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Vater AM4L 5q-
Mich beschäftigt schon die ganze Zeit, wie es eigentlich dazu kommt, dass die Ärzte einen Menschen einfach aufgeben???
Mein Vater hatte AML, es ging alles gut mit den Chemos, leider erlitt er kurze Zeit später einen Rückfall, er bekam nochmals 2 Hochdosis-Chemos und dann hatte er noch immer Krebszellen im Blut! Ich verstehe bis heute nicht, warum er keine Chance mehr hatte?? Ich mache mir schon die ganze Zeit Vorwürfe, weil es vielleicht noch eine Möglichkeit in einer anderen Klinik gegeben hätte und ich das nicht weiß, weil ich bzw. wir dort nicht mehr hingefahren sind! Wir sind nicht mehr hingefahren, weil ich die Befunde einem Heilpraktiker (wurde mir von einer Heilmasseurin empfohlen, die ich aber auch nicht kannt, sondern die meinem Vater auf Kur eine Karte von sich gegeben hatte), der anscheinend Medizin studierte, gefaxt hatte und der mir dann mitteilte, dass es sehr schlecht aussieht und man wirklich nichts mehr tun könne! Ständig muss ich daran denken, dass wenn wir doch in das andere Spital gefahren wären, es vielleicht doch noch Hoffnung gegeben hätte! Ich werde es nie wissen, doch es beschäftigt mich sehr, weil außerdem hab ich diesen Heilpraktiker ja nur vom Telefon gekannt und ich weiß ja nicht, ob der sich wirklich sich so ausgekannt hat mit den Befunden!? Er sagte irgendwas, dass die Lunge u. das Herz schon so angefallen seien von der Leukämie, was immer das heißen mag! Ich denke auch, ich hab gar nie zuviel nachgefragt, weil ständig, wenn irgendjemand sagte, was mit dem Tod zu tun hatte, dann war das für mich Horror und davor hatte ich Angst, mich damit zu konfrontieren. Ich weiß nicht ob mich jemand versteht, ich bin zur Zeit wieder mal in einem tiefen Loch, da mich das so beschäftigt, ich weiß, dass mein Vater dadurch auch nich mehr lebending wird, doch so viele Unklarheiten, die machen es mir sehr schwer! Wenn ich mir die Befunde anschaue, dann kann ich auch nicht daraus erlesen, dass irgendwas mit Herz oder der Lunge nicht gestimmt hätte, außer die Befunde, da wo sie Blut abgenommen haben und die ausgewertet haben, da kenn ich mich ja nicht aus, aber da ist für mich auch nichts auffälliges (zB dass einiges nicht im Normbereich wäre, was auffallen würde!)! Er war so ein starker Mensch und es war so schön, weil ich gesehen hab, dass es ihm gut geht, als die Chemos vorbei waren (er hat richtig gut wieder ausgesehen), ich verstehe nicht, warum man ihn einfach sterben ließ! Ich finde es einfach schlimm, dass die Ärzte einfach sagen, man kann nichts mehr tun, weil ich mir einfach sicher bin, dass es noch eine Chance wert gewesen sei! Es ist so furchtbar! Vielleicht hat ja jemand anderer solche Erfahrungen gemacht mit Menschen, denen man auch keine Chance mehr gegeben hat! Ich würde gern wissen, warum man nach dem Rezidiv nach 2x Hochdosis einfach sagt, es geht nicht mehr! Grüße Claudia |
AM4L 5q-
Liebe Claudia,
wie lange ist dein Vater schon tot? Aus deinen Zeilen lese ich heraus, dass du seinen Tod noch überhaupt nicht verarbeitet hast und gar nicht annehmen kannst. Erstens: du hast keine Schuld, an gar nichts! Du musst aufhören, dir Vorwürfe zu machen! Und du solltest auch den Ärzten keine Vorwürfe machen. Manchmal ist es einfach so, dass ein Therapie dem Patienten keinen Nutzen, sondern nur noch Schaden bringen kann. Du schriebst, dass deinem Vater 2 Hochdosis - Chemos nicht helfen konnten. Ich bin sicher, dass die Ärzte ihm nur das Leid einer weiteren Chemo ersparen wollten, weil sie sich keinen Erfolg mehr davon versprachen. Meine Mutter starb vor 3 Monaten an Lungenkrebs. Sie bekam einen Monat vor ihrem Tod noch eine Chemo, die keinerlei Erfolg bracht, sondern nur noch Qualen. Ich habe versucht, den Ärzten keine Vorwürfe zu machen, dass sie das meiner Mutter noch antaten, obwohl abzusehen war, dass sie sterben würde. Glaub mir, niemand hat deinen Vater einfach aufgeben oder ihm die Chance zum Leben genommen. Die Ärzte haben einfach nur erkannt, dass sie ihm nicht mehr helfen können. Und ich glaube, dass das auch für sie bestimmt alles andere als einfach war. Du als Hinterbliebende musst lernen, die Tatsachen zu akzeptieren. Auch ich habe kurz nach dem Tod meiner Mutter eine Menge "hätt ich doch`s" und "was wäre wenn`s" im Kopf gehabt. Aber ich habe versucht, nicht zuzulassen, diesen Gedanken zu viel Platz zu geben. Liebe Claudia, ich würde mich freuen, wieder von dir zu hören, okay? Viele herzliche Grüße! Katrin |
AM4L 5q-
Hallo Katrin!
Mein Vater ist auch vor 3 Monaten gestorben, genauer gesagt am 23.06.2003. Vielleicht hast du Recht, dass ich das alles noch nicht verkraftet habe! Am schlimmsten ist es, wenn ich mir sein Foto anschaue, da muss ich ständig daran denken, dass das nicht möglich sein kann, dass er nicht mehr lebt! Seit gestern ist es eben wieder ganz schlimm! Wir warteten schon eine ganze Weile, dass endlich der Brief vom Notar kommt und gestern war es dann soweit! Es ist sein Auto, dass wir verkaufen werden und das tut dann auch noch zusätzlich weh, weil man ja wieder mal was loslassen muss! Mein Opa wollte, dass ich es fahre, aber ich wollte das nicht, weil ich es schlimm fand, und ständig diese Erinnerungen! Jetzt wo es soweit ist, da denke ich mir, dass ich es doch hätte behalten sollen, doch das geht nicht, weil ich hab mir ein Auto gekauft ein neues! Jetzt denke ich mir, mein Vater hätte sicher wollen, dass ich mit seinem Auto fahre, weil er war stolz darauf und auch auf mich, das weiß ich, deshalb hätte er es so wollen! Es ist einfach wieder schwer, wenn man sich denkt, das verkauft man jetzt einfach so! Also ich denke, du hast recht, ich hab das noch nicht richtig verarbeitet und ich hab auch schon überlegt, ob ich nicht mal zu einer Psychologin gehen soll, weil mit den ständigen Vorwürfen, das ist wirklich schlimm! Ich kann nur hoffen, dass das irgendwann vergeht! Vielleicht ist es ja wirklich so, weil wenn sie meinem Vater noch mehr Chemos gegeben hätten und ihn dann vielleicht auch noch transplantiert hätten, dann hätte es ja sein können, dass er es schafft, aber dafür gar nicht mehr ein normales Leben führen hätte können, weil ja alles in Mitleidenschaft gezogen gewesen wäre oder ja eh schon war???? Es sind einfach die Warum und Wiso, die mich so fertig machen, warum gerade er, warum sieht man diesen Menschen nie wieder, das macht mich fertig, weil ich jeden Tag mit ihm verbracht habe, weil ich ja wusste, dass es eine schwere Krankheit ist! Es ist schön, dass du es so akzeptiert hast, ich hoffe einfach, dass ich das auch bald kann! Wie gehst du damit um, dass deine Mutter nicht mehr da ist? lg Claudia |
AM4L 5q-
Liebe Claudia,
schön, dass du sich wieder meldest. Es ist ganz normal, dass du in Löcher fällst, in denen dann alle möglichen Gedanken auftauchen, über das warum, das "hätte ich doch" und vieles mehr. Obwohl ich die Tatsachen zu akzeptieren versuche, habe auch ich meine Momente, in denen ich einfach nur wütend werde, weil meiner Mutter diese Scheiße passiert ist. Und weil ich sie mit 23 Jahren schon hergeben musste. Meine Mutter starb am 30.6. Wie gehe ich damit um? Tja, das frage ich mich auch manchmal. Ich war von Angang an ziemlich gefasst. Hatte aber natürlich auch meine Heul - Momente. Habe mich sehr mit Literatur über das Leben nach dem Tod trösten können und mit der wachsenden Gewissheit, dass meine Mutter noch irgendwo ist, und ich sie wiedersehen werde. Manchmal fallen mir schlimme Momente ihrer letzten Monate ein, und es ist jedes mal ein Stich ins Herz. Doch wie sehr sie fehlt, das merke ich erst jetzt so nach und nach. MAnchmal denke ich nur "Mama ist wirklich weg", und kann es dann irgendwie immer noch nicht richtig begreifen. Erst heute habe ich wieder heulen müssen. Ich habe heute ein Praktikum für mein Studium angefangen, und abends meinem Papa davon berichtet. Nachdem wir aufgelegt hatten, habe ich daran gedacht, dass ich es jetzt eigentlich auch Mama erzählen würde, und noch tausend Kleinigkeiten dazu, die heute passiert sind, und für die nur eine Mutter sich interessiert. Sie fehlt mir unheimlich. Aber ich weiß, dass sie nur für ihre Kinder gelebt hat. Und schon deshalb werde ich mich nach Kräften bemühen, mir ein erfülltes Leben zu schaffen und Mama auch weiter stolz zu machen. Puh, bin ich abgeschweift? :-) Dass du eventuell zu einer Psychologin gehen willst, ist kein schlechter Gedanke. Wenn du merkst, dass du die Schuldgefühle wirklich oft und stark hast, kann dir eine kurzfristige therapeutische Hilfe vielleicht nützlich sein. Du weißt selbst am besten, ob dich deine Gefühle so belasten, dass du allein nicht mehr damit fertig wirst. Und zerbrich dir nicht den Kopf wegen dem Auto. Dein Papa hätte sich bestimmt gefreut, dir damit eine Freude zu machen. Aber du brauchst es nunmal nicht, und dann ist das auch völlig in Ordnung. Ich weiß aber, dass es schwer ist, persönliche Sachen wegzugeben. Wir haben erst kürzlich Mamas Kleidung zur Schwester meines Vaters gebracht - dort ist sie auch wirklich in guten Händen, das beruhigt. Du solltest dir nicht Kopf nach dem Warum zerbrechen - eine Antwort darauf wird wohl niemand je bekommen. Ich konnte diese Frage meistens vermeiden, doch zwischenzeitlich habe ich mich gefragt "wozu?" Wozu es gut sein sollte, dass mein Mutter so leiden muss. Aber das Grübeln bringt uns leider nicht weiter. Nur das annehmen. Das soll nicht heißen, dass ich mir denke "Mama ist tot, naja, so ist das eben". Ich heule, bin manchmal wütend und manchmal furchtbar traurig. Aber ich mach mich nicht mit Fragen kaputt, auf die mir niemand eine Antwort geben kann. Ich hoffe, du verstehst, was ich meine. Hast du denn noch Familie oder Freunde, die dich ein bißchen auffangen können, wenn es dir mal wieder richtig mies geht? Liebe Grüße, Katrin |
AM4L 5q-
Hallo Katrin!
Sorry, dass ich mich erst jetzt wieder melde, aber es war ziemlich stressig in den letzten Tagen! Ich habe das Buch "Das Leben nach dem Tod" gelesen und es war ganz interessant zu lesen! Ich bin mir auch sicher, dass es ein Leben danach gibt und das ist irgendwie schön, es beruhigt irgendwie! Ich lese auch noch das Buch "Trost aus dem Jenseits", in dem Buch geht es um Nachtodkontakte und es ist auch sehr gut, leider komme ich im Moment nicht dazu es weiterzulesen, da ich nächste Woche ne Prüfung habe (mache die Matura nach!)! Mein Vater hat nicht wirklich viel von seinem Leben gehabt, sicher er hat gelebt, aber er hatte immer wenig Geld und das ist auch nicht gut, wenn man ständig Sorgen hat wegen dem Geld! Trotzdem war er ein sehr guter Mensch und ich vermisse ihn sehr! Momentan geht es mir wieder besser und jetzt denke ich mir wieder, warum ich das getan habe, dass ich seine Befunde angesehen habe?? Ich verstehe es selbst nicht, weil es wird so nur schwieriger und auch für meinen Freund ist es nicht leicht! Mir fällt es heute überhaupt nicht leicht zu schreiben, ich weiß selbst nicht warum!? Ich hoffe, dir geht es soweit gut! Ich glaube, die schwere Zeit kommt erst, ich spüre es richtig, weil es kälter wird und man wieder zu Hause sitzt, meine Mutter war immer sehr stark, ich dachte immer, sie realisiert es noch nicht, aber es kommt schon langsam! Weihnachten wird schlimm für mich! Das ist so! lg Claudia |
AM4L 5q-
Hallo Claudia,
brauchst doch kein schlechtes Gewissen zu haben, schreib hier einfach, wenn dir da nach ist, und wenn nicht, ist es auch nicht schlimm, okay? Die von dir genannten Bücher habe ich auch gelesen! Aber schon Monate, bevor meine Mutter gestorben ist. Mir hat der Glaube an ein Leben nach dem Tod auch sehr geholfen und tut es noch. Aber trotzdem fehlt mir meine Mutter natürlich sehr. Mein vater hat sich neulich auch nochmal die ganzen Berichte aus dem Krankenhaus angesehen. Warum wußte er wohl auch nicht so recht. Vielleicht versucht man so, es zu begreifen. Ich habe auch schon alte Beiträge von mir hier im Kompass gelesen. Ich konnte wieder genau nachfühlen, wie es mir beim schreiben gegangen war. Vor Weihnachten fürchtet sich wohl jeder, der einen Menschen verloren hat. Letztes Jahr war meine Mutter auch schon nicht bei uns, weil sie zu der Zeit im Krankenhaus lag - am 22. 12. war ich ein Lungenlappen entfernt worden. Aber sie erholte sich blitzschnell, und wir waren so voller Hoffnung. Nun ist sie dieses Weihnachten nicht da - aber diesmal ist es endgültig. Wir (meine Schwester und ich) haben uns schon überlegt, dass wir Weihnachten dieses Jahr ein bißchen anders gesatlten wollen, Vielleicht bei ihr feieren, statt im Haus meiner Eltern. Einen Spaziergang zum Friedhof machen. Ein Weihnachts -konzert besuchen. Vielleicht könnt ihr euch ja auch etwas besonderes überlegen. Wir wollen jedenfalls nicht einfach wie immer feiern und ständig nur darüber nachdenken, dass Mama da jetzt nicht sitzt. Aber wir wollen sie auch nicht vergessen. Verstehst du? Sie wird sicher bei uns sein, aber der Rahmen wir dein bißchen anders sein als sonst, ich glaube, das ist eine gute Idee. Ich kämpfe momentan auch mit meiner Stimmung, dass der Herbst kommt ist dabei nicht gerade hilfreich. Das wird sicher vielen so gehen. Denk nicht zu viel darüber nach, was noch kommen wird / kann, und mach dir keine Angst davor! es ist eine schwierige Zeit, aber irgendwie komen wir da durch! Nun hast du auch noch Prüfungen, da drück ich dir alle Daumen und die Zehen noch dazu! Ganz viele liebe Grüße, Katrin |
AM4L 5q-
Hallo Katrin!
Also mir helfen die Bücher auch etwas, obwohl man dann wieder Tage hat, wo man denkt warum und wiso! Es ist einfach komisch, manchmal denke ich mir, es ist so unfair, dass er nicht mehr da ist und dann denk ich mir wieder, ja wenn es ihn ja eh noch gibt und der Tod nicht das Ende ist, dann ist es ja gut so, wenn du verstehst wie ich das meine! Ich denk halt jeden Tag anders, ich bin froh, dass er keine Schmerzen und Leid mehr hat. Wenn man dann wieder mal fix und fertig ist und wieder fast in Selbstmitleid zerfließt, dann wünscht man sich nichts sehnlicheres als, dass der Mensch wieder bei einem ist. Wahrscheinlich ist alles schon so vorausbestimmt, wann wir sterben sollen, nämlich sobald gewisse Stationen bzw. Aufgaben, die man in einem Leben bekommt erfüllt sind, das hat mir eine Bekannte vor einigen Tagen gesagt, dass sie es so denkt. Es klingt irgendwie ganz gut, denk ich, wenn der Tod nicht einem selbst betrifft, ich meine, wenn man keine Angehörigen verloren hat, dann ist es nicht so schwer so zu denken. Ich weiß halt oft nicht was ich denken und glauben soll. Weihnachten ist wirklich komisch, ich hab mir schon überlegt, dass ich wegfliege, weil ich das nicht aushalte. Wenn ich einen günsten Flug,.... bekomme, dann würde ich ganz gern nach New York oder so fliegen. Andererseits denke ich mir, es ist ein Familienfest, was tut dann meine Mutter, aber daran soll es nicht scheitern, weil sie kann ja auch zur Oma gehen und feiern dort feiern! Aber deine Idee Weihnachten ganz anders zu gestalten, ist auch ganz toll! Ich werde mal schauen, ob ich was einigermaßen günstiges auftreiben kann und dann sehe ich weiter. Ich war noch nie Weihnachten weg, aber mein Vater war auch noch nie weg, drum ist es heuer vielleicht ganz gleich, wo ich bin, für mich zumindest. Das stimmt, man merkt wirklich wenn man sich Mails oder Einträge anschaut, die man früher geschrieben hat, wie hat man sich gefühlt. Als mein Vater noch lebte, da war ich immer so voll Hoffnung, und obwohl es für ihn keine Chance mehr gegeben hat, war ich in meinem Schreiben so voll Hoffnung. Am Anfang nicht so, da war ich hoffnungslos, aber nach einiger Zeit, das klammert man sich dran und ich hab anderen Mut gegeben und wenn ich mir da jetzt die Mails durchlese, dann denk ich mir, muss ich stark gewesen sein. Ich wünsch dir noch einen schönen Tag, liebe Katrin lg Claudia Ein wenig Zeit ist ja noch bis zu dem besinnlichen Fest und das ist auch gut so. |
AM4L 5q-
Liebe Claudia,
heute melde ich mich nur ganz kurz. Ich fahre morgen übers Wochenende an die Nordsee und muss noch allerlei erledigen. Ich werde dir Anfang der Woche eber auf jeden Fall nochmal ausführlicher auf dein letztes Posting antworten, okay? Aber ich wollte noch sagen, dass es mir wohl ähnlich ging wie dir: als es für meine Mutter eigentlich schon keine Hoffnung mehr gab, habe ich trotzdem den Glauben daran nicht verloren. ich glaube, es wäre zu schmerzhaft gewesen, mir einzugestehen, dass ich meine Mutter verlieren würde. Sei ganz fest gedrückt und hab ein angenehmes Wochenende! Ich melde mich wieder! Katrin |
AM4L 5q-
Hallo Katrin!
Ich wünsch dir viel Spaß an der Nordsee. Lass es dir gutgehen und ich würde mich freuen, wenn du dich wieder melden würdest! Wie alt bist du?? Ich bin 22! lg Claudia |
AM4L 5q-
Hallo Claudia,
bin wieder heil angekommen! ;-) An der See war es wirklich schön, aber natürlich war die Zeit viiiiel zu kurz! Zu deinem letzten Schreiben wollte ich ja noch was sagen. Ich frage mich, ob es wirklich so eine gute Idee ist, über Weihnachten weg zu fliegen. Du merkst vielleicht selbst, dass es ein bißchen wie weglaufen wirkt, oder? (Ich hoffe, ich darf das sagen) Du hast ganz recht, es ist noch Zeit bis dahin, aber überleg dir doch einfach schon mal, ob es wirklich so eine gute Idee ist, das fest allein in einer fremden Stadt zu verbringen. Meinst du nicht, deine Mutter und du, ihr braucht euch da erst recht? Auch wenn es schwer ist. Was den sinn des Lebens, Vorbestimmung oder ein Leben nach dem Tod angeht, das weiß ich manchmal auch nicht recht, was ich glauben soll. Nur eines weiß ich ganz bestimmt: das nach dem Tod noch etwas kommt. Davon bin ich überzeugt. Alle „warum´s“, „wie`s“ oder „wann`s“ werde ich sowieso nie beantworten können. Also begnüge ich mich mit dem Glauben, dass nach dem Tod etwas gutes kommt. Das reicht mir. Aber dennoch wünsche ich mir natürlich auch manchmal einfach nur meine Mutter zurück. Ach ja, ich bin übrigens 24. Wann hast du denn die Prüfung, von der du gesprochen hast? Dann werde ich dir die Daumen halten! Nun aber viele Grüße und alles Liebe aus Münster! Katrin |
AM4L 5q-
Hallo Katrin!
Meine Prüfung habe ich diesen Freitag, mir graut jetzt schon davor! Ja, sicher ist das irgendwie davonlaufen und ich werde auch höchstwahrscheinlich daheimbleiben, weil ich nicht so viel Geld habe! Ich hätte es mir gewünscht nicht zu Hause zu sein, aber wahrscheinlich ist es besser! Es ist einfach so komisch mit meiner Mutter, weil wenn ich sie frage, wie es ihr geht, dann sagt sie immer gut! Ich weiß nicht was in ihr vorgeht und das macht es auch nicht gerade leicht! Sie zeigt es einfach nicht! Den Autoverkauf habe ich an meinen Bruder übergeben, da ich ja jetzt lernen muss und es so einfach besser ist, wenn er das macht! Meine Mutter zeigte mir dann ein paar Fotos, die sie gemacht hat und da hat sie das Auto meines Vater auch fotografiert, das tut ihr bestimmt sehr weh, dass es bald nicht mehr da ist, aber sie hat keinen Führerschein und dehalb ist es besser so! Nach dem Tod da ist noch was, das wird schon so sein! Hast du schon einen Nachtodkontakt gehabt mit deiner Mutter oder hast du von ihr geträumt??? Meinen Vater wünsche ich mir auch oft zurück, aber das kann man nicht mehr ändern und das zu akzeptieren ist sehr schwer! Ich gehe nicht mehr oft zum Friedhof, weil es mir dort irgendwie nicht gut geht, ich meine, es wird bei manch anderen auch so sein, aber manche Leute sind gerne am Friedhof, ich eben nicht! Am Sonntag war ich wieder mal, weil da kam mir vor, ich hätte ein Zeichen bekommen! Ich wollte gerade los, machte die Haustüre auf und da roch es im Stiegenhaus wie wenn einer eine Kerze ausgeblasen hätte, aber sehr stark roch es so! Plötzlich dachte ich mir, so jetzt fahr ich noch beim Friedhof vorbei und nahm eine Kerze mit. Das war igendwie komisch! Naja, für mich war es was besonderes für andere ist es vielleicht nur Blödsinn! Bald ist der 1. November und diesen Tag mag ich überhaupt nicht, es wird das erste Mal sein, wo ich an einem Grab stehen muss, der mir nahesteht und das war bisher nie so, weil die Verwandten von meinem Vater, die auch schon tot sind, die wohnten weiter weg und da hatten wir so gut wie nie Kontakt, erst seit letztes Jahr! Wir teilten einem seiner Brüder mit, dass mein Vater Leukämie hat und da sagten sie dann, dann 2 seiner Brüder auch an Krebs leiden! Der eine ist vor einem Jahr gestorben, da sind wir auch hingefahren und wenn man dann so dortsitzt, es ist wirklich komisch, dann denkt man aber wirklich, wer wird der nächste sein???? Es war mein Vater!!! Mein andere Onktel lebt zum Glück noch, aber es ist ein ständiges Auf und Ab und ich hoffe trotzdem irgendwie, dass alles noch gut wird! Man denkt oft an schlimme Sachen, doch ich hätte trotzdem nicht wollen, dass es so schnell geht und das mein Papa der nächste sein wird! Jetzt habe ich momentan viel zu lernen für meine Prüfung, aber ich fürchte mich schon sehr, weil ich hab vorhin etwas geredet in Englisch und da ist mir wieder aufgefallen, dass es mir nicht gerade leicht fällt zu reden! Die Prüfung ist mündlich, doch ich will es schaffen, meinem Vater zuliebe auch! So ich hoffe dir geht es gut! Wie gehst du eigentlich damit um, dass deine Mutter nicht mehr lebt?? Wie ist das für dich? Hast du noch einen Vater??? Wie geht es ihm??? Ich denke mir halt, dass wenn ein Mann auf einmal alleine ist, dass es für einen Mann sehr schwer sein muss, da auf einmal alles alleine erledigt werden muss im Haushalt..... Einen schönen Abend wünsch ich dir und ich werd noch ein bissl lernen! glg Claudia |
AM4L 5q-
Hallo Claudia,
da werde ich dir am Freitag die Daumen drücken! Mündliche Prüfungen habe ich auch nie besonders gemocht, und ich bin auch nicht grad erpicht auf die nächste - das wird dann die Diplom- Prüfung sein, schlotter. Aber da müssen wir durch, und du schaffst das garantiert! Weißt du, vielleicht meint deine Mutter, es wäre besser, wen sie ihre Traurigkeit vor dir nicht so zeigt, um dich nicht zu belasten oder dich noch trauriger zu machen. Vielleicht kannst du ihr ja mal sagen, dass sie dir ruhig alles erzählen kann. Gemeinsam weinen ist bestmmt heilsamer, als die Gefühle zu schlucken. Ich habe schon ein paar Träume gehabt, in denen meine Mutter einfach nur vorkam. Die waren dann nicht so außergewöhnlich. Ich habe aber auch einmal geträumt, dass sie genau vor mir steht, wir uns umarmen und weinen und uns sagen, dass wir uns fehlen. Ich war nach diesem Traum sehr traurig, und sie hat mir noch mehr gefehlt. Aber ich war auch glücklich, und ich hüte diesen Traum wie einen Schatz in meinem Herzen. Ich bin in letzter Zeit schon oft traurig, und sie fehlt mir sehr. Meinen Papa habe ich aber ja auch noch. Er kommt allein ganz gut zurecht, ist auch ein echt prima Hausmann! Aber natürlich vermisst er sein Frau und muss sich erstmal daran gewöhnen, jetzt allein zu sein. Ich habe auch noch eine Schwester und die hat einen Sohn, der bald 14 wird. meine Schwester ist gerade im Krankenhaus (nichts schlimmes), und mein Papa ist für die Zeit in ihre Wohnung gezogen und hat ein Auge auf seinen Enkel. Zu dritt halten wir ihn schon auf Trab! :-) Er hat auch wirklich liebe Freunde, so dass ich mir nicht allzu große Sorgen um ihn mache. Aber hin und wieder deke ich daran, wie schrecklich es sein wird, wenn auch mein Vater nicht mehr da ist. Doch das schiebe ich weit weg -daran kann und darf ich jetzt nicht denken. Hast du schon von deinem Vater geräumt? ich habe es schon ein paar mal an anderer Stelle geschrieben: wenn du meinst, ein Zeichen bekomen zu haben, dann ist das auch so. Man muss nicht gleich versuchen, eine "rationale" Erklärung zu finden oder den eigenen Verstand anzweifeln. Man spürt schon, was richtig ist, glaube ich. Jetzt hör ich mal besser auf, bin noch auf der Abeit, bzw. auf meiner Praktikumsstelle. Viele liebe Grüße und lern nicht zu viel, sonst qualmt dir noch der Kopf! -) Alles Liebe, katrin |
AM4L 5q-
Huhu Claudia,
ich drück dir schon jetzt die Daumen *quetsch, press, drück*!! :-) Denke morgen an dich, du machst das schon! Ich hoffe, ich lese wieder von dir, wenn du die Prüfung überstanden hast! Alles Liebe! katrin |
AM4L 5q-
Hallo Katrin!
Danke fürs Daumen drücken! Die Prüfung gestern habe ich bestanden, jetzt ist alles vorbei, zum Glück! Wenn du dann deine Prüfung hast, dann drücke ich dir auch die Daumen, es hilft dir bestimmt! Also mir ist schon aufgefallen, dass es einfach, wenn es passt, wir über meinen Vater sprechen! Ich glaube im Sommer war es noch etwas leichter für sie, man kommt raus, aber jetzt wo die kalte Zeit da ist, da sitzt man mehr herum und denkt nach! Ich glaube, sie wollte es wirklich nicht so zeigen! Gestern haben wir das Auto von meinem Vater verkauft und das war nicht gerade toll! Sie hat Tage davor schon geweint und ich weiß ja auch, dass es schwer ist, Sachen loszulassen! Ich hab mir immer gedacht, es fällt mir sehr schwer, doch meine Mutter verbindet weit mehr mit diesem Auto, sie ist ja ständig mit ihm mitgefahren! Ich habe ihn am Schluss öfter mit seinem Auto ins Spital gebracht, an Wochenenden, da er es wollte, dass ich mit seinem Auto fahre! Es war ein schönes Gefühl, weil er mir sein Auto anverdraute. Ich wollte ja nicht, dass er fährt, weil es zu gefährlich war, so weite Strecken! Vor ein paar Tagen hat sie mir ein paar Fotos gezeigt, sie hat sein Auto fotografiert! Ich hab dann auch noch ein paar gemacht mit der Digicam, weil ihre nicht schön waren, da das Auto zu klein auf dem Foto war, weil es von weiter Ferne geschossen wurde. Das Auto ist weg und somit ist auch wieder ein Stück mehr von meinem Vater weg, das ist irgendwie schwer. Man merkt erst da, wie schwer so etwas ist! Man kann nicht einfach so Dinge weggeben! Von meinem Vater habe ich schon ein paar Mal geträumt, die ersten Tage nach seinem Tod! Ein Traum war: Wir standen an seinem Grab (das Begräbnis war da noch nicht, als ich diesen Traum hatte!) und auf einem hatte ich das Gefühl, dass wir das Grab aufmachen mussten, weil ich den Verdacht hatte er lebt noch! Wir schaufelten das Grab aus, öffneten den Sarg und er lag da in seinem Sarg, wie in einem Bett und etwas Erde lag auch im Sarg. Der Traum half mir zu verstehen, dass er zwar tot ist, aber er ist trotzdem noch bei mir/uns, auch wenn er tot ist! Ich finde es sehr schön Zeichen zu erhalten, es ist das schönste was es gibt, ich muss oft dran denken! Ich hoffe der Winter ist bald vorbei! Ich habe einen Wunsch frei, weil ich die Matura jetzt habe, hat mein Opa gestern gesagt (ich gehe arbeiten und machte die Matura in der Abendschule). Ich brauche auch nicht bescheiden sein!!! Mir fällt nichts ein! Muss ich noch sehr genau überlegen, weil man darf sich ja auch nicht sehr was teures wünschen, weil dann heißts wieder, die stellt Ansprüche, weil bei meinem Opa muss man immer sehr vorsichtig sein! *gg* Ich wünsch dir ein schönes Wochenende und lass was von dir hören! Ich finde es trotzdem ganz toll von dir, wie du mit deiner Situation umgehst! Du bist ein sehr starker Mensch, mit sehr viel Gefühl, doch du denkst auch das Leben weiter für dich! Deine Verwandten sind sicher sehr stolz auch dich! lg Claudia |
AM4L 5q-
Hallo Claudia,
als erstes mal herzlichen Glückwunsch!!! Aber ich hab ja gewußt, dass du das schaffst! :-) Träume sind wirklich was Wunderbares, nicht? Leider träume ich meistens ziemlich wirres Zeug, und im Bezug auf meine Mutter und ihre Krankheit hatte ich auch schon Alpträume oder zumindest unangenehme Träume. Doch dieser eine ist mir schrecklich kostbar und ich bin ganz dankbar dafür. Ich bitte inzwischen auch darum, doch noch mal von meiner Mutter träumen zu dürfen, aber es hatte bis jetzt keinen Erfolg. Es ist wirklich furchtbar, die Dinge weggeben zu müssen. Mir wurde auch ganz anders, als wir Mamas Kleidung eingepackt haben, um sie meiner Tante zu bringen. Ja, es nützt nichts, sich daran festzuklammern; die Sachen bringen uns die Verstorbenen nicht wieder. Aber man hat doch gleich ein bestimmtes Bild im Kopf, wenn man verschiedene Sachen ansieht, sei es eine bestimmte Jacke oder eben das Auto. Ich war am Wochenende bei meinem Vater. Meine Schwester wurde Samstag aus dem Krankenhaus entlassen und muss sich zu Hause weiter erholen. Sie war mit ihrem Sohn dann bis Sonntag auch bei Papa, und das war auf jeden Fall schön. Aber natürlich ging es mal wieder viel zu schnell vorbei. Da ich mal wieder auf der Arbeit bin, muss ich jetzt ein bißchen Geschäftigkeit vortäuschen! ;-) Freu mich aber, wenn ich mal wieder was von dir höre! Alles Liebe, Katrin PS. Vielen Dank für das Kompliment, da weiß ich gar nicht, was ich sagen soll. |
AM4L 5q-
Hallo Katrin!
Ich denke, es ist bestimmt für jeden schlimm, wenn man persönliche Dinge von einem geliebten Menschen weggeben muss. Da hat sich dein Vater bestimmt gefreut, dass deine Schwester bei ihm war! Geht es ihr eh gut nach dem Krankenhausaufenthalt? Komisch, heute fällt mir gar nichts mehr ein, was ich schreiben könnte! Mir geht es zur Zeit gut, das ist die Hauptsache, find ich! Ich hoffe, dir geht es auch gut!? Ich denke schon, weil wenn man von dir liest, dann klingt das alles immer so positiv! Mach weiter so, du hilfst vielen, denen es schlecht geht, denn mit einer postitiven Einstellung ist alles leichter zu ertragen! Manchmal bin ich auch guter Dinge, in letzter Zeit wieder mehr, da ich mir jetzt nicht mehr denke, dass ich Schuld bin, dass mein Vater gestorben ist! Es hat einfach nicht sein sollen! Aber manchmal holt einem alles wieder ein und man denkt nur mehr, das kann einfach nicht wahr sein! Ich wünsch dir einen schönen Tag und bis bald! glg Claudia |
AM4L 5q-
Hallo Claudia,
mir ging es genauso. Ich habe anfangs unter "junge Frauen und der Tod der Mutter" geschrieben, aber irgendwann wusste ich gar nicht mehr, was ich noch schreiben sollte. Vielleicht muss man sich einfach mal alles von der Seele schreiben, sich Impulse von anderen holen... und irgendwann lässt das Schreibbedürfnis nach. Alles weitere kann man dann nur noch mit sich selber ausmachen. Du hast schon recht, ich bin ziemlich positiv eingestellt. Dabei hilft mir mein Glaube an ein Leben nach dem Tod, meine Freude und Neugier auf mein eigenes Leben und all die lieben Menschen, die ich so um mich habe. Ja, und der Gedanke, dass Mama mich glücklich sehen will. Traurig bin ich auch oft, oder wie du es sagst: manchmal holt einen alles ein. Dann kommen die schrecklichen Bilder, dann fehlt sie mir... aber ich lasse mich von den negativen Gefühlen und der Trauer nicht bestimmen. Und ich freu mich natürlich, wenn ich anderen damit auch ein Stückchen helfen kann. Das wichigste ist, dass du soweit bist, dich nicht mehr schuldig zu fühlen. Ja, meiner Schwester geht es soweit ganz gut. Sie wurde an der Niere operiert und hat natürlich noch Schmerzen. Aber da hilft wohl einfach nur Geduld, und mit der Zeit auch wieder Bewegung, weil sie vom vielen liegen natürlich Muskelmasse abgebaut hat. Aber das wird schon! Alles, alles Liebe aus dem verregneten Münster! Katrin |
AM4L 5q-
Hallo Katrin!
Ja, ja, jetzt wird es immer kälter und düsterer, hoffentlich regnet es nicht mehr bei euch! Bei uns in Österreich könnte es durchaus sein, dass es morgen schneit! Bin schon gespannt! Ich finde es einfach toll, dass es so etwas wie den Krebskompass gibt, denn man liest es immer wieder, dass vielen geholfen wurde! zB die Geschichte von dem Rollo habe ich mitverfolgt und die hat mich sehr fasziniert, der war am Beginn so tief unten und jetzt geht es ihm gut - kaum zu glauben, so wie der immer pessimistisch war! Ich weiß nicht, ob du die Geschichte auch mitverfolgt hast! So kann ich eigentlich auch sagen, dass es mir momentan gut geht, ich weiß ja nicht wie das weitergeht, manchmal glaub ich, es wird mit der Zeit schlimmer, irgendwie ist das so schlimm, wenn ich daran denke, dass mein Vater schon vier Monate tot ist! Ich denke mir dann, wir waren noch nie 4 Monate getrennt und man wünscht sich nichts mehr, als den geliebten Menschen nochmals zu sehen! Es ist komisch und der Gedanke daran, da könnte man wirklich durchdrehen! Bei mir ist es nämlich so, wenn ich schöne Bilder von ihm im Kopf habe und dann denke, er ist ja tot, dann bringt mich das fast um den Verstand! Auf jeden Fall geht es mir jetzt gut, aber ich denke dann, wenn es 1 Jahr oder so ist, der Gedanke daran auf ein nie wieder, naja, der tut einfach weh! Ich hoffe, bald wieder von dir zu hören! lg Claudia |
AM4L 5q-
Liebe Claudia,
draußen ist es grad ziemlich grau, aber ich habe eben mit meiner Mitbewohnerin gefrühstückt - naja, FRÜHstück ist vielleicht das falsche Wort, :-) - und später gehen wir noch auf den großen Jahrmarkt hier in Münster und essen lecker Waffeln. Mein Tag ist also trotz nicht allzu erfreulichem Wetter gerettet! Freitag hat es hier auch schon geschneit, ich dachte, ich gucke nicht richtig! Ich find das ja toll, aber so drei, vier Wochen könnte es ruhig noch warten. Ach, und weiße Weihnacht wäre natürlich schön - den Traum gebe ich einfach nicht auf! :-) Ich bin auch unheimlich dankbar, dass es den Krebs Kompass gibt.Als meine Mutter noch lebte und schon sehr krank war, habe ich hier sehr viel geschrieben, und furchtbar liebe Menschen kennengelernt. Das hat mich wirklich gerettet, ich weiß nicht, wie ich diese Zeit sonst durchgehalten hätte. Ich verfolge auch einige andere Threads hier mit, und es macht manchmal echt traurig zu sehen, was andere Menschen für Schicksale haben. Aber du hast recht, es macht dann auch manchmal froh, wenn man sieht, dass das Schreiben hier die Menschen so erleichtert und der Kontakt mit anderen Betroffenen ihnen so hilft. Ich kann es manchmal auch kaum glauben, dass der Abschied von Mama wirklich endgültig ist. Wegen jeder Kleinigkeit habe ich sie manchmal angerufen und ihr einfach jedes Erlebnis des Tages erzählt. Das fehlt mir wirklich sehr. Außerdem wünschte ich, ich könnte öfter bei Papa sein. Es macht mich manchmal so furchtbar traurig zu wissen, dass es jetzt allein zu Hause ist. Ich kann froh sein, dass er doch recht aktiv ist und Freunde hat, aber dennoch! Ich telefoniere fast täglich mit ihm, und nächstes Wochenende besuche ich ihn wieder. Ich freu mich wirklich zu hören, dass es dir momentan gut geht. Mach dir keine Sorgen, wie es in einem Jahr oder so sein wird. Die Zeit wird es zeigen. Und vermissen wird man den verlorenen Menschen wahrscheinlich sowieso immer, egal, wie lange er fort ist. Ich habe eine Schachtel neben meinem Bett, in der ich Fotos und Briefe von Mama habe, ihre Brille und ein Tuch von ihr und noch ein paar Kleinigkeiten, auch die CD mit den Liedern ihrer Trauerfeier. Ich gucke mir die Fotos oft an. Es tut irgendwie weh, aber es tut auch gut. Sie zu sehen macht sie so real. Hm, verstehst du? hasz du auch Fotos von deinem Papa bei dir? Eines von meienr Mutter steht in einem Silberrahmen auf meinem Schreibtisch. Da sieht sie unheimlich hübsch drauf aus und lacht wunderschön. Wenn ich mir das angucke, und sie mich so anlacht, kann ich gar nicht traurig sein! Ich wünsche dir noch ein schönes faules Wochenende und schicke dir eine dicke Umarmung! Alles Liebe, Katrin |
AM4L 5q-
Hallo Katrin!
Sorry, dass ich mich erst jetzt wieder melde, aber es war die ganze Woche immer sehr stressig in der Arbeit und heute gehts wieder, da ist nicht so viel los! Morgen ist Allerheiligen und ich fürchte mich davor, ich weiß nicht warum, aber ich habe ein Gefühl der Angst! Es ist einfach komisch, am Mittwoch haben meine Mutter und ich ein Gesteck gekauft und auch noch Blumen, die wir aber erst morgen aufs Grab tun, weil sie sonst kaputt werden durch den Frost! Ich habe ja nicht viel Erfahrung, meine Oma kennt sich gut aus mit den Blumen, bin froh, dass sie soviel bescheid weiß! Ich denke mir, ja das Begräbnis war ja schon, das war schlimm, doch trotzdem weiß ich nicht, wie der Tag morgen sein wird! Von meinem Vater haben wir nicht viele Fotos und im Dezember, als er gerade im Spital war, da haben wir eins geknipst, weil wir uns eine Digital-Camera zugelegt hatten, es war schön, ich hatte es aber nur auf der Kamera und als er dann tot war, hab ich es zu Hause ausgedruckt und meiner Mutter auch eins geschenkt; sie hat sich sehr gefreut über das Foto, da sie das gar nicht gewusst hatte, dass wir eins gemacht hatten! Das Foto nahmen wir dann auch her fürs Begräbnis, aber es wurde halt umgeändert, sodass man nur seinen Kopf auf dem Bild sah und nicht das Bett auch noch vom Spital! Auf dem Foto ist er gut getroffen und mein Freund hat einmal gesagt, dass wenn er vorbei geht, dass er das Gefühl hat er schaut ihm nach, weil es ist egal von welcher Seite man das Foto anschaut, er schaut her, wenn du weißt wie ich meine, er starrt nicht in eine Richtung, naja,.. Mein Opa hat auch ein paar Fotos gemacht, als er schon krank war, letztes Jahr als wir eine Feier hatten, die hat meine Mutter bekommen, aber die will ich gar nicht, weil das war keine schöne Zeit und man sieht ja sofort, wie schlecht er ausgesehen hatte, nach den Chemos! Nach seinem Tod hat meine Mutter auch noch ein paar Fotos von ihrer Silberhochzeit bekommen, das war vor 3 Jahren, da war er noch gesund und als ich ihn da drauf sah, da hat er mich geschreckt, er sah so gut aus, seine Haare waren länger, als wärend der Krankheit und so schön weich sahen sie aus, er war braungebrannt und es war wirklich schön! Da habe ich bemerkt, dass ich ihn in ganz anders die ganze Zeit in Erinnerung hatte, ist ja klar irgendwie, aber ich hab mir dann gedacht, ich denk mir jetzt einfach, er sah so aus wie auf dem Foto, da war er noch gesund! Einen Rosenkranz habe ich auch noch von ihm, den hat er sich auch gekauft, als er schon krank war. Ja, ich wünsche dir auf jeden Fall viel Kraft für morgen, ich weiß nicht wie du damit umgehst, aber Kraft braucht jeder! lg Claudia |
AM4L 5q-
Hallo Claudia,
mach dir bloß keinen Stress, du weißt doch: schreib einfach, wenn du Lust und Zeit hast. :-) Ich werde morgen auch auf dem Friedhof sein, aber das ist mehr Zufall. Ich fahre morgen zu meinem Papa, und wenn ich da bin, gehe ich auch auf den Friedhof und bringe meiner Mutter eine Rose ans Grab. Aber das mache ich, wann immer es mir möglich ist. Bestimmte Feiertage bedeuten mir nicht allzu viel. Und wenn ich nun ausgerechnet an Allerheiligen nicht zum Friedhof könnte, dann wäre mir das egal. Viel bedeutender sind Geburtstage oder Weihnachten. So empfinde ich es jedenfals für mich. Warum hat der Tag für dich denn so eine große Bedeutung? Ich habe die letzten drei Nächte von meiner Mutter geträumt. Keine besonders realitätsnahen oder wirklichkeitsgetreuen Sachen. Aber trotzdem bin ich ganz erstaunt - DREI Nächte hintereinander! Ich habe von meiner Mitbewohnerin zum Geburtstag ein Buch bekommen, mit einem Engel vorne drauf, dass ich zum Beispiel als Tagebuch benutzen kann. Ich habe lange überlegt, was ich damit mache, und jetzt habe ich beschlossen, als erstes alle Träume von meiner Mutter dort aufzuschreiben. Es wäre einfach zu schade, wenn ich diese kostbaren Erinnerungen mit der Zeit vergesse. Ja, behalte deinen Papa in Erinnerung, wie er eigentlich wirlich war - gesund und fröhlich. Ich erinnere mich täglich an so viele Begebenheiten mit Mama... und sehe mir die Fotos oft an. Aber in den letzten Tagen komen wieder viele Momente aus ihrer Krankheit wieder in mir hoch, die abzuschließen nunmal nicht einfach ist. Aber ich werde weiterhin wie du versuchen, mir immer die gesunde Mama in Erinnerung zu rufen, die ich schließlich 23 Jahre hatte. Ich würde ich freuen, wenn du wieder von dir hören lässt. Und ich wünsche dir von Herzen, dass du auch morgen jede Menge guter Erinnerungen bei dir hast. Alles, alles Liebe, Katrin |
AM4L 5q-
Hallo Katrin!
So Allerheiligen ist vorbei! Warum der Tag für mich wichtig ist? Es ist immer eine traurige Stimmung am Friedhof an Allerheiligen und irgendwie war das so wichtig für mich, dass ich an dem Tag zum Friedhof gehe, weil ich es einfach für meine Trauer als wichtig empfinde. Ich hatte Angst vor dem Tag, da ich gewusst habe, dass es mir sehr nahe gehen wird, doch es war gut einfach wieder mal richtig loszuheulen. Ich bin zwar oft traurig, aber weinen muss ich nicht mehr oft, ich weiß nicht wie das bei dir ist? Es kommt drauf an, wie man wieder drinnen hängt, wenn man wieder in ein Loch fällt, dann ist es ganz schlimm, doch die Abstände werden länger, an denen ich weine. Ich finde es sehr nett, von deiner Mitbewohnerin, dass sie dir ein Buch geschenkt hat und auch toll, dass du das alles aufschreibst. Ich weiß nicht, ob ich das auch machen soll, aber es klingt ganz gut, nur wird wieder alles hochkommen, doch es wird vielleicht besser verarbeitet. Muss ich mir noch überlegen, ob ich sowas machen soll! Zum Thema Erinnerung: Es ist wirklich besser, wenn man den Menschen so in Erinnerung hält, als er noch gesund war! Ich habe auch oft die Bilder der letzten Tage im Kopf, die letzten Tage war es wieder ständig so, doch das kann man nicht ändern! Meine Oma sagte heute: Ich sehe den Gerhard noch genau vor mir, wie er so im Sarg lag! Meine Tante sagte gleich, dass sie sich ihn nur vorstellt, als er noch gesund war! Das war auch wieder interessant zu hören, was die anderen so denken! Ich bin froh, dass der heutige Tag soweit vorbei ist, doch es war für mich sehr sehr wichtig heute am Grab zu sein, obwohl es schmerzlich war! Ich vermisse ihn!! Ich liebe ihn so sehr! Ist bei euch auch am Allerseelentag einen Lichterprozession von der Kirche zum Friedhof??? Ich war da noch nie dabei, werd da aber morgen eher nicht hingehen! Kommt drauf an, wie ich morgen wieder denke, wäre aber sicher schön, all die Lichter! Die Toten sind im Licht und daran glaube ich! Ich weiß, dass er mich beschützt! Am Vortag seiner Beerdigung da waren wir alle in der Leichenhalle und ich bin beim Sarg gestanden und als ich dann wegging, da bin ich in den Nebenraum, da war eh die Türe offen, da war ein Tisch, da hab ich mich hingestellt, da ich meine Tasche kurz hinstellte und ein Taschentuch herausholte! Die Mutter meines Freundes, die macht Reiki und sie sagte mir, dass er da hinter mir war und das war ein Zeichen von Dankbarkeit, dass ich den ganzen schweren Weg mit ihm gegangen bin bis zum Schluss! Heute haben wir darüber gesprochen wieder und ich musste weinen, ich habe ja keine Kräfte, dass so was spüre, doch ich glaube daran, dass es stimmt und es gibt mir Kraft, dass er noch weiterlebt im Licht! Ich hoffe, du verstehst was ich meine! Wie ist es dir ergangen heute am Grab bei deiner Mutter??? lg Claudia |
AM4L 5q-
Liebe Claudia,
ich war gestern auch auf dem Friedhof, so wie viele andere auch. Mein Vater hatte meiner Mutter morgens schon eine Rose gebracht. Sie hat ja "nur" ein Urnengrab, eine Grabplatte im Rasen. Daneben haben wir ein Platikröhrchen in die Erde gesteckt, und es ist immer mindestens eine Blume drin, oft auch mehr. Ja, ich war traurig. Auf dem Friedhof denke ich immer an die Trauerfeier, an die ersten Tage nach ihrem Tod. Denke daran, wie wir alle in der Kapelle saßen. Aber ich war gestern nicht trauriger als sonst, weil Allerheiligen war. Sogar eigentlich im Gegenteil. Es waren so viele Leute da, überall sah ich Gestecke und viele Kerzen brannten, das hatte etwas sehr schönes. Ich mag es, wenn die Kerzen brennen. Dann denke ich darüber nach, wer da wohl am Grab war, und an den Verstorbenen gedacht hat. Aber ich hoffe, du verstehst mich jetzt nicht falsch - ich find es nicht blöd, dass dieser Tag für dich eine besondere Bedeutung hat. Und wenn er dir geholfen hat, einfach wieder ein Stück deiner Trauer herauszuweinen, dann hat er ja wirklich seine Berechtigung. Mir geht es einfach nur anders. Über den Computer kommen manche Dinge einfach schnell mal falsch rüber, und ich möchte ja nicht, dass du böse auf mich wirst, weil du den Eindruck bekommst, ich urteile über dich!! Tu ich nicht!! :-) Prozessionen gibt es bei uns wohl nicht - dazu ist unsere Stadt zu klein und die Kirche nicht bedeutend genug. Aber in Süddeutschland gibt es sowas wohl viel, und es muss wunderschön sein. Hier in Münster, wo ich studiere, könnte es sowas auch geben, die Stadt ist ja sehr katholisch. Vielleicht bekomme ich nächstes Jahr sowas mal mit. Ja, manchmal ist es wirklich befreiend, mal wieder richtig zu heulen. Das tue ich meistens nur, wenn ich die Lieder von Mamas Trauerfeier auf CD anhöre. So sehr viel weine auch ich nicht, aber manchmal schießen mir dann doch von einer Sekunde auf die andere die Tränen in die Augen, weil mir irgendein Gedanke durch den Kopf geht - neulich passierte mir das sogar im Büro, da bin ich erstmal auf die Toilette geflüchtet. Ich habe meine Mutter ja auch noch im Sarg gesehn - ganz kurz, aus einiger entfernung. Aber dieses Bild habe ich nicht mehr besonders im Kopf - ja, es wird sogar irgendwie "unscharf". Allerdings denke ich oft an Mama, wie sie während ihrer Krankheit war, und was da alles passierte. Genauso oft erinnere ich mich aber auch an sie, wie sie "wirklich" war, früher, als sie gesund war. Meine Schwester hat mir folgendes erzählt: wenn die schlimmen Bilder aus Mamas Krankheit zuviel werden und sie belasten, dann stellt die sich vor, dass Mama zu ihr kommt, und all die schlechten Bilder in einen Koffer packt, und zu ihr sagt "die brauchst du jetzt nicht mehr. Mir geht es jetzt gut, und ich will, dass es dir auch gut. Belaste dich nicht mit diesen Bildern" Und das scheint ihr ganz gut zu helfen. Ich hoffe, dass ich es mit der Zeit auch schaffen werde, mich von den schlimmen erinnerungen nicht mehr mzwischendurch runterziehen zu lassen. Aber im Moment gibt es Dinge, die mir immer noch das Herz bluten lassen! Aber es ist wirklich interessant, was du da über deine Oma und deine Tante geschrieben hast. So ist eben jeder Mensch anders. Ich wünsche deiner Oma sehr, dass auch sie die schönen erinnerungen wieder "nach vorne" holen kann. Was die Mutter deines Freundes da gesagt hat, finde ich sehr schön! Ich habe auch mal irgendwo gehört, dass die Verstorbenen ihrer eigenen Beerdigung beiwohnen können. Daran habe ich während Mamas Trauerfeier gedacht und mich gefragt, was sie wohl deken wird, wenn sie wirklich da ist. Ich bin mir sicher, dass sie die feier schön gefunden hätte/hat. Alle haben gesagt, die Feier sei wunderschön gewesen, was besonders dem Pfarrer und der wunderschönen Musik zu verdanken war. Ich werde in das Buch erstmal nur meine Träume schreiben, und dann sehe ich ja, ob ich das Bedürfnis habe, noch mehr zu schreiben. Weißt du, wann schreiben wirklich Sinn macht? Wenn du irgendetwas hast, über das du immer und immer wieder nachdenkst. Ich hatte nach dem Tod meiner Mutter furchtbare Schuldgefühle. Ich habe die Gründe dafür aufgeschrieben, und alles, was mir leid tut. Ich habe es wohl schon mal geschrieben: diesen Brief, in dem ich auch um Verzeihung bat, hat meine Mutter mit in den Sarg bekommen. Wenn du Schuldgefühle hast, oder irgendwelche Bilder, die dich nicht loslassen, dann ist es vielleicht wirklich hilfreich, sie aufzuschreiben, weil man sie dann besser loslassen kann. Vielleicht sollte ich darüber auch nochmal nachdenken. Ach Claudia, ich schicke dir eine Riesen - dicke Umarmung! Manchmal ist wirklich alles einfach zum heulen, aber ich glaube auch, dass meine Mutter und dein Papa ab und zu ein liebvolles Auge auf uns haben. Und wir irgendwann wieder bei ihnen sind. Für heute alles Liebe und viele Grüße! Katrin |
AM4L 5q-
Hallo Katrin!
Ja, du hast recht, es ist andererseits auch wieder schön, wenn so viele Leute an den Gräbern ihrer Lieben sind! Mir hat es sehr gut gefallen, dass am Friedhof so viele Lichter brannten abends! Das fand ich sehr schön! Das ist schon klar, dass über den PC nicht alles so rüberkommt wie es soll, es kommt ja schon drauf an, wie man den Satz liest, denn wenn ein Satz anders betont wird, dann klingt er auch wieder anders! Jeder hat seine eigene Meinung und jeder fühlt anders, ich bin sicher nicht böse auf dich, weil ich könnte mir ja auch das gleiche denken von dir, jeder hat sein eigenes Recht! Die schlimmen Bilder werden wohl nie vergehen bei mir, sie werden vielleicht mal etwas verblassen, wenn genügend Zeit vergeht, man ist nicht mehr sooo traurig, wie anfangs, doch sie werden immer bestehen bleiben, weil es ist ein Lebensabschnitt und man hat ja viele Bilder im Kopf (Kindheit,..)! Für mich war der Tod meines Vaters ein schrecklicher Abschnitt und deshalb werde ich die Bilder sicher nie ganz wegschieben können. Ich weiß nicht, ob ich das alles aufschreiben kann, was mich beschäftigt oder/und wenn ich wieder mal Schuldgefühle bekomme! Vielleicht später mal, aber zur Zeit kann ich das nicht! Es ist gut, dass Allerheiligen vorbei ist! Ich habe auch meine Mutter schon für Weihnachten bei uns eingeladen, damit wir nicht zu Hause feiern müssen. Es gibt auch was positives: Nächstes Jahre fliege ich mit meiner Tante und Cousine nach New York, die beiden waren schon ein paarmal und es wird bestimmt toll, darauf freue ich mich schon sehr! War das ein Wunsch von deiner Mutter - ein Urnengrab??? Ich hoffe, ich bin nicht allzu neugierig! Ich wünsche dir einen schönen Abend und freue mich wieder von dir zu hören! glg Claudia |
AM4L 5q-
Hallo Claudia,
heute bin ich mit dem antworten mal besonders fix. ;-) Aber ich hab grad gesehen, dass du geschrieben hast, da wollt ich doch mal schnell zurückschreiben. Ja, meine Mutter wollte verbrannt werden. Und sie hat auch immer gesagt, dass sie dann so ein Grab möchte, wo eben nur der Grabstein im Rasen liegt (es gibt ja auch andere Urnengräber, die wie normale aussehen, nur eben in klein). Tja, sie hat da wohl ziemlich praktisch gedacht: meine Schwester und ich wohnen ja beide nicht mehr in Bückeburg, und wenn Papa dann auch irgendwann nicht mehr ist, dann ist ja keiner mehr da, der sich um die Grabpflege kümmert. Und weil die bei so einem Stein ja wegfällt, wollte sie so ein Grab. So war Mama: hat immer praktisch gedacht! Ts. Aber es war ihr Wunsch, und wir haben ihn erfüllt. Wusstet ihr denn von speziellen „Wünschen“ deines Papas? Wenn du lieber nicht darüber reden magst, musst du natürlich nicht antworten. Aber ich habe hier im KK von manchen Verstorbenen gehört, die praktisch ihre eigene Trauerfeier durchgeplant hatten. Oder die Gästeliste selbst geschrieben haben. Sowas finde ich unglaublich. Ich finde aber auch, dass den Hinterbliebenen Raum gelassen werden sollte, eigene Ideen und Wünsche zu verwirklichen, schließlich geht es bei einer Trauerfeier darum, dass die Hinterbliebenen sich verabschieden können, vielleicht auch darum, noch ein letztes Mal etwas für den Toten tun zu können. Wir wussten nur, was für ein Grab Mama wollte; ihre Trauerfeier haben in der Hauptsache meine Schwester und ich gestaltet, und ich bin ganz sicher, dass sie Mama sehr gefallen hätte – oder hat? Ich habe mit meiner Schwester gestern auch nochmal über Weihnachten gesprochen. Sie meint auch, wir sollen ruhig bei ihr feiern, statt wie sonst in Bückeburg. Dann werde ich morgens ans Grab gehen und zu einer Freundin meiner Mutter, und mittags geht es dann ab zu meiner Schwester. Ihr Sohn und ihr Freund werden auch da sein, und wahrscheinlich auch noch meine Tante mit Partner, so ist wenigstens ein bißchen Leben in der Bude! Ich weiß, dass es an diesen Tagen viele traurige Momente geben wird, aber es wird für mich eben sicher auch eine Zeit, um mir die guten Dinge meines Lebens bewußt zu machen: dass ich meine Familie habe und meine Freunde, die ich gegen nichts tauschen würde. Und dafür dankbar zu sein. So stelle ich es mir jedenfalls vor. Du hast ganz recht: die vielen schlimmen Bilder werden wir nie vergessen. Aber irgendwann werden sie uns nicht mehr so sehr belasten. Wir werden lernen, mit ihnen umzugehen, und irgendwann rücken andere Dinge wieder in den Vordergrund. Denke ich. Die Zeit, als Mama krank war, war auch für mich die schlimmste Zeit meines Lebens. Sogar schlimmer, als jetzt nach ihrem Tod. Ich kann damit leben (lernen), ohne sie sein zu müssen. Aber mit ihrem Leid zu leben war um ein vielfaches schlimmer. Ich finds klasse, dass du jetzt auch etwas hast, worauf du dich freuen kannst. New York…. Mensch, geh da bloß nicht verloren!! ;-) Ist ja klasse, dass du dann auch gleich noch mit Leuten hinfährst, die wenigstens schon mal da waren – von „auskennen“ kann bei der Riesen – Stadt aber wohl trotzdem keine Rede sein! Wie lange werdet ihr denn bleiben? Ich würde nächstes Jahr gerne ein paar Tage mit Papa an die See fahren; schön Watt – wandern und Fisch essen. Ich liebe ja die Nordsee wie nichts anderes! Momentan freue ich mich aber erstmal auf ein Konzert am 3. Dezember, zu dem ich mit meiner Schwester und Papa gehe. Wir gehen zu den Dubliners (zum 4. oder 5. mal inzwischen), das sind 6 oder 7 ziemlich alte und ziemlich bärtige Männer, die irische Musik machen, und die Konzerte sind einfach immer wunderschön und vergehen wie im Flug. Wir freuen uns alle drei schön wie verrückt. Genug für heute. :-) Ich wünsche dir alles Liebe und Gute, eine angenehme Nacht und schöne Träume! Katrin |
AM4L 5q-
Hallo Katrin!
Mein Vater war ja taubstumm und es war nie leicht ihm zu erklären, was los ist. Wir wussten, dass er keine Chemo mehr bekommt und dass er aufgrund der akuten Leukämie sicher nicht mehr lange zu leben hat. Wenn was zu besprechen war, dann hab ich das mit den Ärzten getan, es war eine große Last für mich, ständig wurde alles mir zugetragen. Wir wussten zwar alle, dass ihm nicht mehr geholfen werden kann, doch die Ärzte sagten auch nicht mehr, auf die Frage, wie lange es noch geht (also wann er sterben wird!), gaben sie selbst keine Antwort, dass weiß nur der liebe Gott, das war alles, was gesagt wurde. Mein Vater hat von dem nichts mitbekommen, also er wusste nicht, dass ich so etwas gefragt hatte, er saß zwar daneben, doch er verstand das alles nicht, weil es ja viel zu schnell war, so wie wir sprachen. Ich habe ihm nie den Mut genommen, ich habe immer gesagt, die Ärzte können nichts mehr tun, abe wir kämpfen weiter, das hat ihn immer etwas aufgebaut. Wenn er fragte, ob er sterben muss, verneinte ich dies, weil wir ja auf einem guten Weg waren, so schien es mir zumindest, er bekam Reiki und wir waren sehr positiv eingestellt. Wenn du jetzt denkst, ich war feig, dass ich ihm die Wahrheit gesagt hätte, es stimmt nicht, ich habe die Wahrheit verdrängt, ich dachte mir, er bekommt Energie und wenn seine Probleme gelöst sind, dann wird er wieder gesund, so war zumindest die Rede von der Mutter meines Freundes! Heute denke ich, es war eine Schädigung seines Knochenmarks aufgrund seiner Arbeit, weil er ständig mit giftigem zu tun hatte!! Ja, es ist alles richtig komisch momentan, wenn man auf gewisse Situationen zurückblickt! Wünsche direkt äußerte er nicht, da wir ja über den Tod nie sprachen! Meine Mutter sagte mir, dass er zu ihr sagte, dass er verbrannt werden möchte, aber wir wollten das nicht und man muss da bei der "Flamme" Mitglied sein, sonst geht das eh nicht, sagte meine Oma! Die Mutter meines Freundes sagte auch, dass es nicht gut ist, wenn man sich verbrennen lässt, da man ihm nächsten Leben Probleme mit dem Feuer hätte! Ich weiß es auch nicht, ich dachte mir, nein, ich will nicht, dass er verbrannt wird, er hat so viel Leid in diesem Leben gehabt und deshalb soll er im nächsten Leben nur das schönste und beste haben!!!! Ich kann nur von mir sprechen, ich würde nie sagen, warum habt ihr das bei eurer Mutter gemacht???? Ich hab eben so gedacht und ich weiß auch nicht, ob das stimmt sp stimmt, das weiß keiner so richig, aber man hat immer was, woran man glaubt! Meine Tante sagte auch an Allerheilige, sie will einmal verbrannt werden, weil sie will nicht von den Würmern aufgefresen werden! Da hab ich auch wieder gedacht, ja da hat sie recht, es ist nicht schön, aber die Seele ist ja eh nicht im Körper, sondern im Licht - ich beschreibe es als Licht, weiß nicht, wie du dazu sagst!? Mein Vater war für mich mein Ein und Alles, doch er hätte auch zu mir nie etwas gesagt, dass er nicht mehr will, weil ich immer diejenige war, die kämpfen wollte, ich denke aber er hat es gespürt, dass er nicht mehr lange hat, weil als alles wieder schlechter wurde, da wusste er es, denke ich! Das letzte Mal, als er ins Krankenhaus kam, wurde er mit der Rettung gebracht, da er schon so schwach war, ich spürte es, dass er nie wieder heimkommen wird! Er selbst sagte auch immer: das gibts ja nicht, noch nie kam ich mit der Rettung ins Spital! Ich sagte nur, es ist ja egal, bis ja nicht der einzige, der mal mit der Rettung fährt! Ich schreib, die ganze Zeit schon wieder von seiner Geschichte, als er krank war, aber ich musste das einfach alles schreibe, weiß auch nicht! Ist ja toll, wenn ihr zusammen auf ein Konzert fährt! Ich war noch nie auf einem Konzert, aber das wird sich auch bald mal ändern, muss einfach mal eines gesehen haben! Auf New York freue ich mich auch schon besonders, wir werden bald mal buchen, weil die so schnell ausgebucht sind! *freu* So geht es mir eigentlich gut, heute werde ich mal aufs Grab schauen, da ich am Sonntag das letzte Mal war, ob eh alles passt dort! Wie geht es dir zur Zeit??????????? Wann hast du Prüfungen????????????? lg Claudia |
AM4L 5q-
Hallo Claudia,
ich weiß heute gar nicht, wo ich beginnen soll. Zunächst mal finde ich dein Verhalten überhaupt nicht feige, deinem Vater nicht gesagt zu haben, dass er bald sterben würde. Zunächst mal ist das ein unglaublich schwerer Schritt, und du sagst ja selber, dass nicht einmal du selber das richtig wahrhaben konntest. Mir ging es im Prinzip nicht anders: ich hatte nie so recht die Hoffnung aufgegeben, ja, manchmal konnte ich die Wahrheit auch einfach gar nicht zulassen. Mir einzugestehen, dass meine Mutter bald sterben würde, das hätte mich kaputt gemacht. Und ich glaube, dass auch meine Mutter da irgendwie geahnt hat. Sie hat während der letzten Wochen nie direkt vom Sterben gesprochen, oder mir direkt gezeigt, dass sie weiß, dass sie bald sterben wird. Sie wollte mich schützen, so wie sie es mit ihren Kindern immer gemacht hat. Im nachhinein tut es mir ein bisschen leid, aber ich weiß einfach, dass es ihr das wichtigste war, ihre Kinder zu schützen, deshalb ist mein Bedauern, nie offen gesprochen zu haben auch nicht so groß – auch wenn ich mich manchmal frage, ob sie es nicht doch gerne gewollt hätte. Hm, das war jetzt ziemlich konfus, ich hoffe einfach mal, dass du in etwa weißt, was ich meine. Du hast schon recht – nach dem Tod ist die Seele nicht mehr im Körper, deswegen ist es ja eigentlich egal, was damit passiert. Aber wenn wir ehrlich sind merken wir, dass es uns eben nicht egal ist. Meine Mutter schreckte wohl der Gedanke, nach dem Tod in der Dunkelheit und Kälte unter der Erde zu liegen, deshalb wollte sie verbrannt werden. Mir geht es ähnlich, wie deine Tante es formulierte: ich möchte nicht, dass mein Körper nach meinem Tod langsam zerfällt, deshalb will auch ich verbrannt werden. Einzige Bedingung dazu ist, dass man diesen Wunsch schriftlich formuliert hat – dann kann jeder Mensch sich verbrennen lassen. Ist es nicht schriftlich formuliert, wird automatisch eine Erdbestattung durchgeführt. Ich bin sehr froh, dass meine Mutter sich eine Verbrennung gewünscht hat. Ich weiß nicht, ob ich den Grund verständlich formulieren kann: ich habe irgendwie das Gefühl, dass die Seele dann freier ist, dass sie sich leichter lösen kann, wenn der tote Körper einfach zu Asche wird – dass sie leichter ist. Aber das ist so meine subjektive Vorstellung – auch das sieht eben jeder anders. Ich finds aber schon immer wieder interessant zu sehen, wie unterschiedlich die Menschen über viele Dinge denken und wie unterschiedlich man Dinge empfinden kann. Ja, wo ist die Seele jetzt, und wie soll man das nennen? Dass du es „Licht“ nennst, find ich ziemlich schön. Es ist jedenfalls ein sehr positives Bild. Ich habe dafür gar keinen Ausdruck – „Jenseits“ klingt schon wieder so nach Gruselfilm… wenn ich darüber spreche sage ich eigentlich nur „dort, wo Mama jetzt ist“. Vielleicht passt aber auch „zu Hause“ ganz gut. Mir gefällt die Vorstellung, dass uns nach unserem Tod plötzlich alles möglich klar wird, wir geliebten Menschen wieder begegnen und… zu Hause sind. Liebe Claudia, du kannst hier immer so viel schreiben, wie du magst, und worüber du magst! Manchmal merke ich auch, dass ich viel von Mama erzähle, oder von einer bestimmten zeit, aber das ist dann auch befreiend. Irgendwie kommt man doch in Gedanken immer wieder zu den letzten Lebensmonaten zurück. Oder wie geht es dir da? Ich spreche jedenfalls mit meiner Schwester schon immer wieder mal über die Zeit, als Mama krank hier zu Hause lag und es ihr immer schlechter ging. Aber ich möchte einfach wissen, wie sie mit den Dingen so umgeht, ob wir uns irgendwo ähneln oder vielleicht hilfreich sein können. Deshalb schneide ich das Thema immer wieder an, und meine Schwester meinte neulich auch, dass es gut tut, mit mir darüber zu reden. Ich bin ja heute bei meinem Vater, morgen werde ich auch wieder zum Friedhof gehen und eine Rose zum Grab bringen. Der Friedhof ist irgendwie schon wichtig für mich. Ich gehe als erstes immer zu Mamas Grab, bringe ihr eine Blume, denke nach. Und dann gehe ich auf einem anderen weg wieder zurück, gehe an anderen Gräbern vorbei, denke über die Menschen nach die dort liegen und über diejenigen, die sie zurückgelassen haben. Hm, klingt jetzt vielleicht arg philosophisch, aber das ist es auch irgendwie. Es ist ein Ort, an dem ich meine Gedanken schweifen lasse. Schaffst du es, mit deinem Vater zu sprechen? Ich versuche es manchmal – am Grab oder auch zu Hause. Aber es kommt mir irgendwie merkwürdig vor. Ich schaffe es noch nicht so recht. Eine Freundin meiner Mutter ist da ganz anders – sie redet manchmal so selbstverständlich zu meiner Mutter, dass ich sie richtig beneide. Manchmal ist es sogar fast ein bisschen lustig, weil sie dann auch flapsige Sachen sagt. So, ich muss wieder zur Waschmaschine – habe einen Berg Wäsche und Bezüge mitgebracht, und werde wohl die halbe Nacht mit Waschen verbringen, weil ich sie morgen wieder mitnehmen will. Ist schon unpraktisch ohne eigene Waschmaschine, aber für die ist weder Platz da, noch Geld. :-) Übrigens musst du mir noch nicht Daumen halten für Prüfungen: erstmal mache ich jetzt Praktikum bis März, und im Sommer melde ich mich dann erst zur Prüfung an. Und wenn die geschafft ist, muss ich noch 100 Seiten Diplom – Arbeit zusammen kriegen… da freu ich mich auch schon drauf, ächz. Ich weiß allerdings noch nicht mal genau, wann Fristen sind, in welcher Reihenfolge was kommt und wie überhaupt alles abläuft. Aber das schiebe ich noch ein bisschen von mir weg und denke mir „erstmal Praktikum machen, dann weitersehen!“ ;-) So, nu aber Schluss. Ich hoffe, es geht dir gut und du hast ein schönes Wochenende! Eine ganz dicke Umarmung und viele Grüße, Katrin |
AM4L 5q-
Hallo Katrin!
Ja, ich hab schon verstanden wie du das gemeint hast, aber ich denke auch, dass deine Mutter dich schützen wollte. Bei mir war es auch nicht anders, erst gegen den Schluss! Ich wusste, sie können nichts mehr tun, doch ich begann zu kämpfen und als ich dann die schlimme Wahrheit erfahren musste, da war ich völlig fertig! Der Arzt sagte, ich muss damit rechnen, wenn ich mich von ihm verabschiede, dass es jedes Mal das letzte sein kann, da er innere Blutungen hatte! Als ich das erfuhr, ging ich nochmals zu ihm, umarmte ihn und weinte! Er fragte mich, was los sei, doch ich konnte nichts sagen! Es war irgendwie voll arg! Am selben Tag weinte ich nur mehr, stundenlang, stellte sein Bild auf und zündete Kerzen an! Es war die Hölle, und die Hölle dauerte genau 1 Woche an. Genau eine Woche nach der Mitteilung starb er dann! In dieser Zeit, da lebst du selbst nicht mal richtig - so war es bei mir! Ich hatte mir freigenommen, fuhr jeden Tag ins Spital bis am Abend und man hoffte doch immer an ein Wunder, wenn es ihm besser ging, dann dachte man wieder, ja er schafft es, er wird nicht sterben, es wird ein Wunder geschehen - das waren meine Gefühle in dieser Zeit!# Mir geht es zur Zeit nicht sehr schlecht, doch gestern hatte ich mal wieder dieses Gefühl => ich denke an ihn, und wenn ich mir dann vorstelle, mein Papa ist tot, dann überkommt mich so ein Gefühl und ich denke, das kann gar nicht sein und es tut dann besonders weh, weil es ja trotzem wahr ist! Du hast recht, jeder hat irgendwie seine eigene Vorstellung mit dem Leben nach dem Tod, der Seele,... umzugehen! Ich finde deinen Satz schön, indem du schreibst, dass die Seele dann freier ist, wenn nur noch die Asche übrigbleibt! Auch finde ich schön, dass es nicht schön ist, wenn man im dunklen und unter der Erde liegt! Es ist sicher nicht schön, wenn wir daran denken, doch der Körper ist tot und dem Körper ist es egal, da ja die Seele im Himmel ist und er nun keinen Körper mehr hat! Für mich ist es nicht toll, wenn ich mir überlege, es bleibt nur noch Asche übrig, aber ich habe sowas noch nicht miterlebt, man stellt es sich nur schrecklich vor, wenn man davor steht und alles mitansieht! Doch auch in unserem kleinen Ort werden die Urnen immer mehr, weil einfach in der heutigen Zeit die Leute schon vorher sagen, wie sie sterben möchten und es schriftlich, wie du sagst, festhalten! Ich muss auch immer wie du an die lezten Monate denken, das ist bestimmt normal. Es war die Zeit vor dem Tod und man wahrscheinlich müssen wir deshalb daran denken und beobachen, ob nicht doch etwas hätte anders laufen können, was ich ja jetzt dazu gelernt habe, dass alles nicht änderbar ist, da es schon vorbstimmt ist wie und wann ein Mensch stirbt! Manchmal ist es schwer, daran zu glauben, doch manchmal funktioniert es! Ich kann am besten mit meiner Oma sprechen, ja auch mit meiner Mutter, aber mit meiner Oma kann ich besser sprechen, da meine Mutter auch taubstumm ist und ich mit meiner Oma deshalb besser über die Gefühle sprechen kann! In der Familie ist es einfach leichter mit zu sprechen, als mit Freunden! Nein, ich schaffe es auch nicht, mit meinem Vater zu sprechen, zumindest nicht viel. Wenn ich am Friedhof bin, dann nicht gerade lange, ich zünde eine Kerze an, bleib ein wenig dort stehen, schau auf sein Bild und dann muss ich schon wieder weinen, ich sag dann wenn ich gehe immer "baba", weil das hab ich früher auch immer gesagt und er auch! Es fällt mir nicht leicht, wenn ich zu Hause bin, dann geht es besser, aber ich habe noch nicht viel gesagt, mehr gedacht! Es braucht Zeit, es kann nicht alles auf einmal klappen, weil dann wäre es ja keine Trauer, und wenn die Trauer etwas weniger wird, dann wird einmal die Zeit kommen! So, jetzt werde ich weiterkochen und dann zu Mittag essen! Ich drücke ich auch, alles liebe! Claudia |
AM4L 5q-
Hallo Claudia,
wenn ich das so lese... ich kann sehr gut verstehen was du meinst wenn du sagst "in dieser Zeit, da lebst du selbst nicht mal richtig". In den letzten Wochen ihrer Krankheit war ich auch fast nur noch bei meiner Mutter - bzw. bei meinen Eltern. Uni, Freunde... alles spielte keine Rolle mehr. Alerdings wurde mir nie so etwas gesagt wie "verabschieden Sie sich von Ihrer Mutter". Bei jedem Besuch, bei jedem Blick auf sie zu denken, dass ich sie vielleicht das letztemal lebend sehe... schrecklich. Ich kann dir sagen, dass auch ich dann wohl nur noch geheult hätte - und das habe ich auch so schon genug während ihrer Krankheit. Doch auch ich habe bis zuletzt auf ein Wunder gehofft. Im Nachhinein möchte ich manchmal den Kopf über mich schütteln. Aber so war das eben in der Situation - ich musste mich einfach an irgendetwas klammern, wohl um nicht zu zerbrechen. Es stimmt, es kann nicht alles auf einmal klappen. Ich denke mir auch: wenn es mir jetzt noch komisch vorkommt, mit Mama zu reden, dann formuliere ich die Sätze eben nur in Gedanken. irgendwann kommt dann vielleicht die Zeit, wo es mir leichter fällt, mit ihr zu sprechen, und wenn nicht, dann ist es auch nicht schlimm. Ich habe vorgestern - an einem Tag - das Buch "Und der Himmel tat sich auf" von James van Praagh gelesen. Er ist in den USA ein sehr bekanntes Medium. Ich muss sagen, dass mir das Buch nicht so ganz gefallen hat - ich konnte mich mit einigen Dingen, die er beschreibt nicht so recht anfreunden. Was aber auch nicht heißt, dass ich ihm durchweg nicht glaube. Jetzt lese ich zu wiederholten Male "Leben nach dem Tod" von Raymond Moody. Zu diesem Thema ist es mein Lieblingsbuch; unter anderem auch, weil er nie vorgibt, bestimmte Dinge über das Leben nach dem Tod zu wissen - manche Autoren tun ja gerade so, als wären sie selber schon tausend mal dagewesen. Raymond Moody aber sammelt nur Indizien, und betrachtet das Thema auf eine für mich wohltuend unkitschige Weise, so dass mir dieses Buch echten Trost schenkt. Heute nacht habe ich wieder von Mama geträumt, nur ganz kurz: ich war mit Verwandten oder Bekannten meiner Eltern irgendwo unterwegs, und da kam uns Mama zu Fuß entgegen. Seltsam war das. Ich komme heute irgendwie nicht so recht in Schreibfluss, heut ist irgendwie so ein Muffel - Laune Tag. :-) Also schick ich dir viele sonnige grüße und sage bis bald. Katrin |
AM4L 5q-
Hallo Katrin!
Sorry, dass ich mich jetzt länger nicht gemeldet habe, aber jetzt bin ich ja da! War immer viel los in der Arbeit, heute ist es mal etwas ruhiger! Ich freue mich, dass du von deiner Mutter wieder geträumt hast! Ich habe in der Nacht von Freitag auf Samstag auch von meinem Papa geträumt, es war ziemlich wirr, man kann es gar nicht beschreiben, er hatte schon seine Krankheit und man konnte ihm auch im Traum nicht mehr helfen! Es war nicht wirklich schön, aber ich hab wieder mal von ihm geträumt, das war schön! Gestern war ich im Friedhof nach der Arbeit, es war ja schon finster, weil jetzt wirds ja wieder früher dunkel! Ich hatte kein Feuerzeug mit und dachte mir, ja dann muss ich eben von einem anderen Grab ein Licht herholen! Doch ich fand einfach keine passende, weil die, die brannten, waren schon so abgebrannt, dass es mir da auch nichts brachte! Ich gab die Hoffnung schon auf, doch schließlich fand ich dann doch noch eine passende, und hatte endlich ein Licht für meinen Papa! Ich kam mir so blöd vor, weil wenn mich wer gesehen hätte, dass ich da so herumgeh, hätte man wahrscheinlich geglaubt, ich bin ein Streuner! Ich hatte gestern einmal ein angenehmes Gefühl, als ich so am Grab stand, das hat mich irgendwie gefreut, weil sonst muss ich immer fast weinen und mein Hals wird ganz komisch! Jetzt geht es langsam besser!!!! Wie geht es dir zur Zeit, gibt es bei dir Neuigkeiten????? Dieses Wochenende werde ich anfangen mit dem Keks backen, hab ich zwar noch nie gemacht alleine, aber hoffentlich wird das was ;-) Auf die Kekse freue ich mich auch schon besonders! Alles liebe! Claudia |
AM4L 5q-
Hallo Claudia,
es ist schon bald nicht mehr normal - ich hab schon wieder von Mama geträumt. Aber wie bei dir, war auch mein Traum nicht wirklich schön. Im Traum war Mama auch schon krank, aber noch beschwerdefrei, ich wusste jedoch, dass sie sterben würde und auch, was in der Zeit bis dahin auf sie und uns zukommen würde. Den Traum hatte ich vorletzte Nacht mit dem Effekt, dass ich gestern den ganzen Tag ziemlich durchhing und ziemlich bedrückt und nachdenklich rumlief. Aber heute geht es mir besser, obwohl die Melncholie sich doch immer häufiger einschleicht - es naht eben die Vorweihnachtszeit. Aber die hat ja auch ihre schönen Seiten, die ich auch dieses Jahr trotz allem niocht übersehen werde - zum Beispiel Kekse backen. :-) Das macht echt Spaß, und es duftet immer so herrlich. Leider ist mein Ofen kaputt, also werde ich mich zu diesem Zwecke wohl mal bei einer Freundin breitmachen müssen. Gestern habe ich meiner Mitbewohnerin den Adventskalender befüllt - sind so kleine Stiefelchen an einer Schnur - mit Süßigkeiten und allerlei Schnick - Schnack. Ach, es ist schon seltsam, dieses Jahr die Vorweihnachtszeit und schließlich auch Weihnachten zu begehen. Es ist so eine eigenartige Mischung aus Traurigkeit, Freude, Dankbarkeit... Ich finde es total schön, dass du am Grab deines Vaters plötzlich so ein angenehmes Gefühl hattest. Vielleicht ist es ein Zeichen, dass du die situation langsam besser akzeptieren kannst, vielleicht bedeutet es aber auch, dass dein Papa bei dir ist und auf dich aufpasst. Wer weiß? Am 29 hat mein Papa Geburtstag, da fahre ich dann natürlich nach Hause und gehe auch wieder zum Grab und bringe eine Blume hin. Doch irgendwie hatte ich gedacht, ich würde mir ihrem Grab etwas mehr verbinden. Es ist eben doch nur ein Stein mit ihrem Namen ... aber naja, trotzdem muss ich einfach immer wieder hingehen. Ansonsten gibt es bei mir nicht viel neues. Alos schicke ich dir noch viele liebe Grüße und mache schluss für heute. Alles Liebe, Katrin |
AM4L 5q-
Hallo Katrin!
Ich weiß wie das ist, mir geht es auch nicht anders, wenn ich von meinem Vater träume! Ich muss dann auch ständig daran denken, warum, wiso,.....????? Es gibt keine Antwort! Mir geht es zur Zeit wirklich ganz gut, das kann ich von mir sagen! Heute war die Schwester meines Freundes mit ihren 2 Kindern auf Besuch, es war etwas stressig, weil die Kleinen können ganz schnell die ganze Wohnung auf den Kopf stellen, aber es war schön! Mir geht es gut, aber trotzdem habe ich viele Momente, wo ich in mich gehe und an meinen Papa denke! Ich merke einfach, dass ich schon ein Stück weiter bin, ich bin froh, dass es mir jetzt besser geht, es wird sicher wieder andere Zeiten geben, doch momentan ist es eben anders und ich bin dankbar! Ich werde auch morgen anfange mit dem Keks backen, es ist zwar das 1.Mal wo ich Keks backe, aber ich hoffe, ich krieg das hin! Auf das freue ich mich schon, doch auch ich muss ständig daran denken, wie das Weihnachten wird ohne meinen Papa! Meine Mutter sagte, dass sie keinen Adventkranz haben möchte und ich sagte "warum". Sie meinte dann, dass sie einen anderen macht, so mit 4 Kerzen, ich kann sie verstehen, weil ich auch schon überlegt habe, ob ich überhaupt einen haben möchte! Irgendwie denke ich dann immer, nein, ich das irgendwie heuer nicht, weiß nicht warum, ich hab ein schlechtes Gewissen! Komisch irgendwie! Jetzt hängt in unserer Ortschaft seit ein paar Tagen die Weihnachtsbeleuchtung und es ist einfach komisch! Ich kann es nicht beschreiben, aber ich bin froh, wenn alles vorbei ist, weil es dieses Mal anders wird und davor hat man einfach Angst! Heute war ich mit meiner Mutter bei der Gemeinde und sie teilten uns mit, dass eine kleinere Wohnung frei wäre und die wäre sogar in dem selben Block, wo sie jetzt wohnt und auch im Erdgeschoß, wir müssen am Montag bescheid sagen, ob sie die Wohnung will! Ich freue mich für sie, weil sie dann weniger Miete zahlen muss! Es gäbe da noch einen anderen Wohnblock, der näher im Ort ist und ich hab ihr halt gesagt, sie soll sich überlegen, ob sie nicht noch wartet, bis dort eine frei wäre, ich würde mich wohler fühlen, weil die jetzige, da muss sie immer neben einem Fluss heimgehen und ich fürchte mich halt um sie, dass ihr was passiert! Mal sehen! Ja, ich denke auch, dass mein Vater auf mich aufpasst, ich hoffe es zumindest! Hoffentlich träumen wir bald wieder von unseren lieben und hoffentlich was gutes! Ein schönes Wochenende lg Claudia |
AM4L 5q-
Hallo Claudia,
entschuldige die lange Schreibpause! Ich freue mich, dass es dir momentan ganz gut geht. Auch ich fühle mich gerade ganz gut. Sind deine Kekse was geworden? Ich würde auch so gerne backen... verdammter Ofen! Aber später treffe ich mich noch mit einer Freundin, da werde ich doch mal anklingen lassen, dass sie doch ihren Ofen mal zur Verfügung stellen könnte! ;-) Wenn du irgendetwas weihnachtlich schmücken möchtest, oder Kerzen anzünden, dann solltest du deswegen kein schlechtes Gewissen haben! Ja, dieses Weihnachten ist anders als alle zuvor, aber man kann sich trotzdem ruhig an den Dingen erfreuen, die einem immer noch Freude machen. Eine Freundin meiner Mutter sagte allerdings auch, dass sie die ersten Weihnachtesfeste nach dem Tod IHRER Mutter keine Kerzen anzünden mochte / konnte. Man kann sich eben zu nichts zwingen, aber man muss sich auch nichts versagen. Ich habe mein Zimmer (und die Wohnung) mal wieder wunderschön geschmückt. Mama würde vermutlich den Kopf über mich schütteln. Sie meinte immer, das sei alles Kitsch. Stimmt aber nicht! :-) Sag mal, geht es dir auch so, dass du dich um deine Mutter jetzt noch mehr sorgst? ich merke, dass ich zum Teil echt empfindlich bin, was Papa angeht. Wenn er nicht ans Telefon geht, mache ich mir immer gleich Sorgen. Naja, langsam gewöhne ich es mir wieder ein bißchen ab. Aber ich ahbe doch ganz schön Angst, Papa auch noch zu verlieren. Geht dir das auch so? Liebe Claudia, ich fass mich heute mal kurz. wäre schön, wieder von dir zu hören! Alles Liebe, Katrin |
AM4L 5q-
Hallo Katrin!
Momentan weiß ich wieder gar nichts mit mir anzufangen, um es so auszudrücken! Am Montag in der Firma sprach einer von meiner Abteilung vom Feiern, er meinte, es wir sollten uns zusammensetzen und feirn, das sagte er zu einem anderen Kollegen, der gleich im Nebenbüro von mir sitzt. Dann fragte er mich, ob es heuer einen Adventkranz gäbe! Ich zuckte nur mit den Schultern! Ich bin seit 3 Jahren in dieser Abteilung, nie feierten wir intern Weihnachten, seit einiger Zeit kriechen die Kollegen dem Chef so in den Arsch, dass es schon nicht mehr normal ist, sie wechseln sich sozusagen ab, ständig steht ein anderer drin und schleimt sich beim Chef ein, sie reden privates Zeug,..... Mir ist das egal, ich bin nicht so ein Typ, der viel redet und gerne über private Sachen redet! Ja, er fragte mich, wegen dem Adventkranz und dann sagte er, ja wir brauchen ja schon einen oder wenigstens ein paar Kerzen zu unserer Feier! Zur Krönung sagte derjenige noch zu mir, was ich denn zum feiern habe, obwohl es ja offensichtlich war, dass er ja an eine Weihnachtsfeier gedacht hatte. Ich sagte, ich habe heuer gar nichts zu feiern und war schon kurz vorm weinen! Sie standen zu zweit vor mir, ich drehte mich in Richtung PC und versuchte mich abzulenken, mein Kollege vom Nebenbüro, der auch vor mir stand, beobachtete mich und merkte, dass mir nicht wohl war. Dann sagte keiner mehr was drauf, außer warum denn, wir können ja Ihre Matura feiern - toll, dachte ich mir, scheiß Kerle! Später fragte mich mein Kollege, was denn mit mir los sei und ich antwortete: nichts und fing gleich zu weinen an, es war schrecklich, ich konnte ihn nicht sagen, dass mir das nahe gegangen war, weil nie wollte jemand feiern und heuer wo ich sozusagen auf alles scheiß, da wollen auf einmal alle feiern! Ich schrieb ihm am nächsten Tag ein Mail und erklärte ihm meine Situation, damit er es nicht auf meine Arbeit beziehen kann, weil ich wollte nicht, dass er von mir denkt, mich interessiert die Arbeit nicht mehr, was aber eigentlich eh so ist, ich will eigentlich die arbeit auch nicht mehr, aber darum ging es ja nicht! Es war schlimm für mich in der Arbeit loszuheulen, aber ich konnte ihnen beibringen, dass ich sicher nicht Lust auf feiern habe! Es war schrecklich! Die Zeit wird sicher nicht schön werden, aber wir müssen durch die Weihnachtszeit durch! Zu den Keksen, ja ich habe schon gebacken, sie schmecken so einigermaßen gut, manche schmecken voll fettig, das gefällt mir dann nicht so, da wird einem gleich schlecht, eine Dose habe ich gleich meiner Mutter geschenkt, die hat sich gefreut, weil die kann auch nicht backen, ihr Ofen ist auch schon seit Jahren kapputt. Es freut mich, dass du so viel schmücken konntest, ich bin heuer noch nicht so weit, ich überlege schon, ob ich überhaupt einen Christbaum kaufen soll! Es ist eigenartig, aber ich habe wirklich öfter das Gefühl, nein, es darf heuer nicht sein!!! Nächstes Jahr sieht es wieder anders aus!!!! Ich hoffe es zumindest! Ich sorge mich um meine Mutter auch mehr, als zuvor, vorher war eigentlich mein Papa am wichtigsten und jetzt fürchte ich mich auch, sie bald nicht mehr zu haben, das ist normal! Man hat einfach Verlustängste! Es ist jetzt aber auch schon besser! Ja, sonst fällt mir momentan nichts mehr ein, ich wünsch dir ein schönes Wochenende! Schreib bald wieder! lg Claudia |
AM4L 5q-
Hallo Claudia,
hab dich nicht vergessen. Wie geht es dir? Es tut mir leid, dass du auf der Arbeit ein so unschönes Erlebnis hattest.Aber ich glaube nicht,dass jemand von deinen Kollegen sich etwas dabei gedacht hat, über eine Feier zu sprechen. Es war sicher nett gemeint,dass sie dein Abitur als Feiergrund herangezogen haben. Manche Menschen sind vielleicht auch einfach etwas unsensibel, aber ich kann mir nicht vorstellen,dass sie irgendwelche bösen Gedanken dabei hatten. Aber ich kann verstehen, dass du nur den Kopf darüber schütteln kannst, dass sie ausgerechnet dieses Jahr auf eine Feier versessen sind, wo das die letzten Jahre auch nicht üblich war. Ich kann mir gut vorstellen wie ätzend es für dich war, ausgerechnet dort heulen zu müssen. Willst du dich denn nach einer anderen Arbeitsstelle umgucken? Du sagst ja,dass es dir dort nicht mehr gefällt. Was Weihnachten angeht: hör einfach auf dein Gefühl. Wenn du gerne einen Baum, Kerzen oder was weiß ich möchtest, dann hab kein schlechtes Gewissen deswegen! Aber wenn du es einfach nicht kannst, dann zwing dich auch zu nichts. Ja, nächstes Jahr sieht es bestimmt anders auch, auch wenn die geliebte Person immer fehlen wird. Am Wochenende haben wir Papas Geburtstag gefeiert. 11 Leute waren wir, meine Schwester und ich haben alles organisiert und uns um alles gekümmert. Ich glaube, Papa war uns auch ganz dankbar dafür und hat sich wohgl gefühlt. Nächstes Jahr wird es dann richtig bunt, da wird er nämlich 70 (unfassbar, das er schon sooo alt sein soll. Bin eben ein kleiner Nachzügler!) Übrigens: am Montag, 21.45 auf ARD kommt "Dimension PSI", diesmal zum Thema "Todeserfahrung" - ich denke,damit wird "Nahtoderfahrung" gemeint sein. Ich gucke es mir auf jeden Fall an, vielleicht ist es auch was für dich. Sei ganz herzlich gedrückt und bis bald! Katrin |
AM4L 5q-
Hallo Katrin!
Ja, wahrscheinlich haben sich die Kollegen nichts dabei gedacht! Ist mir auch mittlerweile schon egal! Ich werde mich nach einer anderen Arbeit umschauen, weil das nichts mehr ist für mich, ständig der Trottel für den anderen zu sein! Ich möchte einen Job als Sachbearbeiterin und hoffe, dass sich was ergibt demnächst! Ja, ich werde nach meinem Gefühl gehen, was Weihnachten betrifft, einen Christbaum werden wir, denk ich schon kaufen, meine Mutter besorgt eh keinen, da soll dann wengistens im meiner Wohnung einer stehen! Schön, dass die Geburtstagsfeier deines Vaters ein Erfolg war!Meine Tante feiert auch nächstes Wochenende ihren 50iger! Wo bleibt die Zeit???? Ich habe mir gerade das Datum und die Uhrzeit der Fernsehsendung notiert und werde mir die Sendung morgen auf jeden Fall anschauen bzw. aufnehmen! Solche Sendungen sind immer ganz interessant! Gestern habe ich meine Halbschwester kennen gelernt, das war ganz komisch! Ich habe sie 1x gesehen, da waren mein Bruder und ich noch ganz klein! Gestern bin ich mit ihr auf einen Kaffee gegangen, mein Bruder hatte keine Zeit, da er gerade beim Übersiedeln ist! Es war ganz nett, aber irgendwie ein komisches Gefühl, wenn ich mir vorstelle, dass das ja ein Teil meines Vaters ist! Ich konnte aber keinerlei Ähnlichkeit feststellen zwischen Papa und ihr, vielleicht ist das nach ein paar Treffen anders! Obwohl, es sieht ja nicht jeder beiden Elternteilen gleich und wenn sie nur ihrer Mutter sehr ähnlich sieht,... naja, egal! Es war auf jeden Fall schön und ich bin froh, dass ich es getan habe! Was gibt es bei dir neues??? Ein schönes Wochenende!!!! lg Claudia |
AM4L 5q-
Hallo Claudia,
wie hat dir die Sendung gefallen? Ich muss sagen, dass ich dort nicht sehr viel neues erfahren habe, weil ich eben schon einige Bücher zum Thema "Leben nach dem Tod" und "Nahtoderfahrungen" gelesen habe. Aber die Sendung fand ich trotzdem sehr gut, weil sie mir doch noch ein paar neuigkeiten zu bieten hatte und ich Erfahrungsberichte von Betroffenen sehr spannend finde. Auf die kommenden Folgen bin ich auch sehr gespannt - als nächstes wird es um Wiedergeburt gehen. Und weil ich zu dem Thema noch keine rechte Position gefunden habe, bin ich auf die Sendung echt neugierig. Wie kommt es denn, dass du deine Halbschwester erst jetzt wirklich kennenlernst? Hatte sie denn auch zu ihrem - eurem - Vater keinen Kontakt?Stelle ich mich spannend vor, aber irgendwie auch seltsam, wenn da jemand ist, mit dem man verwandt ist - aber man kennt ihn gar nicht. Komisch. Aber es scheint ja ein positives Erlebnis für dich gewesen zu sein, das freut mich. Ich habe eigentlich nicht viel neues zu berichten. Ich arbeite so vor mich hin (arbeitn ist eigentlich zu viel gesagt, ich mache mich hier nicht gerade kaputt :-) ) und freue mich auf meine Weihnachtsferien (23.12 - 5.1). Mir steht eigentlich kein Urlaub zu, aber der Chef meinte, wir regeln hier ja so einiges einfach untereinander, und fragte mich, wann ich denn Weihnachtsferien machen möchte. Nett, gell? Aber gut, ich werde ja auch nicht bezahlt, also bringt es auch niemanden um, wenn ich ein paar Tage nicht da bin. Stolz kann ich allerdings verkünden, dass ich schon fast alle Weihnachtsgeschenke zusammen habe. Bin dieses Jahr echt fix, was das angeht. Ein Glück, denn in der Vorweihnachtszeit, wenn hier in Münster auch noch Weihnachtsmarkt ist, kriegt man in der Innenstadt kaum ein Bein an den Boden, uff! Ich bin schon lange nicht mehr an Mamas Grab gewesen - als ich letztens zu Hause war, bin ich nicht zum Friedhof gegangen. Aber ich hatte auch nicht so recht das Bedürfnis. Wie es aussieht, werde ich dann wohl erst an Heilig Abend wieder hingehen können. Ich frage mich wirklich, wie das alles wird, an Weihnachten. Schön und traurig, vermute ich. Na, werden sehen. Meine Mutter ist ja nun bald ein halbes Jahr tot, und das kann ich mir gar nicht vorstellen. Im Rückblick kommt mir diese Zeit ihrer Krankheit wirklich wie ein einziger Albtraum vor, und das ganze vergangene Jahr so seltsam unwirklich. Ich denke auch nach wie vor, dass ich es immer noch nicht so ganz verstanden habe, was da mit uns passiert ist. Ich weiß auch nicht, ob und wann das vielleicht mal einsetzen wird. Viele herzliche Grüße aus dem heute ziemlich grauen Münster! Katrin |
AM4L 5q-
Hallo Katrin!
Die Sendung hat mir auch gefallen, ich bin ebenfalls schon auf die morgige Sendung gespannt! Mein Vater hat für sie gezahlt bis sie 27 Jahre alt war, sie hat solange studiert und eigentlich haben wir unser Leben gelebt, als gäbe es nur mich und meinen Bruder! Ich habe auch nie das Bedürfnis gehabt, dass ich mal gesagt hätte, ich will sie kennenlernen! Mein Vater meinte auch immer, dass sie gar nicht seine Tochter sei, weil sich das von der Zeit nicht ausgegangen ist, aber was solls! Er ist der Zeit, als er den Führerschein machte mit einer zusammengewesen und da ist es eben passiert! Ich habe mir nach seinem Tod mal den Führerschein angeguckt und von der Zeit stimmt es schon, ich kann jetzt meinen Vater auch nicht mehr fragen, wie es denn das gemeint hat und es ist mir auch egal, weil es bringt ja nichts, wenn es stimmt oder nicht, ich werde es wohl nie erfahren! Meine Halbschwester, sozusagen, sagte mir auch, dass sie selbst auch nie das Bedürfnis hatte ihren Vater kennen zu lernen, da ihr Stiefvater sie behandelte, als wäre sie sein eigenes Kind! Es ist auf jeden Fall schön, dass du auch Urlaub hast, ich habe auch Urlaub über Weihnachten! Ich war auch schon länger nicht mehr am Grab, auch ich habe gar kein Bedürfnis, es ist wirklich komisch, ich fühl mich nicht wohl am Grab, deshalb scheue is es hinzugehen, aber ich werde diese Woche wieder hinschauen, hab ich mir vorgenommen! In 10 Tagen ist schon Weihnachten, ein Wahnsinn! Ja, es wird einfach komisch werden, das heurige Weihnachten, natürlich ist das ja jetzt bei jedem Anlass, weil es ist einfach nichts mehr so wie vorher! Nächstes Weihnachten wird es ja auch nicht anders sein, nur ist immer das 1.Mal so komisch und man fürchtet sich davor! Mein Vater ist ja am 23. Juni gestorben und genau 1 Tag vor Weihnachten ist es ein halbes Jahr her, das ist nicht gerade schön! Aber wir werden das schon schaffen und das beste daraus machen! Morgen ist leider wieder Montag und da gehts wieder in die Arbeit - leider! Bin froh, wenn der Urlaub da ist! lg Claudia |
AM4L 5q-
Hallo Claudia,
hast du die Sendung gesehen? Mir hat auch diese Folge wieder gut gefallen und ich bin sehr gespannt auf die nächste (und leider auch letzte). Allerdings weiß ich nach wie vor nicht, was ich vom Thema Wiedergeburt zu halten habe, und ob das überhaupt erstrebenswert ist. Aber nun ja, eines Tages werden wir alle die Antwort bekommen. Ich freue mich auch echt auf die Weihnachtsferien - bin gerade nicht besonders motiviert zum arbeiten. Ich werde nochmal nachfragen, ob ich nicht den 22. und 23. auch schon frei bekommen kann, denn dann wird es für mich wohl eh nicht viel zu tun geben. Dann könnte ich am Wochenende schon nach Hause fahren. Ich habe von Heilig Abend irgendwie keine rechte Vorstellung. Wird es mir schlecht gehen oder nicht, wie traurig werde ich sein... ich habe keine Ahnung. Ich lasse einfach alles auf mich zukommen. Aber die Zeit ist wirklich verflogen! Ich weiß noch, wie ich einige Tage nach ihrem Tod auf ihrem Bett saß. Es war Juli und tierisch heiß, und ich habe darüber nachgedacht, wie Weihnachten wohl wird. Und nun steht es schon vor der Tür - kaum zu glauben. Ich kann gleich Feierabend machen für heute (freu, deshalb höre ich jetzt mal auf. Ich hoffe, du hast den Wochenstart gut überstanden!? :-) Alles Liebe, Katrin |
AM4L 5q-
Hallo Claudia,
jetzt, da die Feiertage so kurz bevorstehen, muss ich oft an dich denken. Wie geht es dir und deiner Mutter? Ich bin seit gestern bei meinem Vater. Heilig Abend verbringen wir ja bei meiner Schwester - das bedeutet eine halbe Stunde Autofahrt, und nun bete ich, dass die Wetterverhältnisse das auch zulassen. Letztes Jahr um diese Zeit lag Mama ja nach der OP im Krankenhaus und Heilig Abend konnten wir nicht zu ihr, weil ein Wahnsinns - Glatteis herrschte. Musst du noch arbeiten oder hast du schon frei? Falls ich nichts mehr von dir höre bis Weihnachten, wünsche ich dir jetzt schon ruhige und gemütliche Feiertage, und dass du zwischen all der Traurigkeit auch mit einem Lächeln an deinen Vater denken kannst. Alles Liebe und ganz herzliche Grüße! Katrin |
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