtiger.
Ich habe die Zeit auch nur mit Hammermitteln überstanden, unendlich viele Tafil und Tavor eingeworfen, um einigermassen funktionieren zu können. Was mir aber letztendlich mehr geholfen hat, war die Möglichkeit, mit meinem Partner sehr offen über alles reden zu können, miteinander zu weinen, aber auch sehr oft miteinander zu lachen, jeden Moment mit ihm so gut wie möglich zu erleben.

Das sind die Momente, an die ich mich heute gerne erinnere, wenn ich an ihn denke.

Ich wünsche Dir ganz viel solcher Momente, an die du dich einmal gerne erinnerst und ganz viele Lichtlein, die von irgendwo herkommen und vor allen Dingen, viele gute und offene Gespräche mit Deinem Mann

Es wird das einzige sein, was dir wirklich hilft

Liebe Grüße
Gaby

Graci 18.10.2007 19:58

AW: Ich benötige Hilfe
 
Hallo Ihr Lieben,
ich habe durch Euch und auch dank meiner Therapie damals irgendwie erstmal den Kopf wieder halbwegs freibekommen,
mein Mann kommt morgen für drei Wochen nach Hause,
und heute habe ich ihm heute erklärt,
das ich diese drei Wochen als eine Art Urlaub betrachte,
ohne das wir wegfahren,
also ich fühle mich einfach wieder stärker und den Dingen gewachsen, die auf mich zukommen.
Ich habe hier auch viel im Forum rumgelesen, und mein Eindruck ist deutlich, wenn der Patient sich aufgibt, ist alles vorbei,
aber mein Mann geht optimistisch ran und deshalb hoffe ich, das wir noch einige schöne Zeiten haben, jedenfalls kann ich erstmal wieder etwas optimistischer nach vorn schauen,
vielen Dank für den Zuspruch,
Ihr habt mir alle sehr geholfen,
drückt mir die Daumen für diese drei Wochen,
ich halte Euch auf dem Laufenden,
ich habe mich auch an meine Therapie erinnert und alles an Stärke aus der Kiste geholt,
Gruß Gracia

Engel07 20.10.2007 18:21

AW: Ich benötige Hilfe
 
Liebe Gracia,

ich wünsche euch Beiden wunderschöne 3 Wochen, mit Allem, was dazu gehört, auch wennTränen fließen werden, es wird euch Kraft geben.

Ich wüsche euch alles, was ihr euch wünscht und drück dich.

:pftroest: :remybussi

Graci 21.10.2007 20:55

AW: Ich benötige Hilfe
 
Hallo Ihr Lieben,
mein Mann ist jetzt seit Freitag zuhause und es ist alles einfach nur schrecklich,
er ist schon gar nicht mehr da, dämmert nur vor sich hin und ich befürchte das Schlimmste.
Offenbar ist er schon weit weg und hat auch keine Lust mehr am Leben,
reden kann ich mit ihm auch nicht, weil ich sehe, wie sofort nach ein, zwei Sätzen die Konzentration weggleitet,
ich weiß nicht, was ich tun soll,
körperlich verfällt er auch zusehens,
morgen früh gehts erstmal zum Arzt, eventuell muß er wieder in die Klinik,
ich kann die Verantwortung hier nicht übernehmen,
Gruß Gracia

Jyrina 21.10.2007 21:24

AW: Ich benötige Hilfe
 
hallo liebe gracia,
es tut mir unendlich leidfür dich. habt ihr keinen guten hausarzt?
ich habe mir immer dort hilfe geholt wenn ich nicht mehr weiter wusste.
es waren oft auch nur mals das gespräch mit einem vertrauten arzt um mich zu beruigen.
ich drücke :pftroest: dich ganz fest und sende dir ein krftpaket.
lg gerda

Engel07 21.10.2007 21:26

AW: Ich benötige Hilfe
 
Liebe Gracia,

auch ich möchte dich umarmen:pftroest: und dir ganz viel positive Energie schicken.

Graci 22.10.2007 01:31

AW: Ich benötige Hilfe
 
Hallo Ihr Lieben,
jetzt ist es mitten in der Nacht, und ich habe mich aus dem Schlafzimmer geschlichen, weil mein Mann endlich mal schläft und ich munter bin, vor lauter Sorge. Hat denn jemand von Euch Erfahrung damit? Ich hatte einfach mit mehr Zeit gerechnet, aber es geht offenbar alles so rasend schnell, seine Persönlichkeit, sein Wesen scheinen schon fast weg zu sein, nur ab und zu blitzt der altvertraute Mensch durch, und es gibt auch noch kurze Phasen der Gespräche, aber das wird von Tag zu Tag weniger, ich hatte mich natürlich schon mit der Endlichkeit seines Lebens auseinandergesetzt, aber so schnell?
Oder bleibt mir noch für lange Zeit einfach nur die körperliche Hülle zurück? Das hört sich gemein an, aber davor habe ich auch Angst, ich hoffe, ihr versteht mich nicht falsch. Ich fühle mich in einem Alptraum gefangen, der einfach nicht aufhört, sondern ständig schlimmer wird,und sogar unsere kleine Katze benimmt sich seltsam, ich weiß auch einfach nicht, wie ich mit ihm umgehen soll, und von den Ärzten kommt auch keine Hilfe, was soll ich z.B. tun, wenn er sich nicht waschen will oder kann und ähnliche Dinge? Soll ich ihn zum Spaziergang herausfordern oder ihn kommen lassen? Alles Fragen, auf die ich keine Antwort weiß.
Für Erfahrungsberichte und Tipps wäre ich Euch sehr dankbar, heute morgen ging es ihm sehr schlecht, er hat mir aber verboten, einen Krankenwagen zu rufen, also habe ich es nicht getan, aber mit schlechtem Gewissen, ab Mittag ging es dann wieder besser. Er will auf keinen Fall wieder in die Klinik, aber
ich kann ihm doch nicht helfen, wie soll das bloß weitergehen?
Gruß Gracia

Anna_Klar 22.10.2007 11:10

AW: Ich benötige Hilfe
 
Liebe Gracia,

nach ein paar tagen schau ich auch mal wieder vorbei und lese mit erschrecken, dass sich der Zustand deines Lieben so rasch geändert hat.
Dazu ahbe ich direkt ein paar fragen damit ich dir aus meiner Erfahrug herraus antworten kann.

Inwiefern ist er denn nicht mehr "da", wie du schriebst?
Bzw. aus welchem Grunde?
ich würde schätzen, dass das warscheinlich an seiner hohen Medikation liegt, was allerdings positiv sein kann, wenn diese seine Schmerzen decken.
Gib mir dazu eine Antwort damit ich dir dazu etwas schreiben kann.

Fordern!!!
Soweit er kann, fordere ihn! Schlage ihm, wie du schon sagtest, kleine Spaziergänge vor, oder ein kleines Brettspiel, oder zusammen Rästeln oder oder oder.
Damit wirst du ihm das Gefühl geben, dass er das alles noch kann (wenn es ihm gesundheitlich möglich ist).
Setzte ihm kleine Ziele, die er überwältigen kann, so bekommt er vielleicht wieder Lust auf kleine Aktivitäten UND du lenkst ihn ein wenig ab und zeigst ihm gleichzeitig, dass du dich bemühst.

Aus meiner Erfahrung herraus muss ich leider berichten, dass ich das Vorschlagen solcher Dinge leider nicht getan habe...Es wäre aber warscheinlich auch gesundheitlich nicht möglich gewesen.
Ich hatte immer das Gefühl, das mein Vater sich insgeheim dachte: "Hoffentlich, schlägt mir niemand Spaziergänge oder anderen Kram vor"...Irgendwie habe ich das gemerkt und es automatisch nie getan.
gerade deswegen schlage ich dir vor: Fordere Ihn!!!!!
Natürlich realistische Vorschläge!!!
Gracia, ich grüße dich ganz lieb!!!!

Gaby 22.10.2007 13:40

AW: Ich benötige Hilfe
 
Hallo Gracia,

wenn ich das richtig gelesen / verstanden habe, dann hat dein Mann doch eben erst die Chemo hinter sich gebracht und nun 3 Wochen Pause.
Chemo schlaucht unheimlich, auch wenn er von Übelkeit etc vielleicht verschont bleibt, aber der Kreislauf spielt mitunter verrückt und extreme Müdigkeit / mangelnde Konzentration ist völlig normal. Das habe ich bei meinem Partner auch erlebt. Das legt sich aber ein paar Tage nach der Chemo wieder, deswegen gibt es ja zur "Erholung" die 3 Wochen Pause. Zudem war er 5 Wochen im Krankenhaus, da benötigt er sicher ein paar Tage, auch um seine Gedanken etwa zu sortieren. Falls er die Bestrahlungen bereits hinter sich gebracht hat, denke bitte daran, dass diese auch noch einige Wochen nachwirken. Daher kommt wahrscheinlich die Unkonzentriertheit.
Mein Partner hat durch die Bestrahlungen den Geruchs- und Geschmacksinn verloren, da war es mit dem Essen dann auch schwierig. Ich habe nur noch seine "Lieblingsgerichte" gekocht, von denen er wusste, wie sie geschmeckt haben, dadurch konnte er sie auch essen.

Achte mal darauf, dass dein Mann soviel wie möglich trinkt, mind. 3 Liter täglich, damit die Chemo schneller durchgespült wird... das hat meinem Partner gut geholfen... erst wollte er nicht, aber nachdem er merkte, dass es ihm dadurch besser ging, war das kein Problem mehr.

Des Weiteren hatte ich ein Blutdruckmessgerät besorgt ( mit Handmanschette) und regelmässig den Blutdruck gemessen. Wenn er im kritischen Bereich war ( fiel mitunter nach der Chemo sehr stark ab, z.T auf 70 / 40) dann hab ich den Notarzt gerufen. Er bekam etwas kreislaufstabilisierendes und musste nicht ins Krankenhaus. Das könntest du aber auch mal mit dem behandelnden Arzt und deinem Mann besprechen. Laß dir am besten mal ein paar Tipps vom Arzt geben, mir hat dieses Verständnis und die entsprechenden Informationen einen Teil der Panik genommen.

Gibt deinem Mann etwas Zeit, versuche ihn zwar zu motivieren, aber nicht zu drängen. Ich denke, wenn es ihm etwas besser geht, wird er auch von selbst aktiver. Zur Zeit ist bestimmt alles sehr anstrengend für ihn, selbst das waschen, aber es wird wieder besser.

Das du vor Sorge nicht schlafen kannst, kann ich so gut nachvollziehen.
Ablenkung funktioniert selten, dass habe ich selber erlebt. Ich hab mir ab und zu mal ein Entspannungsbad gegönnt, das hat dann etwas geholfen und wenn der Schlaf auf Dauer zu kurz kommt, versuchs mit einem leichten pflanzlichen Schlafmittel. Mir hat es manchmla auch geholfen, einfach mal in diesem Forum meine Sorgen niederzuschreiben, dann waren sie wenigstens mal für einen Moment aus dem Kopf raus.

Ich drück euch die Daumen, dass es deinem Mann in den nächsten Tagen besser geht und ihr die Tage daheim doch auch etwas geniessen könnt.

Liebe Grüße
Gaby

Graci 23.10.2007 06:44

AW: Ich benötige Hilfe
 
Hallo Ihr Lieben,
jetzt habe ich mal wieder einen Moment zum Schreiben.
Also,
es ist folgendes passiert.
Am Donnerstag aben vor seiner Entlassung bekam er in der Klinik noch Kortison, und er sagte mir, das er am Montag zum Hausarzt muß, das war aber falsch, wir hätten am Freitag hingemußt, das heißt, er hatte plötzlich den totalen Cortisonentzug,deshalb ging es ihm so schlecht.
Mir ist die ganze Situation noch so fremd, bisher mußte ich meinem Mann nicht ständig wie einem kleinen Kind hinterherlaufen, aber damit muß ich wohl wirklich anfangen, denn er vergißt im Moment viel und bringt viel durcheinander und so.
Also erstmal leichte Entwarnung, er dämmert auch nicht mehr so vor sich hin, sondern scheint richtig zu schlafen, und wenn er wach ist, macht er einen ganz guten Eindruck auf mich, und schmerzfrei ist er auch,
ich hoffe erstmal das Beste für die nächsten Tage, wenn ich Zeit finde, schreibe ich wieder,
seid alle lieb gegrüßt,
Gruß Gracia

Anna_Klar 23.10.2007 09:59

AW: Ich benötige Hilfe
 
Liebe Gracia,

die "kleine" Entwarnung ist doch eine nette Nachricht an diesem frostigen Dienstag Morgen :)

Ich grüße euch alle!

Graci 24.10.2007 09:00

AW: Ich benötige Hilfe
 
Hallo an Alle,
mein Mann ist gerade allein zur Blutentnahme zum Arzt unterwegs, das wollte er so und ich finde das auch in Ordnung, es sind knapp 10 Minuten zu Fuß, und ich möchte ihn auch nicht entmündigen,
er soll soviel Normalität wie möglich leben, ich denke, das ist das Beste für uns alle,
gestern waren wir spazieren, das hat ihm auch gutgetan, zur Zeit geht es ihm wirklich ganz gut und ich bin froh über die kleine Atempause,
am 7. geht es zur zweiten Chemo wieder eine Woche in die Klinik,
ach ja, eine Frage habe ich:
er hat sehr mit Pilzbefall an den Schleimhäuten zu kämpfen, hat auch Mittel dagegen, die aber nicht so richtig greifen, hat jemand von Euch einen Tip für mich?
Gruß Gracia:)

Anna_Klar 24.10.2007 09:37

AW: Ich benötige Hilfe
 
Hallo Gracia,

zum Thema "Pilzbefall" kann ich nur so viel sagen, dass das nicht untypisch ist, denn gerade Schleimhautzellen werden von der Chemo sehr angegriffen.

Schön, dass ihr spazieren wart und du zudem auch noch sgen kannst, dass es deinem mann gut getan hat...Das freut mich zu hören :)

destiny68 24.10.2007 12:48

AW: Ich benötige Hilfe
 
Hallo Gracia,

Ihr könntet es mal mit Propolis versuchen. Das ist eine Art Kitt, der von den Bienen gesammelt wird aus verschiedenen Harzen. Ihr bekommt Propolis bei einem Imker. Es hat eine antibakterielle Wirkung, soll das Immunsystem stärken und auch bei Entzündungen sehr gut helfen.

Schön, dass Dein Mann sich alleine auf den Weg gemacht hat zum Doc. Und der Spaziergang gestern hat ihm sicher auch gut getan.

Alles Gute,
Helga

Gaby 24.10.2007 17:34

AW: Ich benötige Hilfe
 
Hallo Gracia,

mein Partner hat für Schleimhautprobleme im Mundbereich Amphomoronal verordnet bekommen, das gibt es flüssig und als Lutschtabletten. Die Tabletten haben besser gewirkt.
Das kann von der Chemo kommen, aber auch noch Nachwirkung von den Kopfbestrahlungen sein.

Ich freue mich, dass ihr ein Verschnaufpause habt, lasst es euch gutgehen
Liebe Grüße
Gaby

Gaby 24.10.2007 17:35

AW: Ich benötige Hilfe
 
Hallo Gracia,

mein Partner hat für Schleimhautprobleme im Mundbereich Amphomoronal verordnet bekommen, das gibt es flüssig und als Lutschtabletten. Die Tabletten haben besser gewirkt.
Das kann von der Chemo kommen, aber auch noch Nachwirkung von den Kopfbestrahlungen sein.

Ich freue mich, dass ihr ein Verschnaufpause habt, lasst es euch gutgehen
Liebe Grüße
Gaby

Graci 25.10.2007 09:51

AW: Ich benötige Hilfe
 
Hallo Ihr Lieben,
erst einmal vielen Dank für Eure Tips und Ratschläge,
die letzte Nacht war einfach grauenvoll, mein Mann hatte starke Schmerzen im Rücken, das sind jetzt alles neue Dinge, die ihm sagen, es geht zu Ende, er ist inzwischen davon überzeugt und ich bin vor lauter Kummer langsam sprachlos,
jetzt liegt er im Bett und schläft hoffentlich etwas,
einen Arzt läßt er mich nicht rufen,
er hat noch eine notarielle Angelegenheit mit seinem Vater zu klären, davon ist er nicht abzubringen,
das will er heute tun, ich weiß nicht wie,
dann will er ins Krankenhaus und ist der Meinung, er kommt da nicht mehr raus,
also das schlägt alles über mir zusammen, ich weiß nicht mehr, was ich tun soll.
Über seinen Kopf hinweg den Arzt rufen?
Oder ihm seinen Willen lassen?
Ich weiß es nicht,
Gruß Gracia

destiny68 25.10.2007 12:58

AW: Ich benötige Hilfe
 
Hallo Gracia,

das ist eine schwierige Entscheidung ...
Vielleicht hilft es Dir, wenn Du versuchst, Dich in die Lage Deines Mannes zu versetzen. Was würdest Du dann wollen? Dass jemand den Arzt informiert oder dass Du das, was Du unbedingt beim Notar regeln möchtest, hinter Dich bringst?

Dass Euch die Rückenschmerzen beunruhigen, kann ich mir vorstellen. Vielleicht gibt es aber auch eine ganz harmlose Erklärung dafür. Das wünsche ich Euch jedenfalls sehr. Es kann ja sein, dass er sich einfach nur verdreht hat oder aber auch, dass er Schmerzen hat, einfach weil er jetzt mehr liegt (ist ja auch eine Umgewöhnung für den Körper). Je nachdem, welche Chemo er bekommen hat, kann das auch eine Nebenwirkung sein. Meine Ma hat auch oft Knochen- und Gelenkschmerzen, die von der Chemo kommen.
Manchmal hilft es in einem solchen Fall, wenn Ihr einfach mal kurz in der Klinik anruft und die Situation bzw. den Schmerz schildert. Dann wird man Euch sagen, ob Ihr kommen müsst, damit der Sache nachgegangen wird, oder nicht.

Halt die Öhrchen steif! :pftroest:

Lieben Gruß
Helga

destiny68 27.10.2007 19:54

AW: Ich benötige Hilfe
 
Hallo Gracia,

wie geht es Deinem Mann und Dir?

Lieben Gruß
Helga

Graci 28.10.2007 10:01

AW: Ich benötige Hilfe
 
Hallo Ihr Lieben,
ich habe zur Zeit wenig Zeit zum Schreiben, ich möchte auch nicht, das mein Mann das mitbekommt, also ich bin rund um die Uhr im Dauereinsatz, heute geht es ihm etwas besser, wir wollen in den Garten fahren, um nach dem Rechten zu schauen, hoffentlich überfordert es ihn nicht, aber er will so gern,
ich selbst bin völlig übermüdet,
aber wenigstens esse ich wieder, weil ich für ihn kochen muß und dann natürlich etwas mitesse,
also Essen ist für ihn gar kein Problem, Gott sei Dank,
Schmerzen hatte er seitdem auch nicht mehr,
ich habe für alle Fälle jetzt auch Tropfen im Haus,
dadurch fühle ich mich etwas sicherer,
Tabletten gegen die Pilze hat er jetzt auch, das scheint besser zu greifen als die Creme,
also ich hoffe, das wir jetzt eine kleine Phase der Erholung haben,
vielen Dank für Euer Mitgefühl und Interesse, sobald ich kann, melde ich mich wieder,
Gruß Gracia

Gaby 28.10.2007 14:11

AW: Ich benötige Hilfe
 
Hallo Gracia,

ich freue mich, dass sich alles etwas entspannter anhört bei dir.
Ich denke auch, dass dein Mann seine Kräfte ganz gut einzuschätzen weiss und sich nicht so schnell übernimmt. Ausserdem ist es doch schön, mitzubekommen, dass er etwas unternehmen möchte, du musst ihn wohl nicht einmal gross motivieren. Versuche mal, dich etwas mehr zu entspannen, mehr zu schlafen oder event. mal autogenes Training oder progressive Muskelentspannung. Es gibt sehr gute CD, anhand deren man das ganz gut daheim mal machen kann. Vielleicht hilft es dir etwas.

Weiterhin alles Gute für Euch beide.
Lieben Gruß
Gaby

Graci 28.10.2007 20:59

AW: Ich benötige Hilfe
 
Hallo Ihr Lieben,
vielen Dank für die Unterstützung,
sobald ich wieder Zeit finde,
melde ich mich,
zur Zeit ist alles halbwegs entspannt,
ich wünsche Euch allen einen schönen Abend,
Gruß Gracia

Graci 07.11.2007 19:34

AW: Ich benötige Hilfe
 
Hallo Ihr Lieben,
heute morgen habe ich meinen Mann zur zweiten Chemorunde in die Klinik gebracht,
er ist sowohl physisch als auch psychisch schlecht beieinander,
ich selbst brauche diese Woche dringend zum Luftholen,
eigentlich habe ich drei Wochen lang 24 Stunden Dienste geschoben,
das Fürchterliche für mich ist, mein Mann ist einfach nicht mehr mein Mann,
ich meine nicht die körperlichen schrecklichen Veränderungen, die sind nicht so wichtig,
aber sein gesamtes Wesen, das ihn auszeichnete, seine besondere Persönlichkeit,
ist einfach weg,
er ist nur noch eine körperliche Hülle mit einem enormen Eßbedürfnis, welches ich natürlich gern befriedige,
aber wo ist mein mann?
Ich fühle mich nach 18 Jahren engster Gemeinsamkeit völlig allein,
bin nur auf Zehenspitzen durch die Wohnung gelaufen und mache jetzt erst mal Großputz,
weil ich nicht wagte, staubzusaugen oder so,
um ihn bloß nicht zu stören,
und er saß eigentlich nur im Sessel und dämmerte vor sich hin,
also,
ich bin fix und alle,
hat irgendjemand Tips für mich?
Gruß Gracia

Anni72 07.11.2007 20:32

AW: Ich benötige Hilfe
 
Liebe Gracia,

Dein Mann wird in der Klinik in guten Händen sein, nutze diese Zeit auch einmal für Dich, damit Du wieder Kraft sammeln kannst.
Ein 24-stundenjob schlaucht ungemein. Ich schicke Dir ein ganz großes Kraftpaket, mehr kann ich von hier nicht tun.......... umarme dich aber virtuel :pftroest:

Liebe Grüsse
Anni

Angela07 07.11.2007 22:24

AW: Ich benötige Hilfe
 
Liebe Graci,

ich kann mich Anni nur anschliesen.Es ist sehr wichtig, daß Du auch nach Dir schaust. Sonst ist es sehr schwierig diesen Streß durchzuhalten. Bitte nutze diese Woche nicht nur zum "Großreinemachen", das ist alles nur zweitrangig. Ich kann es zwar nachvollziehen, aber in solchen Zeiten müssen diese Sachen einfach zurückstehen. Wer hierfür kein Verständnis hat, ist fehl am Platz. Und zur Wesensänderung deines Mannes, es ist ein großer Kraftakt mit einer solchen Diagnose umzugehen und sie auch anzunehmen. Das ist eine solche Ausnahmesituation, die die ganze Familie kräftig durchschüttelt. Ich denke man muß allen Zeit lassen sich damit zu arrangieren. Für Deinen Mann ist es bestimmt sehr schwierig alle Kraftreserven zu mobilisieren. Mein Vater hat seit seiner Erkrankung auch einsehen müssen, dass er nicht mehr alles mit dem gleichen Elan bewältigen kann wie früher. Er mußte ebenso akzeptieren, dass es für ihn besser ist, wenn er sich mittags seine Auszeit nicht auf dem Sofa nimmt, sondern besser auf seinem Bett verbringt, das besser für seinen Rücken ist. Er hat es irgendwie als Schwäche angesehen, tagsüber ins Bett zu liegen und hat lieber Rückenschmerzen in kauf genommen, die dann wieder nachdiagnostiziert werden mussten, weil man befürchtete ob es nicht Metastasen sind, die die Schmerzen auslösten. Das hat er zum Glück dann überwunden, er gönnt sich jetzt wirklich den besseren Ruheplatz, aber es dauert halt immer ein bischen bis man sowas einsieht:rolleyes: . Dein Mann hat sicherlich auch das eine oder andere Problem mit dem er sich auseinandersetzt und das er noch nicht mit Dir besprechen konnte. Dann auch die Chemo, das ist ebenso ein riesiger Kraftakt für seinen Körper und sicherlich auch für die Seele. Lass ihm etwas Zeit und steh ihm zur Seite, ich denke viel mehr kann man nicht machen, das ist schließlich nicht wenig.

Liebe Grüße und ein großes Kraftpaket für Dich und Deinen Mann

Angela07:pftroest: :engel:

Engel07 07.11.2007 22:39

AW: Ich benötige Hilfe
 
Liebe Gracia,

auch ich möchte dir sagen, tu etwas für dich. Klar, putzen muss sein, aber versuch dir einen Freiraum zu schaffen, in dem DU wieder zu Kräften kommst.

Hast du denn eine beste Freundin, oder Verwandte, die dir zur Seite stehen?

Ich schick dir viel Kraft und drück dich mal ganz fest. Und heul dich mal richtig aus, wenn dir danach ist.

Einen lieben Gruß

Engel07 07.11.2007 23:40

AW: Ich benötige Hilfe
 
Lothar? Bist du das?

Du hast doch so gute Sachen hier geschrieben. Es tut mir so leid, dass es dir nicht so gut geht.

Ich drück dich mal und schicke dir ein großes Kraftpaket.

Alles Liebe für dich. Bleib bei uns. Auch du brauchst deine Kontakte. Und wenn du manchmal nur lesen magst, ist es doch ok. Aber verkriech dich nicht so doll. Du weißt, dass du hier verstanden wirst. Ich denk an dich....:pftroest:

Liebe Grüße

Graci 08.11.2007 19:56

AW: Ich benötige Hilfe
 
Hallo Ihr Lieben,
besonders Lothar,
gib nicht auf,
bitte nicht, Du hast soviel positive Energie geschickt und soviel Herz gezeigt, trotz Deiner eigenen schrecklichen Situation,
bitte gib nicht auf,
ich will auch alles geradehalten,
soweit ich das kann, und vielen Dank an alle für die Unterstützung,
es ist so bitter hart,
sorry,
traurige Grüße
Gracia


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 09:38 Uhr.

Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, vBulletin Solutions, Inc.
Copyright © 1997-2025 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.