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yagosaga 30.04.2010 10:39

Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
Hallo zusammen, bei mir wurde vor knapp zwei Monaten ein kleinzelliger Lungentumor mit zahlreichen Fernmetastasen gefunden. Gibt es hier im Forum jemanden, der sich mit derselben Krebsart auseinandersetzen muss? Wenn ich die Beiträge hier lese, habe ich den Eindruck, dass die meisten vom nicht kleinzelligen Tumor betroffen sind. Viele Grüße Ecki

Antiironie 01.05.2010 21:58

AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
Hallo Ecki,

meine Mutter und mein Vater hatte ein kleinzelliges BC.

Was hast du denn für Fragen? Wenn ich kann helfe ich dir gerne mit Info´s.

lg Anja

yagosaga 02.05.2010 09:05

AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
Hallo Anja,

herzlichen Dank, dass Du Dich meldest. Was mich interessiert: wie gingen Betroffene seelisch mit dieser Krankheit um?

Die Ängste, die bei mir da sind, sind vor allem die Angst vor Schmerzen, vor dem körperlichen Verfall. Aber diese Ängste nehme ich völlig anders wahr als Ängste, die ich sonst in meinem Leben kenne. Ich kenne lange Perioden tiefer Depression und Verzweiflung aus vergleichsweise geringeren Anlässen. Zustände, die ich nicht nochmal erleben moechte. Ich hätte jetzt angesichts dieser todbringenden Krankheit auch mit tiefer Depression und Verzweiflung gerechnet, aber die Seele folgt scheinbar anderen Gesetzen. Statt dessen erlebe ich mich ausgeglichen, bisweilen sogar heiter und unbeschwert und guter Dinge. Ich erlebe mich als einen anderen Menschen mit Stärken, die ich mir vorher nie zugetraut hätte. Vielleicht liegt es daran, dass die Situation etwas Endgültiges hat: ich bin dem Schicksal auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, ich muss mich anheim geben ob ich will oder nicht, da habe ich keine Wahlmöglichkeit mehr.

Beste Grüße
Ecki

Antiironie 02.05.2010 19:44

AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
Hallo Ecki,

da hast du wohl Recht, manchmal folgt die Seele unverständlichen Gesetzen. Darf ich dich fragen was für Fernmetastasen du hast? Wie alt bist du?

Meine Eltern haben versucht positiv zu denken. Und haben auch immer daran geglaubt das alles irgendwie wieder wird. Zu Anfang war es bei meiner Mutter auch so das wir immer alle gedacht haben (auch sie selber) , nein, das ist was anderes, ich fühle mich doch gut. Sie hat die Chemo sehr gut vertragen und auch die anschließende Bestrahlung.
Die Ärztin hat uns auch gesagt sie hätte 3-6 Mon. das haben wir ihr natürlich nicht gesagt. Wie soll ich sagen, sie hat einfach weitergemacht.
Natürlich kann ich nicht sagen wie es "in Ihr" ausgesehen hat.

Dann als mein Vater krank wurde haben wir einfach angenommen das es bei ihm auch so läuft. Für ihn war die Behandlung allerdings anstrengender. Er war oft einfach schlapp. Leider bekam er dann Hirnmetastasen, zuerst schlugen die Bestrahlungen auch gut an, als es dann körperlich schlechter mit ihm wurde glaube ich aber das er das selber so gar nicht wahr genommen hat. Er hat seine Einschränkungen immer auf irgendwelche Medikamente geschoben.

Bleib weiterhin positiv, ich hoffe das klappt, ich wünsche Dir Alles Gute
bis bald
Anja

Antiironie 02.05.2010 19:46

AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
Noch etwas, Schmerzen hatten sie eigentlich beide nicht.

Bei meinem Vater kann ich das natürlich nicht so genau sagen, aber er machte in seinen letzten Lebenswochen nicht den Eindruck als wenn er unter Schmerzen leidet.

Nutze deine Stärke um zu kämpfen.

yagosaga 02.05.2010 19:58

AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
Hallo Anja,

Zitat:

Zitat von Antiironie (Beitrag 894636)
da hast du wohl Recht, manchmal folgt die Seele unverständlichen Gesetzen. Darf ich dich fragen was für Fernmetastasen du hast? Wie alt bist du?

Es sind ca. 20 Lebermetastasen, die größten über 3 cm. groß. Ich bin 50 Jahre alt und habe Familie (drei Kinder, 16, 14 und 3 Jahre alt).

Zitat:

Zitat von Antiironie (Beitrag 894636)
Meine Eltern haben versucht positiv zu denken. Und haben auch immer daran geglaubt das alles irgendwie wieder wird.

Das ist bei mir etwas anders. Ich will nicht positiv denken oder kämpfen. Ich versuche, meinen Frieden mit der Situation zu machen, wenn ich das anstrebe, fühle ich mich am besten. In dem schönen Lungenkrebstagebuch von Christoph Schlingensief fand ich auf S. 238 das schöne Zitat von Meister Eckhardt: "Wenn du deinen Frieden gemacht hast, sind die Dämonen, die dich umgeben, in Wirklichkeit Engel". Das trifft ganz meine Einstellung.

Beste Grüße
Ecki

Antiironie 02.05.2010 20:01

AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
Hallo,

wenn das der richtige Weg für dich ist ist das doch gut so. Von dieser Seite hab ich das noch gar nicht betrachtet.

Deine Kinder sind ja auch noch recht jung. Du ja auch. Ich glaube die Chemo kann viel bewirken.

lg Anja

yagosaga 02.05.2010 22:19

AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
Hallo,

Zitat:

Zitat von Antiironie (Beitrag 894642)
Deine Kinder sind ja auch noch recht jung. Du ja auch. Ich glaube die Chemo kann viel bewirken.

Morgen beginnt voraussichtlich der dritte Zyklus Chemotherapie (wenn das Blutbild gut ist). Das heißt, am ersten Tag Cortison und Cisplatin, am zweiten, dritten und vierten Tag Etoposid, und am achten Tag wieder Cortison und Cisplatin. Dazu gibt es mehrere verschiedene Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen, die bei mir sehr gut anschlagen. Wenn ich von den Infusionen nach Hause komme, bleibe ich aktiv, das heißt, ich koche essen, gehe spazieren, mache irgendwas anderes. Das bekommt mir sehr gut und hält die Nebenwirkungen gering. Wenn ich mich hinlege, komme ich nicht wieder hoch, und dann schlagen auch die Nebenwirkungen richtig zu.

Sechs Zyklen Chemotherapie sind bis in den Sommer hinein insgesamt für mich vorgesehen.

Viele Grüße
Ecki

Antiironie 03.05.2010 12:52

AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
Hallo,

dann wünsche ich dir das du die Chemo weiterhin so gut verträgst. Aber das ist dann ja meistens der Fall.

Alles Gute, lass von dir hören
Anja

yagosaga 03.05.2010 13:04

AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
Hallo,

ich wurde heute wieder nach Hause geschickt. Die Blutwerte waren noch nicht gut genug, um mit der Chemo fortzufahren. Nächsten Montag wird wieder Blutbild gemacht, und wenn es dann gut ist, geht es weiter.

Beste Grüße!
Ecki

Antiironie 04.05.2010 00:19

AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
Hallo,

hm, das ist ja blöd. Aber aus dem Forum hier weiß ich das es nicht so schlimm ist wenn sich die Chemo mal verzögert. Ich hoffe du machst dir deswegen keine Sorgen. Erhol dich noch ein bisschen, nächste Woche klappt es dann sicher.

lg Anja

yagosaga 04.05.2010 10:50

AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
Danke, Anja, für den Zuspruch. Natürlich genieße ich diese Tage, und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich wäre unglücklich. Trotzdem mache ich nochmal einen Termin beim Heilpraktiker um zu sehen, ob er etwas Unterstützendes für mich hat.

Viele Grüße
Ecki

Antiironie 04.05.2010 12:45

AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
Hallo,

das ist eine gute Idee. Selen soll sehr gut sein. Meine Eltern hatten auch Misteltherapie. Da gibt es bestimmt was.

lg Anja

yagosaga 04.05.2010 21:39

AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
Hallo,

hat jemand hier schon einmal Erfahrungen mit Hyperthermie gemacht, d.h. künstliches Fieber, um die Immunabwehr zu stärken?

Viele Grüße
Ecki

yagosaga 06.05.2010 16:44

AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
Hallo zusammen,

ich möchte hier ein Erlebnis beschreiben, dass ich heute vormittag hatte. Es passt nicht ganz in diese Gruppe, aber es geht mir trotzdem nach. Ich war mit dem Auto unterwegs, um schnell ein Röhrchen mit Blut ins Labor zu bringen. Während der Autofahrt verdichtete sich bei mir das Gefühl, dass ich wesentlich schneller sterben könnte als erwartet, dieses Gefühl ging merkwürdigerweise mit Heiterkeit einher. Es wurde immer stärker, so dass ich dachte, es kann sich nur noch um Stunden handeln. Ich wusste nicht woher es kam und dachte, vielleicht gibt es (bei etwa 20 kleinzelligen Lebermetastasen) trotz Chemo ein unerwartetes Leberversagen oder etwas ähnliches. Jedenfalls kann ich mich nicht erinnern, so etwas schon einmal gefühlt zu haben.

Um zum Labor zu fahren, musste ich auf der Straße links abbiegen wo eine stillgelegte Bahnschiene über die Straße ging. Es war viel Verkehr. Ein Wagen hielt mir gegenüber vor der Bahnschiene und gab mir durch Lichthupe zu verstehen, dass ich jetzt abbiegen kann. Ich bog ab und mitten auf der Fahrbahn raste ein Fahrer auf der rechten Spur neben dem Lichthuper auf mich mit überhöhter Geschwindigkeit laut hupend gerade zu. Ich gab Gas und kam wohl um Sekundenbruchteile gerade noch rechtzeitig auf die rettende Straßenseite, ich war total schockiert und zugleich erleichtert, dass nichts Schlimmes passiert war. Ich dankte meinem Herrgott für eine ganze Schutzengelstaffel, die er mir da wohl geschickt haben muss.

Dieses Gefühl, sehr schnell sterben zu können, war jedoch sofort nach diesem Beinahe-Unfall wie verflogen. Ob das eine Vorahnung oder sonst irgendwas war, kann ich nicht sagen. Aber dass der Tod aus noch ganz anderen Ecken kommen kann, war mir dann auch sofort klar. Ich muss nicht immer nur an Lungenkrebs denken.

Danke für's Lesen,
beste Grüße
Ecki

Antiironie 07.05.2010 00:44

AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
Wow, was für eine Geschichte. Da hat dein Gefühl dich wohl nicht getrogen. Wenn ich sowas lese krieg ich Gänsehaut. Und ich muss sagen, da hast du aber wirklich dusel gehabt.
Was sagt uns das? Genieße das Leben jetzt!

LG ANJA

yagosaga 11.05.2010 21:23

AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
Hallo zusammen,

gestern begann ich meinen dritten Zyklus Chemotherapie. (Cisplatin und Etoposid). Mein Internist überraschte mich am Montag mit der guten Nachricht, dass die beiden bei mir entscheidenden Leberwerte bei der letzten Blutuntersuchung am 3.5. auf Normalniveau gesunken waren (GPT vorher über 220, jetzt 37, LDH 745, jetzt 181). Ich habe neben dem Lungentumor noch zahlreiche Lebermetastasen, die schon zu deutlichen Leberfunktionsstörungen geführt hatten.

Für mich nach nur zwei Zyklen ein schöner Befund, der aber nicht ganz überraschend kam, weil ich das in den letzten beiden Wochen deutlich schon gespürt hatte, dass die Leber wieder gut arbeitet. Das alles sind Indizien, dass die Chemotherapie schon in kurzer Zeit deutlich anschlägt. Es folgen ja noch vier Zyklen.

Morgen und Freitag kommen noch Infusionen mit Etoposid und am kommenden Montag nochmal Cortison / Cisplatin, und dann habe ich die Zwischenauswertung und Pause.

Schöne Grüße
Ecki

Verena52 14.05.2010 16:15

AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
Hallo Ecki,
erstmal... schön zu lesen, das die Chemo gut anschlägt bei dir.

Auch ich habe diesen Kleinzeller, ja das kann einem schon Angst machen.
Bei mir wurde es im Sept. 2009 festgestellt

Nach den ganzen üblichen Untersuchungen ( die kennst du sicher auch wohl) folgten:
Erste Chemo - 4 Zyklen - Sept 09 - Dez 09: Doxorubicin HCL / Cyclophosphamid / Vincristin
Danach Pause und Ende Jan 10 = 33 Bestrahlungen.

Danach sollten dann 15 x Kopfbestrahlungen folgen, die aber von meinem Radiologen abgesagt wurden, da sich 2 Metastasen in der Lunge gebildet haben.
Nun bekomme ich vorerst 3x Chemo: Cisplatin / Etoposide
Zwei habe ich hinter mir, die dritte ist in 3 Wch. Wenn danach im Ct alles "ok" ist werden 15 Kopfbestrahlungen gemacht.
Na schauen wir mal ... ;)

So das wär`s erstmal von mir, liebe Grüsse an dich

Verena

yagosaga 14.05.2010 19:56

AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
Hallo Verena,

herzlichen Dank für Deine Antwort, ich freue mich, hier auf eine Leidensgenossin zu stoßen, die selbst ähnliches erfahren hat. Das gibt mir das Gefühl, nicht ganz allein zu sein.

Heute morgen hatte ich wieder 340 mg. Etoposid bekommen und fühle mich z.Zt. etwas schlapp.

Der "Kleinzeller" ist in der Tat ein ganz heimtückischer Krebs (bei mir, wenn ich mir das richtig notiert habe T4 cN0 M1 G3). Der Primärtumor sitzt in der linken unteren Lunge. Chemotherapie wirkt bekanntermaßen gut, aber natürlich steckt mir die Angst vor Rezidiven in den Knochen, und es tut mir weh, wenn ich an meine Familie und unsere drei Kinder denke. Wie ich selbst den Diagnoseschock erlebt habe und mit meiner Krankheit umgehe, habe ich in meinem Radiobeitrag beschrieben, auf den ich im Thread "Buchtipps zum Thema Lungenkrebs" vor kurzem hingewiesen habe.

Du hast ja auch schon einiges durchgemacht und hast auch schon weitere Enttäuschungen hinnehmen müssen. Darf ich fragen? Wie hast Du das hingenommen, als Du von den Metastasen in der Lunge erfuhrst? Ich stelle mir das als herbe Enttäuschung vor!

Sind die vorgesehenen Kopfbestrahlungen die sogenannte vorbeugende Hirnbestrahlung zur Eindämmung von Hirnmetastasen?

Liebe Grüße
Ecki

Verena52 17.05.2010 10:27

AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
Guten Morgen Ecki,

ja trotz Menschen um einen herum die versuchen zu verstehen, fühlt man sich doch schon irgendwie allein damit. Und im Grunde genommen ist man es wohl auch, wirklich helfen kann einem da niemand. Ausser die Medikamente, wo man hofft, das sie anschlagen... und man selbst...

Ja die Therapie schafft einen, ich fühle mich dadurch auch schlapp und immer sehr müde und man kann garnicht mehr viel tun.
Z.B. im Garten :shy:rten wie ich gestern wieder feststellen musste. Naja wenn`s "nur" das ist... ich hoffe ich behalte bei Allem die Kraft, um zu kämpfen....

Der "Kleinzeller" ist in der Tat ein ganz heimtückischer Krebs (bei mir, wenn ich mir das richtig notiert habe T4 cN0 M1 G3). Der Primärtumor sitzt in der linken unteren Lunge. Chemotherapie wirkt bekanntermaßen gut, aber natürlich steckt mir die Angst vor Rezidiven in den Knochen, und es tut mir weh, wenn ich an meine Familie und unsere drei Kinder denke. Wie ich selbst den Diagnoseschock erlebt habe und mit meiner Krankheit umgehe, habe ich in meinem Radiobeitrag beschrieben, auf den ich im Thread "Buchtipps zum Thema Lungenkrebs" vor kurzem hingewiesen habe.

Jipp dieser Kleinzeller ist ein Mistvieh - Bei mir sitzt/saß der Primärtumor an den Lungenwurzeln - da kam mir der Film: Alien - mit Sigourney Weaver in den Sinn... mein Tumor mitten in der Brust... so wie im Film .. wenn das Alien aus der Brust reisst ... Aber ich habe nicht vor ihm mein Haus zu überlassen, es gehört mir, das Mistvieh soll verschwinden.

Die Beschreibung im Radiobeitrag finde ich nicht...

Ja die Angst vor Rezidiven und ach so viele Ängste manchmal.
Ich glaube es ist besser keine Angst zu haben, weil Angst/Ängste nur schwächen.
Man kann eigentlich nur immer einen Tag leben/erleben... Und man hat immer die Wahl - Man kann lachen oder weinen... Ist es nicht besser und vorteilshafter bei dieser Krankheit - zu lachen?
Wenn / falls einem nur noch wenig Zeit bleibt.. dann sollt man sie geniessen mit allem was schön ist ...
Ob nun mit oder ohne solch`eine Krankheit... man weiss doch nie wann man diese Welt verlassen muss.

Natürlich hab`auch ich Zeiten - aber nur ganz kurz noch - wo mir dir Tränen kommen, ich wisch sie dann weg, weil sonst kann ich ja die Sonne nicht sehen :)


Darf ich fragen? Wie hast Du das hingenommen, als Du von den Metastasen in der Lunge erfuhrst? Ich stelle mir das als herbe Enttäuschung vor!

Tja wie?
Eigentlich war ich beim Radiologen zur Besprechung und es sollte die Maske für die Kopfbestrahlung angefertigt werden und es sollte weitergehen mit der Behandlung. Und dann wird alles gestoppt VOM RADIOLOGEN.... Er sagt mir da sind Metas. Die Metas waren schon der Hammer aber noch mehr, das ... meine Ärzte mich so ins offene Messer laufen lassen, sie sind die Ersten, die die Befunde haben / sehen, warum die ganze Tortour zum / beim Radiologen ... die Hoffnung, es geht weiter / aufwärts.... und dann sowas.

Ja es fühlte sich an wie ein Messer, ich klappte zusammen in der Praxis und ich hielt es nicht mehr aus da und verliess den Raum ...Dachte, wenn trotz Chemo / Bestrahlungen dieses Mistvieh weiterwächst und streut... wozu dann das alles.... diese Quälereien, was sind das für Aussichten, ist das noch Leben? etc etc etc
Ich habe mir dann eine andere Ärztin gesucht etc.


Sind die vorgesehenen Kopfbestrahlungen die sogenannte vorbeugende Hirnbestrahlung zur Eindämmung von Hirnmetastasen?

Soviel ich weiss kommt die Chemo nicht in das Gehirn und es wird vorsorglich bestrahlt, da dieser Krebs in den Kopf streuen wird. Ist bei dir keine Kopfbestrahlung vorgesehen?

http://www.handelsblatt.com/technolo...engern;1310217

So nun hab ich soviel geschrieben ich schwirr dann erstmal wieder ab.

Hoffe dir geht es gut trotz Chemo und du kannst heute bei dem schönen Wetter etwas schönes Unternehmen mit deiner Frau und den Kindern :)

Sonnige Grüsse
Verena

yagosaga 17.05.2010 14:31

AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
Hallo Verena,

vor einer Stunde bin ich nach Hause gekommen von den letzten Infusionen des dritten Zyklus (Cisplatin) und noch etwas benommen, da lese ich Deine Antwort.

Allein? Mit der Familie bin ich das sicher nicht. Ich bin auch heilfroh, dass es Ärzte und medizinische Fachangestellte gibt, die sich um uns bemühen, und uns soviel wie möglich an Leben noch ermöglichen wollen. Wenn es das nicht gäbe, sähe es in der Tat sehr finster aus, und ich wäre wohl jetzt nicht mehr am Leben.

Den dritten Zyklus habe ich bisher relativ gut vertragen, ich bin jeden Tag auf den Beinen gewesen, habe zum Teil lange Spaziergänge gemacht und bin sogar zweimal auf dem Ergometer gewesen. Manchmal zwinge ich mich auch dazu, auf den Beinen zu bleiben, weil ich Angst habe, sonst zu sehr "abzuklappen". Ansonsten spielt mein Appetit verrückt: ich kann z.B. kein Brot sehen oder riechen. Aber wenn's nur das ist!? Jetzt habe ich erstmal wieder zwei Wochen Pause und dann folgt die Zwischenauswertung.

Kleinzeller und Alien - toller schauerlicher Vergleich. Alien fand ich einfach nur widerlich. Aber das passt. Und das mit Deinen Metas und der Bestrahlung ist ja auch eine schauerliche Sache. Bei mir wird erstmal die Chemo zu Ende gemacht, und wenn die erfolgreich ist, wird über Kopfbestrahlung nachgedacht. Deutlich kritischer übrigens zur Kopfbestrahlung als der Handelsblatt-Artikel ist dieser Beitrag:

http://www.lungenaerzte-im-netz.de/l...=913&nodeid=18

Die Ängste sind bei mir immer im Hinterkopf, aber es ist auch eine ganze Menge Trotz bei mir: ich will mich nicht unterkriegen lassen. Und gelacht wird auch trotzdem viel. Ich brauche das. Sicher sage ich mir auch: ich muss mich mit dem Tod auseinandersetzen, und jeder, der ernsthaft mit seinem Tod rechnet, muss sich ihm stellen - früher oder später. Auf dem Grund jeder Angst vor Rezidiven, vor Metas etc.) liegt immer die Angst vor dem Tod.

Von Martin Luther King ist der schöne Satz überliefert, "in dem Moment, in dem ihr die Furcht vor dem Tod überwindet, seid ihr frei". Und das glaube ich auch. Ich hatte das Glück in meinem Leben, mehrfach mit Menschen reden zu dürfen, die eine tiefe Nahtoderfahrung hatten. Mehr als die inhaltlichen Schilderungen hatte mich vor allem berührt, wie diese Menschen über den eigenen Tod reden: völlig angstfrei, geradezu heiter. Wenn man so etwas einmal bei einem Gegenüber erlebt hat, vergisst man das nie. Schon der Gedanke, dass so etwas möglich ist, hat etwas Tröstendes und färbt vielleicht auch etwas ab. Wenn es klappt, möchte ich nächste Woche ein paar Tage ins Kloster, um mir einfach in der Abgeschiedenheit Zeit zu nehmen, mich innerlich zu präparieren. Ich will sozusagen den Stier bei den Hörnern packen.

Gottseidank scheint draußen die Sonne, und die Temperaturen hier in Braunschweig steigen auf über 15°C - ich freue mich ja schon über solche Lichtblicke.

Beste Grüße
Ecki

Verena52 17.05.2010 15:50

AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
Hallo Ecki,

ja die Ruhepausen zwischen den Chemos braucht man auch. Nun machen sie mir auch keine Angst mehr, wie zu Anfang, ich dachte wenn so lange Pausen... dann wächst der weiter...
Und natürlich die Bewegung, soweit man es kann. Ich halte mich auch viel in der Natur auf :) ... Wald, Parks, Meer... auch wenn`s manchmal schwerfällt, man darf sich nicht hängen lassen. Das Leben ist (egal ob mit oder ohne KH) zu wertvoll.

*grins* Ja der Appetit - der Geschmack - Owei Brot, ja das kann ich weder riechen noch essen, letztens im Laden wurde ein Biobrot/Graubrot vorgestellt zum selber backen, das ging .... habe mir gleich ne Pckg. mitgenommen. Aber kann auch sein, wenn ich es dann backe, das es dann auch wieder nicht schmeckt. Es ändert sich mit jeder Chemo bei mir :rotier:
Ansonste esse ich dann von dem was schmeckt eben viel ... um nicht wieder soviel abzunehmen und man braucht ja alle Kraft was man bekommen kann.

Schön zu lesen das du / ihr viel lacht. Und mit Kindern gibt es sowieso immer viel zu lachen - es sind so tolle Wesen. Geht mir zumindest so...:lach:

Jipp, ich bin auch "trotzig" naja eben eine Kämpfernatur, dachte mal zwischendurch, evtl. hat "Gott" mir die KH gegeben weil er mich kennt und weiss ich bin stark genug es zu tragen, viele schaffen es nicht so... leider.
Wer weiss schon warum dieses oder jenes einen trifft.

Ja der Martin ... Ich denke auch so... Der Tod macht mir keine Angst.
Eher das Sterben...
Ja ich kenne solche Geschichten (Nahtod) auch, durch lesen etc. und ich glaube Tod ist nicht so schlimm und ich glaube nicht das mit dem Tod alles zuende ist.
Ich hab auch schon Dinge erlebt, die eigentlich unmöglich sind oder wo andere sagen ... Spinnerei, aber mir wurscht... ich verlasse mich auf mich ...
Naja ein Thema für sich, aber ein schönes Thema.

Na dann wünsche ich dir, das es klappt mit dem Kloster, das ist ein guter Ort um ganz bei sich zu sein...

Hm das mit meinem Bild zu den Lichtblicken klappt nun nicht... ok muss ich noch üben ...

hm ich könnte immer so viel schreiben aber gut nun erstmal wieder .. :D

Liebe Grüsse
Verena

yagosaga 18.05.2010 21:44

AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
Hallo Gabi-Diana, hallo Verena,

ja der Beinahe-Unfall und seine Vorgeschichte haben mich sehr erschrocken.

Nach einer zusätzlichen Chemofreien Woche waren die Blutwerte am 10.5. wieder so gut, dass der nächste Zyklus starten konnte. Ich hatte die ganze Woche hindurch an jedem Werktag Infusionen, beginnend mit 100 mg. Cisplatin am 10.5, dann fortlaufend 340 mg. Etoposid an den nächsten Tagen und gestern zum Abschluss wieder 100 mg. Cisplatin. Jetzt habe ich erstmal wieder zwei oder drei Wochen chemofreie Zeit, die genieße ich, und dann kommt die Zwischenauswertung. Danach wird entschieden, wie es weitergeht.

Mit dem Kloster klappt es vielleicht am Freitag. Aber jetzt will ich erstmal vom PC weg und draußen noch eine Runde spazierengehen. Das muss sein.

Beste Grüße
Ecki

Mariesol 19.05.2010 12:23

AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
Lieber Ecki,

Deine Geschichte hat mich berührt und nachdenklich gemacht.
Auch das zitat von Martin Luther King.
Die Diagnose Krebs versetzt uns in Angst und Schrecken...es wird uns so schmerzlich bewusst das unser aller Leben endlich ist...
Du hast es auf den Punkt gebracht...jeder Tag, jede Fahrt mit dem Auto kann Unheil bringen...gut, dass wir alle nicht um das wie und wann wissen...carpe Diem..."pflücke" den Tag! Gib jedem Tag die Chance Dein schönster zu sein.
Viele ganz liebe Grüße von Mariesol

yagosaga 20.05.2010 10:52

AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
Liebe Mariesol,

der Tod kann uns jeden Tag treffen, das wissen wir abstrakt, und darauf sollten wir uns ja einstellen. Aber das abstrakte Wissen darum verführt viele Menschen dazu, den Tod in weite Ferne, auf den St. Nimmerleinstag zu schieben und sich selbst die Illusion einer heilen Welt vorzugaukeln, mit der es sich ja angenehm zu leben lässt.

Wir Lungenkrebspatienten sehen den Tod sehr viel konkreter vor Augen. Jede enttäuschende Diagnose, jeder Schmerz, jede Verschlechterung macht uns deutlich, dass die verbleibende Lebenszeit sehr viel begrenzter ist. Und es gibt dann ja auch soviel zu betrauern: der Verlust an Lebensmöglichkeiten oder "alt und lebenssatt" zu werden. Die Trauer um die eigene Lebensgeschichte, die so plötzlich an Grenzen kommt. Die Sorge, wie es mit der eigenen Familie weitergeht und sovieles mehr.

Bei mir (ich bin übrigens ev. Pastor von Beruf) merke ich, dass das die entscheidenden Fragen sind. Und je ehrlicher und offener ich das konkrete Lebensende in meine Überlegungen mit einbeziehe, umso ruhiger werde ich. Es ist ja alles Neuland für mich, auch wenn ich das alles bei anderen schon zigfach miterlebt habe. Aber ich möchte eben auch wissen: wie ist es, wenn es in die Sterbephase geht? Werde ich einen bitteren Todeskampf haben und nicht loslassen können? Oder werde ich in Frieden sterben? Wer oder was erwartet mich danach? Kann ich darauf hoffen, bei guten Mächten wunderbar geborgen zu sein?

Mein Lieblingstext in der Bibel sind die Worte, die Jesus kurz vor seinem eigenen Tod an seine Jünger richtet. Er verabschiedet sich von seinen engsten Weggefährten, aber er tut es so, dass er sie zugleich auf das vorbereitet, was danach kommt:

Jesus sprach zu ihnen: "Ihr werdet traurig sein, doch eure Traurigkeit soll in Freude verkehrt werden. Wenn eine Frau gebiert, hat sie Wehen; denn ihre Stunde ist gekommen. Doch wenn sie das Kind geboren hat, denkt sie nicht mehr an die Not zurück vor der Freude darüber, daß ein Mensch zur Welt gekommen ist. So kommt jetzt der Schmerz auch über euch. Aber ich werde euch wiedersehen, und dann wird euer Herz sich freuen, und diese Freude vermag euch niemand zu nehmen." (Johannes 16,20-22)

Jesus spricht von einer Trauererfahrung: offen nennt er Abschied, Schmerz und Traurigkeit, die seine Weggefährten erleben werden. Jesus deutet aber seinen Tod als Übergangserfahrung, indem er auf die andere große Übergangserfahrung verweist, die jede und jeder von uns schon "durchgemacht" hat: die Geburt. Dann aber verschiebt sich die Perspektive, er schildert die Geburt aus der Sicht der gebärenden Mutter, die uns hervorgebracht hat, und bezieht die ekstatische Freude der Mutter über das neugeborene Wesen auf seine Weggefährten selbst, die nach der Geburt des Gottessohnes in der Auferstehung diesen neu erfahren werden: Unzerstörbare Osterfreude erwacht im Wiedersehen. Ob Jesus von den Auferstehungserfahrungen der Jünger spricht oder von dem Wiedersehen mit ihm in ihrem Tod, bleibt hier in der Schwebe. Vielleicht ist beides gemeint. Für mich aber ist klar, ich breche auf zu einer wahrhaft ungeheuren Reise – hoffentlich später als eher. Am Anfang Ungewissheit, Schmerz und Angst. Am Ende steht die Wiedersehensfreude, mit ihm, dem Auferstandenen, und in ihm mit allen jenen, die sich von ihm zu ihm ziehen lassen haben. Das ist mein Glaube, und das ist meine Hoffnung.

Eigentlich will ich keine langen Emails schreiben, diese hier ist nun aber doch furchtbar lang geworden. Entschuldigung, wenn es eine Zumutung ist.

Beste Grüße
Ecki

Blume68 20.05.2010 11:20

AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
Lieber Ecki,

ich lese seit ein paar Tagen mit bei dir, und möchte dir wie Mariesol sagen,
dass deine Worte, deine Einstellung mich sehr berührt haben.

Ich empfinde es überhaupt nicht als Zumutung, etwas länger bei oder von dir zu lesen. Im Gegenteil.
Erlebnisse auch in meinem Leben (bin Hinterbliebene, aber habe auch vor diesem Verlust liebe Menschen gehen lassen müssen) haben mir über die Jahre immer bewusster gemacht, wie schnell sich Lebensumstände ändern können, wie kostbar, aber auch endlich ein Menschenleben ist. Das muss nicht nur durch eine schlimme Krankheit sein. Dein Glaube hilft dir sicher, dich deiner Krankheit mutig zu stellen, ohne dir etwas schönzureden. Dennoch klingt unheimlich viel Zuversicht durch, wenn du schreibst.

"Von guten Mächten wunderbar geborgen", ist auch einer meiner Lieblingstexte. Es tröstet so sehr. Ich wünsche dir, dass du weiterhin diese Ruhe und Zuversicht behältst, und dass es dir noch sehr lange gut geht, so gut wie irgend möglich mit dieser Krankheit. Ich freue mich, dich weiterhin hier lesen zu können.

Ganz liebe Grüße
von Blume

Mariesol 20.05.2010 12:53

AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
Lieber Ecki,

Deine Worte sind absolut keine Zumutung, sondern wohlüberlegte und sehr wohltuenede Zeilen.
Ich selbst bin evangelische Christin und habe versucht bei den für mich zuständigen "Sellsorgern" ähnliche Worte wie Du sie schreibst zu bekommen.
Ich habe letztendlich bei unserem katholischen Pfarrer...der irgendwie nicht so recht für mich zuständig ist viel Trost und Zuspruch gefunden...hab mir gedacht...ist eh egal wer mir geschickt wird..hauptsache es "passt"!
Dieser Pfarrer hat mir am Nikolaustag einen Schokonikolaus geschenkt und ein Büchlein über den Nikolaus von Myra. Ich habe mich unglaublich darüber gefreut...die Schokolade nicht gegessen und immer wieder in diesem Büchlein gelesen. Es hat mich getröstet und es hat mich erfreut...in einer Zeit, in welcher mein Herz so eng war.
Ich hatte Angst und mein Vater hatte Angst...wenn ich es ganau betrachte, war es nicht die Angst vor dem wann sondern vor dem wie....und ich glaube diese Angst teile ich mit sehr vielen Menschen..egal ob krank oder gesund.
Was ich sehr tröstend und als überaus hilfreich empfand, war der Zuspruch hier aus dem Forum. Worte von Menschen die nicht "wie der Blinde von der Farbe" sprach...von Menschen denen meine Ängste nicht fremd waren...die immer wieder eine Option für mich bereit hielten.
Ich weiss nicht wie lange ich noch in diesem Forum schreiben werde. Alles hat seine Zeit...Der eine braucht es länger der andere kürzer.Erhobene Zeigefinger, verschrecken und sind hier nicht gefragt...drum lese ich gerne in Fäden wie in Deinem...Ich wünsche Dir alles Liebe und Gute Mariesol

yagosaga 20.05.2010 13:03

AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
Hallo zusammen,

herzlichen Dank für diese lieben Rückmeldungen. Ich bin gewarnt worden vor den Krebsforen, es sei alles da so schrecklich und entmutigend, was da zu lesen sei. Ich habe deswegen längere Zeit einen Bogen darum gemacht. Aber der Mut, mich hier anzumelden kam erst, als ich auch den Mut hatte, meine schriftlichen Befunde einzusehen und zu akzeptieren, wie ernst meine Erkrankung ist. Ich konnte mich nur in Häppchen und tastend annähern.

Es erschüttert mich natürlich, wenn ich hier lese, wie es vielen Anderen ergeht. Aber es gibt hier eben doch auch ein tiefes Mitempfinden, wie ich es sonst seltener finde. Wir hier wissen, wovon wir reden und schreiben und schaffen uns unsere Möglichkeiten, um neben Familie, Freunden und Ärzten auch andere Wege des Austauschs zu finden. Es tut mir einfach gut, auf Menschen zu treffen, die "im selben Boot" sitzen in den Stürmen und Katastrophen des Lebens.

Zu der Frage, ob getrennte Sparten für Angehörige, Betroffene und Hinterbliebene: ich denke immer mehr, da sollten wir nicht trennen. Schön, wenn auch Beifahrerinnen und Beifahrer im Boot sind, die die Brücke zu denen halten, die hier nicht schreiben können.

Apropos: die Männer sind hier echt Mangelware ... das fällt mir auch auf. Die Frauen sind viel reger und freudiger dabei. Daran musste ich mich auch erst einmal gewöhnen.

Schöne Grüße
Ecki

Reinhard 20.05.2010 14:08

AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
Hallo Ecki,

ich finde es ja toll, jetzt auch einen Pfarrer in der Runde zu haben. Jede Gemeinde braucht doch so was.
Sie zu, daß Du uns lange erhalten bleibst!

Ich bin zwar nicht gläubig, glaube aber, daß Du Dir um das Sterben keine Sorgen machen mußt. Ich war auch schon kurz davor und fand es nicht bedrohlich. ( Vielleicht, weil ich nicht so hohe Erwartungen habe:D?)

Zu der Diskussion Betroffene/ Sonstige:

Ich sehe die Gefahr, daß nicht so schreibgewandte (Männer) vielleicht an den Rand gedrückt werden und, bevor sie sich "eingearbeitet" haben, resigniert das Handtuch werfen. Vor allen Dingen, wenn sie durch die Krankheit in verschiedenster Weise geschwächt sind.

Einen Kampf gegen den Krebs habe ich auch nie geführt. Eher die Bemühung, mein mir zugelaufenes oder sich eingeschlichenes "Haustier" (Adeno) nicht übermächtig werden zu lassen. Gegenüber Verwandten und Bekannten gehe ich auch offen damit um.

Kann man Deinen Radiobeitag eigentlich schon hören? Ich hielt den Sendetermin im Juni für einen Schreibfehler?

LG Reinhard

yagosaga 20.05.2010 16:14

AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
Lieber Reinhard,

ja, Frauen sind offener und schreibgewandter als Männer, und ich habe ja noch den Vorteil, dass ich ein "Wortarbeiter" bin. Schreiben ist für mich auch Lebenselixier und auch Verarbeitung meiner Krankheit. Mein Radiobeitrag ist zwar schon produziert, aber er wird wirklich erst am 20.6. ausgestrahlt und steht dann hinterher zum Download zum Lesen oder Nachhören zur Verfügung.

Mit dem Schreiben in einem solchen Forum ist es ja wie mit Schlittschuhlaufen: man muss sich irgendwann aufs Eis wagen und dann sehen, was passiert. Und mit der Erfahrung läuft es sich dann irgendwann besser.

Ja das Sterben: es ist eine große Übung im Loslassen können. Ich spüre, es gibt Dinge, die kann ich leicht und schnell loslassen oder aufgeben. Anderes tut weh. Aber vielleicht wird es dann auch "leichter", wenn das Schalentier einen zu sehr kneift und zwackt. Ich glaube, es ist dann ein Weg.

Umgekehrt will ich auch die Hoffnung nicht aufgeben. Das Haferzell-Karzinom lässt aber noch keinen richtigen Hoffnungsanker zu, wo ich mich festmachen könnte. Ich hätte gerne so etwas wie eine Karte, auf die ich setzen könnte. Wenn ich wüsste, das jemand im fortgeschrittenen Stadium so wie bei mir damit schon geheilt wurde, dann könnte ich sagen, den nehme ich mir zum Vorbild. Aber alle Recherchen diesbezüglich waren Fehlanzeige.

P.S. Morgen bin ich für drei Tage verreist, nur für den Fall, dass jemand sich wundert, wenn ich mich länger nicht melde.

LG Ecki

Reinhard 20.05.2010 17:53

AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
Lieber Ecki,

ich könnte mir vorstellen, daß sehr viele Lungenkrebspatienten zwangsweise nicht gerade den gesündesten Lebenswandel pflegten, also mehr von den Werkhallen, den Baustellen und so kommen. Weniger aus den Büros.
Und für die ist es wahrscheinlich um so schwieriger sich an den Computer zu setzen, dieses Forum zu finden, Texte zu formulieren und zu tippen.

Deswegen sollte man sie, wenn sie mal hier auftauchen unter Artenschutz stellen.

LG Reinhard

Die Karte, auf die Du setzen kannst, kannst Du, glaube ich, nur in Dir selber finden.
Ich freue mich über jeden Tag, den ich habe, und sehe ihn als Geschenk.

Mariesol 20.05.2010 17:55

AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
Lieber Ecki,

super, dass Du Dich aufs Eis gewagt hast.
Die Art wie Du schreibst gefällt mir. Ich muss Dich noch ein wenig lesen, um sagen zu können "Du" gefällst mir.:D
Das Schreiben in einem solchen Forum hat seine Tücken...wie das Leben selbst. Wir kommen hierher weil wir direkt oder indirekt von einer schlimmen Krankheit betroffen sind. Das Schreiben war auch für mich eine Art all das Erlebte zu verarbeiten. Die Angst, die Spannung, das nicht wissen wo ich anpacken soll...später habe ich meine Trauer in Worte gefasst. Vieles hinterfragt ...nochmal angesehen.
Das war mein Weg...sicher haben Menschen sehr unterschiedliche Wege. Viele sehe ich hier nur ein oder zwei mal...sie stellen hier ihre verzweifelten Worte ein und verschwinden wieder...ohne Spuren zu hinterlassen.
Ich möchte die unterscheidlichen Geschichten und Wege nicht bewerten...nicht in gut oder schlecht einordnen. Auch ein ganz simpel gefasster Beitrag kann eine unglaubliche Bereicherung sein!

Viele Grüße von Mariesol...die jetzt erst mal 1 Woche wegfliegt:winke:

drago0407 21.05.2010 04:01

AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
Hallo zusammen :winke:
Ich bin Peter und hoffe hier richtig zu sein.
Am 10.05.2010 bekam ich die Diagnose Kleinzelliges Bronchialkarzinom
extensive Disease mit ossärer hepatischer Metastasierung.
Obwohl meine Lunge vor 4 Monaten geröntgt wurde und alles in Ordnung war.
Es war ein riesen Schock für meine Frau und mich. Habe am 7.8.9.Mai die erste Chemo mit Carboplatin, Etoposid und Vinchristin, 1 d 21 bekommen und muß jetzt alle drei Wochen in die Tagesklinik für weiter Chemos. Bin im Huyssenstift in Essen in Behandlung. In den ersten drei Tagen war ich ziemlich fertig, aber dann habe ich mir vorgenommen zu kämpfen. Zur Zeit geht es mir noch ganz gut, aber das wird sich sich mit der Zeit ändern.


Liebe Grüße Peter

Das Leben geniessen, heißt es zu leben !!

yagosaga 21.05.2010 09:06

AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
Hallo Peter,

es freut mich, dass Du Dich hier meldest, und ich hoffe, dass Du Dich hier bald gut aufgehoben fühlst. Hier hast Du den Raum, um Fragen zu stellen oder einfach ein Stück Mitgefühl und Anteilnahme zu erfahren. Vieles, was Du hier lesen kannst, mag Dich vielleicht erschrecken. Aber denke daran: jeder geht seinen eigenen Weg mit dieser Krankheit, und auch Du wirst Deinen Weg finden, der zu Dir passt. Ich selbst erlebe mich als sehr empfindsam in dieser Richtung. Das heißt, ich spüre ganz schnell, wenn mir etwas nicht bekommt oder wenn etwas gut tut. Dadurch kann ich mich dann auch besser anpassen.

Bei der Chemo ist das auch so. Andere ruhen an den Tagen der Infusionen, das tut ihnen gut. Ich selbst muss auf den Beinen bleiben und aktiv, das bekommt mir am besten.

Als selbst Betroffener kann ich gut nachfühlen, wie es Euch mit dieser Diagnose ergangen ist. Schock, Ausnahmezustand, das Gefühl, einen mit 'nem Brett vor dem Kopf bekommen zu haben, das Gefühl, im falschen Film zu sein... ich habe in den Stunden und Tagen nach der ersten Diagnose einen regelrechten seelischen Absturz erlebt. Aber es gab dann für mich auch eine Wende, die ich wie ein Geschenk erlebt habe.

In einer Stunde verreise ich für drei Tage ins Schweigekloster, um Klarheit über meinen weiteren Weg zu gewinnen. Ich kann also bis Pfingstmontag hier nicht antworten. Aber ich vertraue darauf, dass andere hier reagieren, wenn Du Fragen hast oder Dich einfach nur mitteilen willst.

Beste Grüße
Ecki

Spätsommer1 27.05.2010 20:44

AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
Hallo liebe Betroffene und Angehörige

Man macht sich Sorgen Hat jemand was von Ecki gehört:confused::undecided

IchTriebe mich nach der Diagnose meiner Frau am 26.09.08 nichtkleinzelliges Adenokartinom und meiner Diagnose Prostatakarzinom 19.01.09 meist als rangucker in den verschiedenen Trains im Forum rum
Sebst traute ich mich noch nicht so oft zu schreiben weil mir doch meist nicht die richtigen oder soll ich sagen hilfreichen Worte zu so manchen traurigen Berichten einfallen wollten
Ich empfinde höchsten Respekt und Anerkennung für alle die sich hier mit besten Wissen und Gewissen über Erfahrungen aus den Therapien Ihren Mut über Ihre Ängste und Freuden zu berichten oder anderen Zuspruch und oft auch Mut zum Kampf aus einem Tief raus zu helfen
Nach einer Behandlung einer Lungenentzündung im Krankenhaus mit einwöchigem Aufenthalt und einer Zufallsdiagnose resultierend aus dem Röntgenbefund meiner Lunge Rundherd im rechten Oberlappen wie einen Pleuraerguss links und danach direkter Verlegung in eine Lungenklinik in der nach diverse Untersuchungen seit Februar die Gewissheit kleinzelliges Bronchialkarzinom Stadium cT2aN x Mx
Mit der Option dass eventuell nach dem 4.Zyklus nach CT Kontrolle der Tumor operativ entfernt werden könnte so Gott will und nicht doch noch Metastasen gefunden werden oder der der Chirurg als Toraxspezialist sagt den Operiere ich nicht weil…….. Sollte ja alles schon vorgekommen
Zur Zeit geht es mir recht gut Ich habe gestern den 3.Zyklus1. bis 3.Tag Chemoterapiemit
der Chemokater kommt meist erst nach einer Woche da hab ich meist so einen kleinen Durchhäger komme schnell außer Atem bin müde und Schlapp aber da suasen di weißen Blutörperchen auch meistens gewaltig runter so dass ich es noch nie geschafft habe meine Leucos über 3000 zu halten um meine Vincristin für den 15Tag zu bekommen ist alle beide male ausgefallen. Dieses mal sollte ich jetz dafür am 3. Tag eine Aufbausporitze bekommen so dass die Leucos sich schneller regenerieren und ich doch noch mal an allen vorgesehenen tagen des Zykluses mein Vincristin bekomme
1Tag: Carboplatin,Etiposid, Vincristin
2.Tag:Etiposid
3Tag:Etiposid
8.Tag:Vincristin
:confused::confused:

Antiironie 27.05.2010 21:02

AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
Hallo Spätsommer,

ich mache mir auch schon Sorgen. Vielleicht tat es ihm gut und er hat den Aufenthalt im Kloster verlängert?

Aber deine Geschichte ist auch ganz schön heftig. Hoffentlich geht es Dir/Euch weiterhin gut.

lg Anja

yagosaga 27.05.2010 21:25

AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
Hallo zusammen,

ich bin ja echt berührt, wie schnell man sich hier Sorgen macht. Ich lebe noch. Ich war über Pfingsten drei Tage im Kloster und hab die letzten Tage einiges mit der Familie unternommen. Nächste Woche wird bei mir nach drei Chemo-Zyklen Zwischenauswertung gemacht, ich bin schon sehr gespannt.

Gwendas erschütternden Bericht im Thread "Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 2) Neue Informationen zum Kleinzeller" habe ich gelesen. Wenn ich an meine zahlreichen Lebermetastasen denke und auch daran, dass ich Ende Juni für zweieinhalb Wochen mit der ganzen Familie nach Nordamerika fliegen will, wird mir doch etwas unheimlich ... :rolleyes:

Mithilfe einer Suchfunktion habe ich mal hauptsächlich anhand der Datenbank des American Cancer Institute <http://www.cancer.gov/> zusammengetragen, welche aktuellen Studien und Versuchsreihen zur Zeit für den Kleinzeller durchgeführt werden. Vielleicht kann diese Liste ja fuer den einen oder anderen hilfreich sein.

Beste Grüße
Ecki

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Bevacizumab in Extensive Small Cell Lung Cancer

Phase3 Study of Amrubicin With Cisplatin Versus Etoposide-cisplatin for Extensive Disease Small Cell Lung Cancer

A Study of Standard Treatment +/- Enoxaparin in Small Cell Lung Cancer

Topotecan and Cisplatin Versus Etoposide and Carboplatin in 1st Line Treatment of Patients With Small Cell Lung Cancer and Extensive Disease (SCLC-ED)

Trial of Belotecan/Cisplatin in Chemotherapy Naive Small Cell Lung Cancer Patient

Phase I/II Randomized Study of Combination Chemotherapy Comprising Cisplatin or Carboplatin, and Etoposide With Versus Without Maintenance Sunitinib Malate in Patients With Extensive-Stage Small Cell Lung Cancer (Phase I Closed to Accrual as of 5/17/08)

Carboplatin and Etoposide in Combination With Vorinostat for Patients With Extensive Stage Small Cell Lung Cancer

A Phase 1b/2 Trial of AMG 479 or AMG 102 in Combination With Platinum-based Chemotherapy as First-Line Treatment for Extensive Stage Small Cell Lung Cancer

MK-0646, Etoposide, and Cisplatin in Treating Patients With Extensive-Stage Small Cell Lung Cancer

The SILVA Study - Survival in an international phase III prospective randomized LD small cell lung cancer vaccination study with adjuvant BEC2 and BCG

Bendamustine With Irinotecan Followed by Etoposide/Carboplatin for Patients With Extensive Stage Small Cell Lung Cancer

Carboplatin and Etoposide Plus LBH589 for Small Cell Lung Cancer

Phase II Pilot Study of Cisplatin, Etoposide, and Cyclophosphamide in Patients With Extensive Stage Small Cell Lung Cancer

Study of NGR-hTNF in Combination With Doxorubicin in Patients Affected by Metastatic Small Cell Lung Carcinoma

Phase II Study of Paclitaxel Albumin-Stabilized Nanoparticle Formulation (Abraxane) and Carboplatin in Patients With Extensive-Stage Small Cell Lung Cancer

Feasibility Study of CDDP + CPT-11 + PSK for Extensive-Stage Disease (ED) Small Cell Lung Cancer

Phase II Randomized Study of Standard First-Line Chemotherapy Comprising Carboplatin and Etoposide Followed by Observation Versus Autologous Dendritic Cell-Adenovirus p53 Vaccine With Versus Without Tretinoin in Patients With Extensive Stage Small Cell Lung Cancer

Cisplatin + Etoposide +/- Concurrent ZD6474 in Previously Untreated Extensive Stage Small Cell Lung Cancer

Sunitinib as a Second-line Treatment for Patients With Recurrent Small Cell Lung Cancer

Sorafenib, Cisplatin, and Etoposide in Treating Patients With Extensive-Stage Small Cell Lung Cancer

Temozolomide for Relapsed Sensitive or Refractory Small Cell Lung Cancer

Phase II Study of Belotecan Hydrochloride and Cisplatin in Patients With Previously Untreated Extensive-Stage Small Cell Lung Cancer

Metronomic Docetaxel and Bevacizumab in Patients With Small Cell Lung Cancer

Phase II Randomized Study of Topotecan Hydrochloride With Versus Without Aflibercept in Patients With Extensive Stage Small Cell Lung Cancer Previously Treated With Platinum-Based Therapy

Phase II Study of Sunitinib Malate in Patients With Chemotherapy-Naive Extensive Stage or Sensitive Relapsed Small Cell Lung Cancer

A Study of NK012 in Patients With Relapsed Small Cell Lung Cancer

Etoposide-Carboplatin Alone or With Endostar for Extensive Disease Small Cell Lung Cancer (ED-SCLC)

Multizentrische, randomisierte, offene Phase III Studie zum Vergleich der Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit von CE konventionell gegen CE dosisintensiviert bei Zugabe von G-CSF in der Therapie des kleinzelligen Bronchialkarzinoms im Stadium extensive disease

A Study Of Cisplatin (Or Carboplatin) And Etoposide With Or Without Figitumumab (CP-751,871) In Patients With Extensive-Stage Small Cell Lung Cancer

Phase II Randomized Study of Seneca Valley Virus-001 (NTX-010) After Platinum-Based Chemotherapy in Patients With Extensive-Stage Small Cell Lung Cancer

Phase II Study of Paclitaxel, Carboplatin, and Dimethylxanthenone Acetic Acid in Patients With Extensive Stage Small Cell Lung Cancer

An Open-Label, Multicentre, Randomised, Phase III Study Comparing Topotecan/Cisplatin and Topotecan/Etoposide versus Etoposide/Cisplatin as Treatment for Chemotherapy-naïve Patients with Extensive Disease-Small Cell Lung Cancer

The SILVA Study - Survival in an international phase III prospective randomized LD small cell lung cancer vaccination study with adjuvant BEC2 and BCG

Phase I Study of R-(-)-Gossypol, Cisplatin, and Etoposide in Patients With Advanced, Refractory Solid Tumors or Extensive Stage Small Cell Lung Cancer

Everolimus, Carboplatin, and Etoposide in Treating Patients With Small Cell Lung Cancer or Other Advanced Solid Tumors

A Study Evaluating the Safety of ABT-263 in Combination With Etoposide/Cisplatin in Subjects With Small Cell Lung Cancer (SCLC)

A Phase I Study of Belinostat in Combination With Cisplatin and Etoposide in Adults With Small Cell Lung Carcinoma and Other Advanced Cancers

A Study of BMS-833923 With Carboplatin and Etoposide Followed by BMS-833923 Alone in Subjects With Extensive-Stage Small Cell Lung Cancer

Safety Study of Peptide Cancer Vaccine To Treat HLA-A*24-positive Advanced Small Cell Lung Cancer

Combination Anticancer Therapy of Paclitaxel and Everolimus for Relapsed or Refractory Small Cell Lung Cancer

meikehase 28.05.2010 00:53

AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
hallo....

meine mama hat ein sclc..mit lebermetas...die prognose ist infaust...also...heilen wird sie niemand mehr können..das wissen wir...
sie bekommt gerade chemo nach dem CEV Schema...der 1 Zyklus....T2N2M1...so die klassifizierung...
kann mir vielleicht jemand sagen was mich jetzt erwartet????? sie ist sehr dünn...und erst 62...was ist mit der lebensqulität???und was haltet ihr unterstützend von Mistel Injektionen???

ich weiss nicht weiter...wäre lieb wenn ihr mir helfen könntet

vielen lieben dank..

meike

yagosaga 28.05.2010 09:52

AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
Liebe Meike,

diese Diagnose ist fast exakt das auch, was ich habe, ich bin erst 50, und in einem ärztlichen Gutachten las ich auch in Bezug auf meine Prognose das hässliche Wort "infaust". Deine Mutter hat sicher abgenommen, weil die Leber durch die Metastasen geschädigt ist. Ich hatte auch vor dem ersten Chemozyklus kräftig abgenommen, obwohl ich gut aß. Die Leber kann anscheinend das Nahrungsfett nicht mehr so gut verstoffwechseln.

Nach dem zweiten Chemozyklus habe ich aber wieder zugenommen, und auch jetzt nach dem dritten Zyklus, insgesamt gut 7 kg.. Für mich ist das ein deutliches Zeichen, dass die Leber wieder sehr viel besser arbeitet.

Der Kleinzeller lässt sich mit Chemo aus meiner Sicht hervorragend behandeln. Aber: Wir wissen alle, dass es danach irgendwann auch wieder zu Rückfällen kommt, die dann unter Umständen nicht mehr so gut behandelbar sind.

Ich selbst fühle mich am besten, wenn ich meinen Frieden mit dieser Situation mache, dann sind für mich die Nebenwirkungen der Chemo am geringsten. Ich weiß aber, dass das nicht jedem liegt.

Am wichtigsten für Deine Mutter: Wenn Du das kannst, schaffe einen Raum, in dem sie alles aussprechen kann. Alles, was sie bedrückt und bewegt. Und auch wenn sie im Moment keine Hoffnung sieht, auch das darf sie aussprechen (und das auch aushalten können, stehen lassen und nicht dagegen reden). Der ganze Mist muss erstmal raus, bevor es einem seelisch besser gehen kann.

Die Chemo wird aus meiner Sicht die Lebensqualität sehr verbessern. Nutzt diese Tage und Wochen, macht Euch von allen anderen Verpflichtungen frei soweit es geht.

Mistelinjektionen? Das soll sie mit ihrem Arzt besprechen, der sie chemotherapeutisch behandelt. Bitte nichts zusätzlich tun ohne Rücksprache mit dem Arzt. Ich bekomme tausend Tipps und Ratschläge, und manchmal geht es mir ziemlich auf den Geist.

Viele Grüße
Ecki

meikehase 28.05.2010 11:02

AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
 
Hallo Ecki...

danke für deine reaktion..das freut mich wirklich...
Die diagnose war ein schlag ins gesicht für uns alle...und es gibt tage da haben wir hoffnung..und an manchen..tja..da heult man einfach nur..und macht pläne fürs ende...
meine ma bekommt tavor damit sie es psychisch überhaupt schafft...was gut so ist...sie ist etwas ruhiger aber nicht wegsediert...
die Ärzte sagten etwas von max 12 monaten mit therapie...das weiss sie allerdings nicht...manchmal macht es mir hoffnung hier etwas zu lesen von den längst "tot gesagten"...
der tumor ist relstaiv gross...6x 8cm und liegt zentral um die pulmonal arterie...mit der chemo hoffen wir das sie besser luft bekommtdenn stellenweise sind die bronchien ummauert..so dass sie sich nicht mehr weiten können...
Sie nimmt nun etwas zu da sie zusatznahrung bekommt..der behandelnde arzt sagte das Mistel Injektionen gut funktionieren..meistens...die vitalität anregen etc...
was kann ich noch tun???...ich bin wirklich hilflos...den ein anderer arzt sagte...wenn sie 2 zyklen schafft wäre es GUT?!....soooo schlecht gehts ihr noch nicht...und daher ist es für mich schwer zu begreifen...

hattest du keine nebenwirkungen? wie geht deine familie damit um..wenn ich das fragen darf...

liebe Grüsse


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