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Ich möchte einen anderen Weg gehen
Hallöööchen
Auch mich hat dieser Sch**** Krebs erwischt.Vor 4 Wochen erhielt ich die Diagnose Kleinzelliges Bronichalkarzinom.Schon länger quälte mich Husten und immer weiter zunehmende Luftnot vor allem in Belastungssituationen.Dazu kam allgemeines Unwohlsein,dauernde Müdigkeit und an Gewicht habe ich im letzen halben Jahr auch verloren.Aber wie Krankenschwestern nun einmal óft sind....zum Arzt geht´s erst wenn´s wirklich gar nicht mehr geht. Nach diversen Untersuchungen und einholen von Meinungen bei diversen Ärzten stand die Diagnose unumgänglich fest.Dazu kommt das sich bei mir bereits Metastasen in der Leber,in den Nebennieren und Knochenmetastasen gebildet haben.Das heißt,die Aussichten sind nicht als positiv anzusehen. Nun kommt aber mein eigentliches Dilemma. Ich habe mich nach reifer Überlegung dazu entschieden keine Behandlung durchführen zu lassen. Das heißt: Ich will keine Chemo,keine Bestrahlung,keine OP. Ich möchte die Zeit die mir noch bleibt mit Sachen und Dingen verbringen die ich mir immer gewünscht habe,von denen ich immer geträumt habe.Vor allem Reisen quer durch die Welt. Und alle Welt,meine Familie,Freunde,Bekannte,Kollegen usw. sind entsetzt von meinem Entschluss.Nur mein Lebensgefährte steht mir bei und akzeptiert meine Entscheidung. Natürlich weiß ich das ich durch Chemo,Bestrahlung usw. Zeit gewinnen würde aber ich möchte einfach nicht meine Zeit die ich noch habe in Krankenhäusern und bei Ärzten verbringen. Ich will einfach nur mit ganz viel Spaß und Lebensfreude die restliche Zeit verbringen.Ist das soo falsch das zu wollen und alles andere abzulehnen? Meine Mum redet kaum noch ein Wort mit mir.Ich kann sie ja auch verstehen.Sie hat schon ihren Vater und ihren Mann (also meinen Vater ) an Krebs verloren aber ich habe ebend auch erlebt wie langwierig und belastend so eine Krebstherapie ist und möchte einen anderen weg gehen. Eine Verzweifelte Kiska die einfach nur verstanden werden will. :( |
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hallo,
ich finde deine entscheidung sehr mutig und bewundere deine einstellung dazu. ich wünsche dir und deiner familie viel kraft. liebe grüße Laura |
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Liebe Kiska,
Ich bin seit November 2008 hier im Forum und habe mich immer gefragt ob sich tatsächlich jeder dieser Behandlung unterzieht... Meine Mom hatte auch den Kleinzeller, allerdings mit Hirnmetastasen... hat alle Behandlungen über sich ergehen lassen und ist nach neun Monaten, letztes Jahr im Juli, verstorben. Sie hat alle Haare verloren,... durch die Behandlungen (Chemo und Kopfbestrahlung) hatte sie kaum noch Geschmacksempfinden... ihre Zähne wackelten, dauernd irgendwelche Infekte, Mundsoor, nach jeder der vier Chemos hatte sie eine Lungenentzündung... Rückblickend wünschte ich auch dass sie sich nicht hätte behandeln lassen, oder zumindest nach der ersten Chemo aufgehört hätte,...wobei sie dann aber schneller verstorben wäre. (Sie hatte eine schwere obere Einflussstauung - Vena Cava Superior Syndrom) Auch ich, sage jetzt, dass ich den Kleinzeller, gerade wenn er schon metastasiert ist, nicht behandeln lassen würde. Aber wie gesagt, das sage ich jetzt... aber ich hoffe, wenn es mich mal erwischen sollte... wonach ich nach 26 Jahren Raucherkarriere auch mit rechnen muss, ebenso entscheiden werde. Ich habe meine Mom bis zum Schluss alleine mit meiner Familie zuhause gepflegt, und ich glaube wenn man das einmal in allen Facetten erlebt hat, vergeht einem auch alles. Letztendlich ist sie auch nicht an dem Krebs verstorben, sondern an den Kollateralschäden der Behandlungen, aber wem sage ich das? Du als Krankenschwester kennst es ja nur zu gut... Ich verstehe Dich sehr, sehr gut und bewundere Dich für Deine Entscheidung... Ich wünsche Dir wirklich alles, alles erdenklich gute... und ja... geniesse Dein Leben! Nimm mit was Du mitnehmen kannst. Alles Liebe Jasmin |
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Hallo Kiska,
zuerst einmal muss ich sagen dass ich deine Einstellung zu deiner Krankheit bewundere. Mein Lebensgefährte hatte im Gegensatz zu dir einen nicht Kleinzelliges Bronchialkarzinom. Es war soweit fortgeschritten dass man ihm freigestellt hatte ob er eine Chemo macht oder nicht. Er hat sich dafür entschieden.Von Chemo zu Chemo ging es ihm schlechter. Nach einem halben Jahr ist er dann für immer eingeschlafen. Ich bin heute noch viel im Netz und im Forum unterwegs. Mich plagt auch heute noch die Frage ob es nicht besser gewesen wäre er hätte keine Chemo gemacht vielleicht noch kürzer gelebt und dafür wäre seine Lebensqualität besser gewesen wäre. Ich habe seine Entscheidung aber voll mitgetragen. Ich muss dazu aber sagen dass ich erst nach seinem Tod mich der Krankheit Krebs und was hängt damit zusammen auseinandergesetzt habe. Ich wünsche dir viel Kraft und hoffe dass alles so eintrifft wie du es dir vorstellst und willst. Erika |
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Liebe Kiska,
genauso wie Du habe ich den "Kleinzeller" mit ca 20 Lebermetastasen zum Diagnosezeitpunkt im März d.J.. Die Lebermetastasen hatten bereits die Leberkapsel so durch ihre Raumforderung beansprucht, dass ich starke Schmerzen hatte. Für mich stand es außer Frage, sofort mit der Chemo zu beginnen. Auch ich wollte nicht ins Krankenhaus, so ging ich in eine onkologische Facharztpraxis. Die Chemo sah innerhalb von acht Tagen fünf Infusionen vor, die sich bequem vormittags einrichten ließen. Danach war ich wieder zuhause. Bereits innerhalb weniger Tage nach den ersten Infusionen ließ der Schmerz nach, nach dem dritten Zyklus waren die Metastasen bis auf eine einzige weg. Im Moment bin ich im vierten Zyklus. Auch wenn ich immer wieder unter der Schlappheit an den Tagen nach den Infusionen leide, so hätte ich nie etwas anderes als Chemo gewählt, weil es mir einfach damit viel besser geht als ohne, und ohne Chemo wäre ich jetzt wahrscheinlich nicht mehr am Leben. Nicht nur das: mein Arzt hatte mir versprochen, mich so "fit" zu kriegen, dass ich nächste Woche mit der ganzen Familie nach Kanada und in die USA fliege. Und ich habe grünes Licht bekommen, ich darf reisen!!! Darum bitte ich Dich: um Deiner Gesundheit und um Deiner Mitmenschen willen, überlege Dir nochmal gut Deine Entscheidung! Ich hatte auch vorher Horrorbilder von der Chemo in meiner Phantasie, die jedoch kaum etwas mit der Wirklichkeit zu tun hatten. Es täte mir sehr leid, wenn Du Dich "trotz klarer Luft" verrennen würdest und Dir dadurch kostbare Lebenszeit entginge. Liebe Grüße von einem Leidensgenossen P.S.: Ich habe selbst die Chemo gewollt und bejaht von Anfang an, das heißt, ich ging mit einer positiven Einstellung hinein, und das ist ganz wichtig! Gern beantworte ich Dir weitere Fragen. |
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Hallo liebe Kiska, hallo liebe Mitschreiber,
bin soeben auf den Thread gestoßen, und möchte auch ganz gerne etwas dazu sagen. @Kiska, ich schreibe hier als Angehörige, nunmehr Hinterbliebene. Meine Mutter erkrankte auch am kleinzelligen BC, welches bei Erstdiagnose bereits Metastasen in der Leber und innerhalb der Lunge gebildet hatte. Meine Mutter entschied sich für die Therapien, betonte stets, dies so beibehalten zu wollen, solange das Gleichgewicht zwischen Zumutbarkeit und Lebensqualität gewahrt bleibe. Ich kann mir nicht anmaßen zu behaupten, was nun richtig oder falsch ist, habe aber meine persönliche Meinung, basierend auf der Erfahrung die ich mit Mamas Erkrankung gemacht habe. Bei Erstdiagnose hatte sie bereits akute Luftnot und auch Schmerzen. Unter der Gabe von Etoposid/Cisplatin konnte der Kleinzeller soweit zurückgedrägt werden, dass er unterhalb der Nachweisegrenze war. Es ging ihr damals wirklich sehr gut. Wenn ich überlege, dass sie vermutlich keine 3-6 Monate (so wurde ihr das wohl gesagt) überlebt hätte, ohne diese Maßnahmen, und ich rückblickend sagen kann: Ja, dadurch hat sie auf jeden Fall Lebensqualität gewonnen!, so würde ich mich vermutlich, rein spekulaitv gemutmaßt, für eine Therapie entscheiden. Es gibt aber auch diejenigen, die sich dagegen entschieden haben. Ich durfte seinerzeit hier im Forum Anna-Karin kennenlernen. Vielleicht magst Du ja mal ein wenig in ihrem Faden oder ihren Beiträgen lesen. Sie hat sich damals anders entschieden, gegen jede Therapie. Sie hat sinngemäß gesagt:Lieber mit der Zigarette gemütlich im Liegestuhl auf der Terrasse liegend, den Rest des Lebens genießen, als angstvoll von einer Therapie und Untersuchung zur nächsten zu hetzen. Für uns war immer das Vertrauen in den Arzt wichtig. Die Basisgrundlage war somit gegeben. Der Onkologe hat immer betont, großen Wert darauf zu legen, dass die Verhältnismäßigkeit stimmt. Was z. B. Rosa Sputnik/Jasmin schreibt, dem kann ich nur beipflichten. Meine Mama konnte, wie viele andere Betroffenen hier auch, viel durch die Chemos gewinnen. Bei ihrer Mama ist das leider anders gewesen. So scheint es eben individuell zu sein. Ich würde vielleicht, mit dem Onkologen Deines Vertrauens, nochmal Rücksprache halten, und ganz ganz offen, so wie Du es hier auch tust, Deine Beweggründe darlegen, die Dich derweil von der Chemo abhalten. Jeder Verlauf ist individuell, jeder Patient anders - ich denke, auf Deine konkrete gesundheitliche Situation bezogene Aussagen, wird nur ein Arzt machen können, der mit dem Sachverhalt wirklich vertraut ist. Wir alle hier können meist nur aus unseren Einzelschicksalen heraus berichten. Vielleicht gibt ein Onkologe Dir Denkanstöße und allem voran doch Hoffnung, auf eine vielleicht noch bessere und längere Zeit. Das würde ich Dir wünschen. Alles Gute Annika |
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Hallo Kiska,
Deine Entscheidung finde ich sehr mutig und stark. Kann auch gut verstehen, was Dich dazu bewegt. Ich selbst bin Angehörige/Hinterbliebene eines Patienten mit kleinzelligem Lungenkrebs, der sich allen von den Ärzten vorgeschlagenen Behandlungen unterzogen hat und so mehrere Chemotherapien hinter sich gebracht hat. Auch bei ihm gab es bereits bei der Diagnosestellung keine Aussicht auf Heilung, da der Lungentumor viel zu groß und ausgedehnt war. Mein Angehöriger hat nach Diagnosestellung noch ein Jahr lang gelebt, er hatte gute und schlechte Zeiten dabei, überstand z.B.: zwei Lungenentzündungen und konnte auch noch eine Reise unternehmen. Trotzdem frage ich mich nun im Nachhinein, ob es eigentlich sinnvoll war, diesen Kampf zu kämpfen, der von Anfang an aussichtslos war. Allerding ging mein Angehöriger davon aus, durch die Chemotherapien wieder gesund zu werden und unterzog sich daher bereitwillig allen Behandlungen. Wäre ich in derselben Situation, ich weiß nicht, wofür ich mich entscheiden würde. Aber ich denke, ich würde versuchen, möglichst viel über meine Krankheit in Erfahrung zu bringen. Würde wissen wollen, wie groß die Differenz ist, zwischen meiner Lebenserwartung als Unbehandelte und der als Behandelte. Wenn man mit Chemo z.B.: noch circa ein Jahr Lebenserwartung hat und ohne Chemo nur noch drei Monate, dann könnte es vielleicht sinnvoll sein, sich dafür zu entscheiden, erstmal nur eine Chemo, möglichst ambulant, durchführen zu lassen. Wichtig ist in jedem Fall, zu versuchen, ein mündiger Patient zu bleiben, denke ich. Nicht jeden Vorschlag der Ärzte sofort am eigenen Körper umsetzen lassen, sondern versuchen, den für sich selbst richtigen Weg zu finden. Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute, liebe Grüße Kyria |
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Hallo Kiska.
Als meine Mutter die Diagnose bekam, war sie schon über 70, und gesundheitlich schon länger vorbelastet. Dennoch wollte sie "kämpfen". Wohl durch die schlechten Voraussetzungen war die Behandlung für sie mehr Belastung, denn Erleichterung. Der Krebs sprach gut auf die Chemo an, wie man das kennt - aber eine wirklich genussvolle Lebenszeit hat die Chemo meiner Mutter nicht gebracht. Meine Schwester und ich haben später gesagt, wenn es UNS einmal mit dieser Krankheit treffen würde, dann würden wir eine Behandlung nicht auf uns nehmen wollen. So spricht man, wenn man nicht selbst betroffen ist, aber natürlich hat uns das Erleben geprägt. Und ähnliches lese ich nun bei dir heraus. Ohne die Behandlung hätten wir jedoch möglicherweise viele schöne Erlebnisse, viel Nähe, viele innige Momente mit meiner Mutter nicht mehr gehabt, jedenfalls von der Zeitspanne her. Vielleicht war es das, worum meine Mutter gekämpft hat - die Zeit zum Abschiednehmen von uns. Denn wir bekamen auf unsere Nachfrage von den Ärzten eine eindeutig sehr schlechte Lebensprognose ohne Behandlung genannt. Ich kann heute beide Sichtweisen sehr gut verstehen. Sich behandeln lassen, oder einen anderen Weg gehen zu wollen. Letztlich weiß ich nicht, wie ich selbst entscheiden würde, und ob meine Aussage von damals noch zutreffend wäre. Ich teile Eckis Ansicht: man sollte nach Möglichkeit mit einer positiven Einstellung an die Behandlung herangehen können! Ob eine Behandlung gut verträglich für dich wäre, könntest du nur sehen, wenn du es versuchen würdest. Und ob du deine Zeit ohne Behandlung genießen kannst, ebenso, denn wenn ich von Erschöpfung und Luftnot lese, stelle ich mir weite Reisen nicht ganz einfach vor. Ich wünsche dir, dass du ganz in Ruhe noch einmal, mit den hier entstandenen Denkanregungen, für dich überlegen kannst. Sollte deine Entscheidung weiter so bestehen bleiben, wünsche ich dir von Herzen viel gute Zeit und Lebensfreude! Und vor allem wünsche ich dir und deiner Mutter, dass ihr wieder Worte findet, die eine Brücke bauen zueinander. Ganz liebe Grüße Blume |
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Liebe Kiska,
es tut mir sehr leid, dass Du erkrankt bist. Ich kann Deinen Wunsch sehr gut verstehen. Ich würde mal so sagen: Es gibt nur einen einzigen richtigen Weg, und das ist eben Deiner!. Wie hier schon manche schrieben, müsste man mit positiven Gedanken an die Chemo und andere Behandlungen rangehen. Möglicherweise würde alles sehr gut anschlagen und auch die Nebenwirkungen wären evtl. erträglich. Aber das merkst Du eben erst, wenn Du es tust. Überdenke alles nochmals gut und erkundige Dich, was machbar wäre. Wenn Du Dich dann dagegen entscheidest, dann ist das Deine Entscheidung und es muss Dir egal sein, was die anderen darüber denken. Es ist Dein Leben! Auch Deine Mum wird das letztendlich respektieren müssen (wenn ich natürlich auch ihre Beweggründe verstehen kann). Wie Du Dich auch entscheidest, ich wünsche Dir alles erdenklich Gute. Liebe Grüße, Mapa |
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Hallo Ihr Lieben
Als erstes vielen vielen Dank an Euch Alle für Eure lieben Worte.Es ist wunderbar sich austauschen zu können.Und ich verstehe auch das es unterschiedliche Meinungen zu meiner Entscheidung gibt.Das liegt ja in der Natur des Menschens und es wäre ja auch schlimm wenn immer aller einer Meinung wären. Die Entscheidung keine Behandlung durchführen zu lassen habe ich mir auch nicht leicht gemacht.Ich bin nicht nach der Diagnose nach Hause gekommen und hab gesagt: So das war´s,bringt eh nix,alles scheiße. So war das bei weitem nicht.Ich war bei 3 Onkologen und habe mich beraten lassen welche Möglichkeiten es gibt.Ich bin zwar Krankenschwester aber habe bis auf eine kurze Zeit während meiner Ausbildung, im Job sogut wie nie mit Krebspatienten zu tun gehabt da ich ich in einem Unfallchirurgischen OP gearbeitet habe.Also auch als "Pflegeprofi" bin ich ein Laie im Bereich der Krebserkrankungen und Behandlungsmöglichkeiten. Meine Entscheidung bestärkt haben sicherlich auch das ich in meinem Leben schon viel viel Zeit als Patient im Krankenhaus verbracht habe.Ich leide zusätzlich noch an Morbus Crohn und einem Herzfehler.Mit beiden Erkrankungen lag ich wie gesagt schon oft in der Klinik und auch im OP. Und das alles möchte ich einfach nicht mehr. Ich möchte mich nicht mehr an irgendwelche Termine halten müssen,mein Körper mit Medikamenten vollpumpen müssen in der Hoffnung auf Besserung. Ich möchte den Rest meiner Zeit morgens aufwachen und das machen können wozu ich in dem Moment gerade Lust habe. Ich bin mir vollkommen im Klaren das ich ohne Therapie wahrscheinlich weniger Zeit habe als mit Therapie aber dieses Risiko werde ich eingehen. Denn eine Therapie bringt mir vielleicht mehr Zeit, vielleicht ein Herauszögern von Schmerzen und anderen Symptomen der Krebserkrankung. Ich möchte kein VIELLEICHT mehr. Ich hatte in meinen Leben genug Vielleichts. Am Mittwoch geht es noch einmal ins Krankenhaus.Ich lasse mir einen Port legen.Denn darüber kann falls es notwendig werden sollte eine Schmerzpumpe angeschlossen werden. Und in 2 Wochen fliege ich mit meinem Lebensgefährten nach Neuseeland.Punkt 1 meiner Wünsche wird dann erfüllt. Ich grüße und Umarme Euch Alle Eure Kiska |
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Hallo Kiska,
erstmal tut es mir sehr leid, dass du erkrankt bist. Ich bin "nur" eine Angehörige und habe dieses Jahr meine Mama an dieser verfluchten Krankheit verloren. Deine Entscheidung hat hochwertigen Respekt verdient. Es ist sehr mutig von Dir so eine Entscheidung zu treffen. Wirklich, es ist bewundernswert. Dennoch muss ich sagen, dass es für die Angehörigen mit Sicherheit nicht Verständlich ist, warum du dich so entschieden hast. Meine Mutter hatte einen Adenokarzinom mit Hirnmetastasen gehabt bei der Diagnosestellung. Ein bestimmter Doc sagte ihr, sie hätte noch zwischen 7 und 8 Monaten zu leben. Sie wollte kämpfen und es verlängern bzw einfach nicht sterben zu müssen. Sie hatte insg. 10 Chemos, 2 OP´s und 20 Hirnbestrahlungen während ihrer Krankheit. Im Oktober 08 bekamen wir diese schreckliche Nachricht und im Februar 2010 ist sie zum Engel geworden. Es war wie du siehst weit über der ärztlichen Prognose... Und dazu muss man sagen, dass wir trotz Chemoterminen ein wirklich sehr sehr schönes Jahr hatten. Ich denke, ohne Chemos etc. wäre es mit Sicherheit nicht so verlaufen. Du hast die Möglichkeit Dein Leben zu verlängern und vielleicht wird es dir trotz Chemos auch gut gehen? Es könnte in naher Zukunft vielleicht sogar ein Medikament kommen, welches die Krankheit vernichten kann oder sonst was? Willst du die Hoffnung einfach so aufgeben? Ich finde es wirklich toll, dass du dein Schicksal so nimmst, wie es kommt aber die Hoffnung stirbt doch zuletzt, oder?! Hast du eigentlich Kinder? Ich wünsche Dir alles alles Gute für die Zukunft... lg Alina |
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Liebe Kiska,
danke, daß Du nun noch genauer erklärt hast, auf welchem Hintergrund Du Deine Entscheidung gegen eine Behandlung per Chemo- oder Strahlentherapie Deines kleinzelligen Lungenkrebses getroffen hast: Daß Du wegen Deinen beiden anderen Erkrankungen Morbus Crohn und Herzfehler bereits schon oft als Patientin im Krankenhaus gewesen bist und Deine verbleibende Lebenszeit nun fernab von jedem Krankenhaus verbringen möchtest. Ich kann das sehr gut verstehen und, wie Mapa bereits schrieb, wenn das Dein Weg ist, dann ist er für Dich richtig und passend. Denn dann gehst Du mit genauso viel positiver Einstellung da ran, wie es ein anderer Mensch mit einem anderen Erfahrungshintergrund bzgl. Chemotherapie macht. Superschön, daß Du in zwei Wochen mit Deinem Lebensgefährten nach Neuseeland fliegen wirst. Ich wünsche Dir dazu alles erdenklich Gute und freue mich schon darauf, hier bald wieder, hoffentlich noch vor Deiner Reise, von Dir zu lesen. Wielange habt Ihr denn geplant, in Neuseeland zu bleiben? Wollt Ihr anschließend noch andere Länder bereisen? Liebe Grüße Kyria |
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liebe kiska,
auch ich finde deine entscheidung erst mal verständlich und richtig, es ist deine entscheidung!!! ich möchte dir nur sagen, dass mein papa (ich hatte schon einen beitrag geschrieben) mit seiner therapie, es war eine chemo einen so guten erfolg hatte, dass wir ihn noch lange bei uns haben durften und.... er ist dann nach über zwei jahren, nach der diagnose, in denen es ihm eigentlich wirklich gut ging, nicht an lungenkrebs gestorben, es waren andere umstände..... du weisst natürlich nicht, wie eine chemo bei dir anschlägt, aber überleg es dir gut und so, wie du es machst, ist es richtig, aber eine chemo, zumal sie ja ambulant ist, hat uns und unserer zeit so gut getan..... alles alles liebe für dich........ |
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Ein Bekannter ging den gleichen Weg. Ich glaube, zu Anfang kam er sich ziemlich heroisch vor, weil er sich gegen die "Maschinerie der Schulmedizin" stellte. Dabei wurde sein Krebs so früh erkannt, dass ihm die Schulmedizin äußerst gute Heilungschancen versprach.
Er zog seinen Weg durch und verstarb dann innerhalb weniger Monate. Er hatte nicht damit gerechnet, dass es ohne OP und Chemo so schnell gehen würde und merkte zu spät, wie viel wertvolle Lebenszeit ihm damit verloren ging. Zudem erschien mir sein Tod sehr qualvoll. Ich sah in den letzten 18 Monaten 4 Menschen aus meinem Umfeld an LK sterben -- leider kann ich nicht berichten, dass ohne Chemo die Lebensqualtität länger erhalten bleibt. Aber das ist nur meine Erfahrung. |
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Hallo Kiska,
es tut mir sehr leid, dass du an dieser heimtückischen Krankheit erkrankt bist und eine solch schwerwiegende Entscheidung treffen musstest, aber letztendlich ist und bleibt es deine Entscheidung. Ich bin auch "Betroffene", allerdings mit einem Nicht-Kleinzeller. Gerade befinde ich mich im 3. Chemozyklus und mir geht es trotz der Chemo bis auf ein bisschen Müdigkeit sehr gut. Für mich kann ich definitiv sagen, dass ich mich niemals "kampflos" meinem Schicksal ergeben würde; außerdem würde ich mir sicher selbst irgendwann Vorwürfe machen, nicht alles versucht zu haben... Ich wünsche dir von Herzen alles Gute, einen schönen, erlebnisreichen Neuseeland-Urlaub und viel Kraft auf deinem weiteren Weg, Christa |
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Zitat:
Ich würde da differenzieren, auch wenn mein Ademo mit Metastase nicht gerade als lebensverlängernd gilt. Letztlich bleibt jedem die Entscheidung glücklicherweise selbst überlassen. Ich könnte mir für mich nie vorstellen, es nicht wenigstens zu versuchen - aber ich habe in der Klinik andere Patienten kennen gelernt, bei denen ich mich gewundert habe, dass sie noch nicht aufgegeben haben. |
AW: Ich möchte einen anderen Weg gehen
Hallo,
ich begleite zur Zeit meinen Mann durch alle Höhen und Tiefen durch die Chemo, sitze mit ihm stundenlang in den Wartezimmer rum bis die Behandlungen anfangen, von morgens 9.00 Uhr bis abends 18.00 Uhr ein bis zwei Mal in der Woche. Es geht ihm immer schlechter. Draußen scheint wie ein Hohn die Sonne in das Behandlungszimmer und die Vögel singen laut ihr Lied und da denkt man als Angehöriger ab und zu: Für was das alles, warum diese Qual... . Aber es ist die Entscheidung meines Mannes. Und so ist es Deine Entscheidung. Lass dich nicht beirren. Fahre und sehe die Schönheiten der Welt und atme die Luft der Freiheit und geniese jede Sekunde ... die dir vergönnt ist. Das Leben kann so schön sein. Ganz liebe Grüße Ilonka |
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Hallo Gilda,
Zitat:
Denn bei kleinzelligem Lungenkrebs in diesem Stadium stellt sich die Frage nach Heilungschancen leider nicht. Eine Operation kommt dann auch nicht in Frage. Also bleibt nur Chemo- oder Strahlentherapie, die hat dann bedauerlicherweise "lediglich" den Effekt, die verbleibende Lebenszeit zu verlängern und evtl. die Krankheitssymptome etwas zu lindern. Zur Entscheidungsfindung für oder gegen ärztliche Behandlung, denke ich, ist wichtig zu wissen, ob eine ärztliche Behandlung bei der eigenen Krankheit eine Heilung erzielen könnte oder nicht. Liebe Grüße Kyria |
AW: Ich möchte einen anderen Weg gehen
Hallo,
ich möchte mich auch mal äußern. Mein Vater hatte auch einen Kleinzeller mit Metas in den Nebennieren, Leber, und Knochen. Trotzdem hat die Chemo sehr gut angeschlagen. Leider sind dann später Hirnmetastasen dazugekommen. Trotzdem hat die Chemo auf den Krebs im Körper bis zu seinem Tode gewirkt. Und wie du unten siehst, hatte meine Mutter auch den Kleinzeller und ist seit 2007 krebsfrei. Beide haben die Chemo´s eigentlich relativ gut vertragen. Ich möchte dich nicht überzeugen, sondern dir nur sagen das es auch anders sein kann. Ich wünsche Dir alles Gute für deinen Weg. lg Anja |
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Zitat:
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AW: Ich möchte einen anderen Weg gehen
Zurzeit haben zwei mir liebe Menschen kleinzelligen LK, mein Lebenspartner (ED 06/09) und die Partnerin meines Vaters (ED 06/10). Er hat sich für den üblichen Weg entschieden, kämpft zurzeit mit den unangenehmen mittelfristigen Folgen der Chemo, Lungen- und Kopfbestrahlung, die Ende Januar beendet wurden. Sie hat sich für den anderen Weg entschieden.
Ich glaube, es geht hier nicht um Mut oder Leichtsinnigkeit, sondern um eine sehr verantwortungsvolle Entscheidung sich selbst gegenüber. Diese zu treffen macht man sich bestimmt nicht leicht. Wir Angehörige sollten sie unbedingt respektieren und möglichst sogar mittragen. Kurz gesagt: Unsere Verlustängste als Argument in die Wagschale zu werfen, halte ich für falsch. Herzlichst, die Karowerin |
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Zitat:
Genauso ist es! LG Jasmin |
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Da habe ich ja eine ordentliche Diskussion losgetreten ;)
Und ich finde es auch schön von vielen zu hören das Sie bzw.die erkrankten Angehörigen/Freunde eine Chemo gut vertragen und sie trotzdem weiterhin eine recht hohe Lebensqualität haben.Das freut mich.Bei mir würde es höchstwahrscheinlich anders aussehen da ich wie schon geschrieben durch meine anderen Krankheiten viele Medikamente nehmen muss und mich eine Chemo wahrscheinlich sofort umhauen würde und ich gar nix mehr könnte. Und im Moment geht es mir glücklicherweise noch so gut das ich mir ein paar meiner Lebensträume erfüllen kann ohne nach einem Terminplan leben zu müssen.Für meine Neuseelandreise hätte ich wohl keine Kraft mehr gehabt wenn ich jetzt eine Chemo hätte machen lassen. Ich bin mit meiner Entscheidung eins.Ich gebe auch nicht auf.Ich habe nur Plan B gewählt anstatt Plan A.Und Ich habe keine Angst.Angst hatte ich genug in meinem Leben.Ich gehe erhobenen Hauptes auf eine Reise.Auf eine Reise wo niemand mir sagen kann wie lange sie dauert.Aber es ist eine Reise wo ich mir noch ein paar meiner Wünsche und Träume erfüllen werde.Das Ziel wird nicht diese Welt sein,aber ich bin fest davon überzeugt das ich nur in eine andere Welt übergehe.Nein ich habe keine Angst. Ich trauere nicht um das was ich nicht mehr erleben werde sondern blicke mit Freude auf die schönen Dinge zurück die ich erleben durfte und jetzt noch erleben darf. |
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Danke, Karowerin.
Ich habe mitgelesen, habe hier eigentlich nichts zu suchen. Möchte aber doch danke sagen für deine Worte von Mut und Leichtsinnigkeit. Dir, Kiska, wünsche ich eine wunderschöne Zeit in Neuseeland, geniesse jeden Tag, aber das tust du ja , und ich wünsche dir viele davon. Alles Gute für dich Rosita |
AW: Ich möchte einen anderen Weg gehen
Hallo Kiska,
ich bewundere deine Entscheidung, basierend auf Grundlagen deiner logischen Gedanken. Als Hinterbliebene beschäftigt mich dieses Thema sehr. Chemo oder nicht Chemo. Mein Freund war durch eine Herztransplantation und die vielen Medikamente, die einzunehmen waren, auch wie du "vorbelastet". Aus diesem Grund war es für uns von Anfang an klar: Eine Chemo kommt nicht in Frage. Und wir waren von dieser, unserer Entscheidung felsenfest überzeugt. Und dann kam der Tag, an dem uns von einer Freundin der ärztliche Rat erteilt wurde: "Damit ihr euch nicht eines Tages vorwerfen werdet nicht doch alles versucht zu haben, empfehle ich euch mit dem Onkologen wenigstens eine sanfte Chemo durchzuziehen und danach, nach Erfolg und Verträglichkeit zu entscheiden.....hat es erwas gebracht, machen wir weiter oder nicht? Der Gedanke war einleuchtend. Gesagt, getan. Onkodoc wählte eine "sanfte" Mono-Chemo aus; und ab diesem Moment befanden wir uns in den Mühlen einer klassischen Chemobehandlung. Einem Zwang gleich, folgte der ersten erfolglosen Chemo die zweite und dritte, gleichfalls erfolglos, und danach hatte Onkodoc für ihn nichts mehr "in der Hosentasche". Austherapiert nennt man das. Und wäre noch eine möglich gewesen, er hätte auch dieser zugestimmt. So sind wir Menschen, denn die Hoffnung stirbt zuletzt. Die Zeit während den Chemos wurde von den üblichen Nebenwirkungen begleitet, die, wenn man es denn wirklich will, immer auch erträglich sind. Aber - von den zahlreichen Nebenwirkungen nahm Fatigue das fort, was Lebensfreude ausmacht. Das Vogelgezwitscher nicht wahrnehmen zu können, den Duft eines Kuchens nicht riechen zu können, das Flimmern des Sonnenlichtes auf der Elbe nicht sehen zu können, ja nicht einmal sehen zu wollen . Für mich, als Angehöriger, war es schwer dieses zu erleben, nicht helfen zu können. Und wie schwer muss diese Machtlosigkeit im Unterbewusstsein des Betroffenen gewesen sein, sich dagegen nicht wehren zu können. Häufig stellt sich mir die Frage nun: Wie wäre unsere Zeit verlaufen, wenn wir nach dem ersten Chemoversuch aufgehört hätten? Einen Teil der Antwort mag man sich aus den Erkenntnissen nehmen, dass es nach dem Absetzen jeder Therapie zu eindeutiger Besserung des Allgemeinbefindens kam. Das freilich sagt nichts über das stetige Fortschreiten der Krankheit aus. Jede Entscheidung liegt bei dir. Niemand kann sie dir abnehmen. Dieser Umstand berührt mich noch immer sehr. Über Dinge entscheiden zu müssen, die man sich im Leben nie vorgestellt hatte. Dein Lebenspartner, weiß er um dich? Neuseeland - ich wünsche dir alles Glück, dass du erhaschen kannst. Ich umarme dich und denke an dich, Marian |
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Liebe Kiska,
inzwischen hast Du uns freundlicherweise noch ein paar Informationen an die Hand gegeben, die ein klareres Bild ermoeglichen. In solchen Fällen denkt ja jeder zunächst von sich selbst her und gelangt dann zu einem Urteil. Schwieriger ist es, die andere in ihrer Situation zu sehen, und dann werden auch die Unterschiede erkennbar. Wenn ich für Chemotherapie plädiere, dann auf dem Hintergrund, dass ich keine anderen Belastungen habe, die die Lebensqualität trüben. Ich bin körperlich ziemlich fit, gehöre zu den "Eisschwimmern", die im Winter im Freien gerne baden gehen. Die Nebenwirkungen der Chemo nehme ich anders hin als jemand, der schon eine längere, belastende Krankheitsgeschichte hat. Freilich kann ich mir auch eine Situation vorstellen, wo auch ich darüber nachdenken würde, auf Chemo zu verzichten. Wenn ich z.B. einen Rückfall erleide, bei dem mir bewusst ist, dass es damit geradewegs aufs Sterben zugeht. Der Krebs zwingt uns ja dazu, unsere Ziele kürzer zu stecken und zu unterscheiden zwischen dem, was möglich ist und zunehmend unmöglich wird. Ich wünsche Dir eine wunderschöne Reise nach Neuseeland (ich selbst hatte mal als Jugendlicher eine Brieffreundin in Whangarei) und vor allem, dass Du die Reise weitgehend ungetrübt genießen kannst. Gern schließe ich Dich unbekannterweise in meine Gebete ein! Beste Grüße Ecki |
AW: Ich möchte einen anderen Weg gehen
Hallo Kiska,
ich bin ein Hinterbliebener. Meine Frau starb am 23.04.10 im Alter von 42 Jahren am Kleinzeller (ED). Zunächst möchte ich Dir sagen, daß ich Deine Entscheidung selbstverständlich respektiere, da ich (wie bei meiner Frau auch) der Auffassung bin, daß der Betroffene darüber das alleinige Entscheidungsrecht hat , wie er mit seiner Krankheit umgeht. Ich möchte jedoch eines zu bedenken geben: Die Chemotherapie verfolgt nicht nur das Ziel des "Hinauszögerns", sie verfolgt auch das Ziel der Linderung. Klingt paradox? Für mich zunächst auch. Aber mit der optimalen Begleittherapie war es bei meiner Frau zumindest so, daß sie keine Schmerzen mehr hatte und wieder atmen konnte. Und zwar bis ganz zum Schluß. Unsere letzten gemeinsamen Monate waren also zumindest auch mit mehr Lebensqualität für sie ausgestattet. Und ihr Allgemeinzustand, als sie starb war deutlich besser, als zum Zeitpunkt der Diagnosestellung. Ich selbst fand und finde nicht die Kraft, über unser Schicksal öffentlich zu berichten. Aber wie gesagt, die Entscheidung pro Chemo brachte eine deutliche Linderung der Beschwerden und zeitigte als einzige Nebenwirkung eine verstärkte Müdigkeit in den ersten 3 oder 4 Tagen nach dem Zyklus. Beste Grüße Martin |
AW: Ich möchte einen anderen Weg gehen
Liebe Kiska,
ja, da hast du was losgetreten, lächel. Aber ich finde es eine ernsthafte, gute Diskussion. Ariadne/Marian hat etwas hinterleuchtet, was auch mir zunächst als Idee durch den Kopf ging - EINEN Versuch, eine sanfte Chemo, und dann weitersehen. Ich kenne sie beide, Leo und Marian, und doch ist mir noch einmal durch ihre Zeilen bewusster geworden, wie der Verlauf der Krankheit war, und es hat mich nachdenklich gemacht, in Bezug auf dich und deine Entscheidung. Bliebe es bei dem einen Versuch? Glaubt man nicht doch, nach dem ersten auch noch einen zweiten Schritt machen zu müssen? Kann man dann guten Gewissens "stop" sagen, wenn möglicherweise die Nebenwirkungen die Lebensqualität zu sehr einschränken? Was Martin erzählt, kann ich insofern bestätigen, dass meine Mutter (auch Kleinzeller) bis auf einmal keine ernsthafte Atemnot hatte während der Erkrankung, was sicherlich der Chemo zu verdanken war. Dagegen stand: wenn man auch eh keine Krankengeschichte miteinander vergleichen kann, noch weniger vom Alter her, so waren ihre gesundheitlichen Belastungen incl. reichlicher Medikamenteneinnahme doch sicher ein Grund für eben jene starken Einschränkungen, die die Chemo bei ihr verursachten. "Ich trauere nicht um das was ich nicht mehr erleben werde sondern blicke mit Freude auf die schönen Dinge zurück die ich erleben durfte und jetzt noch erleben darf." Liebe Kiska, aus deinen Worten spricht reifliche Überlegung. Ich habe großen Respekt vor deiner Entscheidung. Ich wünsche dir eine wundeschöne, unbelastete Zeit in Neuseeland! Wann geht es los? Ganz liebe Grüße Blume |
AW: Ich möchte einen anderen Weg gehen
Zitat:
das stimmt. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass heutzutage kein Mensch mehr körperlich unzumutbar leiden müsste. Es hängt vom individuellen Engagement der Ärzte ab, denke ich. Ich bin den behandelnden Ärzten meiner Frau jedenfalls dafür dankbar, daß sie sie ins Leben zurückholten. Wenn auch nur für 3 Monate. Aber diese 3 Monate haben wir noch gelebt. Zugegeben. Die Begleitmedikation rund um die Chemo war - jedesmal aufs neue abgestimmt - sehr umfangreich, aber ich bin im Nachinein dankbar für jeden einzelnen Tag. Daß die Prognose (Zitat) "außerordentlich ungünstig" war, erfuhren wir ja ganz am Anfang. Also warum dann noch leiden???? Das ist jedenfalls meine Meinung. Zumindest in unserem Fall haben die behandelnden Ärzte beim Thema "Lebensqualität" einen echt guten Job gemacht. Wenn sie sie auch nicht retten konnten. Beste Grüße |
AW: Ich möchte einen anderen Weg gehen
Lieber Martin,
ich möchte dir nicht widersprechen! Nur eines möchte ich zu bedenken geben: was jemand als "unzumutbar leiden" empfindet, ist sehr, sehr individuell. Niemand kann beurteilen, welche Entscheidung "die richtige" ist, das kann nur der oder die Betroffene selbst. Wir hatten, so habe ich es empfunden, sehr gute Ärzte um uns - und dennoch konnten sie die Nebenwirkungen der Chemo leider nicht auffangen. Auch das beinhaltete leiden, wenn auch nicht am Krebs selbst. Meine Mutter hat sehr darunter gelitten, immer weniger selbständig leben zu können - man konnte keinen Tag, oft nicht mal ein paar Stunden weit planen. Sie lebte allein, ohne uns wäre aber gar nichts mehr gegangen. Freilich, ich habe keinen Vergleich, wie schlimm es gewesen wäre, ohne die Behandlung. Auch in bin dankbar, trotzdem, für jeden Tag, den wir hatten, und meine Mutter war es ebenso. Wir haben Zeit gewonnen, und sie genutzt. Es muss aber jeder für sich entscheiden, wie er sein Leben lebt - auch mit einer solch ernsten Diagnose. Ganz liebe Grüße Blume |
AW: Ich möchte einen anderen Weg gehen
Ihr Lieben,
eine höchst interessante Diskussion. Fakt: Wir sind mit Stadium 4 unheilbar! Eine Chemo kann also nur "das Leiden" verlängern. Es kann aber auch Lebensqualität schenken. Martin hat da völlig recht. Fast alle wissen, dass ich wie eine Bekloppte golfe und dass ich reise. Das verdanke ich nur der Chemo. Ich habe da einfach Glück, dass das Zeug bei mir anschlägt und ich es einigermaßen vertrage. Klar habe ich Nebenwirkungen, auf die ich sehr gerne verzichten würde. Aber ich lebe noch. Für mich ist das mehr wert. Anna Karin wurde hier erwähnt. Anna Karin mit dem Kleinzeller, Anna Karin, die eine Behandlung ablehnte. Anna Karin, mit der ich PNs austauschte und Anna Karin, die ich so gut verstand. Kleinzeller ist nun mal sehr aggresiv. Ich weiß wirklich nicht, ob sie mit Chemo länger gelebt hätte. Bei einem Adeno würde ich sehr für eine Chemo sein. Denn da haben wir den Beweis, dass nichts tun das Leben verkürzt. Liebe Marian, Fatique ist scheußlich. Ich kenne das. Sie beeinträchtigt die Lebensqualität sehr. Bemerkenswert ist, dass ich vor Beginn der Chemo am Schlimmsten darunter gelitten habe. Die Chemo hat mir nicht nur den Husten extrem gemildert, sie hat auch die Fatique sehr verbessert. Der Tumor ist weitaus böser als wir denken. Es ist eben leider überhaupt nicht so, dass Chemo einfach nur scheußlich ist und Nichtchemo einen friedlich leben lässt bis zum Schluss. So nach dem Motto, dann lebe ich eben 2-3 Monate weniger, dafür aber voll Lebensqualität bis zum Ende. Nee, Leute, es ist die Krankheit, die die Lebensqualität kaputt macht, nicht eine gut eingesetzte Chemo. Aber eagl wie, der Betroffene muss entscheiden. Er muss das Leid tragen. Liebe Grüße Christel |
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Also ich kann deiner Entscheidung nur zustimmen, genieße noch die Zeit die dir bleibt mit Freunden, Familie etc.....!
Meine Mum erkrankte im Januar an Lungenkrebs Großzeller undiffiniert laut den Ärzten der schon mit Hirnmetas einherkamen. Die Metas im Hirn haben dann weitergestreut ins Rückenmark, die dann einen Nerv abgeklempt haben sodass sie nicht mehr gehen konnte oder nur sehr schwierig gehen konnte. Am Anfang gings noch gut wo noch keine Behandlung war, sie hatte keine Probleme mit dem Herzen etc..... erst als die Chemo + Bestrahlung kam gings los. Sie bekam herzrasen, schwierigkeiten mit dem Atmen und gehen. Nach der 6ten Bestrahlung konnte sie gar nix mehr ohne Hilfe. Am Karsamstag kam sie dann ins Krankenhaus und blieb bis zu ihrem Tode dort......Sie ist am 14.06 gestorben! Trotz Behandlung...... Im Nachhinein denke ich mir hätten wir gar nix gemacht hätte sie wenigstens noch ein paar Monate daheim verbringen können was ihr sehnlichster Wunsch war nachhause zu kommen, leider konnten wir ihr den Wunsch nicht mehr erfüllen. Sie ist einfach eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht. lg sylvia |
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Dies ist nur meine Meinung, hin und wieder will man die loswerden, einfach so:
Hier sollte NIEMAND, aber auch absolut NIEMAND schreiben, der nicht Betroffener, selbst erkrankt ist. |
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Hallo Marypoppins,
Zitat:
Die meisten dieser wenigen wählen wohl die von den Ärzten angeratenen Behandlungsmöglichkeiten: Chemotherapie, evtl. kombiniert mit Strahlentherapie. Wer sollte Kiska also dann antworten? LG Kyria |
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Hallo Kyria, hallo marrypoppins,
ich habe als Betroffener vom Kleinzeller schon meine Meinung dazu geschrieben. Ich würde aber die Nicht-Betroffenen hier nicht ausschließen, sie sollten aber deutlich machen, aus welcher Position heraus sie schreiben. Denn Betroffene und nicht direkt Betroffene denken und empfinden doch sehr verschieden. Viele Grüße Ecki |
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Christel hat einen Punkt angedeutet, den ich nochmal deutlich machen will.
Eine Therapie, also meist eine knüppeldicke Chemo, oft eben auch mit Bestrahlung, kann je nach Ausgangslage einfach nur eine Verlängerung, teils auch Verschlimmerung eines Leidenswegs sein. Sie kann aber auch das Leben verlängern und den Patienten in einen Zustand versetzen, in dem er noch, manche mehr, manche weniger, das Leben leben und genießen kann. Wer mit ersterem rechnet, wird sich wohl eher gegen eine Therapie entscheiden. P.S.: Ja, Christel, du weißt ja selbst am besten, dass Stadium 4 beim Nicht-Kleinzeller noch lange nicht das Ende der Fahnestange ist. Es ist schwierig, sich in die Lage von Kleinzellerbetroffenen hineinzudenken, finde ich. P.P.S.: Eckis Vorschlag finde ich gut und richtig. |
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Hallo!
Ich kann nur sagen, dass ich dir alles alles Gute wünsche und vorallem, dass du deine Entscheidung nicht bereust. Es ist ein schwerer großer Schritt, den du machst und keiner kann dir da rein reden. Keiner! Ich ziehe meinen Hut, was du da vor hast. |
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Hallo, liebe Kiska,
ich melde mich auch mal... Vor 19 1/2 Jahren habe ich meinen Lebensgefährten an einen Nicht-Kleinzeller (+Rippen-/+Hirnmetastasen) verloren. Eine paraneoplastische Polyneuropathie gab es auch noch - und er mochte dann nur noch die Physiotherapie, weil: "Ich möchte aufrecht in die Kiste steigen!" Ich kann Deine Entscheidung akzeptieren. "Könnte man nicht?" "Aber, das muß man doch" "Es gibt doch sooo viele Beispiele, dass Chemo...." Es ist Deine Entscheidung - und nur das zählt! Danke an Karowerin! LG Morgana P.S.: Ich bin, siehe Signatur, zum zweiten Mal Hinterbliebene |
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Hallo Ihr Lieben....
Nachdem ich mich ein paar Tage rar gemacht habe meld ich mich nun auch wieder mal. Hab am Mittwoch meinen Port bekommen und alles supi überstanden. Hatte ja vorher etwas schiss wegen OP nur in Lokalanästhesie und was merken usw. aber war alles nur halb so schlimm.Hab eigentlich fast nix gemerkt.Das unangenehmste war ja der unbequeme OP-Tisch. Von Donnerstag bis Sonntag war ich dann an der Nordsee bei einer lieben Freundin von mir und habe mir die Sonne auf den Pelz scheinen lassen. Das war echt herrlich.Nur ins Wasser durfte ich ja leider nicht so richtig aber naja,das hole ich beim nächsten mal nach. Ich hoffe ihr hattes alle ein schönes Wochenende. Liebe Grüße von Kiska |
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Hallo Kiska,
ich zum Beispiel wollte keinen Port, - eine scheußliche Vorstellung -, und der Arzt meinte, ich hätte so gute Venen. Da lasse ich mich lieber jedesmal stechen, aber so ein Port, da habe ich echt Angst vor... die Operation... das gefühl, so'n Dinmg da sitzen zu haben... und wenn dann was schief geht ... Beste Grüße Ecki |
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