liebe Maggie und Nixe

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ich kann eure kontroversen Argumente betr. Umgang mit einem negativen Testergebnis beide gut verstehen; ihr habt wohl beide recht damit.
ich selber kam nie in Junimonds Lage, wurde auch ohne Indexpatientin direkt getestet und .. bingo, BRCA1. Dies war zwar ein riesiger Schock, aber andererseits war für mich gleich klar, was zu tun war und ich konnte handeln gegen den drohenden Krebs.
Hätte ich ein negatives Ergebnis gehabt, stelle ich mir vor, wäre ich zunächst erleichtert gewesen und hätte mich dann in die engmaschige Vorsorge begeben, in der Hoffnung, ich hätte schlussendlich nur ein 'normales' Krebsrisiko.
Allerdings weiss ich nicht, wie ich tatsächlich mit dieser Situation umgegangen wäre. Hätte ich mich nicht auch wieder in die Angst vor dem Krebs reingesteigert? Auch ich habe meine Mutter und Tante sterben sehen; als meine Mutter das erste Mal erkrankte, war ich gerade mal 6 Jahre alt. Krebs ist und bleibt auch für mich das grösste Damoklesschwert in meinem Leben.
Ich stelle mir Junimonds Situation deshalb sehr schwierig vor - zieht sie die OP durch, mit oder ohne Kostenunterstützung, wird sie sich vielleicht in schlechten Momenten nach der OP (und die kanns geben) ab und zu fragen, ob sie sich 'für nichts' hat verstümmeln lassen - tut sie es nicht, muss sie einen Umgang mit der Angst finden und sich engmaschigen Kontrollen unterziehen. Wirklich nicht einfach.
Betr. Risikoberechnung - die Möglichkeit, dass Junimond eine allfällige Genmutation geerbt haben könnte, sollte miteinberechnet sein.
Übrigens finde ich es ein wenig anstrengend, wenn die noch nicht Erkrankten in diesem Thread jedes Wort auf die Waageschale legen müssen, um die schon Erkrankten nicht vor den Kopf zu stossen; meiner Meinung nach erschwert dies eine offene Diskussion unnötig - und es ist hier wohl klar, dass niemand Krebs auf die leichte Schulter nimmt und alle hier, wenn auch in unterschiedlicher Form und Ausmass, davon betroffen sind. Ausserdem würde es mich als Erkrankte glaube ich nerven, wenn alle mich nur noch mit Samthandschuhen anfassen und sich nach jeder flapsigen Bemerkung umgehend wieder bei mir entschuldigen würden..
Liebe Grüsse, Primavera