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Simone08 15.08.2008 20:24

Innere Leere
 
Es sind jetzt schon 3 Monate seit meiner Diagnose vergangen.
Die ersten 6 Wochen waren ausgefüllt mit Untersuchungen, Biopsien, Befunde und OP. In den weiteren 6 Wochen waren Wundheilung (Latissimus Dorsi), Krankengymnastik und weitere Therapiebesprechung angesagt.
Vor 2 Wochen meine erste FEC Chemo. Seitdem befinde ich mich in einem Zustand der inneren Leere und weiß nicht wie ich da wieder raus kommen soll. Ich sitze Zuhause, gehe zwar spazieren und treffe mich hin und wieder mit jemandem aber ausfüllen tut es mich nicht.
Ich habe meine stressige Arbeitsstelle 2 Monate vor meiner Diagnose selbst gekündigt von daher kann ich mich auch nicht in dieser Richtung beschäftigen.
Mit meinem Freund kam es am Abend nach der Chemo zum Streit und so wie es aussieht ist es wohl vorbei.
Meine schönen lange Haare sind kurz rasiert und ich habe zwei komplett unterschiedliche Brüste. :weinen: (Dachte nicht das mich das so belasten würde)
Wie komme ich wieder raus aus meinem Loch und bekomme wieder Lebensfreude?
Wie helft ihr euch selbst wenn ihr schlechte Tage habt?

Schokolinse 15.08.2008 20:35

AW: Innere Leere
 
....oh Mann Simone...am liebsten würde ich Dich spontan umarmen :knuddel: man liest Deine tiefe Traurigkeit aus jedem Wort heraus und es macht mich betroffen, Dich mit diesem Gefühl des Alleinseins irgendwo auf der Welt sitzen zu wissen.

Ich komme mir manchmal, auch wenn nicht ich selbst sondern "nur" meine liebe Mama betroffen ist, zur Zeit vor wie in einer Nebenwelt. Alles andere tobt weiter, und wir stehen auf einer ganz anderen Bühne inzwischen.

Wirklich helfen kann ich Dir nicht, weil ich selbst auch mit dem Gefühlschaos sehr beschäftigt bin...man rast vom Hoch zum Tief und fragt sich abends was eigentlich noch wichtig ist...wichtiger, als wieder gesund zu werden. Wichtiger, als endlich sein altes Leben zurück zu haben.

Ich finde, Du schreibst sehr nüchtern aber dennoch emotional....das mit Deinem Freund tut mir übrigens sehr leid. Vielleicht findet Ihr aber nochmal zueinander (unterschätze nicht, wie sehr einen eine solche Diagnose auch als Nicht-Betroffenen überfordern kann!!) sollte es nicht so sein, so wirst Du auch diese Herausforderung meistern.

Yoga oder autogenes Training helfen mir sehr, mich auf mein Ich zurück zu besinnen. Ich habe ausserdem einige Tiefenentspannungs CDs und weitere zur Autosuggestion, die ich abends zum Einschlafen höre. Die wirken wirklich Wunder, glaub mir!!

Ich wünsche Dir alles Liebe, viel Kraft und Mut Deinen Weg weiter zu gehen.

Liebe Grüsse sendet

Maya

Tante Emma 15.08.2008 20:57

AW: Innere Leere
 
Liebe Simone!

Da kommt ja leider gleich sehr viel zusammen bei Dir.
Ich habe eben meine Kraft immer aus meiner Partnerschaft (mittlerweile Ehe), meiner Arbeit und meinem Umfeld geschöpft.
Ansonsten hab ich sehr viel für mich gemacht: ich war shoppen, Freunde treffen, bin spontan mal zu meiner Schwester gefahren oder zu meinem Vater, war auf einem Konzert und bei Kunstausstellungen,...- das war toll!
Ich kann Dir gerne ein offenes Ohr anbieten, kann versuchen, Dir zu helfen.
Aber Du mußt auch für Dich was finden, was Dir Dein Leben jeden Tag lebenswert macht (ein Haustier, ein Kurs an der VHS, eine Reise,...).
Hast Du nochmal mit Deinem Freund gesprochen oder ist die Sache schon dahin...?
Ich wünsche Dir viel Kraft, gute Freunde und viiiel Selbstbewußtsein!

Alles Liebe,
Tante Emma.

Simone08 15.08.2008 21:10

AW: Innere Leere
 
Hallo Maya,
danke für deine Anteilnahme.
Das Erlernen einer Entspannungsmethode habe ich noch nicht in Angriff genommen. Werde ich aber probieren!
Ich werde am Montag versuchen einen Termin bei einem Psychologen zu bekommen. Vielleicht kann der mir ja helfen.
Sage mir auch immer wieder das es doch ganz normal ist nach wochenlangem psychischem und körperlichem Dauerstress erstmal in ein Loch zu fallen.
Die 3 Wochen Pause zwischen meiner Chemo ist seit langem die erste Zeit in der ich die Möglichkeit habe zu mir selbst zu finden.

Als Angehörige einen geliebten Menschen in solch einer Lage zu sehen und zu begleiten stelle ich mir auch sehr schwer vor.
Doch wirklich nachvollziehen kann das glaube ich nur jemand der das schon einmal erlebt hat.
Ich habe darüber mit meinem Freund nie gesprochen, lag event. auch daran das er sehr viel arbeitet und sich im Moment Selbstständig macht. Er hat sehr wenig Zeit für mich und wenn er Zeit hat ist er müde.

Ich wünsche deiner Mum und Dir alles Liebe dieser Welt und vor allem viel Kraft!

Simone08 15.08.2008 21:22

AW: Innere Leere
 
Hallo Tante Emma,
ein Haustier habe ich mir zugelegt, besser gesagt zwei Frettchen. Eines davon ist gestern leider in die große weite Welt hinaus und ich hoffe sehr das ich es wieder bekomme. Die Tiere haben mir aber auch nicht das gebracht was ich mir davon erhofft habe. Nämlich eine sinnvolle Aufgabe!

Ich bin zu ungeduldig in manchen Dingen. Eins nach dem anderen war noch nie meine Stärke.

Es ist gerade ein auf und ab der Gefühle. Meine Laune kann sich mehrmals am Tag ändern.

Mein Freund möchte gerade in Ruhe gelassen werden. Ich denke das er sich in der kommenden Woche bei mir melden wird. Doch ich frage mich immer wieder um mir was zu sagen?

Löwin69 15.08.2008 21:24

AW: Innere Leere
 
Hallo Simone,
Ja das berühmte tiefe Loch..,
ich hatte zum Glück meine Familie die mich immer wieder da raus zog.Immer wenn es mir seelisch nicht gut ging,war meistens jemand da der mich mitzog,bummeln,spazieren,Kaffee trinken usw.Hast du niemanden in deiner Familie mit dem du etwas Unternehmen könntest?
Zum Reden hast du ja schon einen Anfang gemacht,mir hat es unheimlich gut getan hier im Forum mich auszutauschen,aufgebaut zu werden,zu lesen.
Einfach nur etwas von Betroffenen die gleich fühlen,gleich denken,wissen wie es einem geht.
Ich wünsche die Kraft und alles Gute
LG Tina

Simone08 15.08.2008 21:45

AW: Innere Leere
 
Hallo Tina,
doch ich habe meine Schwester und ein paar Feunde die für mich da sind. Doch irgenwie ist doch jeder allein für sich selbst.

Es tut sehr gut Menschen zu treffen die dieses "Loch" nachvollziehen können.

Ich habe gerade beschlossen morgen Einkaufen zu gehen und mir neue Schuhe zu kaufen.
Vielleicht bringt mir das etwas Freude!

Lieben Gruss an Dich!!

Sadness 15.08.2008 21:47

AW: Innere Leere
 
Hallo Simone,
ich kann sehr gut nachvollziehen, was du durchmachst - ich hab auch Brustkrebs. Ich hab allerding noch keine Operation hinter mir, aber davor hab ich auch schreckliche Angst. Bei mir behandelt man im Moment erst mit Chemo. Meine erste hab ich bekommen und es geht mir körperlich auch nicht so gut. Und seelisch ist die ganze Krankheit ja eine Belastung. Mir hilft es sehr, dass mein ganzes Umfeld (Familie, Verwandte, Freunde) mich sehr unterstützen, ich wüsste auch gar nicht, was ich ohne sie täte.

Es tut mir sehr leid, dass es in deiner Partnerschaft im Moment nicht so gut läuft - gerade in diesen Zeiten braucht man schließlich jede Unterstützung, die man kriegen kann. Ich hoffe, dass sich bei euch noch alles zum Positiven wendet - wahrscheinlich kommt er selbst nicht so gut mit deiner Krankheit klar (Männer gehen mit Sorgen und Ängsten ja auch oft anders um).

Es ist jetzt wichtig, dass du nicht aufgibst - die Zeit in der Chemotherapie schwächt den Körper, man kann nicht viel tun, denkt und grübelt aber viel nach. Aber du brauchst deine Kraft und den Willen, das durch zu halten. Setzt dir Ziele, die du erreichen willst, überleg dir Dinge, die du machen willst, wenn du wieder gesund bist (und auch kleine Unternehmungen, die du machen kannst, wenn es dir zwischen den Chemos besser geht). Tu dir gute Sachen, manchmal helfen auch Kleinigkeiten, dass man sich zwischen durch wenigstens mal gut fühlt. Bei mir ist das auch immer ein auf und ab, mal bin ich voller Hoffnung, mal voller Verzweiflung. Aber man darf nicht aufgeben!

Psychologische Hilfe zu holen halte ich übrigens für eine sehr gute Idee- das wird dir sicher helfen! Ich denke, es ist gut, wenn man auch mal von einem Außenstehenden Hilfe bekommen kann, der vielleicht sogar schon Patientinnen mit dem gleichen Schicksal helfen konnte.

Fühl dich gedrückt :knuddel:

Löwin69 15.08.2008 22:03

AW: Innere Leere
 
Hallo Simone,
ich finde es schade das deine Schwester und deine Freunde dich nicht mitziehen können.
Aber mach das ruhig mit dem Einkaufen.Ich hatte mir auch einfach was gegönnt,was ich sonst vieleicht nicht gemacht hätte.Und hab einfach gedacht ich habe mir es verdient.
Tina

Simone08 15.08.2008 22:14

AW: Innere Leere
 
Hallo Sadness,
ja die ganze Krankheit ist ein Alptraum!
Körperlich geht es bei mir schon wieder aufwärts, in diesen Dingen bin ich hart im nehmen, nur mein zerbrechliches Seelchen..... bin als Sternzeichen Fisch.
Vor der OP hatte ich auch riiiiesen große Angst. Habe an diesem Tag bis in den OP Saal geheult. Die Schwestern und Ärzte waren sehr nett zu mir und haben mir sehr geholfen. Schmerzen hatte ich kaum welche obwohl die rechte Brust amputiert und gleichzeitig mit dem Rückenmuskel rekonstruiert wurde. Nur annehmen kann ich diese Brust noch nicht, ich muß jedes mal weinen wenn ich mich im Spiegel betrachte.

LG & du schaffst die OP

Feliz 15.08.2008 22:19

AW: Innere Leere
 
hi simone °°


hmm das leben fühlt sich an wie unter einer käseglocke ..



ich hab meine bk diagnose mitte mai bekommen .. also auch

noch ziemlich frisch .. im anschluß folgte eine ablatio re ..und

da leider schon ein lymphknotenbefall vorlag ... bekomm ich

grade auch das volle programm .. ( hab die dritte von insgesamt

6 chemos hinter mir ) . meine lange blonde löwenmähne ist weg :weinen:..

was mir mehr zu schaffen macht als der verlust meiner brust ..

hab zwar ne perrücke .. aber mit "uschi " komm ich mir nur

verkleidet vor ...

ich hab oft tage an denen mir die luft zum atmen fehlt ...

aber dann auch wieder welche .. wo die hoffnung in mir aufkeimt

das es auch wieder bessere zeiten geben wird ..

die mädels , die schon länger dabei sind ... sagen es

wird irgendwann leichter ... und es wird auch für uns wieder tage

geben .. wo nicht der erste gedanke des tages "krebs" ist .. und der

letzte gedanke bevor wir schlafen gehen ....

wir haben ne hammer diagnose bekommen .. und die zeit ist einfach

noch zu kurz .. um das verarbeiten zu können ...


vieleicht hast du lust mal in den chat zu kommen ..


liebe grüße feliz

Simone08 15.08.2008 22:41

AW: Innere Leere
 
Hi Feliz,
das tut mir sehr Leid für Dich mit deinem Lympfknotenbefall!
Das war die größte Angst bei der OP.

Bei mir Gott sei Dank alle 9 sauber.

du beschreibst das Ganze vortrefflich!
Das Wort "Krebs" das immer wieder plötzlich als Gedanke auftaucht.
Zu jeder Tages- und Nachtzeit. (Schlafe immer sehr schlecht ein)

Meine Perücke bekomme ich erst in zwei Wochen, hoffe das die Stoppeln bis dahin halten.

Was meinen denn die "Mädels" wann die Zeit kommt in der wir nicht ständig diesen Gedanken haben?

...und was machst du um deine Diagnose zu verarbeiten?

LG

Feliz 16.08.2008 08:49

AW: Innere Leere
 
hi simone °°


freut mich für dich , das du so viel glück gehabt hast und

deine lymphknoten frei waren .. das ist ja eine sehr gute

vorraussetzung für dich eine heilung zu erreichen :)

tja , was mache ich um die diagnose zu verarbeiten ..

wirklich machen kann ich eigentlich gar nichts ... zumindest

kommt ich mir ziemlich " machtlos " vor ..

an den schlechten tage zbw in den schlechten momenten

schaue ich mir die berichte der betroffenen frauen an , die

schon längere zeit mit bk leben ... oder überlebt haben ..

ich gehe viel in den stall ( ich züchte pferde ) und schaue

den fohlen und ihren müttern beim grasen zu .. lenke mich

mit stallarbeit und reiten ab .. und versuche mit positiven

gedanken ( die medizinischen möglichkeiten der frühdiagnostik

von rezidiven etc ) über wasser zu halten ..

meine kinder und insbesondere mein mann , sind in dieser

schwierigen zeit eine echte unterstüzung ... super lieb und

immer an meiner seite .

die meisten sagen es wird besser wenn man erst einmal die

grobe therapie .. sprich chemo .. hinter sich hat ..

wie war denn deine diagnose genau ... ? her2neu ? hormonstatus ?

liebe grüße feliz

Gaby103 16.08.2008 11:20

AW: Innere Leere
 
Hallo Simone,

Du bist nicht allein. Es ist schon sehr interessant, es gab vor kurzem eine Thread den Feliz eröffnet hatte mit dem Thema Durchhänger. Darin hab auch ich meinen Durchhänger beschrieben.

Es gibt so vieles, was man tun kann, das meiste geht aber nicht, weil man zu kaputt oder müde ist.

Ich habe ständig eine innere Leere. Mein Job hat mich ziemlich ausgefüllt vor der Krankheit (vielleicht sogar zuviel, so dass ich während der Chemo nicht arbeite).

Nachdem ich mich in die medizinische Thematik von Brustkrebs eingelesen hatte, musste ich danach feststellen, dass die innere Unruhe so gross ist, dass ich keine anderen Bücher mehr lesen kann.

Was mache ich also den ganzen Tag ? Ja so wie Du überall lesen dass ich BK habe und wenn es mal nicht irgendwo "steht" dann denkt man trotzdem daran.

Die Familie ist sehr wichtig. Ich bin nicht verheiratet, habe einen Freund, der mir auch zugesagt hat mich zu unterstützen. Nur wenn ich ihn brauche ist er arbeiten. Meine Eltern versuchen mir den Tag nicht zu lang werden zu lassen.
für nächste Woche z.B. haben wir uns vorgenommen in den Zoo zu gehen.
Ansonsten versuche ich nach wie vor mich abzulenken. Ich fahre in die Stadt oder auch in ein Einkaufszentrum und bummel. Und wenn ich etwas sehe was mir gefällt kaufe ich es mir (gerne Schuhe, habe mir schon drei Paar gegönnt seit ich erkrankt bin, aber Taschen tun es auch).

Ich stehe noch ziemlich am Anfang der gesamten Behandlung, ich hatte Ende April die erste Chemo. Mitte April war die Port-OP. Ich hatte so viel Angst (danke, ich bin auch Sternzeichen Fisch), konnte mich aber soeben noch zusammenreissen, da der Arzt ein sehr netter in meinem Alter war. Als ich wieder in meinem Bett lag, da hab ich dann geweint. An die Brust-OP will ich noch gar nicht denken.

Abends einschlafen, dass geht seit ein paar Wochen recht gut. Ich gehe allerdings auch relativ spät ins Bett und versuche nicht allzu spät aufzustehen. Irgendwann bin ich dann so müde geworden, dass ich nun schnell einschlafe.

Gestern habe ich etwas sehr schönes erlebt. Ich hatte mich zu einem Schminkkurs von der DKMS-life angemeldet. Schminken war noch nie so mein Fall (dauerte mir immer zu lange und die Produkte warn mir auch immer zu teuer) aber ich habe mittlerweile überhaupt keine Augenbrauen und Wimpern mehr. Durch das Kosmetikseminar bin ich nun im Besitz von zahlreichen hochwertigen Schminkprodukten und kann mich "bemalen". Der Kurs ist für BK-Erkrankte kostenlos, macht Spass und man lernt weitere Betroffene kennen.

Ich habe mich auch schon erkundigt, professionelle psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, denn mit der Diagnose Brustkrebs habe ich als junger Mensch eine ganze Menge Probleme die sich vor mir auftürmen und die ich nicht alle alleine bewältigen kann.

Mir hat es übrigens auch sehr geholfen eine BK-Betroffene zu treffen einen Kaffee zu trinken und über Brustkrebs zu reden. Hier im Forum zu schreiben hilft auch damit die Zeit vergeht, aber man muss sich auch ablenken.

So würde mich freuen wieder von Dir zu hören.

Viele Grüsse
Gaby :winke:

Norma 16.08.2008 11:44

AW: Innere Leere
 
"Schon" drei Monate?

Nein... "erst"!!! drei Monate!!!

Liebe Simone,

du verlangst viel zu viel von dir und die Anschaffung von Tieren ist zwar total gut... aber nicht so früh nach der Diagnose.

Du brauchst erst einmal noch ganz viel Zeit für dich selbst!

Ich finde jedenfalls deine ständigen Stimmungsschwankungen völlig normal.
Das ändert sich aber wieder... irgendwann nach den Therapien (ALLEN Therapien!).

Wenn dein Partner damit nicht umgehen kann (vielleicht solltest du ihm deinen "Zustand" erklären und dass es auch wieder besser werden wird?) ist das wirklich nicht schön... aber dann musst du halt deinen Weg alleine weitergehen (so schmerzvoll das auch ist).

Also: sei geduldig mit dir und lass die Stimmungsschwankungen zu.

Ich habe an besonders schlimmen Tagen (und Nächten) oftmals am Computer gesessen und bei youtube Musik gehört. ;-)
Ansonsten: so viel Ablenkung, wie du selbst vertragen kannst.
Auch wenn du nach wenigen Minuten schon wieder anders denkst und nur noch nach Hause willst.

Dann ist es eben so; basta. ;-)

Ganz liebe Grüße
Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann

Kerstl 16.08.2008 14:29

AW: Innere Leere
 
Hallo Simone,
bin Krankenschwester und seit März selbst betroffen (OP, z.Z.Chemo u.dann Bestrahlung). Da wir in der häuslichen Pflege immer mit denen zu tun hatten, die es nicht geschafft haben, ging es mir anfangs auch sehr bescheiden.
Mir hat es unheimlich geholfen, zu wissen, es gibt `ne ganze Menge Frauen ,die es gut und schon über Jahre geschafft haben! Da ich mich gegen eine Perücke entschieden habe und mit Tüchern rumlaufe(u. mich damit auch oute) haben mich schon viele Leute angesprochen und von positiven Verläufen erzählt. Und an denen müssen wir uns orientieren!!!!! Hilft ein ganzes Stück weiter!
Ich wünsche Dir viele gute Momente--wir schaffen das!
Lieber Gruß Kerstin:winke:

ulla62 16.08.2008 17:01

AW: Innere Leere
 
Hallo Simone

Das mit den Stimmungsschwankungen kenne ich auch, manchmal gehts mir so miserabel, dann sitze ich da, fange an zu heulen und kann noch nicht mal sagen warum......:weinen: Nachdem ich diese heul attacken ein paar mal hatte, habe ich überlegt, ob ich nicht zur Krebsberatungsstelle gehen soll, um mir da Provessionelle Hilfe zu holen. Ich habe dann aber hier im Forum gelesen das viele Frauen darunter leiden und das es vom Tam kommt, es soll nach ein paar Monaten besser werden, ich warte auch noch darauf!!!!:embarasse
Bis dahin versuche ich mich abzulenken und gehe laufen, vielleicht wäre Sport ja auch für dich etwas????

Ich werde nicht aufgeben, bir mir ist das Glas halbvoll und nicht halbleer!!!

Habe aber auch etwas gebraucht bis mir das bewusst war und jetzt hilft es mir sehr. Ich versuche mir immer öfters, mir diesen satzt ins Gedächnis zurufen.

Lass von Dir hören und drück Dich ganz fest:knuddel:


Noch ein Sonniges Wochenende:cool2:

Nati58 17.08.2008 01:40

AW: Innere Leere
 
Hallo Simone,

ich habe meine Diagnose Bk seit Anfang März und kann Dich voll und ganz verstehen. Ich glaub es bricht für jeden eine Welt zusammen mit dieser Sch... Krankheit und den damit verbundenen Ängsten.
Während der Chemo waren wir im Unzugsstress und ich hatte viel Ablenkung.
Habe schon Wochen vorher, alles was nicht wichtig war in Kisten verpackt und nach dem Umzug, so wie ich mich gefühlt habe nach und nach alles wieder verstaut. Das hat einige Wochen gedauert- ich staune selber über mich - mußte früher immer alles sofort und perfekt machen.
Ich habe erkannt alles andere ist unwichtig!!! Erst mal nur Chemo,Bestrahlung , Kur ..... überstehen und dann sehen wie es weiter geht. Wir müssen jetzt lernen egoistischer zusein und in uns rein hören was tut mir gut, was will ich und was nicht.....
Auch heute gibt es noch Tage an denen ich nur heulen könnte, ohne Grund, obwohl wir ja alle den selben Grund haben... .
Aber es gibt auch schon mal Tage wo ich mich tot lachen kann wenn ich hier im Forum putzige Nachrichten lese, oder ich summe mal ein Lied mit was gerade im Radio läuft.....
ansonsten habe ich die Chemo mit einigen Zipperlein überstanden und bereite mich auf die Bestrahlung vor.
Was meinen Mann betrifft, der ist ganz lieb und schafft es immer wieder mich aufzurichten, er ist der Meinung ich mache alle Behandlungen und dann ist`s gut , aber so optimistisch kann ich im Moment noch nicht sein, möchte es gern.
Ich wünsche Dir das sich das mit Deinem Freund wieder einrenkt und wenn er für Dich kein Verständnis hat in dieser Situation, ist das um so schlimmer.
Hast Du schon psychologische Hilfe in Anspruch genommen?
Das wird Dir bestimmt helfen!!!
Ansonsten bin ich viel im Garten und versuche mich dort zu beschäftigen,
düse viel im Internet rum und verschicke e-mails-grins.
Meine Mutter bringt mir aus der Bibliothek Liebes-Schmacht-Schnulz-Romane mit die ich bei Bedarf verschlinge.
Habe auch noch Kontakt zu vielen Arbeitskolleginnen und treffe mich ab und zu mit denen.
Von meiner restlichen Fam. höre ich nur Floskeln, ach du bist doch stark, du schaffst das schon, andere melden sich überhaupt nicht mehr.
Jetzt habe ich erkannt wer ware Freunde sind und auf wen ich gern verzichten kann.
Und immer wenn ich grad in der Stadt bin( wohne etwas ausserhalb) gönne ich mir was gutes, mal ein Eis, mal ein Schnäppchen im Sommerschlußverkauf.....
Und es gibt immer Situationen wo man angestarrt wird, die hat eine Perücke auf.... ,was soll`s, auch das müssen wir lernen damit umzugehen.
Eine gute Nachricht habe ich auch , die Haare fingen zur letzten Chemo wieder an zusprießen( Taxotere) bin jetzt stolze Besitzerin von geschätzten 2mm- grins.

Wir werden viel Zeit brauchen!!! Aber wie heist es so schön , Zeit heilt alle Wunden!
So, nun habe ich aber genug geschrieben- mein Bett ruft:schlaf:!

Ich wünsche Dir viel Kraft und Stärke!

Liebe Grüße von Renate:winke:

bergmädel 17.08.2008 02:22

AW: Innere Leere
 
Hallo Ihr Lieben,

als ich Eure Beiträge gelesen habe, sind mir zwei Dinge ganz wichtig geworden, zu antworten:

Erstens, der Lymphknotenbefall, der soviel Angst machen kann. Mir ging es ja genauso nach meiner Diagnose, die postoperativ noch vier Lymphknoten mit Krebszellen befundete, und weitere, in denen nach Chemotherapie verändertes, aber nicht mehr aktives Krebsgewebe gefunden wurde.

Wieviele Lymphknoten es also genau waren, die eine Beteiligung hatten, weiß ich also garnicht genau.

Natürlich freut man sich, wenn die Lymphen frei sind. Aber auch das ist keine Garantie. Genauso, wie eine Lymphknotenbeteiligung keine Garantie dafür ist, wieder an BK zu erkranken.
Wir haben bestmögliche Behandlungen erfahren, oder sind noch mittendrin.

Ich wette, dass diese vermaledeite Lymphknotenbeteiligung nicht mehr das Risiko darstellt, dass es vielleicht noch vor 10, 15, oder 20 Jahren tat.

Und ich selbst bin seit sechs Jahren gesund, viele andere hier mit einer ähnlichen Diagnose auch und länger. Und bleiben es!



Und dann finde ich es noch wichtig, dass man nicht vergisst, dass eine Krebsdiagnose immer auch ein Trauma darstellt.

Es gibt sogar Richtlinien dafür, wie im gesundheitsmedizinischen Sinne eine traumatische Erfahrung definiert wird, die Diagnose einer lebensbedrohlichen Krankheit gehört dazu!

Das heißt auch, dass Trauma-typische Nachwirkungen auftreten können, wie Angstgefühle, Panikattacken, das Gefühl innerer Leere, etc.

Deshalb finde ich auch den Tip, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, Gold wert. Die Gespräche im Rahmen einer Psychotherapie können sehr helfen, all die Fragestellungen und Emotionen nach der Diagnose zu sortieren; und nicht umsonst ist die Bewilligung einer Psychotherapie nach Krebsdiagnose IMMER problemlos durch die Krankenkassen möglich.

Alles Liebe, Sandra

Simone08 17.08.2008 11:25

AW: Innere Leere
 
Hallo zusammen,
danke für eure zahlreichen Antworten, hier finde ich seit langem Verständnis für meine Lage. Die ständigen Gefühlsschwankungen und die ab und an aufkommende Verzweiflung gehört wohl zur Krankheitsbewältigung dazu!
Gut zu wissen ist auch das mein Zustand nach "schon 3 Monaten" gar nicht anderst sin kann als er jetzt im Moment ist.

Meine Diagnose lautet: pT2pN0 L0 V0 R0, G2, Rez. positiv Her2 pos(3+)

gute Heilungschancen, nur meine 35 Jahre sagen sie alle!

Hallo Gabi,
auf den Schminkkurs von der DKMS-life bin ich gestern auch gestoßen, werde mich auch anmelden.

Dir geht es, denke ich, mit deinem Freund ähnlich wie mir. Er ist zwar bei fast allen Untersuchungen dabei gewesen, doch ist er die meiste Zeit wortlos und abwesend da gesessen, da er von seiner 12 Std. Arbeit zu kaputt war....
Ich habe da wohl zuviel von ihm erwartet!???!
Ist vielleicht besser das ich da jetzt ohne ihn, ohne Erwartungshaltung durchgehen muß....

Zum Thema Psychotherapie
Ich hatte schon bei meiner OP im Juni und letze Woche ein Gespräch mit einer Psychoonkologin in der Klinik. Hat mir aber nichts gebracht:) wieder zu hohe Erwartungen!!!???
Beim ersten Gespräch in Tübingen habe nur ich geredet und die Psychologin hat mir nach unserem Gespräch einen Ausdruck mit Psychotherapeuten in Heimatnähe zukommen lassen.
Beim zweiten Gespräch in Ulm (habe zur Chemo und weiteren Behndlung nach Ulm gewechselt) hat sie mir gesagt ich soll nach Dingen suchen die mir Spass machen, wie Malkurs, Tanztherapie....da bin ich auch selbst schon drauf gekommen...
Ich dachte das ich mich nach diesen Gesprächen besser fühlen würde, doch dem war nicht so...ich erhoffte mir Hilfe...
Ich denke das ein Therapeut außerhalb der Klinik, bei dem ich auch noch nach meiner Chemo Therapie in Behandlung bleibe sinnvoller ist als die Psychoonkologen der Kliniken bei denen ich doch auch nur irgendeine Nummer bin.
Werde mich morgen darum kümmern....

Ich wünsche euch allen einen schönen Sonn-Tag
Eure Simone

Gaby103 17.08.2008 16:36

AW: Innere Leere
 
Hallo Simone,

lass mich noch eine Anmerkung machen: Wir sind die Starken.
Unsere Partner sind meist total überfordert mit der Diagnose und den Sorgen die wir uns über die Zukunft machen. Ich hatte das schon vorhergesehen und habe meinen Freund bei keiner Untersuchung dabei gehabt. Einmal hat er mich zur Chemotherapie begleitet in die Onko-Praxis. Ich konnte förmlich sehen wie er litt, als er all die anderen Patienten in dem offenen Behandlungsraum sah.

Viele Grüsse
Gaby :winke:

Kerstl 17.08.2008 22:06

AW: Innere Leere
 
Ihr lieben Mädels alle!
Kann Gabys letztem Beitrag nur beipflichten: Ich war vor 6 Jahren schon mal in der "anderen" Rolle, mein Mann hatte damals Hodenkrebs (alles gut überstanden) und ich hatte echte Mühe, ihm eine Stütze zu sein - ich war so hilflos und habe ganz furchtbar gelitten, weil ich ihm nicht wirklich helfen konnte. Hatte immer das Gefühl stark sein zu müssen vor ihm und war damit oft überfordert. Ich kann durch diese Erfahrung nun in meiner Situation mehr Verständnis für eine gewisse Hilflosigkeit in meiner Umgebung aufbringen. Manchmal kommen mir dann genau diese Gedanken: wir sind die Starken !
Lieber Gruß an alle
Kerstin

Eleve 18.08.2008 08:09

AW: Innere Leere
 
Hallo Simone,

ich kann es nachvollziehen, daß man frustriert ist, wenn man plötzlich ohne "sinnvolle" Tätigkeit zu Hause herumsitzt.
Was ich nicht nachvollziehen kann ist, daß man nichts zu tun findet.
Mein Problem während der Chemo war das starke Abfallen der Leukos. Jedes Mal knapp unter 1000. Und das zur schönsten Erkältungszeit. Aber ich weiß z.B. von einer BK-Patientin, daß sie während der Chemo angefangen hat eine Miniclubgruppe zu leiten. Und auch ich hätte mir sehr viel vorstellen können, was man tun kann: Nachbars Hund spazieren führen, ehrenamtlich beim Roten Kreuz mitarbeiten, in einen Chor gehen, verschiedene Kurse belegen oder Vorträge anhören, in die Stadtbibliothek gehen, eine Nordic-Walking Gruppe für Anfänger finden, Babysitten u.v.m.

Was waren denn Deine Hobbys in Deinem bisherigen Leben? Vielleicht findest Du etwas, was Dich unter Menschen bringt.
Frettchen wären jetzt nicht meine Wahl als Haustier gewesen. Dann lieber gleich nen Hund. Oder einen in Pflege nehmen.

Viele Grüße!
Eleve

Nati58 18.08.2008 11:22

AW: Innere Leere
 
Liebe Simone,

wünsche Dir Glück mit dem nä. Psychologen, mir wurde damals auch eine lange Liste zugeschickt mit der Bemerkung erst mal 2-3 aufsuchen und dann abchecken bei wem man sich am besten fühlt.
Der Psychologe -bzw. in sollte Dir schon sympathisch sein und Du solltest Dich dort wohl- und verstanden fühlen und auch gern hin gehen, dann klappts vielleicht auch mit dem Erfolg.
Ich selber bin zu keinem gegangen, aber zur Reha wird das ja auch angeboten und ich werde es mal ausprobieren.:)
...und eine sinnvolle Beschäftigung wird sich für Dich bestimmt finden lassen.

Hallo Gaby,
mit dem Stark sein hast Du Recht:lach2:- sind natürlich wie immer die Frauen!!!

Wünsche allen eine schöne Woche!!!:winke:
Renate

herzdame 18.08.2008 12:49

AW: Innere Leere
 
hallo Simone und Eleve,
ich kann es sehr gut nachempfinden - das es Zeiten gibt, in denen man keinen Antrieb, keine Energie mehr hat sich zu beschäftigen.
Eleve, du schreibst gute Vorschläge für Manche vielleicht hilfreich - für andere aber nicht-
Nicht jede von uns ist in der Lage in Aktivitäten zu verfallen und sich abzulenken. Wenn wir das könnten würden wir doch sofort und gerne tun.
Es geht darum, dass unser Motor fehlt, ebenso der Antrieb, und die Energie, und wir uns zu allen noch so gutgemeinten Ratschlägen nicht aufraffen können -
verstehe mich richtig - man will - aber man kann trotzdem nicht.
Und auch damit muss man umgehen lernen - man darf sich auf keinen Fall dann wiederum schuldig fühlen, weil man nichts auf die Reihe kriegt "irgendwann denkt man dann noch - man ist selber schuld an der Misere", weil man ja nichts tut um sich abzulenken.
Liebe Simone, das Gute ist, irgendwann kommt Antrieb, Energie und auch Lebensfreude zurück - aber man braucht auch Zeit mit der Diagnose, und mit diesem einschneidenden Schock umzugehen.
Und leider können nicht alle dann einfach Hunde spazieren führen - und damit ihre Ängste und Sorgen, dass Hoffen und Bangen und die innerer Leere aus der Welt schaffen.
So muss jeder schauen wie er es machten kann, und was für ihn gut ist -
und ich wünsche dir Simone, dass auch bei Dir bald andere leichtere (auch mit Hilfe einer Therapie) Gefühle aufkommen. Liebe grüße Ursula

Eleve 19.08.2008 08:39

AW: Innere Leere
 
Hallo Ursula,

Zitat:

Zitat von herzdame (Beitrag 591116)
Nicht jede von uns ist in der Lage in Aktivitäten zu verfallen und sich abzulenken. Wenn wir das könnten würden wir doch sofort und gerne tun.
Es geht darum, dass unser Motor fehlt, ebenso der Antrieb, und die Energie, und wir uns zu allen noch so gutgemeinten Ratschlägen nicht aufraffen können -
verstehe mich richtig - man will - aber man kann trotzdem nicht.

Doch, ich verstehe gut, was Du meinst. Antriebslosigkeit und Grübeleinen waren bei mir nämlich schon vor der Krebserkrankung ein Thema. Aber gerade deshalb ist es wichtig, sich etwas zu suchen, was einen raus bringt in die "Außenwelt".
Oft ist es so, daß man dann, wenn man sich überwindet, etwas zu tun, obwohl man ger keine Lust dazu hat, plötzlich wieder entdeckt, warum man das früher so gerne getan hat.
Und da Simone sich ja extra Frettchen angeschafft hat um eine Beschäftigung zu suchen und da sie schreibt, daß sie Beschäftigung haben will um von der inneren Leere wegzukommen, gib es kein besseres Rezept, als rauszugehen. Und sich evtl. gegenüber anderen zu "verpflichten" rauszugehen, wenn man es für sich selbst nicht tun würde.
Deshalb ist es trotzdem klar, daß man in sich hineinhorcht, ob man nicht gerade wirklich Ruhe braucht. Man muß sich wirklich nicht quälen, das tut die Behandlung schon genug. Und man darf nicht zu streng mit sich sein. Aber trotzdem ist es wichtig, einer sich anbahnenden Depression schnell den Weg abzuschneiden.

Viele Grüße,
Eleve

friebe 19.08.2008 12:01

AW: Innere Leere
 
Liebe Simone,

ich kann nur alles bestätigen, was Ursula geschrieben hat. Ende Januar und Anfang März wurde ich operiert. Ich brauchte keine Chemo und es ging mir körperlich nie ganz schlecht. Ich hatte mir so einiges vorgenommen, was ich in der Zeit zu Hause machen wollte - geworden ist fast nichts, ging irgendwie nicht. Ich hab mich auch geärgert, weil ich dachte, jetzt nach der Diagnose müsste ich doch besonders bewusst leben - hat nicht funktioniert.
Dann auf einmal im Juni/Juli war es auf einmal, als ob ganz langsam ein Schalter umgelegt wird. Anfang August habe ich stundenweise angefangen zu arbeiten (Hamburger Modell) und ich kann sagen: ich fühle mich dabei richtig wohl und schaffe auch so einiges. Auch zu Hause geht es besser. Sicher, ich bin noch längst nicht so leistungsfähig, wie ich mal war, aber ich bin zufrieden.
Ich glaube, jeder hat so sein eigenes Tempo und ich denke, dass es nicht viel bringt, gegen sich selbst anzukämpfen. Ich habe mich da auch erstmal kennenlernen müssen und akzeptiere mich jetzt so wie ich bin (hört sich das jetzt schizophren an?) Jedenfalls komme ich mit mir jetzt ganz gut klar. Ich glaube mit das wichtigste, was wir lernen müssen, ist Geduld, Geduld, Geduld

Liebe Grüße - Klara

Simone08 20.08.2008 19:27

AW: Innere Leere
 
Hallo ihr Lieben,
melde mich auch wieder, hatte gestern meine Port Operation. Tut noch ganz schön weh dieses Ding.

Versuche seit Montag Erstgespräche bei Psychtherapeuten zu bekommen - ist aber gar nicht so einfach einen ans Telefon zu bekommen. Die meisten sind auch nicht kassenärztlich zugelassen. Hatte zwar heute ein Gespräch aber war nicht ganz von ihm überzeugt. Muß halt weitersuchen......
Geduld habe ich leider gar keine, hatte ich noch nie. Alles jetzt und sofort...
Z.B. war ich heute auch noch in einem Fitness Studio und habe mich für einen Probekurs in zwei Wochen angemeldet - dachte schon so bei mir ob das nicht zu früh ist? - aber ich versuch es einfach mal. Sport soll ja der Psyche helfen.
Ihr seht es ist nicht so das ich immer antriebslos bin - diese Aktivitäten lenken mich zwar ab - doch diese Leere, diese Angst und vor allem dieses Wort Krebs begleiten mich ständig.

Habe einen Tip bekommen an den ich noch nicht gedacht hatte. Warum nicht zur Unterstützung Antidepressiva? Auf die paar Pillen mehr oder weniger kommt es doch auch nicht mehr drauf an.. und wenn ich mich dadurch besser fühle!

Ja, jeder hat sein eigenes Tempo und seinen eigenen Weg, den wir alle gehen werden.

Ich drück euch alle ganz doll!!!:winke:

friebe 20.08.2008 20:43

AW: Innere Leere
 
Hallo Simone,

ich hatte auch überlegt, wieder ins Fitnesscenter zu gehen. Meine Ärztin war davon nicht so begeistert. Sie hat aber Reha-Sport vorgeschlagen. Das zahlt auch die Krankenkasse.
Erst war ich ziemlich skeptisch, aber es macht richtig Spaß. Wir sind eine Truppe von 8 Leuten, jeder hat halt irgendeine andere Macke. Das ist aber kein Gesprächsthema. Wir haben einfach Spaß und lachen viel. Die Übungen sind natürlich auf Reha ausgerichtet, aber deswegen nicht unbedingt leicht oder langweilig. Die Trainerin weiß natürlich, wo jeder seine Probleme hat und kann das berücksichtigen. Ich kann es auf alle Fälle weiterempfehlen.

Liebe Grüße - Klara

Feliz 21.08.2008 09:06

AW: Innere Leere
 
hi ihr lieben °°


zum thema sport ...

mir haben sie ( nach ablatio und entf. von 3 lymphknoten ) im
brustzentrum , auf meine frage nach sportliccher betätigung gesagt
" probieren sie aus , was ihnen gut tut "
da ich ja beruflich reite .. war das ja für mich immens wichtig ..
und gottseidank .. kann ich reiten soviel ich will und habe bislang
keine beeinträchtigung gehabt ..
ich denke wenn man in ein fitnessstudio geht .. sollte man auch
da austesten .. wie weit man kommt ..
der körper zeigt einem schon , was einem gut tut und was nicht .
gibt ja ne menge übungen die man machen kann .. da muß der schwerpunkt
ja nicht unbedingt im hanteltraining liegen ..

der liebe port ... oh ja lach mit dem hatte ich auch eine woche lang
spaß :rolleyes: ( der war schlimmer wie die ablatio )aber danach
wars dann wieder okey
kann wieder alles machen .. reiten ... hausarbeit .. sogar auf der
portseite eingerollt schlafen .. kein problem


liebe grüßerchen feliz

Nati58 21.08.2008 12:31

AW: Innere Leere
 
Hallo Klara,

seit wann machst Du denn Reha Sport?

Ich war vor meiner Diagnose im Fitnesszentrum 2-3 mal wö. und der Sport fehlt mir schon sehr. Möchte aber mit Perücke nicht unbedingt dort hin.

Meine Ärztin meint ich soll mich bei den Bestrahlungen noch schonen und danach kommt ja erst die Reha.

Also muß ich nun bis Nov. warten eh ich Reha - Sport beantragen kann.

Wie sind denn Deine Erfahrungen diesbezüglich, wegen der Beantragung und Genehmigung, wieviel Zeit vergeht da?

:winke:liebe Grüße von Renate!!!

friebe 21.08.2008 14:00

AW: Innere Leere
 
Hallo Renate,

meine Ärztin wollte auch immer, dass ich mich schone. Ich hab sie aber überzeugt, dass ich Bewegung brauche (ich war früher auch regelmäßig im Fitnesscenter). Ich glaube, es ist auch nicht so wichtig, ob Du mit der Bestrahlung durch bist. Wichtiger ist doch, wie Du Dich selbst fühlst. Ich hab da auch so ein paar Übungen, wo der Brustmuskel ziemlich gedehnt wird, da setze ich einfach aus - der Trainer weiß dann ja auch warum. Auf alle Fälle tut es meiner Psyche unheimlich gut. Ich mach das jetzt seit Mitte Juli. Wenn ich von meinem Sport nach Hause komme, hab ich einfach nur gute Laune und fühle mich richtig gut. Schon das ist es wert.

Für die Beantragung von Reha-Sport gibt es einen "Antrag auf Kostenübernahme" (Formular Nr. 56). Das ist eine ärztliche Verordnung für Rehabilitationssport/Funktionstraining und muss vom Arzt ausgefüllt werden. Da wird die Diagnose eingetragen und die empfohlene Sportart. Bei mir steht da Gymnastik. Dann muss noch die Anzahl angekreuzt werden (in der Regel 50 Übungseinheiten in 18 Monaten). Das geht dann zur Krankenkasse die eine Kostenübernahmeerklärung machen. Da Reha-Sport im Gesetz verankert ist, muss da eigentlich nicht großartig geprüft werden. Das geht also normalerweise ganz schnell. Hier noch ein Link für Dich:
http://www.sgb-ix-umsetzen.de/index....c/nid/1/aid/94

Liebe Grüße - Klara

Nati58 21.08.2008 17:42

AW: Innere Leere
 
Hallo Klara,
schön das Du so schnell geantwortet hast.
Werde auf jeden Fall nicht locker lassen und meine Ärztin nochmal darauf ansprechen.

Ich hoffe mit Erfolg!

liebe Grüße von Renate:winke:!

Tatjana74 24.08.2008 20:42

AW: Innere Leere
 
Liebe Simone,

als bei mir damals mit gerade 30 Jahren BK festgestellt wurde, bin ich in ein tiefes Loch gefallen. Zum Glück hat das Krankenhaus, in dem ich operiert wurde, mit einer Psychoonkologin zusammengearbeitet. Ich hatte ca. 10 Sitzungen und mir haben sie sehr geholfen. Natürlich stand mein Mann mir damals auch zur Seite. Aber ich wollte ihm nicht Alles immer wieder mitteilen. Da ist eine 3. aussenstehende Person bestimmt besser. Vielleicht solltest Du es auch mal mit psychologischer Betreuung versuchen. Bei mir ist die Diagnose jetzt 4 Jahre her. Ich bin gesund, trotzdem gerade wieder in einem "Loch". Ich werde mir morgen einen Termin bei meiner Psychologin holen, denn ich bin mir sicher, dass sie mir auch diesmal helfen kann / wird.

Ich wünsch Dir alles Gute.
Grüsse Tatjana

Simone08 24.08.2008 21:44

AW: Innere Leere
 
Hallo Klara,
danke für den Tip mit dem Reha Sport. Dachte nach der Krankengymnastik war es das dann.
Mein Frauenarzt, bei dem ich am Freitag war, hatte davon aber auch noch nichts gehört und wußte auch nicht wie er das zu beantragen hat. Schon komisch?
Bin ich denn seine erste Patientin die Sport auf Rezept möchte?

Hallo Feliz,
freut mich das du so schnell wieder reiten konntest. Das ist ein sehr schöner Sport.....und dann auch noch Pferde züchten! Bin früher auch ein paar Jahre geritten, hat mir immer großen Spass gemacht:)
Ich denke auch es ist das Beste wenn ich es austeste was mir bekommt und was nicht.
..und der Port, empfinde ich genauso wie du. Schmerzt mehr als das Ablatio.
Habe auch ein Stechen beim einatmen...läßt aber "schon" nach 6 Tagen nach.

Grüße an euch!!!

zimtbaum 25.08.2008 04:40

AW: Innere Leere
 
Hallo Simone,

als ich meinen Reha-Sport beantragt habe, bin ich zuerst zur Reha-Sportgruppe gegangen, um zu sehen, ob es mir dort überhaupt gefällt. Dort habe ich dann auch das entsprechende Formular bekommen, das meine FÄ dann nur noch zu unterschreiben und zu stempeln brauchte. So ging das absolut problemlos.
Viel mehr Spaß als die Reha-Gymnastikgruppe macht mir übrigens die Reha-Wassergymnastik!

Alles Liebe
Bettina

Nati58 25.08.2008 10:34

AW: Innere Leere
 
Hallo Bettina, danke für Deine Tips,
möchte auch Reha -sport machen, bin erst am Anfang der Bestrahlungen.
Ab wann kann man denn Reha- Wasser gymnastik machen, sollte die Haut doch sicher schön abgeheilt sein, gibt es da empfohlene Zeiten ab wann man ins Wasser darf ? - Ist ´ne dumme Frage:lach:.

Hallo Simone,
meine Frauenärztin reagiert auch sehr zurückhaltend, meint ich soll mich schonen und erst zur Reha fahren. Das dauert aber noch soooooooo lange!
Erst im Oktober!

Hallo Feliz,
schön zu lesen das Du so aktiv bist und es Dir soweit gut geht !!!

liebe Grüße an alle:winke:
von Renate!!!

zimtbaum 25.08.2008 12:14

AW: Innere Leere
 
Liebe Nati,

leider kann ich dir nichts dazu sagen, wie lange man nach den Bestrahlungen warten sollte, bis man wieder ins Wasser darf, denn ich hatte bis jetzt keine Bestrahlungen. Wahrscheinlich lässt sich das aber auch erst nach Abschluss der Bestrahlungen sagen, wenn man sieht, wie deine Haut reagiert hat.
Ich wünsche dir viel Erfolg (und Geduld!) bei deiner Behandlung!

Alles Liebe
Bettina

Moma7 25.08.2008 16:20

AW: Innere Leere
 
Hallo Renate!

Ich habe nach der Strahlentherapie ca. 2 Wochen gewartet bis die offenen Wunden abgeheilt waren und bin dann wieder schwimmen gegangen.

LG Moma

Gaby103 25.08.2008 17:19

AW: Innere Leere
 
Hallo Renate,

in unserem Schwimmverein sind 2 BK Betroffene. Beide haben nach den Bestrahlungen 2 Wochen pausiert und sind dann wieder regelmässig schwimmen gegangen.

Viele Grüsse
Gaby :winke:


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