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freundin1965 22.06.2011 11:56

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hallo,der mann meiner freundin ist an einem glioblastomIV erkrankt,sie hat mich um hilfe gebeten.er wurde vor 3 wochen operiert,am montag beginnen bestrahlung und chemo.jetzt hätte ich gerne gewusst ,wo man sich hinwenden kann behördentechnisch(schwerbehindertenausweis, pflegegeld, wohnung usw.)er wird ja über kurz oder lang pflegebedürftig sein.die familie ist durch geringe löhne hartz IV aufstocker und hat 4 kinder,er ist gerade 41 geworden. viele grüsse silke

ralf berlin 22.06.2011 12:28

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also zuständig für den Schwerbeschädigtenausweis ect. ist das zuständige Versorgungsamt für das Pflegegeld usw die Krankenkasse die leitet es dann in der regel an die Pflegekasse weiter.
sollte er noch in der Klinik sein , so müssten die einen Sozialdienst der ist für solche Sachen zuständig und hilf sicher gern.

parigo 22.06.2011 13:00

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in jeden Rathaus ist jemand der für Behördegänge Hilft , Sozialstation oder guter Hausarzt kann auch unterstützen

HeikesFreundin 22.06.2011 19:39

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Prozente in Schwerrbehinderung bedeutet dabei auch nicht, dass man automatisch nen Ausweis bekommt.
Heike hatte eine Schwerbehinderung von 100%, aber ein Ausweis wurde abgelehnt.

Nur mal so zur Info.

freundin1965 23.06.2011 07:37

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vielen dank erstmal euch allen,wir werden es schon hinkriegen, irgendwie ist im moment nur die welt stehengeblieben und unsere versuche, sie wieder ins laufen zu kriegen,ein bisschen hilflos.
mario geht es noch sehr gut,was ja eigentlich das verrückte ist, mit chemo und bestrahlung soll erst in 3 wochen begonnen werden...sie hätten eher kein bett,die warterei nervt.
irgendwie kann man das alles noch nicht glauben,er hatte keine symtome,keine kopfschmerzen,nix.am23.5.ein einmaliger epileptischer anfall(grand mal),rettungswagen ,klinik,am nächsten tag MRT,diagnose hirntumor,am26.5.verlegung in die uniklinik dresden ,am 31.operiert,2 tage später waren wir schon wieder draussen mit ihm spazieren,keine ausfälle keine schmerzen,nix.ok eins ist anders er ist offener und redet mehr als in den 15 jahren,seit ich ihn kenne.am6.6.(geburtstag meiner freundin)wurde ihm gesagt es sei bösartig er bekäme chemo und bestrahlung,weiter nix.am 8.6. entlassung,er will die behandlung hier (zwickau) machen lassen,ich weiss die genaue diagnose seit montag,da ich den arztbrief gelesen habe,habe dann gegrübelt wie ich es ihnen sage,die beiden haben es aber am dienstag im kh erfahren beim vorgespräch.so das ist der aktuelle stand ich hoffe ich hab euch nicht gelangweilt.vielen dank fürs zuhören

parigo 23.06.2011 13:17

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Auch das würde ich unbedingt mitberücksichtigen!

ich habe mal ein Beitrag "Lieber zu Früh wie zu späth" geschrieben


ich durfte leider selber miterleben wie schwer es ist in Deutschland in Falle eines Falles , das dann alles so verläuft wie man es als Betroffene gewollt hätte

wenn der Schiksal, wie beie viele hier, sei es als Angehöriger oder als Betroffenertrifft.dann wird es Zeit sich darüber gedanken zu machen was mann will.

ich kann jeden empfehlen sich über Patienteverfügung,Vorsorgevollmacht, Testament und Betreuerverfügung zu informieren.

hier ein paar link vom bundes Ministerium der Justiz

http://www.bmj.bund.de/enid/0,b771e6...srecht_kh.html

http://www.bmj.bund.de/Publikationen...uegung_oe.html

http://www.bmj.bund.de/enid/0b7efb4d...5092d09/2.html

dort gibt es auch formulare zum Online ausfüllen&drucken (und von mehre Zeugen unterschreiben lassen)

im I-net gibt es weitere seiten um sich zu informieren

auch ein Testament (Handschriftlich, wenn möglich bei einen Notar) sollte erwogen werden.Sei es nur um zu bestimmen wie mann bestattet werden soll oder um streit in der Famillie zu verhindern.

denkt daran das mann durch Tumore sehr schnell nicht mehr in der lage sein kann, sein eigene Interesse zu vertretten oder Äussern.

wer rechtzeitig diese Angelegenheiten regelt mach es den Angehörige und sich selber leichter.
auch die Angehörige sollten über das Thema für sich selber nachdenken

Liebe Gruss

Pascal

Ruepel 23.06.2011 13:48

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Hi,

mein Papa hat eine SChwerbehinderung zu 90% und einen Ausweis bekommen. Im Moment haben wir noch nachträglich den Buchstaben/Kennwort H = Hilfslos beantragt.

Er hat ein Glioblastom und nur auf Grund dessen den Ausweis bekommen

Elisabethh.1900 25.06.2011 00:45

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Liebe Freundin1965!

In Sachsen ist das Referat für Schwerbehindertenrecht beim Landratsamt zuständig, wenn es um die Anerkennung als Schwerbehinderter geht.
Das Referat für Schwerbehindertenrecht ist dem Sozialamt zugeordnet.

Die Adresse für Zwickau findest Du auf den Webseiten des Landratsamtes, hier sind auch die entsprechenden Formulare vorhanden. Außerdem empfehle ich Dir eine Kopie des Befundberichtes, den Du im Beitrag vom Donnerstag, den 24.6.2011 erwähnt hast, dem Antrag beizufügen.

Hier die URL der zuständigen Stelle im Landratsamt:http://www.landkreis-zwickau.de/648.htm

Es ist wichtig, den Antrag per Einschreiben zu schicken, damit man einen Nachweis besitzt.

Ansonsten kann ich Euch den "Wegweiser für Sozialleistungen" der Deutschen Krebshilfe empfehlen, er kann kostenlos als Broschüre bestellt oder als Download bezogen werden.Dort werden wichtige Hinweise zu verschiedenen Sozialleistungen u.a.zum Krankengeld gegeben.
Die entsprechende URL lautet:http://www.krebshilfe.de/material-fuer-betroffene.html

Ich hoffe, dass ich Dir ein Stück weiterhelfen konnte und wünsche Euch für die kommenden Behandlungen viel Kraft!

Tschüß!

Elisabethh.

Andorra97 26.06.2011 15:21

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Hallo,
Uns hat bei allen Dingen die Krankenkasse und das Krankenhaus geholfen. Das war gar nicht so schwer. Einen Schwerbehindertenausweis sollte er jetzt beantragen, aber ansonsten wartet erst einmal ab wie es ihm geht.

Mein Mann war 44 als wir die Diagnose bekamen. Er wurde auch operiert, bestrahlt und bekam Chemo. Es geht ihm jetzt wirklich sehr gut und die OP ist 2.5 Jahre her.

Ich wünsche Deiner Freundin, dass es ihrem Mann ebenso ergeht!

freundin1965 28.06.2011 07:48

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vielen dank für eure zahlreichen antworten,mittlerweile ist einiges in die wege geleitet worden .ärgerlich ist nur ,dass der termin für bestrahlung und chemo schon wieder verschoben wurde ,kh aufnahme erst am 11.7. weil das MRT kaputt wäre und das muss ja vor der bestrahlung gemacht werden ,also ich finde das echt gruselig,als ob das ding in dem kopf wartet ,bis die mal so weit sind mit ihren geräten.ich hab ihm geraten ,es irgendwo anders zu versuchen,leider will er das nicht.
natürlich geben wir die hoffnung nicht auf.im augenblick kann man es im alltag auch noch gut verdrängen ,ihm fehlt ja nix, fit wie ein turnschuh,keine schmerzen ,keine ausfälle.
liebe grüsse silke

freundin1965 18.07.2011 17:29

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so da bin ich mal wieder,endlich ist die behandlung mit temodal und die bestrahlung angelaufen ,mario verkraftet es auch soweit gut, hat nur starke verstopfung ,hat da jemand einen tip?
die letzten wochen waren sehr schwierig ,er war sehr agressiv,hat auch seine frau geschlagen und die kids nur angebrüllt ....er war nie so, eher ruhig und verschlossen,nach der op dann viel gesprächiger und vor 2 wochen (als der behandlungsbeginn wieder verschoben worden war)ging der stress los.es war sogar so weit ,dass sie vorübergehend zu ihrer mutter gezogen ist..ich war zwischenzeitlich leider auch unerwünschte person(aber das kann ich gut ab)jetzt scheint aber wieder alles gut zu sein,katrin durfte ihn auch besuchen im kh.so nun meine frage wegen weihrauch,wie ist da der richtige weg ?die ärzte im kh darauf ansprechen oder einen anderen arzt für naturheilkunde suchen ?wir wollen ja nichts unversucht lassen.und kennt sich jemand mit plötzlicher gewalttätigkeit aus?man will ja auch die kinder nicht in gefahr bringen.kann sowas am tumor liegen oder nur am frust über die situation?das wärs erstmal vielen dank lg silke

Knuffel31 18.07.2011 20:35

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Hallo Freundin!
Ja mit sowas kenne ich mich auch aus,Leider!
Mein Markus,mußte deshalb 4 Wochen bevor er starb,deswegen in die Psychatrische Anstalt zwangseingewiesen werden!
Er hatte genau das gleiche,wie der Mann deiner Freundin!
Markus war vorher ein sehr ruhiger,liebevoller Partner und dann plötzlich war es ganz anders. Keiner durfte an ihn mehr ran,ned mal mehr ich!
Er schlug plötzlich nach mir und hatte nur noch wenig lichte Momente,in den er so war,wie vorher!
Bei ihm lag es am Tumor,der das alles verursachte und natürlich die ganze Situation,das er als junger Mensch ned mehr das alles alleine machen konnte,was er wollte! Er hat es ned verstanden,das er Hilfe brauchte!
Es war einfach nur furchtbar! Als er dann in der Psychatrischen war und auf ein Medikament eingestlellt wurde,wurde er wieder ruhiger,aber blieb drotzdem verändert!
Irgentwie kann man es ja verstehn,das so eine Diagnose Betroffene und Angehörige völlig aus der Bahn wirft!
Mein Markus starb mit 36 Jahren an diesem verfluchten Ding,aber die Erinnerungen an schöne Zeiten und die nicht schönen Zeiten bleiben ein Leben lang!
Ich drücke euch ganz fest die Daumen,das doch alles soweit gut verläuft!
Unsere Neurochirurgin hat uns das damals auch mit dem Weihrauch empfolen!
Fragt doch einfach mal nach!
Alles liebe und Gute!
Silke mit Markus im Herzen!

Andorra97 19.07.2011 12:12

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Hallo Silke,
gegen die Verstopfung soll er sich "Movicol" verscchreiben lassen und das auch wirklich ganz regelmäßig nehmen. Verstopfung ist eine häufige, lästige Nebenwirkung von Temodal.

Was die Aggression betrifft: Liegt der Tumor von Mario frontal? Es wird häufig gesagt, dass bei diesen Tumoren die Patienten sehr aggressiv werden.
Das hilft Deiner Freundin vielleicht, wenn sie weiß warum er sich plötzlich so verhält. Was allerdings nichts daran ändert, dass sie - wenn er sie oder die Kinder schlägt - an der Situatiuon etwas ändern muss, krank oder nicht!

Vor allem sollte sie seine Ärzte auf die Wesensänderung ansprechen. Vielleicht kann man medikamentös etwas machen. Es kann auch sein, dass die Aggression wieder abnimmt, wenn der Tumor kleiner wird.

Was auch Aggressionen verursacht, ist bei Vielen Cortison. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass das so Ausmaße annimmt, dass jemand plötzlich seine Frau schlägt, der das vorher nie gemacht hätte. Vielleicht ist es auch eine Kombination aus Vielem.

Wichtig ist deshalb vor allem: Beim Arzt ansprechen!

andreas Bacher 19.07.2011 14:44

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Hallo Silke,

dein Bekannter (Freund) ist offensichtlich in einem ziemlich synchronen Stadium zu meiner Frau. Bei ihr ist die OP mit heutigem Tage 3 Wochen her. Auch bei ihr hat man noch mit keiner Bestrahlung bzw. Chemotherapie begonnen, weil sie nach der OP eine Beinvenenthrombose erlitt und ihr Blut verdünnt werden musste. Dies ist der Grund der Verzögerung, hat man uns erklärt.

Was die Wesensveränderung deines Freundes anbelangt: Auch meine Frau ist nach der OP ungewöhnlich aggressiv gewesen. Sie hat mich zwar nicht geschlagen aber Zornausbrüche hatte sie weit mehr als sonst. Wie auch schon jemand anderer geschrieben hat, nimmt Kortison hier eine wesentliche Mitschuld ein.
Wut und Aggression sind aber auch eine "normale" Reaktion nach so einer Diagnose und der darauffolgenden Belastung.
"Warum ich?? - Scheiß Leben!!" war (und ist) einer der häufigst gebrüllten Sätze meiner Frau.

Wir alle, die wir selber oder als Angehörige von einem Glioblastom betroffen sind, müssen unglaublich stark sein, um mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen (weiter) leben zu können.

Herzlich,
Andreas


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