Zitat:
Zitat von schnuffine09
Sorry Mädels, aber ich reagiere gerade empfindlich auf gewisse Dinge, habe manchmal den Kampfmodus eingeschaltet, obs immer richtig ist...keine Ahnung, aber es tut mir gut!
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Liebe Schnuffine.
Recht hast du!
Du musst nicht denken, dass du
empfindlich reagierst, weil du das jetzt geschrieben hast.
Jeder "Jeck" ist anderst und deswegen haben wir uns hier zusammengefunden, um voneinander abgucken und einander helfen zu können.
Allein die Tatsache, dass wir unsere geliebten Papas durch die gleiche Sch... verloren haben - jeder auf unterschiedliche Weise -, schweißt uns zusammen. Nicht grade sehr eng, aber auf einer Ebene, die im direkten Umfeld meist nicht möglich ist.
Wenn du reagieren willst - reagiere! Völlig in Ordnung.
Und wenn wir weinen wollen, dann weinen wir.
Wir haben immerhin keinen Strumpf verloren, sondern einen geliebten Menschen, der unser Leben, UNS, geprägt hat und mitunter der wichtigste Mensch in unserem Leben war.
Dafür dürfen wir jederzeit einstehen und auch mal "brüllen" wie ein Löwe, wenn wir das möchten.
Nach all dem Erlebten müssen wir (und alle, die einen geliebten Menschen verlieren mussten) zusehen, dass wir Sachen machen, die UNS gut tun.
Krallen ausfahren ist ein Ventil - und wenn's nötig ist, dann raus damit
Ich will gar nicht "rumsülzen", aber ich kann mir vorstellen, wie du dich grade fühlst - ich war in vielen Monaten nach Papas Tod auch auf Krawall gebürstet.
Wohl gefühlt habe ich mich nicht damit, aber ich musste RAUS mit meinem Zorn über den Verlust, den Schmerz und das Erlebte.
Wie kann ich mit diesem Verlust und den Gedanken daran nur weiterleben? Wo soll ich hin mit dem ganzen Schmerz, mit der neuen Verantwortung?
Ich wusste es lange nicht.
Viele aufgestaute Dinge kamen in mir hoch (familiär), die ich erst vor kurzem teilweise verarbeiten konnte. Und Papa ist schon 3 Jahre nicht mehr bei uns.
Es gibt noch viele unausgesprochene Worte und Gedanken, aber ich habe auch manchmal das Gefühl, dass ich irgendwann mal ruhen muss.
Aber ich weiß durch meine erste Aufarbeitung, dass es so unendlich gut tut, sich Luft zu machen.
Wir dürfen als solche Töchter, die wir sind, stolz darauf sein, unseren Vätern in diesen schrecklichen und intimen Stunden/Wochen/Monaten/Jahren beigestanden zu haben.
Diese Erfahrung teilt nicht nicht jeder Hinterbliebene mit uns.