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Traurig1981 07.07.2009 13:30

Darmkrebs, Mama kämpft nicht
 
Hallo,

meine Mama leidet seit dem 18.03.2009 an Rektumkrebs mit Lymphknotenbeteiligung und fraglichen Lebermetastasen. Sie hat siet dem 3 Zyklen Chemotherapie in Tablettenform sowie eimal wöchentlich als Infusion bekommen.Nun bekommt sie seit 3 Wochen zusätzlich Bestrahlung, es geht ihr nur noch schlecht sie hat 26 kg von 76 kg abgenommen,und weint den ganzen Tag isst fast gar nichts mehr so das sie heute wieder ins Krankenhaus musste,sie nimmt schon alle möglichen Medis gegen Übelkeit und Depressionen nichts hilft sie vegetiert förmlich vor sich hin. Ich bin so verzweifelt und voller Angst,ich will meine Mama die erst 51 Jahre jung ist nicht schon verlieren. ich kann die Gedanken davor nicht wegdrücken denn aus Hoffnung das alles wieder ins Lot kommt ist Angst sie zu verlieren geworden. Sie redet schon als wäre sie bald weg. Hat jemand Tipps wie man sie aufbaut, ich habe kaum noch Kraft.:weinen::confused:

hope38 07.07.2009 13:44

AW: Darmkrebs, Mama kämpft nicht
 
Hallo Traurig.
Das tut mir sehr leid:knuddel:

Gibt es in der Klinik oder in Eurem Umfeld vielleicht einen "Psychoonkologen"? Das wäre die Fachrichtung, die genau die richtigen Therapeuten für Deine Mutter beinhaltet.
Die Zeit ist einfach nur hart; auch ich habe diese ganze Phase als Tieffall erlebt. Meine Gedanken kreisten auch nur um Sterben und Tod:( Die Zeit hat dann wieder Helligkeit gebracht, das Forum hier und natürlich meine Familie und Kinder. Helfen kann man so als Angehöriger nicht aktiv, zumal Du selbst ja auch ganz doll belastet bist. Aber Du kannst dasein und mit ihr das alles versuchen, auszuhalten.

Wenn Deine Mutter merkt, daß die Therapien anschlagen und auch ja irgendwann zu ende sind, kommen auch die Kräfte wieder. Da bin ich ganz sicher.

Alles Gute,
die hope

eichi 07.07.2009 21:35

AW: Darmkrebs, Mama kämpft nicht
 
Hallo Traurig!

Deine Mutter braucht jetzt eine starke Familie, die sich nicht mit runter ziehen lässt, sondern hoffnungsvoll nach vorne schaut auch wenn es oft schwer fällt.
Du solltest deine Mutter wirklich so wie hope geschrieben hat zu einer Psychoonkologin schicken. Die sind spezialisiert.
Die Diagnose und die Therapie braucht viel Kraft und Ausdauer, die sie alleine nicht hat.
Mein Mann stand auch nach der Diagnose im Dachgarten des Krankenhaus und überlegte zu springen (Gott sein Dank hat er es nicht getan), aber nachdem er gesehen hat, wieviele Leute zu ihm halten und ihn stärken hat er gesagt "ich kämpfe"!

Diese Krankheit ist ein Weg den niemand alleine gehen kann!!
Deine Mutter darf traurig sein über ihre Situation:weinen:...aber du hast selbst geschrieben, dass sie zu jung ist um aufzugeben! Sie braucht jemanden der sie aus diesem Loch holen kann!:pftroest:

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Freunde und Kollegen meinem Mann manchmal noch mehr Mut und Kraft geben können, als ich oder seine Mutter.

Vielleicht hat sie Freundinnen oder Arbeitskollegen? Sag den Leuten sie sollen sie besuchen und viel mit ihr sprechen (nicht nur über die Krankheit)!
Das ist das was du tun kannst!

Viel Glück! Ich hoffe das sie wieder Mut findet!

Grüße
eichi

Traurig1981 08.07.2009 07:56

AW: Darmkrebs, Mama kämpft nicht
 
Hallo,

Danke für die beiden Beiträge, werde mal schauen ob es einen Psychoonkologen gibt. Habe noch ne Frage, hier im Forum werden alle möglichen Chemo-medis genannt, aber nicht das Mittel "EMEND" kennt das jemand wenn ja, ist es sehr stark? Gibt es eigentlich nen Arzt der mich Aufgrund der Belastung mal aus dem Verkehr zieht durch meinen Beruf ( Krankenpfleger) habe ich nur noch Elend um mich herum und mache viele Fehler und bin nicht mehr bei der Sache.Kann man da zum Hausarzt gehen?
:confused:

Jutta 08.07.2009 08:30

AW: Darmkrebs, Mama kämpft nicht
 
Hallo

E
mend
ist ein Pärparat das gegen die Übelkeit und Erbrechen bei oder nach der Chemo gegeben wird. Nein, es ist nicht stark, aber stark genug gegen die Übelkeit anzugehen. Obwohl es wie alle Medikamente seine Nebenwirkungen haben kann:
Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden, Schluckauf, Durchfall, Müdigkeit, Konstipation

Dein Hausarzt ist der Ansprechspartner für den „gelben Schein“. Vereinbare einen Termin und erzähle ihm/ihr dass dir schon aufgrund deines seelischen Zustandes viele Fehler passieren, welche du dir in deinem Beruf nicht leisten darfst/kannst. Ein verständiger Hausarzt wird dich zuerst 14 Tage krank schreiben, bis maximal 6 Wochen, evtl anraten weitere Spezialisten auszusuchen.


Weißt du, es ist nicht einfach so eine Diagnose zu "verdauen", das braucht alles seine Zeit. Nicht jeder ist in ein paar Tagen/Wochen so mal darüber hinweg, es ist ein langer und schwieriger Prozeß. Eine Mutter redet auch selten mit ihren Kindern über ihre schlimme Angst und Sorge, denn diese möchte sie ja schützen. Ich stelle immer wieder fest, dass gerade Mütter lieber mit außenstehenden "neutralen" Personen über ihre Ängste reden.

Frage auch einmal auf der Sation nach, ob sie ehrenamtlicher Begleiter haben, die nur für diese Patienten da sind.

Birgit4 08.07.2009 11:21

AW: Darmkrebs, Mama kämpft nicht
 
Hallo Traurig,:pftroest:

Die Diagnose ist noch so frisch, deine Mama wurde von einer Flutwelle erfasst.
Deine Mama braucht jetzt eine starke Familie, nehme sei in deine Arme, trockne ihre Tränen und schenke ihr Hoffnung.
Denn liebe Traurig, es gibt immer Hoffnung.Auch wenn dieser Weg schwer ist für euch alle.

Ich bin auch 51 Jahre alt, meine Diagnose bekam ich im Sep.2003 Darmkrebs mit Lymphknotenbeteiligung und drei Lebermetastasen.

Gerade im ersten Jahr ging es mir sehr schlecht, aber meine fünf Kinder, mein Mann, und lieben Freunde haben mir" IMMER" Hoffnung und Glauben geschenkt. Sie sagten immer;" Du wirst es schaffen":)
Die Ärzte hatten mich aufgegeben, meine Familie gab mir ihre Hand, und ihre Liebe.Wir haben auch viel geweint,aber gemeinsam ist man stark.
Alles erdenglich Gute wünsche ich euch von ganzem Herzen.
Lieben Gruß von Birgit

eichi 08.07.2009 18:17

AW: Darmkrebs, Mama kämpft nicht
 
Dein Hausarzt muss dich krank schreiben, wenn er ein guter Arzt ist!

Es gibt Diagnosen wie z.B. R45.0 (ICD) = Unglücklichsein
oder F48.0 = Erschöpfungszustand

Irgendwas findet dein Arzt!
Ich war auch 4 Wochen krank geschrieben nachdem wir die Diagnose erfahren haben!
Und wenn das dein Chef nicht versteht ist er ein Unmensch!:mad:

Lass dich krank schreiben...du brauchst jetzt mehr Kraft für deine Mutter als für deine Arbeit! Gut, übertreiben sollte man es natürlich auch nicht!
Und wenn du krank machst, dann nicht wegen deiner Mutter, sondern weil es DIR nicht gut geht!
Ich bin auch im Pflegeberuf tätig! Ein Fehler mit Medikamenten oder ärztlichen Anordnungen kann fatal sein!

Grüße
eichi

Traurig1981 19.07.2009 14:10

AW: Darmkrebs, Mama kämpft nicht
 
Hallo,

nun sind wieder 14 Tage vergangen und meine Mama isst kaum noch was, sie bekommt seit 5 Wochen Bestrahlung zusätzlich zur Chemo,seit knapp 14 Tagen ist die Übelkeit trotz diverser Medizin dagegen so stark, dass sie fasst nichts isst nur etwas trinkt. Sie bekommt schon EMEND und NAVOBAN und nichts hilft;mache mir unendlich Sorgen um sie. Das komische ist das sie die Übelkeit nur am Tage hat in der Nacht ist es ok. So kann es doch nicht weiter gehen sie nimmt immer weiter ab und wird immer schwächer. Die Ärzte sagen gegen die Übelkeit hilft nichts weiter, es muss doch etwas geben damit sie wieder isst, sie muss noch 2 Zyklen Chemo überstehen. Hilft vielleicht Akupunktur? Die Übelkeit kommt ja (glaube ich jedenfalls) nicht vom Magen, ich glaube es ist das Nervensystem denn schon wenn sie von Essen redet wird ihr schlecht!!! Aber sie nimmt auch Antidepressiva ,ich weiß nicht mehr weiter!!

Traurig1981 21.07.2009 21:29

Mama verliert immer mehr Kraft
 
Hallo,

nun sind wieder 14 Tage vergangen und meine Mama isst kaum noch was, sie bekommt seit 5 Wochen Bestrahlung zusätzlich zur Chemo,seit knapp 14 Tagen ist die Übelkeit trotz diverser Medizin dagegen so stark, dass sie fasst nichts isst nur etwas trinkt. Sie bekommt schon EMEND und NAVOBAN und nichts hilft;mache mir unendlich Sorgen um sie. Das komische ist das sie die Übelkeit nur am Tage hat in der Nacht ist es ok. So kann es doch nicht weiter gehen sie nimmt immer weiter ab und wird immer schwächer. Die Ärzte sagen gegen die Übelkeit hilft nichts weiter, es muss doch etwas geben damit sie wieder isst, sie muss noch 2 Zyklen Chemo überstehen. Hilft vielleicht Akupunktur? Die Übelkeit kommt ja (glaube ich jedenfalls) nicht vom Magen, ich glaube es ist das Nervensystem denn schon wenn sie von Essen redet wird ihr schlecht!!! Aber sie nimmt auch Antidepressiva ,ich weiß nicht mehr weiter!! ! Jetzt auch noch Durchfall sie verliert viel Flüssigkeit durch den Anus präter. bekommt jetzt zu Haus Infusionen, ging es jemanden hier auch so SCHLECHT? Gibt sich das? Sie ist so schwach sie konnte nicht mal zur Bestrahlung fahren.:(:(:confused:

Elisabethh.1900 21.07.2009 22:16

AW: Mama verliert immer mehr Kraft
 
Hallo, ich habe zuerst als "stiller Mitleser" Deine Beiträge gelesen und mich entschlossen Dir

nun auch einmal schreiben. Es tut mit leid, dass es Deiner Mutti so mies geht

und Du in großer Sorge bist. Positiv ist, dass sie jetzt über Nacht Infusionen

bekommt, somit wenigstens einen Teil der Flüssigkeit, die man braucht. Frage

doch bei den behandelnden Ärzten, ob es die Möglichkeit besteht, das Medikament

Dronabinol einzusetzen! Es ist ein Cannabispräparat, wirkt appetitanregend.

Man muss abwägen, ob es sich mit den anderen Medikamenten verträgt und

bei Deiner Mutti wirkt. Ich denke, dass die Probleme mit dem Essen eher

psychischer Natur sind, vielleicht besteht die Möglichkeit der Betreuung durch

einen Psychologen, besser einen Psychoonkologen. Leider gibt es da sehr

wenige, sie haben dann eine lange Wartezeit. Die Bundesvereinigung der

Psychoonkologen hat auch eine Webseite, die URL suche ich Dir nachher noch

heraus. Es gibt Ärzte aber auch Heilpraktiker welche Akkupunktur

durchführen. Die Kostenübernahme ist an strenge Bedingungen geknüpft, eine

Anfrage ist es auf alle Fälle wert.

Ich wünsche Deine Mama alles Gute für die weiteren Behandlungen!

Elisabethh.1900

Hier noch die Webseite der Bundesvereinigung der Psychoonkologen:

http://www.dapo-ev.de

Hier kannst Du auch nach Psychotherapeuten suchen:

http://www.psychotherapiesuche de./Suchen/asp.

Lara46 03.08.2009 18:56

AW: Darmkrebs, Mama kämpft nicht
 
Liebe Traurig!
Ich hab auch Chemo gehabt und hab es nur mit große Mühe überstanden .
Ich bin auch bei antroposofishe Ärztin in der Behandlung,die versreibt mir Mistelspritzen und Paar Tropfen gegen Übelkeit .Die Übelkeit ist trotztem da vielleicht einbisschen besser, aber Appetit ist wieder da,und besser schlafen tuh ich auch.
Hausarzt kann diese Mitteln( mistel) auch aufschreiben weil die KK übernimmt die Kosten in diesem Fall.
Die Spaziergänge jeden Tag mit meine Freundin haben mir auch gut getan!
Die Psychotherapeutin hab ich auch in anspruch genommen,manchnal tut es gut mit ganz fremde Person über Probleme sprechen.

Ich wünsche dir und deiner Mutter viel Gedult und Kraft.:knuddel:

Ich hab viel gelesen über Ernährung bei Krebs,Chemotherapie(viele Tipps),Behandlungsmöglichkeiten,seelische Einstellung.....(s.Buchempfehlung)das hat mir auch viel geholfen!

Traurig1981 26.01.2010 16:59

AW: Darmkrebs, Mama kämpft nicht
 
Da ist das Monster wieder!!!!

Knapp ein dreiviertel jahr ist es jetzt her als der Krebs bei meiner Mama diagnostiziert wurde, gestern endlich nach langem Kampf und Qual der Tag an dem der Anus präeter zurück verlegt werden sollte.......

und dann....

Bauch eröffnet, alles voll Metastasen im Bauchfell.....obwohl vorher alles negativ war CT sowie Tumormarker und Koloskopie.

Wer will meine Mutter so bestrafen????

Jetzt soll sie an die UNI verlegt werden damit man eine hyperthermische Chemospülung im Bauchraum macht.... was ist das kennt sich jemand damit aus???

Die reden von künstlichem Koma und letzte Chance und sowas ,ich halte es nicht aus wer will meine Mama so strafen??:cry::cry::confused:

Elisabethh.1900 26.01.2010 22:42

AW: Darmkrebs, Mama kämpft nicht
 
Hallo, ich versuche mal, eine Antwort zu schreiben. Es gibt die Operation nach der sog. Sugarbakermethode. Auf der Webseite http://www.surgicaloncology.de

wird dies genauer erklärt.
Während der Operation wird das Bauchfell entfernt, mit Chemotherapiemedikamenten gespült und der Körper für eine bestimmte Zeit erwärmt. Ziel ist die Entfernung von Metastasen aus dem Bauchfell.
Es ist eine sehr große Operation, anschließend wird der Patient für eine bestimmte Zeit in ein künstliches Koma gelegt. Er bekommt sehr starke Schmerz-und Beruhigungsmittel, ist intubiert und an ein Beatmungsgerät angeschlossen. Intubiert bedeutet, dass sich ein Schlauch in der Luftröhre befindet, wo das Beatmungsgerät angeschlossen ist. Da ja bereits für die Operation der Patient intubiert ist, kommt er nach Abschluss der Operation sofort auf die Intensivstation.
Mit meinen Schilderungen möchte ich Dir keineswegs Angst machen. Ohne anschließendes künstliches Koma ist eine solche Behandlung nicht möglich. Der "Heilschlaf" soll den Körper schützen.

Liebe Traurig, wenn ich Dir noch einen Rat geben darf! Bitte sprich mit dem Arzt Deiner Mutti, lass Dir erklären, was während der Operation alles durchgeführt wird, frag ihm Löcher in den Bauch!

Ich möchte Dir noch ein großes Kraftpaket auf die Reise schicken!


Tschüß!

Elisabethh.

Traurig1981 27.01.2010 10:56

AW: Darmkrebs, Mama kämpft nicht
 
ok hatten jetzt ein Gespräch mit dem Arzt der sieht dem allen sehr positiv gegenüber,

hat den irgendwer Erfahrung mit dieser Therapie???

Elisabethh.1900 27.01.2010 14:55

AW: Darmkrebs, Mama kämpft nicht
 
Liebe Traurig, hier gibt es Threads, welche sich mit der Operation nach der Sugarbakermethode und dem Bauchfellkrebs beschäftigen.

Schau bitte mal hier nach:

http://www.krebs-kompass.org/forum/s...ad.php?t=43856

undhttp://www.krebs-kompass.org/forum/showthread.php?t=147

Ich möchte Euch noch ein großes Kraftpaket auf die Reise schicken!

Elisabethh.


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