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ratzefummell 17.09.2014 14:39

Was bin ich jetzt nach der Krebs-OP, trotzdem noch Krebspatient?
 
Hallo zusammen,
im März wurd bei mir ein Darmtumoer operativ entfernt, danach bekam bzw. bekommen ich jetzt eine eine adjuvante Chemotherapie (Folfolx4).

Wie ist jetzt eigentlich die Bezeichnung für derartige Patienten?
Krebspatient? Eigentlich wurde der Krebs (Tumor) ja entfernt, also hat man ja eigentlich (hoffentlich) keinen Krebs mehr.

Wie antwortet man nun auf die Fragen von Verwanten und Bekannten, Arbeitskollegen und Nachbarn etc., wie ist die genaue Bezeichnung für unsereins?

MfG
Ratzefummell

gilda2007 17.09.2014 16:37

AW: Was bin ich jetzt nach der Krebs-OP, trotzdem noch Krebspatient?
 
Ähm -- wer fragt denn so was? Da Krebs eine systemische Krankheit ist, bleibt man wahrscheinlich Krebspatient -- schließlich ist das auch die Krankheit, wegen der Du in Behandlung bist. Aber "Krebspatient" ist ja nun auch kein geschützter Begriff.

Mir hatte eine Ärztin (ungefragt, ich verstand gar nicht, warum das wichtig sein sollte) erklärt: Ich hätte Krebs, sei aber nicht krebskrank. Davon würde man erst bei einer palliativen Behandlung sprechen.

Du bist Patient wegen eines Krebsleidens. Hilft das weiter? :cool:

wolfsherz10 17.09.2014 17:28

AW: Was bin ich jetzt nach der Krebs-OP, trotzdem noch Krebspatient?
 
Hallo ratzefummel,

also bei mir ist die gleiche Reihenfolge. Im März Tumor-OP (Darm), danach Chemo. Die adjuvante Chemo heißt ja, daß eventuell noch Krebszellen im Körper unterwegs sind. Diese soll die Chemo abtöten, ob das wirklich gelingt ist nicht mit Sicherheit zu sagen. Man gilt nach solchen Ereignissen lediglich als krebsfrei, jedoch nicht als geheilt. Deshalb ist dann auch eine engmaschige Nachkontrolle angesagt. Man darf sich dadurch aber nicht verrückt machen lassen. Wer weiß schon, was ihn im Leben noch so alles ereilt? Hoffe daß ich etwas helfen konnte. LG wolfsherz

Safra 19.09.2014 12:24

AW: Was bin ich jetzt nach der Krebs-OP, trotzdem noch Krebspatient?
 
Hallo Kai,
schön, dass Du so einen Optimismus hast. Aber Deine Zeitspannen erscheinen mir etwas knapp. Nicht umsonst sind so lange Nachkontrollen. Ich bin jetzt 3 Jahre ohne Befund, die nächste Untersuchung ist erst in einem Jahr. Mit dieser langen Zeitspanne ist mir nicht so wirklich wohl, ich muss mal wieder in die LL gucken, ob es so empfohlen wird. Vielleicht sollte man hier den Begriff "Remission" ins Spiel bringen (s. Wikipedia)? Diese berühmten 5 Jahre beruhen meines Wissens vor allem darauf, dass die Studien so lange laufen. Ich glaube, vor allem beim Rektumkarzinom ist es nicht so selten, dass hinterher noch etwas kommt, auch wenn die Gefahr dann geringer ist. Ich hatte gefragt, wie es mit der Portentfernung aussieht. Mir wurde geantwortet, wenn in einem Jahr nichts sein sollte, könne man mal drüber sprechen. Auch Blut oder Organe spenden darf man nicht mehr. An "geheilt" glaube ich erst, wenn 10 Jahre lang nichts war (wobei dieser Zeitraum für micht jetzt auch willkürlich gewählt ist. Aber man liest ja auch diese ganzen Berichte hier bzgl. Rezidiven :embarasse)
Viele Grüße!

PeterBoe 19.09.2014 17:41

AW: Was bin ich jetzt nach der Krebs-OP, trotzdem noch Krebspatient?
 
@ Safra,

die Häufigkeit der Nachsorgeuntersuchungen wird durch die entsprechenden Behandlungsleitlinien festgelegt, denen die durchschnittlichen Häufigkeiten von Rezidiven zugrunde gelegt sind. In Deinem Fall mit 3 Jahren o.B. dürfte da kaum mehr als "jährlich" drinstehen.
Mein Onkie hat mir erklärt, dass die Ärzte nur solange daran gebunden sind, wie der "durchschnittliche", "normale" Patient keine Beschwerden hat.
Sobald ein Patient aber wieder irgendwelche verdächtigen Beschwerden hat, setzt wieder die ganz normale Diagnostik ein und kümmert sich nicht um das Nachsorgeschema.

Bist Du "Durchschnitt"? Wer von uns allen ist denn überhaupt "normal"?
Viel Spass beim Lesen zwischen den Zeilen.
LG
Peter

ratzefummell 22.09.2014 15:45

AW: Was bin ich jetzt nach der Krebs-OP, trotzdem noch Krebspatient?
 
Danke schon mal für eure Beiträge.
Zitat:

Zitat von gilda2007 (Beitrag 1286037)
Ähm -- wer fragt denn so was?...

Nun ja, z.B. Personen, mit denen ich länger keinen Kontakt hatte. Wie letztens beim Klassentreffen, da sieht man halt einige ehemaligen Klassenkameraden und Kumpelinen erst nach ein paar Jahren wieder und dann kommen halt Fragen nach dem was war, was ist und was wird bzw.werden kann.

Ausserdem muss ich immer wiedermal irgendwelche Anamnesebögen oder Formulare (z.B. Rehaantrag, beim Augenarzt...etc.) ausfüllen. Was schreibt man da rein, ohne seine ganze Krebsgeschichte von der Entdeckung bis zum jetzigen Zeitpunkt (also nach der "erfolgreichen" OP) aufzuführen?

"Darmkrebs - Zustand nach OP, inkl. Chemotherapie"?

MfG
Ratzefummell


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