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Dorothea 22.10.2010 16:23

Unbekannte Dignität, Staginguntersuchung
 
Was bitte ist eine „Staginguntersuchung“ bei (vermutetem) Lungenkrebs? Mein Prof behauptet, ich hätte eine Staginguntersuchung abgelehnt.

Ich habe jetzt eine Bronchoskopie mit 2 Gewebentnahmen hinter mir, alles negativ, aber leider ist da diese „Raumforderung“ auf dem Röntgenbild und mein Husten. Ich als Laie stelle mir das so vor: „von innen“ ist alles clean, aber „von außen“ drückt etwas auf die Bronchien. Dann verstehe ich aber nicht, warum man nicht einfach per Feinnadelbiopsie in das unbekannte Ding hineingeht. Meinen Prof darf ich das nicht fragen, der redet mich zu, und ich kann ihn auch nicht immerzu unterbrechen.

Anhe 22.10.2010 16:48

AW: Unbekannte Dignität, Staginguntersuchung
 
Hallo Dorothea,

normalerweise beinhaltet die Staginguntersuchung die Labordiagnostik (also Blutbild), Sono vom Abdomen, CT vom Thorax. Ein MRT vom Schädelbereich und Knochenszintigramm wird in vielen Kliniken erst nach gesicherter Diagnose veranlasst.

Zumindest aber ein Thorax-CT ist immer das Mittel der ersten Wahl, wenn Bronchoskopie nicht den nötigen Aufschluß gibt, aber die Röntgenaufnahme ganz klar einen Befund aufweist.

Beste Grüße,
Anhe

Dorothea 22.10.2010 19:31

AW: Unbekannte Dignität, Staginguntersuchung
 
Hallo Anhe,
was du da aufzählst, ist alles gemacht worden, bis auf das Knochenszintigramm und das Schädel-CT. Klar, dass ich damit noch warten will, bis sicher ist, dass es überhaupt Krebs ist. Dem Thorax-CT kann man offenbar auch nichts Genaues entnehmen. Nach meiner Einschätzung kann es auch eine Zyste sein. Wenn ich das meinem Lungenfacharzt erzähle, kriegt er ne Wut und sagt: "Egal was es ist, raus damit!". Das scheint mir doch allzu flott, schließlich richtet sich die Operationsmethode nach der Diagnose, oder?

Wie ist das mit der Feinnadelbiopsie? Mein einfacher Verstand sagt mir: reingucken und nachsehen, was es ist. Wo ist das Problem?

Anhe 22.10.2010 19:49

AW: Unbekannte Dignität, Staginguntersuchung
 
Hallo Dorothea,

ich weiß nicht, welche Problematik Deine Ärzte in der Biopsie sehen. Allerdings ist neuerdings auch ein PET bei Lungenkrebs durch die Kassen abgedeckt. Die Kosten werden für diese Untersuchung bei einer feststehenden Diagnose übernommen. Ob dies auch schon bei einem begründeten Verdacht praktikabel ist, weiß ich leider nicht.

Vielleicht wäre der Hinweis für andere User hier aus dem LK-Forum wichtig, wo Du wohnst. Empfehlungen dürfen zwar nicht ausgesprochen werden, aber die eigenen Erfahrungen - also so, wie man selbst die Behandlung in einer Klinik empfunden hat - helfen da manchmal weiter, notfalls um sich auch eine Zweitmeinung einzuholen.

Beste Grüße,
Anhe

Dorothea 22.10.2010 20:10

AW: Unbekannte Dignität, Staginguntersuchung
 
Hallo Anhe,
eine Kostenfrage ist das wohl nicht, ich bin privat. Wohnung? Na, ungefähr Mannheim.

Lumine 22.10.2010 23:11

AW: Unbekannte Dignität, Staginguntersuchung
 
Hallo Dorothea,

Zitat:

Wie ist das mit der Feinnadelbiopsie? Mein einfacher Verstand sagt mir: reingucken und nachsehen, was es ist. Wo ist das Problem?
... warum fragst du das nicht deinen behandelnden Arzt? Oder hast du ihn gefragt? Was hat er für eine Begründung "gegen" eine Biopsie genannt?

Ehrlich gesagt verstehe ich dich nicht ganz. Schon in deinem anderen Faden haben dir einige User zu einer Zweitmeinung geraten, dir Links von Kliniken (u.a. Löwenstein) geschickt usw. Wenn du mit deinen derzeit behandelnden Ärzten nicht zufrieden bist, dann geh' woanders hin und bespreche dich dort mit den Ärzten. Wenn eine Bronchoskopie nichts hergibt, ist es m.E. immer erforderlich, eine Biopsie von außen zu machen, um an Tumorgewebe zu kommen. Ohne Gewebe ist doch eine korrekte Bestimmung gar nicht möglich.

Wie gesagt ... ich verstehe diese Vorgehensweise bei der Diagnostik gerade überhaupt nicht (und auch deine Reaktion darauf). An deiner Stelle würde ich jetzt nicht mehr lange mit der Klärung oder mit einem Arzt-/Klinik-Wechsel warten.

LG Christa

SelmaM 23.10.2010 03:52

AW: Unbekannte Dignität, Staginguntersuchung
 
Guten Abend!

Zitat:

Zitat von Anhe (Beitrag 971855)
..... ist neuerdings auch ein PET bei Lungenkrebs durch die Kassen abgedeckt......

PET/CT-Kosten

1. Kassenpatient
Gesetzliche Krankenkassen
Derzeit wird für gesetzlich Versicherte die PET/CT bei nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NLCLS) und Lungenrundherd erstattet.
Die entsprechenden Bestimmungen finden Sie auf der Webseite des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA).
Hier finden sich auch interessante News:http://de.wikipedia.org/wiki/Positro...ns-Tomographie
DAS FINDET MAN IM INTERNET AKTUELL ZUM PET/CT! KLEINER PERSÖNLLICHER WERMUTSTROPFEN DAZU:
MEIN LUNGENKREBS war in keinem der 2 PET/CT oder anderen bildgebenden Verfahren sichtbar,
erst die Histologie nach Bronchoskopie mit Bioptatentnahme sicherte die Diagnose NSCLC.....!
Gruß
S.M.

Anhe 23.10.2010 07:01

AW: Unbekannte Dignität, Staginguntersuchung
 
Hallo Selma,

Zitat:

In Nummer 14 werden in §1 nach der Nummer 3 die folgenden
Nummern 4 und 5 angefügt:

„4. Bestimmung des Tumorstadiums von kleinzelligen Lungenkarzinomen
einschließlich der Detektion von Fernmetastasen,
es sei denn, dass vor der PET-Diagnostik ein kurativer
Therapieansatz nicht mehr möglich erscheint.
5. Nachweis eines Rezidivs bei primär kurativ behandelten Patienten
bei begründetem Verdacht, wenn durch andere bildgebende
Verfahren ein lokales oder systemisches Rezidiv
nicht gesichert oder nicht ausgeschlossen werden konnte.“
Quelle: Der Gemeinsame Bundesausschuss


Diese Regelung greift seit dem 1. Januar 2009. Allerdings ist der kurativ angedachte Therapieansatz besonders beim Kleinzeller eher selten. Ich vermute, es kommt im Einzelfall dann schon sehr auf den überweisenden Arzt an, ob er noch einen kurativen Weg sieht.

Beste Grüße,
Anhe

Lumine 23.10.2010 11:19

AW: Unbekannte Dignität, Staginguntersuchung
 
Eine PET-CT wäre im Fall von Dorothea "den zweiten Schritt vor dem ersten" zu tun. Ohne Gewebeprobe und Bestimmung der Tumorart (vielleicht ist es ja eine Metastasierung des vorangegangenen Brustkrebses?) wird m.E. kein Arzt eine PET-Untersuchung vornehmen lassen.

Mir ist nach wie vor schleierhaft, warum keine Biopsie gemacht wird... :confused:

Gruß Christa

jutta50 23.10.2010 19:36

AW: Unbekannte Dignität, Staginguntersuchung
 
Hallo zusammen,

möglicherweise ist das 'ding' zu klein um es treffen zu können? Oder man müsste von 'außen' die biopsie durchführen, weil von innen nicht zugänglich?


lg
Jutta

wo_moebius 23.10.2010 21:08

AW: Unbekannte Dignität, Staginguntersuchung
 
Liebe Dorothea,
ich darf Dir von meinen Erfahrungen berichten. Im Sommer 2009 wurde bei mir ein Lymphom im Bauchraum festgestellt. Zur Abklärung wurde dann ein CT vom Thorax gemacht, auf dem zum ersten Mal der Verdacht auf ein Bronchialkarzinom auftauchte. Ich war im Klinikum Ansbach zwecks Bronchoskopie und Spülzytologie, ohne Befund. Bis Herbst wurde dann das Lymphom behandelt und danach erneut ein CT gemacht. Ergebnis: Die "Raumforderung" in der Lunge war um ca. 2mm gewachsen.
Ich bin dann ins Lungentumorzentrum im Klinikum Nürnberg Nord gegangen, wo eine erneute Bronchoskopie wieder kein Ergebnis brachte.
Die Worte von Oberarzt Dr. Wagner waren: Egal, was es ist, es muß heraus! Er ging schon von aus, daß ein Karzinom vorlag, und so war es auch.
Nach meinen Erfahrungen kann ich nur raten, in eine zertifizerte Fachklinik zu gehen, zB. Heidelberg.
Alles Gute
Wolfgang aus Mittelfranken

Dorothea 24.10.2010 16:05

AW: Unbekannte Dignität, Staginguntersuchung
 
Hallo Wolfgang,
dein Fall hat tatsächlich viel Ähnlichkeit mit meinem. „Egal was es ist, es muss raus“ klingt so toll, die Logik muss man ja verstehen. Aber wenn wie bei mir die RF 9x7 cm groß ist, dann wäre es vielleicht angebracht, das Ding erstmal neoadjuvant zu verkleinern, oder? Schließlich möchte ich eine ganz große OP möglichst vermeiden. Dazu müsste man aber zuerst wissen, ob es Krebs ist.

Lumine 24.10.2010 16:58

AW: Unbekannte Dignität, Staginguntersuchung
 
Hallo Dorothea,

ich und schimpfen? Nie und nimmer ... :D

Leider hast du noch nicht auf meine Frage geantwortet, die mich so brennend interessiert
Zitat:

... warum fragst du das nicht deinen behandelnden Arzt? Oder hast du ihn gefragt? Was hat er für eine Begründung "gegen" eine Biopsie genannt?
Ein Brocken von 9x7cm ist ja nicht gerade klein und ist per Biopsie wunderbar zu "treffen" (hat bei mir prima geklappt und mein Haustier war nur 4,5x5cm).

Gruß, Christa

Dorothea 24.10.2010 19:37

AW: Unbekannte Dignität, Staginguntersuchung
 
Irgendwie ging es immer nur um irgendwelche Bronchoskopien, also Untersuchungen "von innen". Zur Biopsie "von außen" gab es nur den Hinweis, dass bei der Größe des Tumors selbst bei mehreren Entnahmen die Krebszellen vielleicht nicht getroffen werden und so ein falsch negativer Befund entsteht. Ob das der Hauptgrund für die Zurückhaltung ist, weiß ich nicht. Dann wurde mir haarklein beschrieben, wie an mir rumgeschnippelt wird, dass mir himmelangst wurde und ich nur noch eines wusste: nichts wie weg!

Lumine 24.10.2010 19:54

AW: Unbekannte Dignität, Staginguntersuchung
 
Zitat:

Zur Biopsie "von außen" gab es nur den Hinweis, dass bei der Größe des Tumors selbst bei mehreren Entnahmen die Krebszellen vielleicht nicht getroffen werden und so ein falsch negativer Befund entsteht.
Bei der Größe deines Tumors (9x7cm) ist so eine Aussage ja der größte Quatsch aller Zeiten. Ich glaube, du tust sehr gut daran, die Klinik und/oder den Arzt zu wechseln.


Zitat:

Dann wurde mir haarklein beschrieben, wie an mir rumgeschnippelt wird, dass mir himmelangst wurde und ich nur noch eines wusste: nichts wie weg!
Bei einer Biopsie wird nicht geschnippelt, da wird nur "gepiekst". Oder meinen die (oder du) eine eventuelle Operation? Da soll also aufgeschnitten werden, ohne zu wissen, was es ist und wo genau es sitzt? Ich finde, das wird immer mysteriöser und ich glaube, da wäre ich auch gerannt.... :shocked:

... und was hast du jetzt weiter vor? :confused: Du solltest aber schon im Auge haben, dass die Zeit in diesem Fall nicht unbedingt für dich arbeitet.


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