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Bobtail77 06.11.2013 20:00

Inflammatorisches Mammakarzinom
 
Guten Abend zusammen,

meine Frau (Alter: 34) hat letztes Jahr im September leider die Diagnose eines inflammatorisches Mammakarzinom erhalten. Nach erfolgter Chemo im Rahmen der Peruse-Studie erfolgte die Ablation der Brust. Bei der Ablation der Brust konnte pathologisch (gottseidank) keine Tumorreste mehr gefunden werden. Dies war sowohl für das Gewebe der Brust, für die entnommen Lymphknoten als auch für die Haut der Fall!

Der Pathologe schreibt u.a. in seinem Befund zu den Lymphknoten, dass sich dort eine leicht granulierende und resobierende sowie sklerosierende, chronische unspezifische Lymphadenitits feststellen lässt. Die entnommenen Lymphknoten waren alle fünf tumorfrei!

Ich persönlich kann es nicht nachvollziehen wie es die Chemo geschafft hat, alle Tumorzellen abzutöten aber gleichzeitig noch eine Entzündung (wie die o. g. Lymphadenitits) bei der Ablation der Brust vorgelegen hat.

Außerdem wurde im Gewebe der entfernten Brust noch eine ausgeprägte fibröse und leicht zystische Mastophatie entsprechend einem Grad I nach begleitetend von einer leichtgradig rund- und schaumzelligen Mastitis festgestellt. Das Gewebe der Brust war ebenso tumorfrei!

Ich kapier es einfach nicht - ist die Chemo wirklich so intelligent und schnappt sich nur die Tumorzellen?!

Oder hätte bereits bei der Stanze ein anderer Befund (Mastitis, Mastophatie etc.) gestellt werden müssen?

Meine Verunsicherung steigt noch mehr, wenn ich hier lese, dass bei einem erhöhtem CRP-Wert eher eine Mastitis als ein IBC vorliegt. Meine Frau hatte vor der Chemotherapie einen CRP-Wert von 27,2 (!!) bei einem Normbereich von < 5!

Mir ist das einfach nur ein Rätsel! Wer ist erfahrener als ich?

Liebe Grüße

Markus

gilda2007 06.11.2013 20:29

AW: Inflammatorisches Mammakarzinom
 
Beim inflammatorischen BK ist es schwerer nachzuvollziehen. Ich hatte ein "normales", duktales Karzinom, da über 2 cm groß war. Nach der Chemo war es weg bis auf ein DCIS. Warum das DCIS übrigblieb? Die Chemo wirkt auf Zellen, die sich schnell teilen. Das machen Krebszellen. Die Zellen eines DCIS teilen sich eher langsam, daher konnte die Chemo nicht greifen.

Es ist also genau so, dass die Chemo so "intelligent" ist. Sie kann nämlich nur dann wirken, wenn sich eine Zelle teilt. Und das ist bei Krebszellen eben einfacher, weil die das schnell hintereinander tun im Vergleich zu einer normalen Zelle. Ebenfalls schnell teilend sind im Körper Haare, die ja vergleichsweise schnell wachsen. Das ist auch die Erklärung, warum die Haare ausgehen. Die Chemo kann sie "angreifen".

Eine Mastopathie haben übrigens ganz viele junge Frauen, das erkennen Ärzte schon recht gut.

Bobtail77 07.11.2013 08:09

AW: Inflammatorisches Mammakarzinom - Differentialdiagnose?!
 
Hallo,

es ist schon klar, dass die Chemo auf die sich schnell teilenden Tumorzellen wirkt! Dies hast du wohl missinterpretiert.

Mir ging es bei meinem Posting insbesondere darum welche Fakten zu einer richtigen Differentialdiagnose zwischen Mastitis/Mastophatie und dem IBC gehören! Wie z.B. der CRP-Wert im Blut. Wer weiß hierzu was nähres??

LG Markus

Bobtail77 07.11.2013 08:55

Differentialdiagnose Mastitis - inflammatorischer Brustkrebs
 
Hallo,

ich habe mich mit dem Thema schon etwas näher beschäftigt und bin u. a. unter http://books.google.de/books?id=OI2J...agnose&f=false auf das Thema der Differentialdiagnostik zwischen einer Mastitis und dem IBC gestoßen.

Dort - und auch hier im Forum unter http://www.krebs-kompass.de/showpost...3&postcount=33 - wird u. a. auf die Bedeutung des CRP-Wertes bei dieser Thematik hingewiesen.

Soviel Eingangs... nun zu der Krankengeschichte von meiner Frau:
Meine Frau hat letztes Jahr im September leider die Diagnose eines inflammatorisches Mammakarzinom erhalten. Nach erfolgter Chemo im Rahmen der Peruse-Studie erfolgte die Ablation der Brust. Bei der Ablation der Brust konnte pathologisch (gottseidank) keine Tumorreste mehr gefunden werden. Dies war sowohl für das Gewebe der Brust, für die entnommen Lymphknoten als auch für die Haut der Fall!

Der Pathologe schreibt u.a. in seinem Befund zu den Lymphknoten, dass sich dort eine leicht granulierende und resobierende sowie sklerosierende, chronische unspezifische Lymphadenitits feststellen lässt. Die entnommenen Lymphknoten waren alle fünf tumorfrei! Außerdem wurde im Gewebe der entfernten Brust noch eine ausgeprägte fibröse und leicht zystische Mastophatie entsprechend einem Grad I nach begleitetend von einer leichtgradig rund- und schaumzelligen Mastitis festgestellt. Das Gewebe der Brust war ebenso tumorfrei!

Ich kapier es einfach nicht - ist die Chemo wirklich so intelligent und schnappt sich nur die Tumorzellen und lässt die Zellen die von der Mastophatie betroffen waren links liegen?! Oder hätte bereits bei der Stanze ein anderer Befund (Mastitis, Mastophatie etc.) gestellt werden müssen?

Meine Verunsicherung steigt noch mehr, wenn ich lese, dass bei einem erhöhtem CRP-Wert eher eine Mastitis als ein IBC vorliegt. Meine Frau hatte vor der Chemotherapie einen CRP-Wert von 27,2 (!!) bei einem Normbereich von < 5! Natürlich war auch die Leukozytenzahl (was wiederrum für eine Entzündung sprechen würde) in schwindelerregende Höhe bei meiner Frau angestiegen.

Mir ist das einfach nur ein Rätsel! Wer ist erfahrener als ich?

Liebe Grüße

Markus

gilda2007 07.11.2013 09:15

AW: Inflammatorisches Mammakarzinom
 
Mastitis und IBK schließen einander doch nicht aus. Bei mir wurde auch eine Masthopathie festgestellt, aber das war dann nur eine Nebendiagnose. Was wäre es schön, wenn Frau sich immer nur auf ein Problem beschränken könnte.

Warum fragt ihr das nicht Eure Ärzte? Nur Anhand des CRP-Wertes kann man hier keine Aussage machen. Das deutet auf eine Mastitis hin, schließt aber im Umkehrschluss keinen IBK aus.

(Es wäre übrigens einfacher, wenn Du nur in einem Thread schreiben würdest. Diese identischen Threads mehrfach wird auch nicht zu mehr Antworten führen.)

bibbiblumenkind 07.11.2013 09:23

AW: Inflammatorisches Mammakarzinom
 
Hallo Markus!
Ganz kurz - ich muss zur Arbeit.
Der Pathologe sieht unter dem Milroskop, ob er dort Krebszellen liegen hat. Vor der Chemo wurde bei Deiner Frau doch sicherlich eine Gewebeprobe entnommen, die pathologisch untersucht wurde - eben mit dem ernüchternden Befund. Umso besser, dass nach der neoadjuvanten Therapie keine Krebszellen mehr nachweisbar waren! Die hat die Chemo platt gemacht.
Die von Dir angesprochene Differenzialdiagnose ist vor allem bei bildgebender Diagnostik (Sono, Mammographie) von Bedeutung und war für mich der "Strohhalm" während der Wartezeit aufs pathologische Ergebnis...leider lag ich da daneben...
Also: unter dem Mikroskop ist die Krebszelle erkennbar.
LG und alles Gute!!!!

P.S. Ironischer Weise hatte ich vor gefühlten 100 Jahren ein MammaCA in meiner Histo-Patho Prüfung vor mir.....fiel mir erst neulich ein...

Bobtail77 07.11.2013 09:43

AW: Inflammatorisches Mammakarzinom
 
Auch ein Pathologe könnte sich mal irren... zumal die Kiste zwischen Entzündung (Mastitis) und IBC schon von der Entstehung her sehr sehr eng sein dürfte!

Sorry, ich will hier eher mal gerne wissen, welche Faktoren/Indizien eher für eine Mastitis sprechen!

Wer weiß hierzu was?!

gilda2007 07.11.2013 10:03

AW: Inflammatorisches Mammakarzinom
 
Wenn sich Pathologen irren, dann eher, dass sie eine Krebszelle nicht erkennen. Wenn was da ist, erkennen die das auch.

Es scheint so, als würdest Du Dich in was festbeißen. Wie denkt denn Deine Frau darüber? Und was erwartest Du Dir von den Antworten hier? Keiner von uns hat die Probe gesehen, die dem Pathologen vorlag.

bifi65 07.11.2013 10:30

AW: Inflammatorisches Mammakarzinom
 
Hallo,

etwas wichtiges fehlt mir bei deinen Fragen, nämlich der Befund der Histo, welcher bei der Stanze herausgekommen ist, bevor deine Frau Chemotherapiert wurde! Dort müssen ja Krebszellen nachgewiesen worden sein. Und von der Gewebemenge her ist eine Stanze ja winzig klein im Gegensatz zum Brustdrüsengewebe und den LK der Axilla, da kann man natürlich noch viel im Gewebe finden.
Und CRP Wert hin oder her, ein IBK wird ausschließlich durch eine Stanze nachgewiesen und nicht nur aufgrund der Optik, deswegen ist die Mastitis (meiner persönlichen Meinung nach) eher eine Nebendiagnose, als eine Differentialdiagnose.

Herzliche Grüße von Birgit (auch mit IBK)

ch habe dir in dem anderen Thread geschrieben. Warum 2x das gleiche Thema?
LG, Birgit

Märchenfrau 07.11.2013 11:46

AW: Inflammatorisches Mammakarzinom
 
Hallo,
nur kurz zum CRP-Wert: Es ist ein unspezifischer (!) Entzündungswert im Körper. Bei einer heftigen Grippe kann er auch mal bis 50 (oder höher) steigen. Natürlich ist es sehr warscheinlich, dass der Wert bei deiner Frau etwas mit der zusätzlichen Entzündung mit der Brust zu tun hatte, muß aber nicht!!
Ohne Entzündung wäre es ja kein IBK gewesen!
Wie die anderen schon gesagt haben: Krebszellen zu übersehen ist sicher möglich, aber wenn bei der Biopsie (die hoffentlich vorher gelaufen ist) Krebszellen entdeckt wurden, dann waren auch welche da.
Alles Gute

Bobtail77 07.11.2013 12:03

AW: Inflammatorisches Mammakarzinom
 
Danke für die Antworten!

Folgendes wurde pathologisch festgestellt:

Stanze: .... ein eindeutig invasiver Prozess lässt sich im übersandten Gewebe nicht nachweisen, eine Lymhangiosis carcinomatosa (wie bei inflammatorischem NPL) kommt nicht zur Darstellung.

Anschließend wurde nochmal ein Stück Haut entnommen und pathologisch unterschucht. Hierbei fand man in der Haut gefäßartige Spalträume in denen die Zellen zytologisch ähnlich imponierten wie im benachbarten DCIS der Brust.

Dieser Vorgang wurde dann als Lymphangiosis Carcinomatos zusammengefasst und die Diagnose eines inflammatorischen CA gestellt.

Selbst für den jahrelang erfahrenen Pathologen war es wohl nicht leicht, den invasiven Prozess festzustellen.........

LG Markus

Bobtail77 10.11.2013 21:58

AW: Inflammatorisches Mammakarzinom
 
Eines beschäftigt mich einfach sehr....

Gibt es denn hier auch Frauen die bei einem inflammatorischem CA eine komplette Remission erfahren durften?
Und was mich auch interessieren würde, wie unterscheiden sich denn die pathologischen Bilder einer Mastitis bzw. Mastophatie mit dem eines inflammatorischem CA?

Vielleicht kann mir hier jemand meine Fragen beantworten!

Liebe Grüße & einen schönen (Rest-)Sonntag!

bifi65 11.11.2013 16:32

AW: Inflammatorisches Mammakarzinom
 
Huhu,

ich hatte eine Komplettremission in der Brust (vorher 3,3x11cm), von den multiplen LK axillär, sowie supraclavikulär war nach der Chemo noch einer befallen.
Zum Rest kann ich leider nichts sagen.

Herzliche Grüße,
Birgit

Bobtail77 11.11.2013 19:37

AW: Inflammatorisches Mammakarzinom
 
Hallo zurück,

und bei meiner Frau waren nach der Ablatio der Brust weder in der Brust, noch in der Haut, noch in den entnommenen Lymphknoten irgendwelche Tumorreste auffindbar.

Sicher - Chemo kann wirken... Aber gleich soooooooo gut?!?!

Liebe Grüße

Markus

Bobtail77 14.11.2013 08:22

AW: Inflammatorisches Mammakarzinom
 
Guten Morgen,

gibt es denn hier noch eine Patientin bei der nach der IBC-Diagnose der Erfolg so durchschlagend war?

Liebe Grüße
Markus


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