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Gebärmutterschleimhautaufbau durch Tamoxifen
Hallo,
ich werde nach meiner Brustkrebserkrankung im Juni02 mit Zoladex und Tamoxifen behandelt. Bei der letzten Nachsorgeuntersuchung hat mein Gyn eine Verdickung der Gebärmutterschleimhaut festgestellt und mir dringend geraten, mich noch in diesem Jahr ausschaben zu lassen. Der Krankenhausarzt, bei dem ich mich wg. der Ausschabung vorgestellt habe, meinte aber, eine Ausschabung sei gar nicht nötig, da zu erwarten sei, dass die Schleimhaut sich durch das Tam erneut aufbaut. Mein Gyn soll regelmäßig Kontrolluntersuchungen durchführen, dann werde man weitersehen. Nun weiß ich nicht, wie groß tatsächlich die Gefahr eines bösartigen Zellwachstums der Gebärmutterschleimhaut ist. Vielleicht gibt es Alternativen. Wer hat Erfahrungen hiermit und kann mir raten? Herzliche Grüße Chris |
Gebärmutterschleimhautaufbau durch Tamoxifen
Hallo Chris,
ich bin in einer ähnlichen Situation. Eine Alternative wäre Arimidex, aber das hat auch Nebenwirkungen (andere) und ist außerdem sehr teuer. Es soll sogar Ärzte geben, die es deswegen grundsätzlich nicht verschreiben - komme was da wolle... LG ilse |
Gebärmutterschleimhautaufbau durch Tamoxifen
Liebe Chris,
bei mir war es auch so nach zwei Jahren Tam, wurde sofort ausgeschabt und nicht gewartet. nun bekomm ich seit 5 Monaten Arimidex und habe weniger Nebenwirkung als bei Tam, das ist aber bei jedem verschieden. Ich weiß auch das die Ärzte Arimidex wegen der Kosten nicht so gern verschreiben, 100 Stück kosten 700 Euro, aber wenn es begründet ist, und das ist es ja bei dir, sollte es kein Problem sein. Alles Gute, Chaja |
Gebärmutterschleimhautaufbau durch Tamoxifen
Wenn die Gebärmutterschleimhaut verdickt (über 3-4 mm) ist, besteht immer die Möglichkeit, dass ein Gebärmutterkrebs die Ursache ist. Unter Tamoxifen ist die Chance dazu erhöht. Ich hatte wegen Blutungen im letzten Januar eine Ausschabung. Das ist eine OP von wenigen Minuten, die auch ambulant gemacht werden kann.
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Gebärmutterschleimhautaufbau durch Tamoxifen
Hallo Dorothee,
nimmst du nach diesem Eingriff weiterhin Tamoxifen oder wurde dann auf Aromathasehemmer umgestellt ? Und - wenn ja - wie verträgst du die Medikation ? Herzlichen Gruß ilse |
Gebärmutterschleimhautaufbau durch Tamoxifen
Bei mir war die Gebärmutterschleimhaut nicht verdickt. Der Arzt hatte deshalb keine Probleme, mir weiterhin Tamoxifen zu verschreiben. Ich verfolge mit Interesse die Vergleichsstudie Tamoxifen/Arimidex, die jetzt ca 4 Jahre läuft. Arimidex schneidet dabei von der Wirksamkeit her etwas besser ab. Ich diskutiere grad mit meinem Arzt über eine mögliche Umstellung.
Gruß Dorothee |
Gebärmutterschleimhautaufbau durch Tamoxifen
Hallo Chris,
habe das gleiche Problem. Nehme Tam seit 2,5 Jahren. Mein Gyn. hat mir Sovel verordnet, damit soll eine Blutung eintreten, ist das geschehen, kann ich Tam. sofort weiter nehmen. Falls aber keine Blutung eintritt, kann sein das er dann eine Ausschabung veranlasst. Habe das Medikament schon 6 Monate bei mir liegen, hab mich noch nicht dazu überwunden. Ich glaube Sovel ist ein Hormon Präparat, muß nochmal nachsehen. Hatte im Forum mal angefragt, ob einer Erfahrung mit Sovel hat. Habe leider keine Antwort erhalten. Frag doch mal deinen Gyn., was er davon hält. LG Martha |
Gebärmutterschleimhautaufbau durch Tamoxifen
Hallo Chris,
ich würde ein deiner Stelle auf jeden Fall eine Ausschabung machen,aus dem einfachen Grund,den Dorothee schon gesagt hat,daß Gebärmutterkrebs die Ursache sein kann. Hallo an Alle, ich nehme Tam seit fast 2Jahren,nun hat meine Gyn. letzte Woche eine Verdickung der Gebärmutterschleimhaut(jetzt 15mm vor ca.3Mon noch 8mm) festgestellt.Sie hat mir gleich einen Termin zur Ausschabung besorgt. Heute war ich dann nochmal zur Untersuchung im Kkh. und dort haben sie dann festgestellt,das ich auch noch eine Zyste im Eierstock habe.Da ich sowieso vorher überlegt habe,ob ich meine Eierstöcke entfernen lasse,wird das jetzt auch gleich mitgemacht. Irgendwie bin ich ja froh,das die Eierstöcke entfernt werden(sie produzieren wahrscheinlich immer noch am meisten Hormone),aber andersrum überlege ich jetzt,ob ich mich vieleicht zu schnell entschieden habe. Wer hat Erfahrung damit und kann mir evt.sagen,ob meine Entscheidung richtig war. LG Britta Extragrüße auch noch an Chaja ;-) |
Gebärmutterschleimhautaufbau durch Tamoxifen
Hallo,
eine Zyste ist ein Hinweis, dass Deine Eierstöcke noch aktiv sind. Ich habe in diesem Jahr bereis 2 Ausschabunen gehabt, die jedesmal ohne Befund waren. Deshalb habe ich mich noch einmal etwas schlauer gemacht. Und mein Rat lautet: Wenn Du Deine Periode noch (oder wieder hast) dann solltest Du unmittelbar nach der nächsten Periode die Gebärmutterschleimhaut messen lassen. Wenn Sie dann noch zu hoch aufgebaut ist , dann würde ich eine Ausschabung machen lassen, wegen der bereits angesprochenen Möglichkeit der Früherkennung von Gebärmutterschleimhautlrebs. Die Eierstöcke würde ich mir nicht rausnehmen lassen (jedenfalls nicht ohne Not), wer weiß welche Nebenwirkungen das wieder hat (u.a. von heute auf morgen in die Wechseljahre katapultiert. Wenn Du Zoladex hattest, weißt Du was das bedeutet!) viele Grüße und alles Gute Anita T. . |
Gebärmutterschleimhautaufbau durch Tamoxifen
Liebe Britta,
das ist so eine Entscheidung mit den Eierstöcken, die kannst du irgendwie nur allein treffen. Kann dir nur von zwei Frauen berichten die es gemacht und nicht bereut haben, wenn du magst vermittel ich dir einen Mailkontakt, die eine ist Fachfrau was das alles betrifft und immer sehr sehr gut über alles informiert, sie ist auch in deinem Alter. Ich hatte ja ausser der dicken Gebährmutterschleimhaut auch noch einen fetten Polyp und hoffe das Arimidex nun besser zu mir ist. Wenn ich nochmal zur Ausschabung muss dann kommen meine Eierstöcke auch raus, das hab ich für mich schon entschieden. Wünsch dir eine gute Entscheidung und gib mir Bescheid ob du dich mit meiner Freundin austauschen möchtest. Alles liebe für dich, Chaja |
Gebärmutterschleimhautaufbau durch Tamoxifen
Hallo Anita,
vielen Dank für deine Antwort. Also die sogenannten Wechseljahrsbeschwerden hab ich ja nun schon seitdem ich Tam nehme.Und wenn ich Pech habe kommt das nochmal auf mich zu,wenn ich Tam. nach jetzt noch 3Jahren nicht mehr nehmen muß.Hab dann vieleicht noch ein paar Jahre Zeit aber es kommt trotzdem auf mich zu. Die Gebärmutterschleimhaut habe ich gleich 2Tage nachdem ich die leichten Zwischenblutungen hatte,messen lassen.Glaube die Werte sind schon in Ordnung. Liebe Chaja, da hast du natürlich Recht die Entscheidung muß ich selbst treffen. Habe heute schon paar Frauen angerufen,die mich ein bißchen beraten konnten.Nächsten Dienstag ist ja auch noch meine Gruppe.Die können mir vieleicht auch weiterhelfen.Ist lieb von dir,komme evt. noch mal auf den Mailkontakt zuruck. Ganz liebe Grüße Britta |
Gebärmutterschleimhautaufbau durch Tamoxifen
Vielen Dank euch allen für die informativen Antworten.
Liebe Dorothee, ich möchte gern mehr über die Vergleichsstudie Tam/Arimidex erfahren. Da ich mit der Kombination Zoladex/Tam behandelt werde, ist eine Umstellung auf Arimidex wegen fehlender Studien in Kombination mit Zoladex schwierig. Liebe Martha, mein Gyn hat mir auch ein Hormonpräparat (Gestagene) verschrieben um eine Abbruchblutung hervorzurufen. Leider war die Wirkung gleich null, so dass ich wohl doch zur Ausschabung muß. Allerdings lasse ich mich jetzt nicht unter Druck setzen, es wird ja wohl auf 4 Wochen nicht ankommen. Liebe Chaja, an dem Mailkontakt zu deiner Freundin wg. Entfernung der Eierstöcke wäre ich auch interessiert. Ich überlege ebenfalls, ob die Eierstöcke bei der Ausschabung gleich mit entfernt werden sollen. Ich bräuchte dann kein Zoladex mehr. Allerdings habe ich schon jede Menge bedenklicher Hinweise zu diesem Thema bekommen wie z.B. drastische Gewichtszunahme, Osteoporose usw. Ich wüßte gerne, was tatsächlich zu erwarten ist. Herzliche Grüße an alle Chris |
Gebärmutterschleimhautaufbau durch Tamoxifen
Liebe Chris,
endlich mal eine Antwort auf meine Frage. Dachte schon, wäre die einzige die ein Hormonpräparat nehmen muß. Kannst du mir sagen ob es große Nebenwirkungen gibt, ich denke da so an Krämpfe usw. Nehme jetzt seit fast 3 Jahren Tam. und hatte auch seit der Zeit keine Blutung mehr. Vielleicht hilfts ja bei mir, denn vor einer Ausschabung habe ich horror. Wird die Ausschabung unter Vollnarkose gemacht, und können dabei auch die Eierstöcke entfernt werden? Macht dann die Gebährmutter keine Probleme mehr? LG Martha |
Gebärmutterschleimhautaufbau durch Tamoxifen
Liebe Martha,
ich habe die Gestagene 10 Tage genommen und habe sie im Prinzip gut vertragen. Allerdings hatte ich die letzten Tage der Einahme plötzlich starken Haarausfall sowohl der Kopf- als auch der Schamhaare. Aber die Haare wachsen ja wieder nach. Ich hatte auch ein leichtes Ziehen im Unterleib. Wie auch immer, geholfen hat es sowieso nicht. Mittlerweile habe ich mit einem Onkologen darüber gesprochen und der sagte mir, dass auf alle Fälle ausgeschabt werden muß, egal ob eine Abbruchblutung erfolgt oder nicht. Bei einer Abbruchblutung kann nicht mit Sicherheit gesagt werden, ob die gesamte Schleimhaut abgegangen ist. Wenn aber Reste drinbleiben und die Wucherung bösartig ist, hätte der Krebs Zeit zu wachsen und dann wäre bei einer späteren Entdeckung die Prognose viel schlechter. Also raus muß die Schleimhaut auf jeden Fall, weil das Material dann untersucht werden kann . Die Ausschabung selbst ist ein kleiner Eingriff unter Vollnarkose, der auch ambulant gemacht werden kann. Wenn die Eierstöcke mit entfernt werden sollen dauert das natürlich länger, je nach Erfahrung des Operateurs eine halbe bis zu einer Stunde. Die Gebärmutter kann sich leider unter Tamoxifen immer wieder aufs Neue aufbauen, es gibt Frauen, die haben das schon öfters ausschaben lassen. Ich hoffe, du triffst für dich die richtige Entscheidung, aber warte nicht zu lange damit. Wenn solche Sachen abgearbeitet sind belasten sie einen auch nicht mehr. Herzliche Grüße Chris |
Gebärmutterschleimhautaufbau durch Tamoxifen
Hallo an alle! Das ist ja toll, dass jetzt so viele Frauen vor demselben Problem stehen wie ich gerade (hatte vor einiger Zeit auch schon mal hier im Forum wegen Eierstockcysten nachgefragt und keine Antwort erhalten). Inzwischen habe ich (42 J., OP im Mai 2001, danach 2 Jahre Zoladex und Tamoxifen) mich sehr intensiv mit dem Thema befasst und kann euch meine Entscheidung berichten. Ca. 3 Monate nach der letzten Zoladex (Tam. nahm ich weiter) stieg mein Östrogenspiegel wieder an, die Schleimhaut begann zu wuchern und am rechten Eierstock bildete sich eine Cyste. Meine Ärztin riet mir zur Eierstockentfernung, dies sei die sicherste Methode, ich bräuchte kein Zoladex mehr usw. - ich fand das alles sehr einleuchtend und entschloss mich zur Entfernung der Eierstöcke, weil ich davon ausging, dass der Zustand unter Zoladex derselbe ist wie ohne Eierstöcke. Das Tamoxifen habe ich Anfang Nov. abgesetzt mit Absprache der Ärztin, um bessere Bedingungen für die OP zu schaffen, dies hatte eine Blutung zur Folge, die erste seit zweieinhalb Jahren. Beim Vorbereitungstermin im Krankenhaus 3 Wochen später stellte sich heraus, dass die Eierstockcyste komplett verschwunden und die Gebärmutterschleimhaut abgeblutet war (vorher war sie 8 mm), also machten wir einen OP-Termin für den 11.12.03. Nun hatte ich aber noch ein Gespräch mit einem in der Hormontherapie sehr bewanderten Arzt, der mir sehr nahe legte, meine Entscheidung nochmal zu überdenken. Es ist nämlich so (und das wußte ich nicht), dass im Eierstock außer den weiblichen auch noch männliche Hormone, z.B. Testosteron produziert werden und zwar bis zu einem Alter von Ende 60! Diese haben den Zweck, uns im Alter einen gewissen "Pepp" zu verleihen, sind für Schwung und Elan zuständig, außerdem werden durch bestimmte Ezymvorgänge die Testosterone in Östrogen umgewandelt, auch wenn in den Eierstöcken längst keine Östrogene mehr produziert werden. Das hat mir schon sehr zu denken gegeben! In der Beilage zur Zeitschrift "Frauenarzt", Jg.44 vom Juni 2003 steht zu lesen, dass die sog. ZEBRA-Studie (Zoladex Early Breast Cancer Research Association - fragt mal euern Arzt danach) belegt, dass eine zweijährige Blockade der ovariellen Östrogenproduktion ausreicht und dass mit Zoladex plus Tamoxifen behandelte Frauen im Gesamtüberleben einen Vorteil haben gegenüber Frauen ohne Zoladex. Statistik ist nicht so meine Sache, aber auf jeden Fall sind wir mit der kombinierten Therapie ganz gut behandelt, auch wenn nach Zoladex die Regel wieder einsetzt. Ich Habe zwar meinen OP-Termin noch nicht abgesagt, werde dies aber höchstwahrscheinlich am Montag tun und überlegen, ob ich wieder Zoladex und Tamoxifen nehme, um die fünf Jahre herumzukriegen, damit ich dann endlich einen Schlußstrich ziehen kann und mich nicht mehr mit solch schwierigen Entscheidungen herumschlagen muß. Außerdem ist doch ein Leben ohne "Pepp" nur halb so schön, oder. Bei einer Ruhigstellung der Eierstöcke durch Zoladex besteht also immer die Möglichkeit der Wiederaufnahme der Funktion, wenn sie weg sind, sind sie weg. Das sollte man sich richtig klarmachen. Außerdem finde ich, dass die Ärzte manchmal selber schuld sind, wenn sich wir Frauen so den Kopf zerbrechen müssen - erst versetzen sie uns in einen Zustand der totalen Hormonsuppression, dann wundern sie sich , dass wir Angst bekommen, wenn genau das wieder eintritt, das durch die ganze Therapie ja verhindert werden sollte, also wieder Hormone gebildet werden, Ich hoffe jedenfalls, dass es bald mehr Studien bezüglich der Hormontherapie prämenstrueller Frauen geben wird, leider erkranken ja zunehmend jüngere Frauen an Brustkrebs. Die wichtigste Botschaft ist:jeder Mensch und jeder Krebs ist einzigartig. Garantien gibt es keine, wir können nur hoffen, dass durch die 2 Jahre Zoladex plus Tam. alle noch verbliebenen Brustkrebszellen vor Langeweile gestorben sind und wir kein Rezidiv und keine Metastasen bekommen. In diesem Sinne ein schönes Wochenende für euch alle und ganz liebe Grüße von Katrin.
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Gebärmutterschleimhautaufbau durch Tamoxifen
Liebe Chris,
was heißt das starken Haarausfall, sowie bei der Chemo? Ich habe jetzt wieder total lange schöne Haare,werde darauf sogar angesprochen. Hab da echt kein bock mehr drauf. Am liebsten möchte ich das alles wieder ignorieren und mich auf meine Selbstheilungskräfte konzentrieren. Aber das habe ich damals auch immer wieder versucht und es hat nichts gebracht. Ich glaube ich werde da lange mit mir rumhadern. Vielleicht macht so eine Ausschabung alles noch viel schlimmer. Diese ganze rumschnippelei bin ich manchmal ziemlich satt. Danke für deine Antwort, werd alles überdenken und dann handeln. LG Martha |
Gebärmutterschleimhautaufbau durch Tamoxifen
Liebe Britta und liebe Chris,
Chaja hat mich gebeten, Euch doch mal von meinen Erfahrungen zur Eierstockentfernung zu berichten. Nun lese ich gerade den Eintrag von Katrin, dem ich mich in Vielem anschließen möchte und durch den ihr schon sehr gute Informationen erhaltet. Ich selber bin im Übrigen in puncto *Eierstöcke* auch nicht so fachlich versiert, wie Chaja meint... (danke Chaja für die schmeichelhafte Bezeichnung als 'Fachfrau' - ich habe so ein paar andere Teilgebiete, wo ich mich wirklich recht gut auskenne...). Ich persönlich habe mich wegen des Gendefekts BRCA1, der außer zu Brust- auch mit recht hoher Wahrscheinlichkeit zu Eierstockkrebs führt, kurz nach der Ablatio der linken Brust ohne Wenn und Aber zu einer Ovarektomie entschieden. Das ist mir ärztlich auch dringend empfohlen worden. Anders als ihr hatte ich also eine (etwas makabre) "Entscheidungshilfe", mir blieb gar keine Chance, das Für und Wider abzuwägen... . Die reine Eierstockentfernung kann regelmäßig laparoskopisch durchgeführt werden - die OP ist fast immer problemlos und dauert nur ca. 45 Minuten. Es bleiben in der Regel nicht mal sichtbare Narben. Zusätzlich noch die Gebärmutter zu entfernen (etwa wegen permanenten übermäßigem Aufbaus der Gebärmutterschleimhaut oder wegen Myombildung u.a.) bedeutet aber meist einen richtigen Bauchschnitt. Nicht völlig unwichtig erscheint mir auch, dass man mit einer Ovarektomie nach herrschender medizinischer Auffassung eigentlich immer auch (dauerhaft)das Brustkrebs-Rezidivrisiko absenkt. Außerdem hat man nach Entfernung der Eierstöcke natürlich auch nur noch ein extrem geringes Restrisiko für ein Ovarialkarzinom. Zu den Wechseljahresbeschwerden, die denen von Zoladex sicherlich weitgehend gleichkommen: Ich kann dazu leider kaum was sagen. Denn mir wurde damals (4/2002) von mehreren Ärzten ein synthetisches Mittel gegen die Wechseljahresbeschwerden empfohlen. Die Ärzte meinten unisono (wirklich unabhängig voneinander), ich liefe sonst Gefahr, "wegen massiver Wechseljahresbeschwerden in ein tiefes Loch" zu fallen. Ich war knapp 44 Jahre alt und hatte laut Hormonstatus eine noch sehr hohe Östrogenproduktion... . Das Medikament heißt Liviella und ist k e i n konventionelles Hormonersatzpräparat. Es wirkt im Körper gewebespezifisch ähnlich wie (aber eben nicht genauso wie) Östrogen, Gestagen u n d Androgen. Es erhöht nicht den Östrogenspiegel und soll nach den bisherigen Ergebnissen und präklinischen Studien auch in der Brust nicht östrogenartig, sondern möglicherweise sogar antiöstrogen (also ähnlich Tamox.) wirken. Aber ich möchte das Medikament keinesfalls empfehlen, zumal es in der kürzlichen One-Million-Women-Studie in England angeblich auch zu erhöhten Brustkrebszahlen geführt haben soll (was noch überprüft werden wird). In Deutschland und einigen Anrainerstaaten läuft zurzeit übrigens eine Studie, wo brustkrebserkrankte Frauen Tamoxifen und Liviella gleichzeitig nehmen (so wie ich auch). Wegen der Einnahme von Liviella kann ich eben gar nicht viel zu den Folgen einer Ovarektomie sagen. Das Mittel tut mir irre gut. Ich habe kein Gramm zugenommen, habe feuchtere Schleimhäute als vorher, Libido ist unbeeinträchtigt, kaum Hitzewallungen, kaum Stimmungsschwankungen, sehr gute Knochendichte... . Mein einziges Problem sind Schlafstörungen (vermutlich latente leichte Depression). Wegen Liviella ist mir bislang ein Leben ohne "Pepp", wie Katrin es oben mit Witz in Bezug auf die fehlenden Testosterone nach Eierstockentfernung schildert, erspart geblieben. Denn Liviella wirkt im Körper eben zum Teil auch androgen, also wie ein Testosteron. Ich habe - wahrscheinlich dadurch - einen (minimal) muskulöseren Körperbau bekommen... . Die von Katrin erwähnte ZEBRA-Studie hat als adjuvante Therapie nach Brust-OP die Wirkung von Zoladex mit der Wirkung einer Chemotherapie verglichen. Untersucht wurden hormonrezeptorpositive Frauen, die noch nicht postmenopausal waren. Die Studie hat belegt, dass Zoladex genauso gut wie eine Chemo wirkt, wenn es darum geht, einem erneuten Auftreten von BK vorzubeugen und die rückfallfreie Überlebensdauer zu verlängern - und das auch noch nach mehr als sieben Jahren. Im Rahmen der Studie wurden als Zeiträume 6 Monate Chemo mit 2 Jahren Zoladex verglichen. Darüber hinaus hat man in einer weiteren Studie, der ABCSG-5-Studie, sogar festgestellt, dass Zoladex in Kombination mit Tamoxifen bei diesen Patientinnen sogar besser wirkt als die Chemotherapie. Worüber ich allerdings noch nie etwas definitiv Gesichertes lesen konnte, ist: Wie lange gibt man Zoladex? Reichen 2 Jahre? Oder steigt die BK-Gefahr mit der dann oftmals wieder einsetzenden Menstruation wieder an? Das Einzige, was ich bisher dazu gelesen habe, ist eine Aussage von Dr. Minckwitz (Gyn-Klinik Frankfurt/Main) auf den Mamazone-Seiten. Für Patientinnen vor der Menopause emfiehlt er: entweder Tamoxifen im Anschluss an die Chemo oder Ausschaltung der Eierstocksfunktion (Zoladex) plus Tamoxifen. Für die Dauer der medikamentösen Eierstockausschaltung benennt er "zwischen 2 und 5 Jahren", dafür lägen Studienergebnisse vor... (keine Ahnung, welche... - vielleicht weiß jemand mehr). Es gibt inzwischen doch einige Frauen, die nicht nur für die bisher üblichen 2 Jahre, sondern für 3 Jahre - einzelne sogar noch länger - Zoladex bekommen (entweder auf ärztliches Anraten hin oder aufgrund eigener Bitte an den behandelnden Arzt). So, nun habe ich als heutiger Gast hier einen ganzen Roman geschrieben. Verzeiht mir...*g*, aber vielleicht war ja auch was Interessantes für euch dabei Ich grüße Euch sehr herzlich - tschüüüüüsss Petra S-H |
Gebärmutterschleimhautaufbau durch Tamoxifen
Hallo, liebe Petra S-H, vielen Dank für deinen interessanten Beitrag! Natürlich hätte ich in deinem Fall keine Minute gezögert mit der Ovarektomie. Ich wußte gar nicht, dass der Gendefekt zu einem erhöhten Eierstockkrebsrisiko führen kann. Wo hast du den Gentest machen lassen? Kann des der Gynäkologe tun oder gibt es da bestimmte Kliniken? Da ich eine Tochter habe, möchte ich vielleicht auch gerne wissen, ob ich das Brustkrebsgen in mir habe oder nicht. Werde mal darüber nachdenken.
Wie lange mußt/sollst du eigentlich das Liviella nehmen? Scheint ja für dich genau das richtige zu sein. Mein Gyn. hat es übrigens genau so ausgedrückt, ich würde nach der Ovarektomie möglicherweise in ein tiefes Loch fallen. Was das Zoladex betrifft, so gibt es bislang keine definitiven Empfehlungen über die Dauer der Einnahme, in der von mir genannten Beilage steht aber, dass eine zweijährige Gabe ausreicht. Ich kenne allerdings auch Frauen, die es 3 Jahre und länger nehmen. Das Rezidivrisiko soll sich durch die Menstruation nicht erhöhen. Langzeitstudien gibt es dazu noch nicht. Für uns ist dann eh schon alles entschieden, also können wir nur hoffen, das richtige getan zu haben. Ich wünsche Dir und allen anderen alles, alles Gute und bin neugierig auf eure Berichte. Liebe Grüße von Katrin. |
Gebärmutterschleimhautaufbau durch Tamoxifen
Hallo an Alle,
toll was jetzt an Beiträgen reingekommen ist. Ich danke Euch Allen. Liebe Martha, sei beruhigt, mein Haarausfall war nicht vergleichbar mit den Folgen der Chemo. Und wie gesagt, das Gestagenpräparat ersetzt sowieso nicht die Ausschabung, du kannst es im Prinzip in die Tonne tun. Ich selbst halte viel von meinen Selbstheilungskräften, aber bei diesem Gebärmutteraufbau muß wohl zusätzlich ein Operateur ran. Die Angst vor OP's habe ich weitgehend verloren. Ich bin insgesamt letztes Jahr 7 Mal operiert worden und trotzdem wie ein Stehaufmännchen immer wieder auf die Beine gekommen. Und wenn diese Strapazen nicht umsonst gewesen sein sollen, muß jetzt eben nochmals was gemacht werden. Nur Mut und herzliche Grüße Chris |
Gebärmutterschleimhautaufbau durch Tamoxifen
Hallo Chris,
klar, was sein muß, daß muß. Ich will mich da auch nicht verückt machen. Wir werden sehen, vielleicht habe ich Glück und die Schleimhaut löst sich. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß manchmal viel zu schnell operiert wird. Zb, Venenport rein, Venenport raus, weil er ja im endeffekt, durch das spülen zu teuer wird.Aber du hast auch recht, daß man nicht zu lange warten soll. LG Martha |
Gebärmutterschleimhautaufbau durch Tamoxifen
Liebe Petra,
danke für deine gute ''fachfrauische''Info*g*,Bekannte und Ärzte haben mir Ähnliches erzählt.Ich glaube,ich werde mir wohl die Eierstöcke entfernen lassen(der 1.Gedanke ist meistens auch der Beste).Bevor ich meine OP habe werde ich mich noch etwas genauer über Liviella informieren,denn davon habe ich noch nicht's gehört. Es hört sich aber gut an und interessiert mich sehr. Bis zum OP-Termin am 17.12.habe ich ja noch etwas Zeit. Liebe Grüße,auch an Chaja, Britta... P.S. Sorry,natürlich auch einen lieben Gruß an alle hier |
Gebärmutterschleimhautaufbau durch Tamoxifen
Liebe Katrin,
ich sehe nach Deinem Beitrag doch etwas klarer, was die Bedeutung der Eierstöcke angeht. Meine Hoffnung ist ja, dass nach Absetzen von Zoladex Vieles wieder besser wird, und darum müssen die Eierstöcke wohl drinbleiben. Hallo Petra, das wußte ich noch nicht, dass mit Entfernung der Eierstöcke das Rezidivrisiko sinkt. Das Medikament Liviella, das du nimmst, kenne ich auch. Ich bin seit Juli 03 in dieser Studie drin, bin mir aber sicher, das Placebo erhalten zu haben. Jedenfalls spüre ich keine positiven Veränderungen bei meinen Wechseljahrsbeschwerden. Ziel der Studie ist es übrigens zu belegen, dass das Rezidivrisiko durch Liviella nicht erhöht ist. Von daher weiß ich nicht, ob ich mich über das Placebo freuen soll oder nicht. Herzliche Grüße Chris |
Gebärmutterschleimhautaufbau durch Tamoxifen
Liebe Katrin,
ich ließ mir die Eierstöcke nebst Gebärmutter aus o.a. Gründen entfernen. Klar,ich kam von jetzt auf gleich in die Wechseljahre aber außer Hitzewellen und ein wenig Gelenkproblemen geht es mir gut.(was man sehr gut behandeln kann.)Und was den Elan angeht....den habe ich jetzt mehr als je zuvor.(in jeder Beziehung).Mir reicht der BK. Da möchte ich mir keine Sorgen machen auch noch irgedwann an Eierstock oder Gebärmutterhalskrebs zu erkranken.Die Wechseljahre wären so oder so gekommen.(Bin 44). Ich möchte hier nur klarmachen, dass es noch so viele Studien geben kann...aber Ausnahmen bestätigen die Regel. Für dich und alle anderen hier noch alles Gute und eine schöne Adventszeit. Liebe Grüße Doris |
An Britta62
Huhu Britta,
ich hoffe deine OP ist gut verlaufen, stand am 17ten ja neben dem OP Tisch und hab böse geguckt, damit die auch alles richtig machen. Denke an dich und wünsch dir das du dich schnell erholst. Alles Liebe, Chaja |
Gebärmutterschleimhautaufbau durch Tamoxifen
Hallo Chaja,Petra und alle anderen,
meine OP ist gut verlaufen.Wollte schon eher antworten,aber es fehlte mir die Zeit.Anfangs hat ich natürlich noch leichte Beschwerden,aber so langsam nach fast 2Wochen geht es wieder besser. War heute beim Fädenziehen und jetzt ziepen die kleinen Narben auch nicht mehr so.Außerdem war heute auch schon der Befund bei meiner Ärztin.Es ist alles in Ordnung,bei der Ausschabung war nur ein Polyp (also alles gutartig) und die Zyste im Eierstock war wirklich nur eine Zyste. Trotzdem bereue ich es nicht,das ich die Eierstöcke entfernen lassen habe.Fühle mich jetzt irgendwie sicherer. Werde jetzt mit dieser Nachricht glücklich und zufrieden ins neue Jahr gehen. Euch allen wünsche ich für das kommende Jahr2004 nur das BESTE!!! Ganz liebe Grüße Britta... :-) |
Gebärmutterschleimhautaufbau durch Tamoxifen
Hallo Ihr Lieben,
ich habe alle eure Beiträge durchgelesen und meine Frage jetzt ist: darf man eigentlich während der Tamoxifeneinnahme Blutungen bekommen, wenn man in Premenopause ist. Ich nehme seit April 2001 Tamoxifen. Vorher habe ich 2 Jahre Enanthone bekommen und bis juli 2003 hatte ich meine Periode nicht mehr. Seit Juli bekomme ich die wieder. Im Sep 2003 habe ich einmal Ausschabung gemacht und das Ergebnis war negativ. Ich war deswegen bei mehreren Ärzten gewesen. Hälfte von denen sagen ich kann es so lassen und die andere Hälfte sagt ich muß sofort mit Enanthone wieder anfangen. Wer kann mir einen Rat geben. Herzlichen Gruß Nora |
Gebärmutterschleimhautaufbau durch Tamoxifen
Liebe Nora,
ob du mit Enanthone wieder anfangen solltest, hängt wohl von deinem Sicherheitsbedürfnis ab. Die Empfehlung reicht von einer Einnahme über 2 Jahre bis zu 5 Jahren. Soviel ich weiß müssen Blutungen unter Tamoxifen immer abgeklärt werden. Wenn dein Krebs hormonrezeptorpositiv ist und du zu den jüngeren Frauen zählst verbesserst du durch die Hormonsuppression deine Prognose deutlich. Einen Rat kann ich dir nicht wirklich geben, aber du solltest für dich abwägen, ob der Gewinn an Lebensqualität, den die Hormonproduktion sicher mit sich bringt, das höhere Risiko aufwiegt. Herzliche Grüße Chris |
Gebärmutterschleimhautaufbau durch Tamoxifen
Hallo Chris habe nach meiner BK OP 2001 secs Monate später Gebährmutter und Eierstöcke raus bekommen.Hatte eine arge Senkung und Miome.Mir geht es seither gut bis auf Hitzewallungen.Nehme auch Tamoxifen.
Liebe Grüße Gerlinde. |
Gebärmutterschleimhautaufbau durch Tamoxifen
Hallo, ich heiße Kim und wohne in England.Ich bin in Deutschland aufgewachsen und nach meiner Heirat nach England gezogen.
Ich bin 35 Jahre alt und bin mit 33 an BK erkrankt.Mir wurde die linke Brust weg opperiert und 12 Lymphknoten. Ich bekomme seit April 03 Zoladex Spritzen und seit Dez 02 Tamoxifen. Ich habe soviel zugenommen und krieg es nicht mehr runter. Habt Ihr auch solche Probleme? Ich kann mich sehr schlecht an Dinge erinnern, habe oft Hitzwellen, Schlafstörungen und Depressionen. Meine Haare habe ich nach der ersten Chemo auch verloren und dann dicke, lockige Haare wieder bekommen. Vorher hatte ich glatte Haare und weiß nicht was ich so mit meinen Locken machen soll. Bitte verzeiht mir mit meiner Rechtschreibung, ich wohne seit 12 Jahren in England und habe vieles verlernt.(Ich bin Engländerin). Würde mich echt freuen von euch zu hören. Kimname@domain.dename@domain.de |
Gebärmutterschleimhautaufbau durch Tamoxifen
Liebe Kim,
ich kann deine Beschwerden sehr gut nachvollziehen. Ich selbst habe zwar nicht groß zugenommen. Aber die massiven Gedächtnis und Konzentrationsstörungen habe ich auch. Auch Hitzewellen, Schlafstörungen und Depressionen kenne ich nur zu gut. Ich werde seit 1 Jahr gegen die Schlafstörungen und Depressionen mit einem niedrigdosiertem Antidepressivum behandelt und das hilft mir sehr. Das Mittel heißt Amnineurin und ist schon in einer niedrigen Dosierung sehr wirksam. Da es sehr müde macht, nehme ich es abends ein mit der Folge, dass ich nachts tief und fest durchschlafe. Und glaube mir, die Depressionen sind auch eine Folge der Schlafstörungen, so dass es schon nach kurzer Zeit wieder deutlich aufwärts geht. Ich hoffe, in England findest du auch einen Arzt, der dir die richtige Behandlung zukommen läßt Herzliche Grüße Chris |
Gebärmutterschleimhautaufbau durch Tamoxifen
Hallo Chris
Ich habe mich echt über Deine email gefreut.Ich werde mich erstmal am Freitag bei einem Frauenarzt in Deutschland richtig untersuchen lassen, mit Krebsvorsorge. In England dauert es immer so lange und Krebsvorsorge gibt es nur alle 3 Jahre. Es ist nicht mit allem so schlimm, aber die warterei ist echt schlimm. Ich nehme im Moment Effexor XL Antidepressive tabletten aber ich weiß auch nicht ob die mir so helfen. Wie geht es dir denn so? Hast Du auch Angst daß es wieder kommt?Darf ich dich über Deine Diagnose fragen?Arbeitest Du?Hast Du Familie und Kinder in der Nähe? Viele Liebe Grüße von Kim PS Bin ab Samstag wieder in England. Mein PC Zuhause hat kein ü,ö,ä.Seit mir nicht böse. |
Gebärmutterschleimhautaufbau durch Tamoxifen
Liebe Kim,
ich bin im Juni 02 mit 46 Jahren zum ersten Mal brusterhaltend operiert worden.Im July 02 wurde dann die Brust amputiert, weil das untersuchte Gewebe an den Rändern nicht frei war. Mein Tumorprofil lautet pT1c/pTis, NO(=/13),pM0, G II; stark hormonabhängig; kein HER2. Also keine ganz schlechte Prognose. Mein Tumor war aber multifokal, d.h. es wurden insgesamt 8 Knoten gefunden, von denen 3 bereits in das umliegende Gewebe gewachsen sind. Du fragst, wie ich mich fühle. Nun, ich habe mich immer für ein Glückskind gehalten. Alles was ich anfing, ging gut. Ich habe 2 Kinder ( 10 und 14), die richtig gut gedeihen. Ich habe einen liebevollen Mann, mit dem ich seit fast 20 Jahren glücklich zusammen bin. Und bis zu meiner Erkrankung hatte ich auch noch einen interessanten Job, in dem ich halbtags arbeiten konnte. Nach der Diagnose dachte ich zunächst, dass ich mich doch von sowas nicht unterkriegen lasse. Ich fühlte mich ja auch überhaupt nicht krank. Und dann ging es Schlag auf Schlag. Nach der Amputation mit gleichzeitigem Wiederaufbau bekam ich eine Wundheilungsstörung, die das Krankenhaus nicht in den Griff bekam. Nach 4 weiteren OP's wurde schließlich alles ausgräumt und der Rest zusammengeflickt, so dass ich froh war, überhaupt auf meinen eigenen Beinen noch nach Hause gehen zu können. Statt der geplanten Chemo bekam ich eine Hormontherapie. Jetzt sind ziemlich genau 2 Jahre vergangen und mir geht es wieder ziemlich gut. An einen Wiedereinstieg in den Beruf ist allerdings überhaupt nicht zu denken. Mein Blutdruck ist infolge der Hormontherapie mit Zoladex und Arimidex stark angestiegen, sodaß ich mittlerweile mit hochwirksamen Blutdrucksenkern behandelt werden muß. Die Nebenwirkungen der Hormontherapie schränken mich ebenfalls stark ein und ich kann nicht länger als eine Stunde im Sitzen verbringen, weil ich dann aufgrund von Wassereinlagerungen dicke Füße und Waden bekomme. Nun ist es aber so, dass ich mir in dieser Auszeit, die ich jetzt habe, viele schöne Beschäftigungen gesucht habe, so dass ich keineswegs Trübsal blase. Ich gehe mindestens einmal/Woche zum Tanzen und singe seit kurzem in einem Popchor mit. Seit 1 Jahr lerne ich Italienisch, um das Gehirn auf Trab zu halten. Und alle schönen Dinge, die mein Mann und ich früher auf "irgendwann" verschoben haben, unternehmen wir jetzt. Letztes Jahr waren wir in Verona und haben dort in der Arena 2 Opernaufführungen gesehen. Glaube mir es war toll. Und nächste Woche fahren wir für eine Woche nach Venedig. Früher gab es immer viele Gründe dagegen. Heute tun wir es einfach, wer weis, was auf mich noch zukommt. Was die Angst angeht, manchmal sprüre ich sie kaum noch und manchmal erstickt sie mich fast. Ich sollte eigentlich vor 10 Tagen zur Mammographie. Ich habe den Termin auf September verlegt, weil ich jetz 6 Wochen Ferien mit meinen Kindern vor mir habe und gar nicht wissen will, was in meinem Körper passiert. Ich glaube, das man diese Krankheit ständig mit sich rumschleppt und sorgfältig auf sich achtgeben muß. Und wie sollte man sie vergessen? Mich guckt sie jedenfalls morgens und abends im Spiegel an, so dass ich mich mit ihr arrangieren muß. Liebe Kim, jetzt habe ich fast einen Roman geschrieben und hoffe, dass ich dich nicht langweile mit meiner Geschichte. Viele liebe Grüße aus Hamburg Chris |
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