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Jessika09 28.02.2009 11:14

nicht immer nur schlechte Nachrichten!!!
 
Hallo an alle!
Anfang Mai 08 wurde bei meinem Vater (52J.) SPRK festgestellt. Da in diesem Forum viel negatives steht, meinte mein Vater ich sollte doch mal von ihm berichten. Ich denke die Vorgeschichte ist bei fast allen gleich. Mein Vater bekam die neoadjuvante Therapie mit anschließender OP. Voher aber noch eine Bauchspiegelung damit auch wirklich Fernmetastasen ausgeschlossen werden konnten. Sie legten auch gleichzeitig eine PEG. Auf dem vorher durchgeführten CT konnte man sehen, daß der Tumor gut abgegrenzt war. Mit der PEG konnte er sich am Anfang gar nicht anfreunden. Sie sollte aber noch zum Einsatz kommen. Die Onkologien hatte uns sehr gut aufgeklärt über alles was gemacht wird, was passieren kann. Das wichtigste aber war, daß sie auf Heilung gehen wollten. Gott sei dank!!! Durch die Chemo/Bestrahlung ist er mehr oder weniger so durchgegangen. Klar er war etwas müde und hatte auch nicht wirklich hunger. Ca. 1 Woche nach der ersten Chemo/Bestrahlung ging es mit dem Essen fast gar nicht mehr. Wir wußten, daß der Tumor erst anschwillen wird bevor er anfängt zu schrumpfen. Er mußte dann "an die Pulle". Mittlerweile waren er und seine PEG doch noch eine Einheit geworden. Während es von oben reinlief, aß er meistens einen Joghurt oder ein Eis dabei. Damit er wenigsten das Gefühl hatte etwas zu sich zu nehmen. Psychologie ist alles! Er hatte dann während der Zeit 10 kg abgenommen. Das war nicht weiter schlimm, denn er hatte ein Ausgangsgewicht von 96 kg bei einer Göße von 176 cm. Nach der Chemo/Bestrahlung hatte er 4 Wochen Pause bis zur OP. Der Tumor mußte geschrumpft sein, denn er konnte wieder essen wie früher. Es "flutschte" wieder. Er hat nicht gegessen, er hat gefressen. Wie sonst hat er die verlorenen 10 kg in der Zeit wieder draufgekriegt? Er hatte in der ganzen Zeit super Blutwerte. Man hat im nie angesehen wie krank er wirklich ist.
Die OP sollte dann in zwei Eingriffen erfolgen. Bis der Chefarzt persönlich kam und meinte das man es bei ihm auch in einer machen kann. Er hat ja auch bis auf einen gut eingestellten Diabetes keine Erkrankungen. Vitalwerte waren o. B. und die Blutwerte auch. Es wurde ein Zweihöhleneingriff durchgeführt. Komplette Speisenröhrenentfernung mit Magenhochzug. Die OP dauerte ewig 9-10 Std. Die Ärzte sagten uns vorher, daß er ca. 3 Tage auf der Intensiv bleiben müsse bevor er auf die Normalstation kommt. 3 Tage? Ha, keine 36 Std. war er da. Meine Ma und ich sind Die. auf die Intensiv. Da lag er mit zig Schläuchen und Geräten. Immer war igendwas am piepen. Als er uns sieht grinst er über beide Backen. Es war unglaublich. Selbst die Ärzte waren überrascht wie gut er alles überstanden hat und wie schnell er sich erholte. Mittwoch morgen kam er dann auf die Normale. Klar er hatte Schmerzen aber mit der Schmerzpumpe und den Medikamente ging es irgendwie. War ja auch ne Hammer-OP. 3 Tage später kam dann die Histologie. Keine Tumorzellen mehr nachweisbar im gesamten entfernten Speiseröhrenresektat. 1 lokal befallener Lymphknoten von 33 entfernten. Die haben ihm überall aus der Bauch-und Brusthöhle welche entnommen. Der Chefarzt zeigte Daumen nach oben. Toll!!!
Ich muß ihn echt loben. Er hat sich in der ganzen Zeit nicht einmal hängen lassen, hat immer positiv gedacht und immer einen Witz auf den Lippen gehabt. Er hat sogar die Station bei Laune gehalten. Wir sind alle sehr stolz auf ihn.
10 Tage nach OP konnte er dann vorzeitig entlassen werden. Danach zwei Wochen zu Hause bevor es zur Reha ging. Er hatte gar keine Lust. Gott sei dank ist meine Ma mitgefahren. Er hat gute Fortschritte in der Reha gemacht, auch wenn er das nicht so gesehen hatte. Leider ging es mit dem Essen wieder schlechter. Er ist dann nach der Reha wieder nach Dortmund. Die haben dann endoskopiert und gesehen, daß er eine Narbenstenose hat. Die Narbe zwischen Speiseröhrenstumpf und Magenschlauch hatte sich auf 5 mm zusammengezogen. Sie haben dann auf 12 mm geweitet und es ging dann natürlich wesentlich besser mit dem Essen. Für ca. 3-4 Monate mußte er alle 2 Wochen zur Bougierung. Sie haben Millimeter für Millimeter geweitet. Jetzt braucht er nur noch hin, wenn er meint das es wieder schlechter geht mit dem Essen.
Seit dem 01.02.09 ist er mit der Wiedereingliederung angefangen. Es geht ihm heute wirklich gut. Geht regelmäßig, wenn auch mit widerwillen zum Sport. Kann fast alles essen, Fleisch geht nicht so gut. Die Portionen sind auch schon größer geworden und vom Magen her verträgt er eigentich fast alles. Er hat kaum Probleme mit Reflux und schlafen kann er auch gut. Und das beste: er hält sein Gewicht 89-90 kg! Alle Ärzte sind überrascht wie gut er aussieht, besonders aber sein Hausarzt. Wir sind alle soooo glücklich, daß er das alles so gut überstaden hat. Wir wissen, daß er noch eine kritische Zeit vor sich hat, aber wir gehen voller Zuversicht und mit breiter Brust in die Zukunft. Wir freuen uns und das zeigen und leben wir!

sonnenblume123 28.02.2009 18:47

AW: nicht immer nur schlechte Nachrichten!!!
 
Hallo,
ich kann Dir gar nicht sagen wie froh und erleichtert ich über Deinen Bericht bin. Man liest fast nur negatives. Leider steht meinem Papa noch alles bevor, in einer Woche fängt die Chemo/Bestrahlung an. OP idt allerdings erst einmal ausgeschlossen, weil der umor zu hoch sitzt :-(
Trotzdem macht es Mut, mein Papa hat auch Kampfgewicht (:-)), und ich denk das kommt ihm jetzt zugute.
Ich wünsche Deinem Papa alles alles Liebe für die Zukunft, und drücke Euch ganz fest die Daumen das es noch lange so bleibt wie es jetzt ist!
Viele Grüße

Jessika09 01.03.2009 17:41

AW: nicht immer nur schlechte Nachrichten!!!
 
Hi!
Genau deshalb habe ich geschrieben. Wir wollten ein wenig Mut machen. Als ich damals das erste Mal in dem Forum gelesen habe, war ich echt erschrocken. Ich wollte eigentlich auch gar nicht mehr rein. Trotzdem bin ich irgendwie immer wieder hier gelandet. Ich glaube hier steht viel negatives, weil die Leute, die es vielleicht doch geschafft haben, nicht immer wieder an die Krankheit erinnert werden wollen und sich deshalb nicht mehr melden. Wenn es einem schlecht geht, braucht man Zuspruch, aber wenn es dann wieder gut geht, braucht man das eben nicht! Ein Arbeitskollege meines Mannes hat ein Freund der vor 14 Jahren die gleiche OP wie mein Vater hatte wegen der gleichen Krankheit. Ihm geht es heute sehr gut. Ich habe das dann sofort zu Hause erzählt, daß hat meinem Vater Mut gemacht. Wir haben immer ganz offen über die Erkrankung in der Familie gesprochen. Ich denke das ist sehr wichtig. Klar, die Diagnose haut einen um und man meint: das kriegen doch immer nur die anderen! Ich bin Arzthelferin (HNO) und habe immer wieder mit Krebspatienten zu tun, aber in der eigenen Familie ist das was ganz anderes.
Wenn wir mit unserer Geschichte wenigestens einem Mut gemacht haben, dann hat sich der Eintrag doch schon gelohnt.
Ich wünsche euch für die Zukunft alles erdenklich gute und hoffe das es bei deinem Papa genause gut verläuft wie bei meinem.
Lieben Gruß!

Jessika09 07.05.2009 20:45

AW: nicht immer nur schlechte Nachrichten!!!
 
Hallo!
Möchte mal wieder gute Nachrichten verbreiten!
Mein Vater hat heute Jahrestag. Heute vor einem Jahr bekamen wir die Schreckensdiagnose.
Gestern war mal wieder Nachsorge. Seine Blutwerte sind jugendlich und auch sonst alles supi!!!
Sein Hausarzt meinte, wenn mein Vater sich so fühle wie er aussehe, dann wäre er außerordentlich zufrieden mit ihm. Es geht ihm wirklich sehr gut. Seit 2 Monaten ist er wieder voll am arbeiten. Er geht darin total auf und sagt von sich selber, daß er sehr zufrieden und glücklich ist. Wir alle natürlich auch.
Nächste Woche gehts mal wieder zur Bougierung. Das macht er mittlerweile mit links. Die Abstände werden auch immer größer. Das letzte Mal hat er sie vor 2 Monaten bekommen. Er hat aber auch nach der Dehnung überhaupt keine Probleme. Im Gegenteil, der erste Weg von der Endoskopieabtlg. geht in die Cafeteria zum Frühstücken. Es ist einfach unglaublich!

Liebe Grüße

Jessika09 20.08.2009 14:53

AW: nicht immer nur schlechte Nachrichten!!!
 
Hallo!
Drei Monate sind schon wieder vergangen. Zeit für die nächste Nachsorge! Und wieder alles wunderbar. Sämtliche Untersuchungen waren top. Vor drei Monaten war mein Vater das letzte Mal zur Bougierung. Es wurde aber wieder Zeit, denn das Essen ging wieder etwas schlechter. Jetzt ist alles wieder o.k. Am 18.08.08 war die große OP, wenn man ihn jetzt sieht, kann man nicht glauben das er so eine schwere Zeit hinter sich hat. Er sie fantastisch aus. Hat nur 10 kg seit der OP verloren und hält sein Gewicht von 87 kg (bei einer Größe von 176cm ist das doch super)! Er geht seit 5 Monaten wieder voll arbeiten und führt eigentlich wieder ein (fast) ganz normales Leben.
Mit meinen Beiträgen möchte ich ein wenig Mut machen!

Gruß, Jessika

Gärtner 21.08.2009 03:11

AW: nicht immer nur schlechte Nachrichten!!!
 
Spitze, Dein Vater, Jessica!
Das macht bestimmt vielen, die hier lesen, Mut.
Dein Vater ist ein Glückskind. Aber dazu trägt bestimmt auch seine heitere Einstellung zum Leben bei.
Weiter so und halte uns auf dem Laufenden!
So kann es weitergehen.:)

Jessika09 03.11.2009 22:37

AW: nicht immer nur schlechte Nachrichten!!!
 
Hallo!
Es sind wieder knapp 3 Monate ins Land gegangen. Mein Vater ist diesmal 2 Wochen eher zur Nachsorge, da er heute zur Kur gefahren ist und die nächsten 3 Wochen in St. Peter Ording ist. Vorab alles tiptop!!!
Jetzt ist ein Jahr seit der ersten Nachsorge vergangen. Eigentlich müßte mein Vater ja jetzt nur noch jedes halbe Jahr (die nächsten 2 Jahre glaube ich) zur Nachsorge. Der Hausarzt möchte aber den 3 Monatsrhythmus die vollen 5 Jahre beibehalten. Er will das Risiko so niedrig wie möglich halten irgendetwas zu spät zu erkennen. Wir sind alle sehr froh darüber. Denn keiner weiß was uns die Zukunft bringt. Deshalb ist es eigentlich ganz gut, daß er alle 2-3 Monate zur Bougierung muß. Denn dann wird immer bis ins Duodenum gespiegelt.
Da er bei der ersten AHB körperlich nicht wirklich viel machen konnte, will er sich diesmal voll reinhängen. Wir sind gespannt! Essenstechnisch ging es letztes Jahr ja auch nicht wegen der Anastomosenstenose.
Von daher kann es ja dieses Jahr nur besser werden.
Da mein Vater ein absoluter Genußmensch ist, bin ich echt froh das er kaum Einschränkungen hat was das Essen betrifft. Egal ob heiß, kalt oder fettig. Er verträgt alles. Halt nur in kleineren Portionen. Er läßt es sich auch nicht nehmen mit uns Essen zu gehen, läßt sich halt dann den Rest immer einpacken. Alles überhaupt kein Problem.
Manchmal schießt es ihm aber dann doch raus. Selbst das sieht er positiv, denn damit wird er wieder auf dem Boden der Tatsachen geholt (seine Worte).

Na ja, wie gesagt jetzt ist er erstmal 3 Wochen in Kur. Wenn er wiederkommt fliegen wir (meine Eltern, mein Mann und ich) eine Woche später erstmal in die Sonne. Da kann er sich dann von der anstrengenden Kur erhohlen und danach wieder frisch ans Werk (Arbeit) gehen.

Bis dahin,
Jessika

hugo2009 04.11.2009 05:34

AW: nicht immer nur schlechte Nachrichten!!!
 
Hallo Jessica,

dein Bericht über die Behandlung und die Fortschritte Deines Vaters machen mir Hoffnung. Ich weiß seit dem 08.10., dass ich Speiseröhrenkrebs habe.
Die chirurgisch-diagnostische Abklärung habe ich hinter mir. Zum Glück sind bisher keine Metastasen (Bauch, Lunge, etc) festgestellt worden. Am nächsten Dienstag beginnt dann der erste Teil der neoadjuvanten Behandlung mit der Kombination aus Chemo (cis-Platin & 5 FU) und Bestrahlung.
Wenn ich ehrlich bin, habe ich schon eine gehörige Portion Angst vor den möglichen Nebenwirkungen. Aber vielleicht mache ich mich wieder nur selbst verrückt. Die Bauchspiegelung und die Bronchoskopie hatte ich mir auch viel schlimmer vorgestellt.
Und ob meine Entscheidung, den PEG abzulehnen richtig oder falsch war, werde ich jetzt auch nicht mehr heraus bekommen. Ändern kann ich es sowieso nicht mehr. Also sollte ich mir da auch keine Gednaken mehr machen.
Aber das ist (zumindest für mich) einfacher gesagt als getan.

Liebe Grüße und auch weiterhin alles Gute für Deinen Vater
Hugo2009

monika100 04.11.2009 16:19

AW: nicht immer nur schlechte Nachrichten!!!
 
Hallo Jessika,

super, dass du soviel Positives und Mut machendes zu erzählen hast und dieses auch wirklich tust. Gerade in den letzten Tagen hat man hier wieder soviel Trauriges gelesen von Todesfällen, Rezidiven usw. Dann tut das richtig gut.

Drücke Euch weiterhin die Daumen.

Bei meinem Mann ist, nachdem wir letzte Woche 2 Tage wieder einen Rückschlag erlitten haben, seit ca. 3 Tagen eine kleine Besserung eingetreten, er kann nun etwas regelmäßiger kleine Portionen essen, hat sein Gewicht halten können und bekommt wieder mehr Interesse an dem, was um ihn herum passiert. Vorhin hat er nach dem Mittagessen wieder mal durch Reflux in die Luftröhre erbrechen müssen, aber das geht ja dann auch wieder vorbei. Hoff, es bleibt eine Weile so.
Mir gehts nicht so gut, bin übernervös, habe Alpträume und bin innerlich total kribbelig, ich denke, dass das die ganze Anspannung der letzten 8 Monate ist.

LG Monika

monika100 04.11.2009 16:24

AW: nicht immer nur schlechte Nachrichten!!!
 
Hallo Hugo,

das was du noch vor dir hast, hat mein Mann gerade alles hinter sich.
Im März d. J. wurde bei ihm die Diagnose SPRK gestellt und es brach die Welt um uns herum zusammen. Auch bei ihm wurden keine Fernmetastasen festgestellt. Ich hatte unheimliche Panik vor jedem neuen Behandlungsabschnitt. Die Chemo ist nicht angenehm, die Übelkeit ist oft schlimm und man ist erschöpft usw. Aber man kann das schaffen! Genauso die Bestrahlungen, wir wurden verrückt gemacht mit Horrorgeschichten über die Nebenwirkungen der Bestrahlungen, aber jeder reagiert anders. Die kombinierte Behandlung war für meinen Mann schlimmer, da ging es ihm dann auch einmal so schlecht, dass er für 5 Tage in die Onkologie musste. Da haben sie ihn dann gut aufgepäppelt und er war schnell wieder fit.

Nur Mut, du schaffst das! Bei Fragen meld dich ruhig!

LG Monika

Jessika09 04.11.2009 17:58

AW: nicht immer nur schlechte Nachrichten!!!
 
Hallo Hugo,
es tut mir leid, daß es die auch getroffen hat.
Mach dich nicht verrückt wegen der Nebenwirkungen der Chemo/Bestrahlung. Wir hatten damals auch ein ungutes Gefühl und wurden eines besseren belehrt. Die Übelkeit hielt sich wirklich in Grenzen (er hat auch immer prophylaktisch was dagegen bekommen), er war am 2-3 Tag der Chemo etwas müde und wirklichen Hunger hatte er auch nicht, aber das war auch wirklich schon alles. Die Bestrahlung hatte überhaupt keine Beschwerden gemacht. Die Onkologin und der Radiologie haben auch immer gesagt, daß er alles machen darf was er will. Er würde schon selber merken was geht und was nicht. Und dann kam die Ernährungstante wegen der PEG-Benutzung zu meinen Eltern und hatte alles madig geredet. Er würde durch die Chemo total abbauen, könnte froh sein, wenn er eine Runde um den Block schaffen würde usw. Sie hätte schon mehrere Pat. mit SPRK gehabt und sie wisse wovon sie rede!
Wir waren am Boden zerstört und haben nur gedacht: wie können die Ärzte so reden und die Ernährungstante so???
Sie sollte nicht recht behalten.
Die Chemo war stationär und wir sind sogar mit der Chemopumpe in die Eisdiele gegangen, die gegenüber der Klinik war. Das zum Thema er würde nichts mehr schaffen!

Also, versuch dich nicht verrückt zu machen. Du schaffst das!
Wenn du Fragen hast versuche ich dir gerne zu helfen!

Für die kommende Zeit wünsche ich dir viel Kraft und Zuversicht.

Liebe Grüße,
Jessika

Jessika09 04.11.2009 18:17

AW: nicht immer nur schlechte Nachrichten!!!
 
Hallo Monika,
wie schön zu hören, daß es ein kleines bischen bergauf geht. Das mit dem Reflux wird mit der Zeit bestimmt besser werden. Mein Vater hatte am Anfang auch mehr Last damit. Bei ihm war es dann so, daß er dann einen schlimmen Hustenanfall und Atemnot bekommen hat. Das konnte dann schonmal 30 min. dauern bis es besser wurde. Danach war er für Stunden k. o.
Das ist alles mit der Zeit besser geworden.
Wir waren am Anfang auch überfordert mit der Situation. Wir haben mit der Zeit gelernt damit umzugehen. Das bringt die Zeit automatisch mit sich. Meine Mama ist schon fast zur Krankenschwester geworden.

Ich wünsche euch weiterhin viel Kraft!
Liebe Grüße,
Jessika

monika100 06.11.2009 09:57

AW: nicht immer nur schlechte Nachrichten!!!
 
Hallo Jessika,

kannst Du mr sagen, ob Dein Vater irgendwelche Medikamente regelmäßig einnehmen muss, ausser wahrscheinlich Pantozol o.ä.?
Als wir am Montag noch einmal zur Kontrolle in der Chirugie waren, fragte der Professor meinem Mann, ob ihm ein Enzym verschrieben worden wäre. Das ist nicht der Fall. Hast du eine Ahnung, worum es sich hier handeln könnte?
LG Monika

Jessika09 06.11.2009 12:05

AW: nicht immer nur schlechte Nachrichten!!!
 
Hallo Monika,
mein Vater nimmt neben Pantozol noch Domperidon. Das ist gegen Völlegefühl, Magenbeschwerden und auch bei Reflux. Vielleicht meinte der Chirurg sowas in der Art, weil Enzyme die Magenfunktion unterstützen und auch gegen Magenbeschwerden sind. Ansonsten kenne ich die Einnahme von Enzymen nur bei einer Funktionsstörung der Bauchspeicheldrüse.
Am Besten nochmal nachfragen.
Hoffe es geht euch sonst soweit gut!

Lieben Gruß,
Jessika

monika100 06.11.2009 15:05

AW: nicht immer nur schlechte Nachrichten!!!
 
Hallo Jessika,

danke für deine schnelle Antwort. Ich werde bei unserem Termin in der Onkologie nächste Woche nachfragen.

Es läuft abgesehen von gelegentlichem Reflux, hin und wieder heftige Magenkrämpfe, noch etwas Schmerzen im OP-Bereich und einem "gewöhnungsbedürftigem Aussehen" bei meinem Mann im Moment recht gut.

Hoffe es bleibt so, auch für Euch alles Gute und grüße deinen Vater.
LG Monika

Gärtner 07.11.2009 04:10

AW: nicht immer nur schlechte Nachrichten!!!
 
Hallo Monika!

Ich lasse mir jeden Monat Vitamin B₁₂ spritzen, weil mein Homoglobin zu niedrig und dadurch zu wenig rote Blutkörperchen gebildet werden. Ursache ist wahrscheinlich lt. Aussage eines Gastroenterologen, dass im Restmagen zu wenig Intrinsic Faktor gebildet wird und damit Vitamin B₁₂ nicht richtig aus der Nahrung aufgenommen werden kann.
Außerdem nehme ich auch noch Tardyferon, ein Eisenpräparat. Seitdem geht es mir viel besser. Die Müdigkeit ist nicht mehr so groß und ich sehe auch besser aus:D(nicht mehr so blass).

monika100 07.11.2009 09:26

AW: nicht immer nur schlechte Nachrichten!!!
 
Hallo Gärtner,

vielen Dank für Deine Antwort. Ich werde die Informationen beim Termin in der Onkologie nächste Woche anbringen.

Wie lang ist die OP bei Dir her und wie kommst du klar? Hoffe, es geht dir gut.

LG Monika

Gärtner 09.11.2009 05:02

AW: nicht immer nur schlechte Nachrichten!!!
 
Ich denke, dass der Onkologe da nicht der richtige Ansprechpartner ist. Das bekommt Dein Mann von seinem Hausarzt oder besser noch von einem Gastroenterologen.
Es geht ja um die Auswirkungen auf die Verdauung nachdem der Magen entfernt oder stark verkleinert worden ist.
Einen Tipp kann ich auch noch geben: In der ersten Zeit, wenn verdauungsmäßig gar nichts geht, hilft eine Scheibe frische Ananas, 1/4 Stunde vor den Mahlzeiten gegessen. Die Ananas enthält Enzyme zur Eiweißverdauung.
Ich bin vor 4 Jahren operiert worden. Ich bin wegen dem starken Dumping und auch der Nebenwirkungen der Medikamente, die ich wegen der Narbenbeschwerden nehmen muss, nicht arbeitsfähig. Ansonsten bin ich aber froh, dass ich am Leben bin und mich soweit gut erholt habe. Man muss für jeden Monat dankbar sein...

Jessika09 31.12.2009 12:44

AW: nicht immer nur schlechte Nachrichten!!!
 
Moin!
Meinem Vater hat die Kur sehr gut getan und er hat wirklich viel Sport gemacht. 3x die Woche Muckibude, er ist viel gelaufen, er hat sogar als einziger Mann unter den ganzen Mädels bei der Aquagymnastik mitgemacht. Er bekam leichte Rückenschmerzen. Hat dort aber nichts gesagt, weil er dachte es wäre Muskelkater. Nach der Kur war er nur eine Woche zuhause. In der Woche hat er noch eine Bougierung bekommen, damit er auch ja gut essen kann im Urlaub. Dann gings auch schon ab Richung Sonne. Irgendwie wurden die Rückenschmerzen immer schlimmer. Solange er in Bewegung war gings, aber wenn er auf der Liege lag und hoch wollte, sah das aus als wäre er schon seeeehr alt. Am Anfang haben wir uns noch lustig gemacht. Meine Ma hat dann mit Diclo geschmiert und er hat sich ein paar mal dort massieren lassen. Es wurde dann etwas besser (sagte er). Wieder zuhause hat er dann Ibuprofen geschluckt. Wirklich geholfen haben die dann aber auch nicht. Er ging dann doch zum Arzt, denn langsam haben wir uns schon Sorgen gemacht. Vielleicht drückt ja "irgendwas" auch einen Nerv. Er bekam Tabletten und sollte am nächsten Tag wiederkommen. Sollten die so schnell helfen? Natürlich nicht. Sie hatten garnichts gebracht. Meine Ma fand zuhause nocht Diclofenac-Tabletten. Die halfen besser. Er konnte wenigstens nachts besser schlafen. Es wurde nochmal ein Blutbild gemacht (war o. k.) und Sono Abdomen (auch o. k.). Sein Hausarzt glaubte nicht an was bösartiges. Ich wollte auch nicht daran glauben, so akut wie die Schmerzen aufgetreten sind. Trotzdem hat man immer diese Angst im Nacken sitzen. Er sollte zur Abklärung ins MRT (wg. der Strahlenbelastung). Mitte Januar hätte er einen Termin gehabt.
Da er aber seit mind. 15 Jahren eine Metallplatte in der Schulter hat (er hatte mal ein Schlüsselbeinbruch und da die Narbe so schön verheilt ist und die Platte überhaupt keine Probleme macht, hat er sie nie wieder rausholen lassen). Das Probelam war aber jetzt, daß die Platte bei der Untersuchung heiß werden könnte. Um dem Ganzen aus dem Weg zu gehen, haben wir uns dann doch für ein CT entschieden (menno, die Familienplanung ist eh abgeschlossen). Den Termin hat er dann sofort für den nächsten Tag (gestern) bekommen.
Ich habe dann später meinen Chef beim Radiologen anrufen lassen. Jetzt wollten wir auch wissen was los ist und nicht noch das ganze lange Wochenende warten. Und was hat er??? Einen Bandscheibenvorfall L5/S1!
Jiiipppiiih! Was hab ich mich gefreut. Nur ein Bandscheibenvorfall. Ansonsten alles o. k.
Jetzt können wir beruhigt ins neue Jahr gehen. Alles weitere leiten wir nächste Woche ein. Da es nur ein leichter Bandscheibenvorfall ist, reicht wahrscheinlich eine konservative Therapie. Wahrscheinlich kriegt er mit Physiotherapie die Kurve. Mal schau´n!!!

Ich wünsch einen guten Start ins neue Jahr mit viel Kraft und Zuversicht!

LG
Jessika

monika100 01.01.2010 00:21

AW: nicht immer nur schlechte Nachrichten!!!
 
Liebe Jessika,

ich freue mich sehr für euch, das es bei deinem Vater "nur" die Bandscheibe ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass Ihr wieder Angst hattet, das kenne ich ja, und wie froh ihr seid, dass es doch relativ gut ausgegangen ist.

Ich finde es auch klasse, dass dein Vater durch Kuren und Urlaub seine Erholungspausen hat und "lebt". Das klappt bei uns noch nicht so gut.

Was macht dein Vater beruflich? Meinem Mann sitzt der Hausarzt jetzt schon etwas im Nacken wegen wieder arbeiten gehen, dabei ist das Ganze nicht einmal 3 Monate her und die aktuellen Schluckbeschwerden, die er hat, müssen ja erst mal abgeklärt werden.
Außerdem glaube ich nicht, dass er wieder voll arbeiten kann. Mein Mann ist LKW-Fahrer, kann ja nur kleine Mengen essen und trinken, nicht immer gut schlucken, keine Toilette den ganzen Tag usw und er hat auch noch Diabetes. Ob man so auf einem 20-Tonner in den Straßenverkehr gehört, weiss ich nicht und da gehen die Meinungen wohl auch sehr auseinander.

Weiterhin alles Gute für Eurch und ein wunderschönes 2010
wünscht
Monika

Jessika09 01.01.2010 12:35

AW: nicht immer nur schlechte Nachrichten!!!
 
Liebe Monika,
ich hoffe, daß ihr trotz allem gut ins neue Jahr gekommen seid.
Ja, der Urlaub war wirklich sehr schön und erholsam, wir haben viel spaß gehabt.

Der Hausarzt meines Vaters hätte es lieber gesehen, wenn mein Vater für ein oder zwei Jahre in Rente gegangen wäre (das geht anscheinend, mein Vater hat mir das mal erklärt, hab es aber wieder vergessen).
Das kam aber für ihn nicht in Frage. Wir haben auch immer gesagt, wenn man ihm die Arbeit nimmt, wird er richtig krank.
Er muß aber auch nicht körperlich arbeiten sondern "nur" mit dem Kopf. Bis zu seiner Diagnose war er Teamleiter bei der Telekom. Diese Tätigkeit war mit viel streß und sehr viel Überstunden verbunden. Es gab in der Zeit seiner Krankheit viele Umstrukturierungen dort. Jetzt ist er so´ne Art rechte Hand von seinem Chef. Diese Arbeit ist auch streß, aber mein Vater sagt es ist positiver Streß. Es macht ihm wirklich viel spaß, denn wenn er davon erzählt, leuchten seine Augen.
Er sagt aber heute noch, daß wenn er einen Job hätte, wo er körperlich arbeiten müßte, er das nicht schaffen würde. Köperliche Belastungen strengen ihn immer noch an. Das wird sich auch nicht mehr ändern, glaube ich. Da kann er noch soviel Sport machen.
Mein Vater hat auch Diabetes. In der Zeit der Chemo/Bestrahlung hat er bei Bedarf Insulin gespritzt. Nach der OP hat er wieder Tabletten bekommen. Es hat Monate gedauert bis er wieder richtig eingestellt war. Er bekam am Anfang öfter Schweißausbrüche mit Schwindel und Unwohlsein. Wir dachten erst, daß wären noch die Nachwehen der Chemo. Bis sich irgendwann rausstellte, daß der BZ auf 50 absackte. Da haben wir auch immer gesagt, wenn er jetzt mit dem Auto unterwegs gewesen wäre. Es hätte sonst was passieren können. Mittlerweile ist es wieder o.k.
Das der HA deines Mannes wieder ans arbeiten denkt, kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Es sieht doch, daß es ihm noch schlecht geht. Wie soll er in diesem körperlichen Zustand LKW fahren. Er hat doch kaum Energie. Ist auch kein Wunder, bei dem bisschen was er am Tag essen kann. Ich glaube an Arbeit ist in nächster Zeit gar nicht zu denken und hoffe, das das euer HA auch einsieht. Und wie du schon sagst, erstmal muß die Schluckstörung abgeklärt werden. Wenn es eine Stenose sein sollte, wird er eh die nächste Zeit wieder öfter zum Weiten in die Klinik müssen.
Als ob das mit der Erkrankung nicht schon schlimm genug wäre, muß man sich dann auch noch mit sowas rumschlagen. Das kostet auch immer viel Nerven.

Ich hoffe, daß dein Mann weiterhin auf dem Weg der Besserung ist, daß du ein wenig zu Ruhe kommst und sich irgendwann mal der Alltag bei euch einstellt.

Viel Glück und liebe Grüße
Jessika

Jessika09 02.06.2010 23:25

AW: nicht immer nur schlechte Nachrichten!!!
 
Hallo!
Lange habe ich nicht mehr geschrieben. Zwischendurch aber still mitgelesen.

Seit Januar ist bei uns viel passiert. Leider war der Bandscheibenvorfall in der LWS nicht der Schmerzauslöser.
Ich versuche mich kurz zu fassen:
Mitte Januar wurden bei meinem Vater die Schmerzen so schlimm, daß Novalgin und Tramal sowie Muskelrelaxanzen nicht anschlugen. Auch sein Hausarzt wußte nicht mehr weiter, somit mußte er stationär ins KH. Er kam ins nächstgelegene KH. Ich muß dazu sagen, daß die Orthopädie einen gut Ruf hat. Es wurde nochmal ein MRT der LWS gemacht. Warum auch immer hat der Radiologe ein wenig höher geschichtet und da war es zu sehen. Eine Knochenmetastase im 11. BWK, groß, drückte bereits auf´s Rückenmark!

Es traf uns alle wie ein Schlag ins Gesicht. Das durfte doch nicht wahr sein. Es ging im doch ansonsten so gut. Blutwerte und Tumormarker o. B..

Es fühlte sich genauso an wie beim ersten Mal. Von Sekunde mußte er auf eine spezielle Matratze liegen und durfte nicht mehr aufstehen. Mein Vater wurde sofort am nächsten Morgen operiert. Die WS wurde stabilisiert, denn der Wirbel drohte zu brechen und somit die Querschnittslähmung! Es ging alles so schnell, wir konnten gar keinen klaren Gedanken fassen.
Die OP erfolgte ohne Probleme.
Man wollte in einer späteren OP den BWK rausholen. Es wurde aber vorab noch ein CT des Schädels/Thorax/Abdomen gemacht mit der Aussage, die zweite OP wird nur dann erfolgen, wenn keine weiteren Metas da sind. Wieder zittern. Dann kam Entwarnung: keine weiteren Metas im CT! OP soll kurativ erfolgen!
Wir waren so glücklich und haben Freudentränen vergossen.

Die OP erfolgte 10 Tage später. Auch diese hat er sehr gut überstanden.
Drei Wochen nach OP wurde noch ein Knochenzsintigramm gemacht, wo keine weiteren Knochenmetas gefunden worden sind. Wieder Freude!

Nach 4,5 Wochen durfte mein Vater endlich nach Hause mit einem Schulterklopfen seitens der Ärzte und der Aussage: wir hoffen, daß wir Ihnen helfen konnten.

Alles weitere (Chemo/Bestrahlung) sollte wieder über die Onkologie in Dortmund erfolgen.
Den Termin hatten wir dann eine Woche später. Und dann kam der nächste Schlag!
Mein Vater hatte eine Schwellung an der rechten Halsseite. Meine Mama und ich hatten schon im anderen KH die Ärzte und Schwestern darauf hingewiesen, das das untersucht werden sollte, aber es wurde irgendwie nicht darauf eingegangen. Ich hatte noch gedacht, daß es vllt. eine Vergrößerung der Schilddrüse ist.

Die Onkologin teilte uns dann mit, daß bei meinem Vater auch noch ein Lymphknoten (supraclavicular) befallen ist. Hääähh???? Aber uns wurde doch gesagt, es wäre nichts weiter gefunden worden.
Doch, man sah es im oberen Abschnitt des CT Thorax. Ich hätte am liebsten was kaputtgeschlagen. Das durfte doch nicht wahr sein! Und jetzt?

Das volle Programm. Nochmal CT Hals/Thorax/Oberbauch, wieder Chemo und Bestrahlung. Es mußte erstmal seitens der Strahlenärzte abgeklärt werden ob man den WS-Bereich bestrahlen kann (wegen der ersten Bestrahlung 08). Gott sei Dank haben sich die Bestrahlungsfelder gerade so überschnitten. Man hat vorsichtshalber den 10. und 12. BWK mitbestrahlt, weil man davon ausgehen muß das da auch Tumorzellen sind. Dann wurde eine Maske angefertigt für die Halsbestrahlung.
Die ersten Bestrahlungen waren die Hölle, weil meine Vater eine Position einnehmen musste wo er den re. Arm hinter den Kopf legen musste. Das ging aber wiederum nur unter stärksten Schmerzen, weil die LK-Meta auf den Muskel drückte. Er musste daher immer vor der Bestrahlung Morphium nehmen. Damit ging es mehr schlecht als recht.

Alle 4 Wochen Chemo. Die Erste hat er überhaupt nicht vertragen. Mittlerweile hatte er auch 8 kg abgenommen. Bei der nächsten hat er Emend bekommen. Damit ging es dann besser. Die Übelkeit war zu ertragen.
30 Bestrahlungen hat er bekommen. Nach ca. 5 Bestrahlungen konnte man schon sehen, daß der LK kleiner geworden ist. Nach der ersten Hälfte wurden die Schmerzen auch besser und am Ende waren sie ganz weg. Von außen ist die Schwellung auch kaum mehr zu sehen.

Er hat in dem halben Jahr 10 kg verloren, was nicht tragisch war, da ja voher immer noch als übergewichtig galt.

Zur Zeit liegt er wieder im KH zur vierten und vorerst letzten Chemo!
Letzte Woche war Kontroll-CT. Seitens der Ärzte sieht alles sehr erfreulich aus. LK deutlich zurückgegangen (von ca. 5cm auf 2cm :-))
Wird auch wohl noch weiter zurückgehen. Hoffentlich!!!
Er bekommt alle vier Wochen Bisphosphonateinfusionen für den Knochenaufbau.

Ach ja zwischenzeitlich war er auch noch in der MKG-Chirurgie. Da die Infusionen Kiefernekrosen machen können, mußte mein Vater auch noch ne`Zahn-OP kriegen. 3 Backenzähne und 2 innenliegenden Weißheitszähne wurden rausoperiert. Das alles noch nebenbei!

Es waren viele Rückschläge. Aufgegeben haben wir (und besonders mein Vater) aber nie!
Er ist bei der letzten Chemo mit 77,9kg entlassen worden. Jetzt drei Wochen später hat er bei der Aufnahme zur nächsten Chemo 83,6kg gehabt. Da waren wir echt happy. Er braucht sich also gewichtsmäßig keine sorgen machen.

Für einen kleinen Moment hat es uns den Boden unter den Füssen weggezogen. Wir haben uns alle aber relativ schnell gefangen, haben die Ärmel hochgekrämpelt und sind den Weg zusammen gegangen. Wobei mein Vater natürlich den steinigsten hatte. Ich bin sooo stolz auf ihn, daß er nie den Mut veroren hat und es alles so durchgezogen hat. Meistens mit einem Lächeln und einem lockeren Spruch auf den Lippen. Das hat es für uns als Familie leichter gemacht! Denn wenn es ihm gut geht, geht´s uns auch gut.

In drei Monaten ist wieder CT Kontrolle und danach gestaltet sich der weitere Verlauf.
Erstmal sind wir froh, daß er alles (OP,Chemo/Bestrahlung) so gut überstanden hat.

Jetzt ist es doch viel zu viel geworden, aber tat gut es mal runterzuschreiben!

Viele Grüße, Jessika

monika100 02.06.2010 23:47

AW: nicht immer nur schlechte Nachrichten!!!
 
Hallo Jessika,

es tut mir sehr leid, dass ihr - und besonders dein Vater - wieder so eine harte Zeit hattet. Und "Hut ab" vor dem Mut und der Kraft deines Vaters. Mein Mann sagt immer, wenn nochmal was käme, er würde nichts mehr machen...

Drücke Euch fest die Daumen und zünde hier im heiligen Kevelaer ein Kerzchen für Euch an... Schaden kann es ja nicht.

LG Monika

Ulrike170550 03.06.2010 15:53

AW: nicht immer nur schlechte Nachrichten!!!
 
Hallo Jessika,

deine letzte Nachricht ist ja heftig, doch aufgeben gibts nicht. Auch mir ist es ähnlich ergangen, nach 3 Jahren Remission habe ich nun trotz sehr engmaschiger 3-monatiger-Kontrollen mit Gastro/Biopsie, CT, Sono und Blutwerten einen Lymphknotenbefall am Hals, ähnlich wie bei deinem Vater. Bei mir geht nächste Woche auch wieder die Chemo/Bestrahlung los und ein wenig Hoffnung ist dabei, umsomehr, als ich jetzt euren Bericht gelesen habe, dass der Knoten sich verkleinert. Ich drücke euch ganz fest die Daumen

liebe Grüße, Ulrike

Jessika09 03.06.2010 17:10

AW: nicht immer nur schlechte Nachrichten!!!
 
@Hallo Monika!

Danke für deine lieben Worte. Ich hoffe deinem Mann geht es soweit gut!
Eigentlich hatte ich mich damals hier angemeldet um auch mal was positives zu schreiben. Tja, es kommt immer anders. Zur Zeit geht es aber wirklich bergauf!

@Hallo Ulrike!

Ja die letzten Monate waren echt Hammer. Mein Vater hat auch die Nachsorgetermine peinlich eingehalten, aber man kann halt nicht davor weglaufen.
Ich hatte damals auch gefrag wie es aussieht mal ein Knochenzsintigramm zu machen, aber man wiegelte ab. Dieser Krebs würde außerst selten auf die Knochen gehen. Ich habe es damals so hingenommen. Heute ärgere ich mich sehr darüber. Klar, man hätte den Rückfall nicht aufhalten können, aber man hätte es früher sehen und handeln können. Meine Eltern, mein Mann und ich waren noch im Dezember in Ägypten, da hat er noch ne´Ganzköprermassage bekommen. Wir wollten noch eine Wüstentour machen, haben aber doch dann das Unterwasserboot gewählt. Wenn ich daran zurückdenke, das da schon hätte der Wirbel brechen können, wird mir ganz schlecht.

Nach dem Kontroll-CT hatte ich Angst, daß man uns sagt das der LK zwar kleiner geworden ist, aber dafür hätte man jetzt was auf der Leber oder Lunge gefunden. Mir ist beim Arztgespräch ein dicker Klumpen vom Herzen geplumpst!

Ich bin nur froh, daß er sich immer relativ schnell von der Chemo erholt hat. Nach 2-3 Tagen ging es immer bergauf. Er kann Gott sei Dank alles essen. Hat diesbezüglich kaum Einschränkungen. Seit ca. 4 Wochen nimmt er Milgamma protect. Meine Mama hatte gelesen, daß es wohl gut für Diabetiker wäre, die auch über kalte Hände und Füße klagen. Es ist wirklich besser geworden mit den Händen und Füßen. Das Zeug ist aber auch Appetitanregend! Mein Vater ißt seitdem wesentlich mehr und hat auch wirklich Appetit. Das hatte er seit der ersten OP nicht mehr. Also sehr positiver Nebeneffekt!

Liebe Ulrike, ich wünsche Dir für die kommende Zeit viel Kraft und alles erdenklich Gute. Laß dich nicht unterkriegen!

LG, Jessika

monika100 25.06.2010 08:23

AW: nicht immer nur schlechte Nachrichten!!!
 
Hallo Jessica,

wie läuft es bei Euch??

LG Monika

Jessika09 25.06.2010 14:17

AW: nicht immer nur schlechte Nachrichten!!!
 
Hallo Monika!
Mittlerweile geht´s wieder besser. Mein Vater hatte Anfang Juni ja vorerst den letzten Chemozyklus. Ich hatte ihn dann samstags aus dem KH abgeholt und am Sonntag klagte er über Halsschmerzen. Meine Ma und ich dachten als erstes an einem Infekt, weil wir (so dämlich und nicht nachgedacht haben) mit Klimaanlage vom KH nach Hause gefahren sind. Na ja, den Sonntag hat er dann mit Dolo dobendan überbrückt. Wirklich geholfen hatten die aber auch nicht. Meine Vermutung war dann Mundsoor bedingt durch die Chemo.

Da ich beim HNO arbeite und meine Eltern im gleichen Ort wohnen, habe ich meinen Chef dann Montag mittag hingeschickt. Mein Verdacht war bestätigt. Die ganze Mundhöhle/Rachen mit Pilz befallen. Er hat dann Ampho-Moronal gelutscht und ab Mittwoch hatte er schon fast keine Beschwerden mehr.
Leider hatte er aber durch die Tbl. Geschmacksstörungen bekommen, was ihn echt nervte.
Als wir dachten das es bergauf geht, bekam er dann sonntags drauf Fieber und Schüttelfrost. Montags kam der HA, Fieber war mittlerweile weg, aber er fühlte sich total k. o.
Er hat vorsichtshalber ein Breitbandantibiotikum bekommen. Das Fieber konnte noch Nachwirkung der Chemo sein. Es konnte aber auch ein Infekt im Anmarsch sein. Die Entzündungswerte waren leicht erhöht.

Seit einer Woche geht´s im aber ganz gut. Er ist mit KG und Muskelaufbau angefangen. Geht kleine Runden spazieren. Essen geht auch wieder gut. Er hat schon wieder 1kg zugenommen.

Wie geht`s deinem Mann? Ich hoffe soweit gut. Klappt das einigermaßen mit dem arbeiten?

Liebe Grüße,
Jessika

Jessika09 09.08.2010 23:41

AW: nicht immer nur schlechte Nachrichten!!!
 
N`abend!

Es waren mal wieder nervenaufreibende Wochen.
Hatte mein Vater sich doch von den 4 Chemozyklen (Cisplatin/5 FU;partielle Remission) echt gut erholt, bekam er Mitte Juli rechtsseitige Nackenschmerzen, welche dann über die Schulter bis in den Arm zogen. Ich hatte dann gleich das große P in den Augen, aber er meinte er würde das beobachten. Ich muß dazusagen, daß er gleichzeitig mit Hanteln trainiert hatte. Ich ging davon aus, daß er mit 1kg Hanteln übt. Leider mußte ich dann feststellen, daß er mit 6kg Hanteln trainierte! Ich war so entsetzt, daß ich ihn gefragt habe, ob er sie nicht mehr alle hätte! War es evt. doch nur eine Muskelzerrung? Aber die Schmerzen waren auf der gleichen Seite wie die LK-Metastase. Irgendwie hatte ich auch das Gefühl, das die Schwellung wieder zugenommen hatte. Je mehr ich draufgeschaut habe, desto mehr habe ich gesehen. Meine Ma meinte aber, das das nicht so sei. Ich muß dazu sagen, daß sie die kleinste Veränderung bei ihm bemerkt!
Dann sind die Schmerzen am Wochenende schlimmer geworden. Diclo hatte auch keine Linderungen gebracht. Ich bin dann Montags morgens sofort mit meinen Eltern in die Onkologie gefahren.
Die Ärztin hat dann die CT`s vorverlegt. Eigentlich sollte mein Vater Ende August zur CT-Kontrolle.
Mein Vater fragte sich dann natürlich ob sich denn so schnell wieder was bilden kann. Anfang Juni war die letzte Chemo und wir hatten gerade mal Ende Juli!
Ich hatte schon die Befürchtung, daß sich was in der HWS gebildet hat.
Donnerstags mußte er dann zum CT. Den Mittwoch darauf sollte die nächste Infusion für die Knochen laufen. Da wollte dann auch die Ärztin die Befunde besprechen. Sie wollte uns eine Fahrt ersparen. Ich hatte dann aber nochmal angerufen und für Montag einen Termin gemacht. Das Wochenende würde schon schlimm genug werden. Diese Ungwissheit macht einen ja total verrückt.
Dann kam Freitags schon der Anruf der Ärztin. Keine Befundänderung, alles ok auch die WS!!! Ihr könnt euch gar nicht vorstellen was für eine Last von uns abgefallen ist. Mittwochs war vor der Infu auch eine Spiegelung mit Bougierung. Auch da alles ok!
Trotzallem sind aber die Schmerzen noch da. Sein HA hat jetzt erstmal ´ne Schmerztherapie eingeleitet und auch Schlaftabtl. verordnet. Er hat ja die letzten Wochen kaum geschlafen. Er soll jetzt erstmal schmerzfrei werden und vernünftig schlafen können. Dann kann er mit Massagen bzw. Krankengymnastik anfangen. Er wird sich mit den schweren Hantel anscheinend mehr geschadet haben wie gedacht.
Am letzten Freitag ist er mit der Therapie angefangen und sie wirkt gut. Zumindest hat er schon mal in Ruhe so gut wie keine Schmerzen mehr.
Ihn nervt es natürlich, das das Ganze ihn jetzt wieder zurückgeworfen hat. Seinen Humor hat er aber trotztdem nicht verloren. Essen kann er auch sehr gut. Er hat seit Anfang Juni schon wieder 5 kg zugenommen. Er meint er würde das auch merken, seine Haut würde spannen!
Jetzt ist die nächste CT-Kontrolle Ende Oktober. Wollen wir hoffen, daß es diesmal ruhigere 3 Monate gibt!

Auch wenn vieles schlimm ist und man manchmal echt verzweifelt, so haben wir aber trotzdem eine schöne Zeit in der wir viel lachen!

Schöne Grüße, Jessika

monika100 10.08.2010 19:09

AW: nicht immer nur schlechte Nachrichten!!!
 
Hallo Jessika,

Gott sei Dank, gut gegangen! :rotier:

Genauso ist es, man hat immer direkt "P" in den Augen, wenn irgendwas ist.
Ich finde es klasse, dass dein Vater seinen Humor nicht verliert und ihr immer noch viel lacht. Das ist wichtig.

LG Monika

Ulrike170550 10.08.2010 23:28

AW: nicht immer nur schlechte Nachrichten!!!
 
Hallo Jessica,

das sind ja trotz der vielen Turbulenzen doch ganz gute Nachrichten und es ist bewundernswert, wie dein Vater das alles noch mit Humor nimmt und wegsteckt. Enorm, was er schon alles mitgemacht hat, aber das Resultat ist ja echt gut. Hoffentlich geht es bei mir auch so weiter. Ich hatte jetzt erstmal Pause nach 5 Wochen Bestrahlung mit 2 Chemos in der 1. und 5. Woche. War schon heftig mit den Nebenwirkungen, doch mit den richtigen Medikamenten und Mundspülungen erträglich, auch ich konnte anfangs nicht mehr essen, doch trinken ging immer, so dass ich Fresubin energy drinks bekam, hat ganz gut geholfen, kann jetzt wieder kleine Portionen normal essen, doch am 12.08. geht bei mir die nächste Chemo los, gegen die Metastasen gibts eine andere Mischung, hoffe es schlägt auch an. Werde weiter berichten und freue mich über jede positive Nachricht. Weiter so und liebe Grüße an alle

Ulrike

Karolinchen 14.09.2010 23:55

AW: nicht immer nur schlechte Nachrichten!!!
 
Ich habe mich sehr gefreut, dass ihr so viel Positives erfahren habt, auch wenns immer wieder Rückschläge gab, dass man die in den Griff bekommen hat! Ich hoffe mein Papa bekommt auch ein happy End :)

Jessika09 16.06.2011 11:14

AW: nicht immer nur schlechte Nachrichten!!!
 
Hallo!

Mein Vater hat leider den Kampf verloren und ist am 14.06.11 friedlich und ohne Schmerzen einfach eingeschlafen. Das es plötzlich so schnell ging, damit hatte keiner gerechnet.
Vielleicht werde ich seine letzte Zeit hier reinschreiben, im Moment fehlt mir die Kraft.

traurige Grüße
Jessika

Inesfelix 17.06.2011 18:34

AW: nicht immer nur schlechte Nachrichten!!!
 
iebe Jessika ,

mein aufrichtiges Beileid von mir und ganz viel Kraft für die nächste Zeit

Traurige Grüße Ines

monika100 18.06.2011 15:34

AW: nicht immer nur schlechte Nachrichten!!!
 
Hallo Jessi,

bin gerade aus dem Krankenhaus entlassen worden nach Nieren- und Harnleiterentfernung, wollte nur mal eben schauen, wie es euch allen geht.

Mein herzliches Beileid, tut mir sooo leid.:pftroest:

LG Monika


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