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kruemelbunny 29.11.2005 11:13

Stammzellentransplantation bei Plasmozytom
 
Hallo zusammen,

da ich neu in diesem Forum bin, möchte ich erst einmal erklären, warum ich um eure Beiträge bitte.
Bei meinem Vater (70) wurde vor 2 1/2 Monaten ein Multiples Myelom/Plasmozytom diagnostiziert - Stadium III B. Seitdem bekam er 3 verschiedene Chemotherapien, von denen nur eine (Hochdosis) bisher angeschlagen hat. Leider nicht ohne massive Nebenwirkungen (Lungenentzündung, Gürtelrose, Herzrhythmusstörungen). Jetzt zielen die Ärzte in der Uni-Klinik Essen auf eine Stammzelltransplantation ab. Aufgrund seines Alters und seiner nicht gerade guten körperlichen Verfassung gibt man ihm aber nicht gerade die besten Chancen. Natürlich hat er Angst. Ich auch. Wir haben bereits meine Mutter durch Krebs verloren und ich könnte schreien, weil jetzt auch noch mein Vater diese Qualen durchstehen muß.

Hat jemand von euch schon Erfahrungen mit einer Stammzelltransplantation gemacht ? Wie läuft diese ab ? Kann ich ihm irgendwie auf diesem Weg helfen ?

Danke vorab für eure Beiträge

Andrea

Nervi 29.11.2005 18:33

AW: Stammzellentransplantation bei Plasmozytom
 
Hallo Andrea,

schau doch mal auf die Seite http://www.myelom.de/ .
Dort kannst du im Forum auch noch einmal deine Frage rein stellen.
Deinem Vater wünsche ich alles Gute, euch allen viel Kraft.
Liebe Grüße
Nervi

Christine R. 29.11.2005 20:48

AW: Stammzellentransplantation bei Plasmozytom
 
autologe oder allogene Stammzellentransplantation ?

Entscheidend für die Antwort

Gruss

Christine

kruemelbunny 30.11.2005 12:07

AW: Stammzellentransplantation bei Plasmozytom
 
Hallo Christine R.,

bei meinem Vater soll eine autologe Stammzellentransplantation durchgeführt werden.

Gruß
Andrea

Christine R. 30.11.2005 16:16

AW: Stammzellentransplantation bei Plasmozytom
 
d.h. es werden ihm eigene Stammzellen entnommen und nach agressiver Therapie wieder "gereinigt" zurückgegeben. Somit besteht nicht die Gefahr einer Abstossungsreaktion, wie bei der autologen Transplantation .
Die Therapie ist zwar sehr anstrengend, wird aber meist 2 x hintereinander durchgeführt. Eine Therapie die man durchaus wagen kann und die sehr erfolgversprechend ist
Meine Freundin war nach 21 Tagen wieder aus dem KH zuhause und war bis vor kurzem Rezidivfrei. Nach einem Rückfall hat man nun eine autologe Transplantation durchgeführt (war beschwerlicher), aber auch diese Therapiei hat voll angeschlagen und ihr Werte sind im Moment bestens.

Gruss Christine

kruemelbunny 05.12.2005 10:47

AW: Stammzellentransplantation bei Plasmozytom
 
Hallo noch einmal, hallo Christine,

kann mir jemand vielleicht noch ein paar Einzelheiten zum Ablauf der Stammzellentransplantation sagen ?
In welchem zeitlichen Abstand zur Stammzellenentnahme erfolgt die nächste Chemo ?
Erfolgt die Chemo bereits in einer sterilen Umgebung ?
Kommt der Patient überhaupt auf eine seperate Station ?
Kann man in diesem Zustand Besucher empfangen ?
Wie fühlt man sich, wenn seine Stammzellen komplett zerstört werden ? Wird man einfach nur müder oder hat man auch Schmerzen ?
Wann werden die "gereinigten" Stammzellen zurückgegeben ?
Wie werden diese zurückgegeben (Infusion ?)
Wie fühlt man sich dabei ? Gibt es evtl. Schockreaktionen ?

Ich möchte einfach so viel wie möglich wissen, damit ich mich und meinen Vater vielleicht ein wenig darauf einstellen kann.

Deshalb danke für eure Antworten.

Gruß
Andrea

moeppi 06.12.2005 15:56

AW: Stammzellentransplantation bei Plasmozytom
 
Hallo Andrea,
also, ich kann nur schreiben, wie es bei mir war:
Ca. 4 Wochen nach Stammzellentnahme kann die Hochdosis-Therapie erfolgen. Normalerweise wird man gleich auf die durchführende Station gelegt. Erst wenn die Leukos unter 1000 gehen, sind die Vorsichtsmaßnahmen nötig. Besucher, Ärzte und Pflegepersonal dürfen nur mit Schutzkleidung und Mundschutz zum Patienten. Der Patient muß einen Mundschutz tragen, sobald er das Zimmer verlassen will.
Ich konnte durchaus Besucher empfangen hab es aber abgelehnt, weil es eine unnötige Gefahr darstellt.
Man ist ein wenig schlapp, wenn das Immunsystem durch die Hochdosis runterfahren wird.
Ich bekam die Stammzellen am 2. Tag nach der Hochdosis zurück. Das ist so geplant, damit die Aplasiezeit (Zeit mit Leukos unter 1000) so kurz wie möglich ist.
Die Stammzellen bekommt man über dem Katheder zurück, sie werden dort infundiert (eingespritzt) und finden ihren Weg zum Knochenmark selbst. Also, mir ging's einen kurzen Moment etwas plümerant, als ich die Stammzellen gespritzt bekam. Aber.........war nur kurz.
Ich war 14 Tage später wieder raus aus dem Krankenhaus und hatte auch kein Fieber. Mir ging's relativ schnell wieder gut. Leider hat die Wirkung aber bei mir nicht sehr lange gehalten, was aber bei jedem Patienten unterschiedlich ist. Manche Leute haben über Jahre keine Probleme mehr.

Viel Glück für Euch!

kruemelbunny 06.12.2005 21:55

AW: Stammzellentransplantation bei Plasmozytom
 
Hallo moeppi,

danke für die Infos. Das hört sich ja gar nicht soooo schlimm an. Wenn man die überlegt, wieviel Unterschriften man leisten muß und worauf alles hingewiesen wird, dann bekommt man es ziemlich mit der Angst zu tun. Ich habe gelesen, dass die Prozedur meist 2x hintereinander erfolgt. War das bei dir auch so ?

Es tut mir leid, zu hören, dass es bei dir recht kurzfristig wieder zu einer Neubildung kam. Wie geht es denn jetzt bei dir weiter ?

Beste Grüße

Andrea

kimaugust 06.12.2005 22:28

AW: Stammzellentransplantation bei Plasmozytom
 
@ alle

Hallo,

bei meinem Arbeitskollegen beginnt jetzt die HochdosisChemo
bereits 10 Tage nach der Gewinnung der Stammzellen.

viele Grüße Jürgen

moeppi 07.12.2005 09:30

AW: Stammzellentransplantation bei Plasmozytom
 
@Andrea

Ja, meist wird "Tandem" also 2 x Hochdosis im Abstand von 4-6 Wochen gegeben. Ich hatte allerdings nicht genug Stammzellen, bei mir ging's deshalb nur einmal.

@kimaugust
Kann schon sein, kommt auf die Art der Stammzellgewinnung an. Ich bekam zur Gewinnung eine Chemo und davon muß man sich erst einmal erholen.

Liebe Grüße


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