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fraunachbarin 31.10.2012 12:03

mama, nun bist du ein engel
 
hallo..
mein name ist tine und ich bin seit dem 15.okt hinterbliebene. da ist meine liebe mama von uns gegangen.
gerne könnt ihr unsere geschichte lesen.. steht im leberkrebs-forum.
hier eine kurzfassung:
meine mutter hatte sich als junge krankenschwester mit hepatitis-c infiziert.
dadurch entstand dann irgendwann eine leberzirrhose, die aber recht ruhig war. meine mutter hat uns drei kinder allein großgezogen, war immer für uns da.
am 02.11.2010 kam dann die diagnose:leberkrebs.erst war sie in der uni in heidelberg in behandlung.da die entfernung aber zu groß war, sind wir dann zur uni in ulm gegangen. dort wurde zweimal eine tace gemacht, die meine mutter sehr schlecht vertragen hat. es wurde ihr auch nexavar angeboten, was sie aber dann wegen der schlimmen nebenwirkungen ablehnte. so sind wir dann in die onkologie nach wangen, wo meine mutter lebte, umgestiegen. nach einem jahr wurden dann weitere metastasen in der leber und lunge gefunden.
meine mutter sprach nicht gern über den krebs. sie war eine sehr gläubige frau, die total auf gott vertraute.meine schwester und ich haben meine mutter wo es nur ging unterstützt. da ich aber 90km entfernt wohne, war das für mich nicht immer so oft möglich, wie ich wollte.
in den letzten monaten wurde meine mutter, die eh schon sehr schlank war, immer dünner und auch ihr geistiger zustand veränderte sich. vergesslichkeit und verwirrtheit wurden immer öfter spürbar.sie war viel müde und konnte immer weniger ihrem eigentlich tatvollen tagen nachgehen.
ich heiratete am 01.09. und hatte ständig dieses gefühl, daß meine mami die hochzeit noch erleben will und es dann ganz schnell gehen wird.
so war es auch. am 03.10 ging es ihr schlecht, sie war sehr schwach und es war ihr furchtbar übel. mein dritter sohn zog an dem tag gerade aus und ich hab sie während des umzugs immer wieder angerufen. am abend dann rief ich nochmals an und sie war total verwirrt, sprach zusammenhanglos. ich rief dann meine schwester an und bat sie, zu mama zu fahren. hatte kein gutes gefühl. meine schwester fand sie dann total apathisch aufm sofa sitzen. wir telefonierten und beschlossen, mami ins krankenhaus zu bringen. sie hat das kaum realisiert. nur ihr lieblingskissen wollte sie unbedingt mitnehmen. ich bin dann gleich am nächsten morgen zu ihr ins kh gefahren. meine mutter hat nur geschlafen und der arzt meinte, daß sei beginnendes leberkoma. wir weinten viel und rechneten damit, daß mami jeden moment von uns ging.
sie hatte uns mal gesagt, daß sie unbedingt ins dortige hospiz, das auch im kh ist, hin will, wenns soweit ist. wir nahmen also mit dem hospiz kontakt auf und hatten riesen glück, daß ein platz frei war. so konnte mama dann tagsdrauf, am freitag, dort ein wunderschönes zimmer beziehen. mittlerweile war sie wieder ansprechbar, aber sehr verwirrt und man verstand sie kaum. ich blieb die ganze zeit bei ihr, durfte in ihrem zimmer auf so ein klappbett schlafen. das hospiz in wangen ist soo klasse. wir wurden so lieb betreut.
mami wurde dann mit morphium, tavor und atosil versorgt.
am samstag wurde sie dann nachts aggressiv, schrie die pflegerin an, sie solle sofort rausgehen und selbst mich erkannte sie nicht mehr. am nächsten morgen sagte sie noch zweimal meinen namen als sie mich sah und dann fiel sie ins koma. sie schlief und war tagelang sehr unruhig. ich bin nicht von ihrer seite gewichen, nur ab und zu zum rauchen oder duschen raus. meine beiden geschwister kamen so oft sie konnten. wir hatten eine sehr intensive zeit, weinten und lachten auch viel zusammen. wir haben mami vorgesungen, ihr von früher erzählt. ich bin mir sicher, sie hat das alles mitbekommen. ich saß oft stundenlang bei ihr und hielt einfach nur ihre hand. sagte ihr oft, daß sie loslassen und gehen darf. daß alles gut ist. die leute vom hospiz meinten auch schon, daß sie sich den langen weg ausgesucht hat. so verging tag für tag. langsam wurde mami ruhiger und auch ihr atmen veränderte sich. das war dann am samstag. mein mann ist auch zu uns runtergefahren und blieb dann über nacht. ich hab in dieser nacht nicht geschlafen,weil wir zu zweit auf diesem engen klappbett lagen. am sonntag, den 14.okt. hatte mami dann immer länger werdende aussetzer. mein mann fuhr dann wieder heim. gegen abend spürte man den puls fast nimmer und ihr linker fuß begann zu marmorieren. meine schwester blieb da und mein bruder ging dann spätabends nach hause. wir legten uns schlafen und ich schlief auch schnell ein. ich war mit der zeit dann doch sehr erschöpft. um 2.50uhr wachte ich auf und meine schwester sagte, daß mamis atemaussetzer immer länger werden. ich legte meine hand auf ihr herz und es schlug sehr schwach. wir sind dann noch schnell raus, eine rauchen. als wir wieder kamen, war auch der pfleger da und unterhielt sich leise mit uns. ich schaute immer wieder zu mami und auf einmal sah ich, wie sie ihren mund so komisch verdrehte. ich rief meine schwester und legte meine hand auf mamis brust. zweimal spürte ich ganz schwach das herz schlagen, dann starb sie um 4.00uhr. es war furchtbar, wir weinten und ich hielt ihre hand an meine backe, so wie ich es früher immer liebte. mami war tot. weg. gegangen. wir riefen unseren bruder an, der auch gleich da war. wir waren total geschockt. nach einer weile kam der pfleger und sagte, er würde mami jetzt waschen und schön herrichten. aber wir wollten sie dann nicht mehr sehen. sie ist in dem moment, als sie starb, so zusammengefallen. es sah furchtbar aus. so packten wir unsere sachen, ich gab ihr noch einen kuss auf die stirn und erschrak, wie kalt sie schon war. ich fuhr dann nach hause und es regnete stark. ich weiß gar nicht, wie ich es geschafft hab, so weit noch zu fahren. die tage drauf waren dann mit vorbereitungen für die beerdigung und wohnungsauflösung ausgefüllt. wir haben dann dem bestatter noch mamis lieblingskissen gegeben. sie sollte im sarg darauf liegen. ich hab viel um mami geweint. am 22.10. war dann beerdigung und ich brach fast zusammen, als ich den sarg sah. mami hat einen schönen platz für ihr grab bekommen.
meine geschwister haben, als wir ihre wohnung ausräumen mußten, viel von ihr mitgenommen. sie wollte das so. ich hab auch ihr kleid mit, daß sie zu meiner hochzeit trug. es riecht noch sooo sehr nach ihr.
sie fehlt sehr. mittlerweile muß ich nimmer soviel weinen. aber ich fühl mich leer. ich durfte die letzten 12 tage von mama bei ihr sein. das war zwar hart, aber doch bin ich dankbar für diese wichtigen momente. es war soviel liebe und harmonie da, das sagten auch die pfleger vom hospiz.ich weiß, mami hat das gespürt. sie hat bestimmt alles mitbekommen. und ich hoff, wir haben alles richtig gemacht.
so das war unsere geschichte. lang, ich weiß. ich hoff, ich finde hier bißerl kontakt zum austausch. fühl mich oft allein.
seid lieb gegrüßt von tine

thomasrtl 31.10.2012 15:44

AW: mama, nun bist du ein engel
 
Hallo FN!

es gibt keine Worte die troesten koennen, das weiss ich selber gut genug. Aber ich fuehle Deinen Schmerz! Mein lieber Vater ist vor 5 Wochen von mir gegangen und auch ich vermisse ihn unendlich!

Lass uns in dem Sinne unserer Lieben weiterleben!!!!!!!!!!!!


Liebe Gruesse und Gottes Segen!

Thomas

fraunachbarin 31.10.2012 17:18

AW: mama, nun bist du ein engel
 
danke thomas.. momentan spüre ich noch nichts. ich wart immer drauf, daß ich das gefühl bekomme, daß mami wirklich weg ist. aber ich ignorier das grad total. hab sie noch aufn anrufbeantworter drauf und wenn ich sie höre, mein ich, ich müßt sie gleich mal wieder anrufen. ist glaub grad reiner selbstschutz. ich weigere mich, sie für tot zu halten.
lg tine

Tiina 31.10.2012 18:12

AW: mama, nun bist du ein engel
 
Liebe Tine,
es tut mir sehr leid, dass Deine Mama jetzt auch den langen Kampf gegen diese furchtbare Krankheit verloren hat!

Du hast so liebevoll beschrieben, wie Du in ihren letzten Tagen und Wochen bei ihr warst... Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie hart aber auch wertvoll diese Zeit war - ich habe meine Mami auch bis zur letzten Sekunde begleitet.

Diese "Gefühllosigkeit" ist sicher Selbstschutz - und das ist ja auch gut so. Mit der Zeit wird der Schmerz und die Trauer stärker hervorkommen...

Alles Liebe,
Anja

fraunachbarin 31.10.2012 18:24

AW: mama, nun bist du ein engel
 
danke liebe anja..
ja es wird sich ändern.. das weiß ich.. und ich hab angst davor. das endgültige zu begreifen wird furchtbar sein. aber es muß ja sein.
alles liebe für dich.
lg tine

Larimari 31.10.2012 18:39

AW: mama, nun bist du ein engel
 
hallo tine!

ich habe gerade die geschichte deiner mutter gelesen, und es hat mich tief beruehrt.

wir sind gerade noch mittendrin, beim gehen, beim bleiben. mein vater tut sich auch schwer... ich hoffe, dass wir naechste woche einen platz im hospiz bekommen.

ich finde es schoen, dass du die moeglichkeit hattest, bis zuletzt bei deiner mama zu sein. und dass ihr als familie so toll zusammengehalten habt... ich wuensche mir im augenblick manchmal mehr geschwister, um nicht mit allem hier alleine fertig werden zu muessen.

ich hoffe, der schock des endgueltigen wird irgendwann vorbei gehen, und nur ein kleiner schmerz bleiben, den man mit schoenen erinnerungen und einer liebevollen sehnsucht besaenftigen kann.

das wuensche ich dir. und das wuensche ich mir dann auch. ich hoffe, es wird so.

_Frida_ 31.10.2012 19:26

AW: mama, nun bist du ein engel
 
Hallo Tine,

auch mich hat die Geschichte sehr berührt.
Deine Ausdrucksweise lässt mich wieder fühlen, was ich nach dem Tod meiner Mutter fühlte.
Vor genau einem Jahr war ich in deiner Situation.
Auch ich habe meiner Mutter fast bis zum Schluss im Hospiz begleiten dürfen und bin unendlich dankbar für diese Zeit.

Die "Schutzfunktion" von der du sprichst, irgendwann blättert sie ab und du kannst die Trauer zulassen.
Aber ich muss sagen auch nach einem ganzen Jahr kommt dieser Mechanismus noch zum Vorschein.
Die Trauer wird vielleicht von Monat zu Monat blasser aber die Lücke füllen, die ins Leben gerissen wurde kann trotzdem niemand.

Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit.
Frida

fraunachbarin 31.10.2012 20:50

AW: mama, nun bist du ein engel
 
danke meine lieben für die schönen zeilen.
es tut gut hier zu sein und mich nicht mehr allein zu fühlen.
liebe larimari.. ich wünsch dir viel kraft für die bevorstehende zeit des abschiednehmens. hoffentlich bekommt dein vater bald ein platz im hospiz. du wirst sehen, dort seid ihr alle gut aufgehoben. auch für die angehörigen ist dort raum.. für ihre traurigkeit, ängste und fragen.
liebe frida... danke, daß du mich so gut verstehen kannst... es tut gut. ich bin froh, wenn sich die mauer in mir lösen wird. das ist kein dauerzustand. ein ständiger kampf zwischen verstand und herz. ich wünsch dir weiterhin viel kraft licht und liebe.
es ist schön hier zu sein...ihr kennt meinen schmerz, meine tränen und gefühle. danke dafür
lg tine

Mirilena 31.10.2012 21:06

AW: mama, nun bist du ein engel
 
Liebe Tine,

danke, dass du uns eure Geschichte erzählt hast! Nach all dem, was du während der Begleitung deiner Mama erlebt hast, ist es nicht weiter verwunderlich, dass du dich jetzt leer fühlst. Es hat dich ja auch sehr viel Kraft gekostet. Und wie hier schon geschrieben wurde, es ist eine Art Selbstschutz. Ich denke, wir können die Trauer nur "scheibchenweise" zulassen, in dem Maße, wie unsere Seele sie eben ertragen und verarbeiten kann. Außerdem äußert sie sich auch bei jedem von uns anders und das ist auch gut so. Ich konnte anfangs auch nicht glauben, dass mein Vater einfach nicht mehr da ist, ich ihn nicht mehr besuchen kann, nie wieder seine Hand würde halten können... Und es hat mich wütend gemacht, dass überall (Ämter) sein Name sozusagen getilgt wurde. Und dass die Welt überhaupt die Frechheit besaß, sich einfach weiter zu drehen, dass die Sonne einfach schien und das Leben für alle weiter lief, während für mich nichts mehr so war wie zuvor. Aus eigener Erfahrung kann ich dir nur sagen: nimm dir für deine Trauer die Zeit, die du für dich benötigst und hab Geduld mit dir selbst.

Alles Liebe
Miriam

tochtervonhoffnung0904 31.10.2012 23:48

AW: mama, nun bist du ein engel
 
Liebe Tine,
Deine Geschichte habe ich mit Tränen in den Augen gelesen.
Ich weiß wie es Dir geht. Auch ich habe meine über alles geliebte Mama am 13.09.2012 verloren. Die Zeit ändert das Denken nicht. Jeder Tag ist schwer.Man fühlt sich Leer und weiß oftmals nicht weiter.
Ich wünsche Dir, dass es Menschen gibt, die Dich auffangen und Dir kraft geben.
Der Tod ordnet die Welt neu, alles ist wie immer, aber nichts ist mehr wie es war.
Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit.
Sei lieb gegrüßt
Sandra

lucie79 01.11.2012 00:01

AW: mama, nun bist du ein engel
 
Hallo Tine, diese furchtbare Krankheit, es Tut mir sehr leid für Dich. Meine Mama ist am 02.10.2012 eine Wolkenmama geworden. Ich war leider nicht bei Ihr, das tut jeden Tag weh. Aber es ging so schnell, keiner hatte damit gerechnet. Ich war erst so geschockt von der Nachricht und danach war ich irgendwie erleichtert das sie nicht mehr so leiden muss. Ich dachte ich habe das ganz gut verarbeitet aber eine Woche später hat es mich dann umsomehr umgehauen. Sie fehlt mir so sehr und ich kann es auch nicht glauben das sie nicht mehr wieder kommt, gleich anruft oder um die Ecke kommt. Es tut gut sich mit anderen auszutauschen die das gleiche durch machen müssen. Ganz liebe Grüße Lucie :pftroest:

Aquintos 01.11.2012 01:21

AW: mama, nun bist du ein engel
 
Liebe Tine,

es tut mir so leid, daß Du Deine Mama hast gehen lassen müssen.

Ich habe Deinen Bericht aufmerksam gelesen und auch schon vorher "still" bei Dir gelesen.

Mir fehlen die Worte.
Du warst da, Du warst dabei; eine Erfahrung und Erinnerung, die Dir keiner mehr nehmen kann. Es ist soooo schwer;
aber es geht trotzdem weiter, auch wenn es sich blöd anhört. Es braucht noch Zeit.

Ich schicke Dir ein gedankliches Kraftpaket für die nächste Zeit.
Alles Gute!:pftroest:

Aqui

fraunachbarin 01.11.2012 08:46

AW: mama, nun bist du ein engel
 
ach ihr lieben..
ich sag vielmals danke für eure lieben zeilen. es tut so gut, sich verstanden zu fühlen.
ein elternteil zu verlieren ist schwer. wir durften uns von geburt an ihrer sicher wissen. und nun soll es auf einmal weg sein. es macht hilflos, auch wenn man schon erwachsen ist.ein kostbarer schatz ist nicht mehr da.
ich wünsche euch allen ebenso viel kraft und trost. möge eure trauer mit euch behutsam umgehen.
eure tine

fraunachbarin 03.11.2012 19:48

AW: mama, nun bist du ein engel
 
hallo ihr lieben..
heut war ich am grab meiner mutter. es tat sehr weh und es kamen viele tränen. die erde ist schon ziemlich gesunken und wir haben die alten rosen aus dem gesteck gezupft. nächsten dienstag fahr ich wieder runter und will mit meiner schwester das grab herrichten.
seit gestern gehts mir nicht gut. ich fang glaub langsam an, die wahrheit zu begreifen. meine mami ist tot. weg für immer. und ich spür leere und die wahrheit kann ich nicht ändern. das ist für mich furchtbar zu akzeptieren.
immer wieder lese ich, daß viele zeichen von ihren lieben gegangen erhalten.
ich hab nichts, ich spüre nichts. ich schau abends zu den sternen und spüre nicht, daß meine mami da oben ist. ich träume auch nicht von ihr. das macht mich noch mehr traurig. warum spüre ich nichts? ich würd soviel drum geben.
ach mami.. du fehlst einfach...
tine

mai-regen 03.11.2012 20:41

AW: mama, nun bist du ein engel
 
Liebe Tine,
als ich deine Zeilen las,standen mir plötzlich die Tränen in den Augen und ich musste schlucken.Zuerst hatte ich dein vorheriges posting gelesen,da hat du es so treffend auf den Punkt gebracht " Wir durften uns von geburt an ihrer sicher wissen. und nun soll es auf einmal weg sein. es macht hilflos, auch wenn man schon erwachsen ist.ein kostbarer schatz ist nicht mehr da." Das ist etwas,was mir erst für mich so falsch vorkam.Und da alle meine Freunde bis auf eine ihre Eltern noch haben,war es schwer,dass zu verarbeiten.Himmel nochmal,wir sind erwachsen,haben selber Kinder,stehen auf eigenen Beinen,und dann stirbt die Mutter oder der Vater.....und man möchte sich wie als Kind an sie klammern,versteht die Welt nicht mehr,stellt sämtliche Wertigkeiten in Frage ( Ich hab z.B einen total stressigen Beruf,den ich aber gern mache,fragte mich plötzlich aber,wofür ich mich da eigentlich abstrample,wenn es doch SO endet...),das Entsetzen ist riesig,man kann nicht schlafen,nicht denken,nur funktionieren....
Und dann fand ich dieses Forum,lauter erwachsene Söhne und Töchter,manche schon Grossmütter,mit den gleichen Ängsten,der gleichen Verzweiflung,der gleichen Trauer.Das tat gut,so konnte ich es besser annehmen.
Ich sehe dich vor mir,am Grab,unter Tränen an den verblühten Rosen zupfen.Dein Schmerz ist ein Geschenk an sie,deine Tränen sind es.Unsere Mütter waren gute Menschen,sie haben uns geboren,versorgt,geliebt und auch wenn wir ihnen manchmal Kummer machten( ich sag nur Pupertät...) war die Tür,war ihr Herz immer offen.Sie sind den Schmerz wert und die Tränen.Obwohl sie uns sicher nicht gerne leiden sehen...
Weisst du,Tine,wenn mich die Trauer überkommt,nehme ich sie an.Miri schrieb hier mal,sie setzt sich mit ihr an einen Tisch.Der Tag,an dem ich keine Trauer mehr um meine Mum fühle,wird der Tag sein,an dem meine Kinder beginnen,um mich zu trauern....
Letztendlich wird man durch den Tod der Mutter aufs schärfste mit der eigenen Vergänglichkeit konfrontiert.Nicht hypothetisch,sondern ganz konkret.Ich musste feststellen,dass mir der Gedanke hilft.Bei allem Schmerz,auch meine Zeit hier läuft ab,und keiner weiss,wieviel Sand noch in unserer Sanduhr ist,in der unseres Partners,der Geschwister,der Freunde,der unserer Kinder....
Das hilft mir,trotzdem froh zu sein,dankbar für die,die ich noch haben darf,für die Zeit,die ich noch bleiben darf.....und dann,daran glaube ich unerschütterlich.....werden wir uns wiedersehen,wo auch immer.
Ich schick dir liebe Grüsse.

Schmidti 03.11.2012 20:44

AW: mama, nun bist du ein engel
 
Liebe Tine,

Siehst Du, jetzt bröckelt Deine Mauer so langsam. Bei Dir ist es aber auch wirklich noch nicht lange her! Aber immerhin konntest Du am Grab schonmal weinen.
Das geht mir auch meistens so.
Mein Mütterlein ist "schon" am 06.09.12 gestorben und bei mir kommt auch erst jetzt langsam die ganze Tragweite an. Und damit die Verzweiflung und die Entgültigkeit. Dieses "nie wieder" ist einfach nur schrecklich.
Unsere Eltern sind und bleiben einmalig egal wie alt wir schon sind und wie sicher wir normalerweise im Leben stehen.
Der Tod haut uns dann einfach nur um und wir sind verzweifelt. Es fehlen auch viele
Rituale die mit ein Leben lang mit ihnen verbunden waren und nun nie wiederkommen
Und das wird uns jetzt immer fehlen. :(
Ich weiß ganz genau was Du im Augenblick fühlst und verstehe Dich!
:knuddel:
Ganz liebe Grüße
Gaby

Tiina 03.11.2012 21:17

AW: mama, nun bist du ein engel
 
Liebe Tine,
mir stiegen bei Deinen Worten auch die Tränen in die Augen... ich kann das sehr gut nachvollziehen...

Ich habe kurz nach dem Tod meiner lieben Mami oft von ihr geträumt - aber das waren furchtbare Träume, weil ich da immer wieder die Situation wieder erlebt habe, dass es ihr schlecht geht und ich einfach nicht helfen kann...

Ein intensives Gefühl ihrer Nähe habe ich ca 10 Monate nach ihrem Tod gehabt - an meinem Geburtstag, wir waren gerade in unser Haus eingezogen... Das hat mir für einige Zeit sehr viel Frieden gegeben.
Jetzt (gut 1 Jahr später) würde ich mir das auch nochmal wünschen...

Alles Liebe für Dich,:1luvu:
Anja

fraunachbarin 04.11.2012 09:02

AW: mama, nun bist du ein engel
 
ach ihr lieben..
ihr tut so gut. jede zeile von euch ist mir sehr viel wert. ihr kennt den schmerz, die gefühle, die tränen und auch diese leere.ich danke euch soooo.
ja die mauer brökelt langsam, wendet sich zu einem wahrhaben. es tut immer noch sehr weh, aber es legt sich langsam.ich glaube, wenn ich diesen ganz tiefen frieden in mir spüre, spür ich meine mama.
heut vor drei wochen waren meine geschwister und ich die ganze zeit bei ihr. wir spürten, daß das ende naht. immer wieder gehen meine gedanken an diese hospiz-zeit zurück. ich versuche jede erinnerung in mir aufzusaugen. jede berührung, jeden moment tiefer liebe.und diese liebe will ich ewig in mir tragen.
mich freut es, am dienstag mit meiner schwester ihr grab herzurichten. wir müssen erstmal gehörig viel graberde nachschütten. und dann wollen wir es schön gestalten. aber der gedanke, daß sie da drunter liegt, löst immer wieder den wunsch aus, sie da rauszuholen und sie zu halten. der verstand sagt mir, das ist nur ihre hülle, aber das herz schreit nach ihr. es ist eben doch noch viel mauer da.
aber ich will auf die zeit vertrauen. der schmerz wird nie vergehen, aber die akzeptanz wird wachsen.
ich wünsch euch allen einen schönen warmen sonntag.
ganz liebe grüße von tine

Tiina 04.11.2012 20:28

AW: mama, nun bist du ein engel
 
Liebe Tine,
so viel Liebe scheint aus Deinen Worten...
Ich wünsche Dir, dass Du oft diesen tiefen Frieden in Dir spüren kannst und dass die Erinnerungen Dir ein bißchen Trost geben können.

Ich war heute auch am Grab meiner lieben Mami - 73 wäre sie heute geworden... :cry:

Alles Liebe,
Anja

Schmidti 04.11.2012 22:40

AW: mama, nun bist du ein engel
 
Hallo zusammen,
Ich war am Freitag am Grab meiner Eltern. Es ist für mich noch immer nicht leicht, zu begreifen daß jetzt beide dort sind.
Dieses Wochenende ganz besonders nicht. Ob das auch am Wetter liegt?

Aber Tine Du hast schon Recht. Wir müssen irgendwie durch dieses Tal und danach wird es dann bestimmt wieder besser. Hoffe, das dauert nicht mehr so lange!

Du schreibst wirklich mit sehr schönen Worten über Deine Mutter.

Ganz liebe Grüße
Gaby

fraunachbarin 05.11.2012 07:23

AW: mama, nun bist du ein engel
 
liebe anja, liebe gaby..
ich danke euch für eure anteilnahme... ihr tut gut.
heut morgen um vier vor drei wochen starb meine geliebte mama. es kommt mir aber viel länger vor. seit zwei tagen kreisen meine gedanken schmerzlich um diese zeit herum. ich hatte am wochenende aber nicht richtig die zeit mich tiefer darauf einzulassen. heut bin ich tagsüber allein und will für mich diese zeit nochmal richtig aufarbeiten. ich werde passende musik dazu hören, kerzen anzünden und dann bewußt mich nochmals fallen lassen. ich muß das tun, um es endlich zu begreifen. um endlich den schmerz rausschreien zu können. dieser schrei sitzt schon länger in mir. er muß raus.und dann will ich mami los lassen. mit dem wissen, daß sie für immer gegangen ist.mit dem glauben, daß wir uns wiedersehen werden. mit all meiner liebe für sie.
ich wünsch euch einen guten start in die neue woche. möge euer weg euch freundlich entgegenkommen.
eure tine

nala1810 05.11.2012 14:21

AW: mama, nun bist du ein engel
 
Liebe Tine;

als ich deine Zeilen und eure Geschichte las, fühlte ich mich zurück versetzt, in die Geschichte meiner Mum, die vor fast 9 Monaten zu Ende ging. Auch ich stelle mir oft die Frage ob ich hätte noch mehr tun können.
Ich war die letzten 3 Tage ununterbrochen bei meiner Mum am Krankenbett.
Es ist ein großes Loch was ein uns so geliebter MENSCH hinterlässt, dies wird niemand mehr ausfüllen können.
Ich wünsche dir für die kommenden Tage, Wochen und Monate viel Kraft.
Und sei immer ehrlich zu dir selbst!!
Sage nein wenn du nein meinst und nehme dir auch mal eine Auszeit.

Liebe grüße

Nala

fraunachbarin 05.11.2012 18:55

AW: mama, nun bist du ein engel
 
liebe nala..
danke für deine lieben zeilen. unsere mütter waren ja fast gleichalt.
ja diese lücke schmerzt und man spürt sie ständig. die gedanken an mami und ihr tod begleiten mich den ganzen tag. ich kann zwar wieder lachen, aber am liebsten würde ich mich den ganzen tag verkriechen. sie fehlt ständig.
ich wünsch dir auch weiterhin viel kraft. laß es dir gutgehen..
lg tine

Schmidti 05.11.2012 21:56

AW: mama, nun bist du ein engel
 
Hallo Tine,
Wie war Dein Tag heute? Ist es Dir gelungen Deinen Schmerz zuzulassen als Du alleine warst?
Ich wünsche es Dir zumindest!
Ich denke auch manchmal wenn es mir mal möglich wäre diese aufgestauten Emotionen rauszulassen, ginge es mir etwas besser. So wie manchmal wenn man mal eine Runde alleine weinen und schimpfen konnte.
Mir hat mal jemand gesagt Trauern wäre harte Arbeit. Deswegen heißt es auch Trauerarbeit.
Also arbeiten wir weiter!

Wünsche Dir morgen einen erfüllten Tag auf dem Friedhof!

Ganz liebe Grüße und einen leichten Tag
Gaby

fraunachbarin 06.11.2012 07:18

AW: mama, nun bist du ein engel
 
liebe gaby..
hat sich alles verschoben. ich fahr erst morgen zu meiner schwester, da soll das wetter besser sein. meinen trauertag hab ich auch auf heut verschoben. gestern war noch einiges zu erledigen und ich kam nicht dazu.
ich hoff, der kloß im hals löst sich dann, er muß raus.
ich wünsch dir einen wunderschönen tag mit entspannten momenten.
fühl dich lieb gegrüßt von tine

Tiina 06.11.2012 19:26

AW: mama, nun bist du ein engel
 
Liebe Tine,
ja, das kenne ich auch... nicht zum Trauern zu kommen, weil zu viel zu erledigen ist...

Ich wünsche Dir, dass sich der Kloß im Hals löst!
Alles Liebe,:1luvu:
Anja

fraunachbarin 06.11.2012 19:49

AW: mama, nun bist du ein engel
 
danke liebe anja..
jo da hat sich heut ganz schön was gelöst. hab mami auf dem anrufbeantworter angehört und bin dann zusammengebrochen. dann hab ich das kleid, daß sie auf meiner hochzeit hatte lang an mich gedrückt. es war so furchtbar leer. es war heftig, aber danach war ich leichter. ich fang an zu begreifen, daß es nicht mehr zu ändern ist. daß es wirklichkeit ist. daß die wahrheit eiskalt ist.
morgen geh ich ja mit meiner schwester das grab richten. die erde ist schon ganz arg gesenkt. da müssen wir unbedingt nachschütten. wollen dann bißerl was drauf stellen.
wünsch dir einen schönen abend..
lg tine

FräuleinRüdiger 06.11.2012 20:46

AW: mama, nun bist du ein engel
 
Hallo Frau Nachbarin......

du bist eine von uns, nicht nur des Namens wegen..... Dein Verlusst tut mir sehr leid..... ich verstehe was du durchmachst...... und ich wünschte zugleich ich würde es nicht...denn dann würde mein Vati noch leben....
Danke für deine lieben Zeilen.....

1.9.12 ist das auch euer Hochzeitstag?
Fühlt sich an als wäre das nie gewesen...... ich kann die Fotos noch gar nicht anschauen........ Er fehlt mir immer mehr...und je mehr mich der Alltag holt um so schlimmer wird es.
Warum bleibt die Welt nicht mit mir stehen? Warum und wie MUSS es weiter gehen????? Ich kann und will mein Leben nicht ohne Vati sehen.....
Warum mussten unsere Lieben nur so früh gehen?

Ich drücke und umarme dich.....

Fräulein Rüdiger

fraunachbarin 07.11.2012 07:13

AW: mama, nun bist du ein engel
 
liebes fräulein rüdiger.
ich versteh deine gedanken, deine verzweiflung so gut. sie mußten gehen, weil es ihre zeit war. für jeden von uns ist die zeit unseres gehens schon bei der geburt geschrieben. davon bin ich fest überzeugt. aber unsere lieben leben in unseren herzen weiter. das kann uns keiner nehmen. heut werd ich mit meiner schwester mamis grab richten und ich will es mit all meiner liebe tun, die ich täglich intensiv spüre. der schmerz ist immer noch da, doch ich spüre immer mehr, daß es meiner mami nun gut geht, daß sie angekommen ist, woran sie immer geglaubt hat. und das freut mich sooo sehr für sie.
ja, wir haben am 01.09. dieses jahr geheiratet. und ich bin so dankbar, daß ich meine mami da noch bei uns haben durfte. aber ich spürte, daß es danach schnell gehen wird. so war es auch. 6 wochen später ging sie.
ich wünsch dir so viel kraft, und glaub mir, die hast du. auch wenn die welt sich da draußen weiterdreht. sie kann und soll auch nicht stehen bleiben. sonst würden wir ewig in diesem furchtbaren schmerz des verlustes stecken bleiben. und das wollten unsere lieben ganz bestimmt nicht.
fühl dich lieb gedrückt von tine

Tiina 07.11.2012 13:37

AW: mama, nun bist du ein engel
 
Liebe Tine,
Deine Worte berühren mich sehr, so deutlich spürt man Deine tiefe Liebe.

Ich wünsche Dir, dass Du Dich heute Deiner lieben Mami besonders nahe fühlen kannst.

Alles Liebe,
Anja

fraunachbarin 07.11.2012 14:51

AW: mama, nun bist du ein engel
 
danke liebe anja..
ja es war heut richtig schön, mamis grab endlich herrichten zu können. endlich was tun können. das tat gut. meine schwester und ich waren erst zusammen fürs grab einkaufen.wir haben erst die ganze matscherde mit schöner graberde abgedeckt und haben dann so wunderschön alles eingepflanzt. auch engelchen sind dabei. ach wir waren ganz hin und weg. es hat mich so sehr gefreut und es kam nochmals dieser schöne tiefe frieden. mittlerweile denk ich, wenn ich dieses tiefe gefühl hab, dann ist mami bei mir. da könnt ich heulen vor freude. in mir ist alles nun ruhig. jetzt ist das grab schön und mami gefällt es bestimmt. sieht ähnlich aus wie omis grab, daß mamile immer gerichtet hat.
ich bin erfüllt und dankbar. hab die lange heimfahrt über gesungen, endlich mal wieder. ich singe gern und gut. war verstummt in den letzten wochen. aber nun fühl ich lust zum singen.
ich wünsch dir auch einen inneren frieden. er tut so gut.
alles erdenklich liebe für dich..
drückerle tine

Tiina 07.11.2012 15:05

AW: mama, nun bist du ein engel
 
Liebe Tine,
es ist so schön zu lesen, wie Du von dem inneren Frieden schreibst, der Dich erfüllt! Mit soviel Liebe habt ihr das Grab bestimmt wunderschön hergerichtet!

Ganz viel von dem inneren Frieden, von dem Gefühl, dass Deine Mami bei Dir ist wünsche ich Dir!
Alles Liebe,
Anja

fraunachbarin 08.11.2012 08:25

AW: mama, nun bist du ein engel
 
danke liebe anja..
hab gestern meinen "altar", den ich für mami aufgebaut habe, aufgelöst. ihre bilder sind jetzt in meinem bügelzimmer, wo auch die anderen familienbilder stehen. ich brauch jetzt nicht mehr tagtäglich kerzen drum herum anzuzünden. ich habe das licht in mir gefunden. das reicht.
ich fühle mich sehr erleichtert, wie wenn ich aus einer trance aufgewacht wäre. es tut gut, wieder leben zu spüren.
das wünsche ich dir auch, liebe anja. wir leben weiter. nichts bleibt stehen und das ist gut so. denn ich würde gar nicht ewig in diesem furchtbaren schmerz leben wollen.
ich spür, daß meine mama zufrieden ist. und das ist auch deine mami.
ganz liebe grüße von tine

Tiina 08.11.2012 10:50

AW: mama, nun bist du ein engel
 
Liebe Tine,
das hast Du so schön gesagt "Du hast das Licht in Dir gefunden"!
Es ist wirklich wunderbar zu lesen, wie Du in das Leben zurückfindest - kann ich ne Menge von lernen... :)

Alles Liebe,
Anja

fraunachbarin 08.11.2012 15:04

AW: mama, nun bist du ein engel
 
liebe anja..
ich freue mich sehr, wenn ich dir mit meinem schreiben was geben kann.
dann sende ich dir mal ganz viel licht und liebe.
fühl dich herzlich gegrüßt von tine

Mel_1 12.11.2012 19:47

AW: mama, nun bist du ein engel
 
Liebe Tine,

es beruhigt mich sehr, dass Du jetzt für Dich DEINEN Weg gefunden hast und Du jetzt schon den kleinen Altar auflöst.
Ich hab meinen Mann heute noch am gemütlichen Kamin stehen...aber jeden Tag gibt es auch kein Kerzlein mehr....nur jetzt wo die dunkle Zeit kommt zur Gemütlichkeit.
Was ich aber seither mache...immer wenn ich in ne Kirche komme oder in nen Dom muss ich für ihn und meine Mami die ja 6 Monate nach Harry verstorben ist eine Kerze anzünden.
Das fänden sie sicher schön :-)

Ich drück Dich mal ganz feste....!
Liebe GRüße
Mel

fraunachbarin 13.11.2012 08:52

AW: mama, nun bist du ein engel
 
liebe mel..
danke für deine zeilen. seit gestern gehts mir wechselhaft. ich vermiss meine mami immer wieder sehr. aber das darf auch sein, es sind ja grad mal erst vier wochen her. es kommt mir aber viel viel länger vor. ich würde gern öfters an ihr grab gehen, wohne aber leider 90km entfernt. so geh ich in gedanken immer wieder dort hin. ich denk viel an die zeit im hospiz. ich glaub, ich verarbeite diese schwere zeit erst jetzt. muß ja auch sein. bin psychisch labil und auch in behandlung, da ich depressionen habe. zeitgleich, als wir vom krebs erfahren haben, wurde meine älteste öfters am hirn operiert, sie hatte einen gutartigen, aber sehr gefährlichen tumor. das war furchtbar, denn jede op war mit vielen risiken verbunden. die letzte op dauerte 10 stunden, es lief alles gut und meiner tochter gehts heut prima. ich fiel danach aber in schwere depressionen, hatte angstattacken und muß bis heut medis nehmen.
ich wünsche dir eine gute woche mit schönen momenten.
drückerle von tine

Tiina 13.11.2012 09:41

AW: mama, nun bist du ein engel
 
Liebe Tine,
das ist völlig klar, dass es immer mal wieder wechselhaft geht. Natürlich vermisst Du Deine Mami sehr... Vielleicht kannst Du Dir auch einen Ort bei Dir suchen, an dem Du Deine Mami "besuchen" kannst, wenn das Grab so weit weg ist? Oder eben in Gedanken, wie Du es tust - ich habe ein paar Stunden Hypno-Therapie gemacht und gehe ab und zu auf meine "Zauberwiese" und treffe meine Mami da.

Ich denke auch, dass es schwer ist, die Zeit im Hospiz zu verarbeiten. In der Zeit haben wir ja so viel wie möglich zurückgestellt, um für den lieben Angehörigen da zu sein, da mussten wir ein Stück weit funktionieren - wie belastend das doch war, ist mir auch erst danach richtig klar geworden. Ich habe viele Wochen nach ihrem Tod immer wieder geträumt, dass meine Mami krank ist und ich irgendwas versuche, um ihr zu helfen - und scheitere.

Lass Dir Zeit... Den Frieden, den Du gespürt hast, trägst Du in Dir und wirst ihn auch immer wieder spüren, auch wenn er gerade durch andere Gefühle überdeckt wird.
Alles Liebe, :1luvu:
Anja

fraunachbarin 13.11.2012 17:14

AW: mama, nun bist du ein engel
 
liebe anja..
hab dank für deine lieben zusprechenden zeilen.
es tut einfach gut, hier zu sein, verständnis und trost zu erhalten.
das wetter hier ist seit tagen so finster, es depremiert mich noch mehr. aber es ist ok. ich hab lang genug meine gefühle verdrängt. es darf sein, ich darf sein.
wir dürfen alle sein und unsere lieben dürfen gegangen sein, genauso wie wir auch mal gehen werden.
fühl dich herzlich gegrüßt von tine

fraunachbarin 14.11.2012 19:17

AW: mama, nun bist du ein engel
 
hallo ihr lieben...
ich kämpf grad sehr mit dieser endgültigkeit. ich werd meine mami nie wieder sehen, nie wieder mit ihr telen, nie wieder... alles nie wieder... das pack ich grad nicht. morgen vor einem monat ist meine mami gegangen. das leben geht weiter und doch ist ihre lücke so tief. sie fehlt.. ich denk, es wird an weihnachten auch tränen geben. das spür ich jetzt schon. meinen geschwistern geht es ähnlich..
mein bruder hat heut geburtstag und die sonne schien so schön. er meinte, das hat ihm mami geschenkt. schön...
ach mami.. was würd ich drum geben, dich wieder bei uns zu haben. wir sind in den zwei jahren nach dieser schrecklichen diagnose so zusammengewachsen. und nun bist du weg. einfach weg. gingst voraus. ich denk so oft an dich. du fehlst. ich trage dich in meinem herzen, so wie du mich in deinem schoss weiter trägst.
deine tine


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