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Alt 30.03.2011, 01:10
Charly-elli Charly-elli ist offline
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Standard AW: Hilfe, Hilfe meine Mutter wird sterben, sie will es aber nicht wissen

Hallo diddlfrosch,
toll, das du fragst. Heute übertags ging es mir ganz gut, es scheint als wenn ich mich arrangiere. Vielleicht liegt es auch daran, dass meine Ma wieder aus dem Krankenhaus zurück ist. Ich bin ja dabei ihr unbedingt die Illusion aufrecht zu erhalten und das ist sehr sehr anstrengend. Im Krankenhaus hatte ich immer die Befürchtung, dass sich irgendwer verplappert, keine Pfleger oder keine Schwester hat doch Zeit sich mit der Psyche eines Kranken zu beschäftigen, da ist man nur eine Nummer. Gestern holte ich meine Mutter aus dem Krankenahus ab, das war schon komisch. Keine Abschlussuntersuchung, kein Brief in der Hand (war so vereinbart, ich war voller Angst, dass sie sagt, zeig mal die Entlasspapiere, so habe ich die Stationsleitung gebeten, ihr zu sagen, dass es einen Notfall gab und deshalb die Papiere noch nicht fertig seien. Mein Mann hat sie dann später abgeholt.
Anschließend sind wir dann zum Haus meiner Mutter gefahren, ich habe auf dem Weg dorthin noch ihre über alles geschätzte Schwester (meine Tante)abgeholt; die tickt genauso und darf es auch nicht wissen, sie würde schon jetzt durchdrehen. So saßen wir dann gemeinsam 3 Stunden beim Kaffee bei ihr. Insgesamt war es nett, allerdings durch extreme Angst meinerseits geprägt. Meine Tante ließ nicht nach, und sagte immer wieder, die müssten ihr doch irgendwetwas mitgegeben haben, sie gefalle ihr nicht, sie sei ja immer noch am Husten usw.. Ich dachte ich werde verrückt. Habe immer auf andere Themen gelenkt. Dann rief das Krankenhaus noch auf meinem Handy an und wollte wissen, ob die Infusionsnadel noch im Arm säße. Meine Tante sofort, wieso haben die denn deine Handynummer. Pohh, um 18.00 Uhr bin ich dann weiter zum betreuenden HA, habe diesen nochmal alles geschildert und die Enbtlassbriefe überreicht. Was man nicht alles schafft, immerhin habe ich noch eine 14 jährige Tochter und einen aufreibenden Job. Der HA übernimmt den Wunsch meiner Mutter, nichts erfahren zu wollen, zuerst war er auch irritiert, er hat sich übers Wochenende aber auf diese Situation eingestellt und sich mit Palliativmedizinern vorbereitet. Heute habe ich nur mit meiner Ma telefoniert, ihr ging es verhältnismäßig gut, sie hat mir ihrem E-Bike eine kleine Fahrradtour unternommen. Abends hat sie den HA aufgesucht, der hat ihr so einen Kortisonpüster verschrieben, völlig zwecklos, einfach nur um die Illusion aufrecht zuerhalten. Psychisch gesehen ging es ihr gut, sie meint sie habe eine chronische Bronchitis.
Gewöhnt man sich eientlich an diesem Zustand????
Womöglich würde man es anders gar nicht aushalten.
Ich habe solche Angst!!!!!!!!!!!!!!!
Ich habe meine Ma so lieb!!!!!
Euch lieben Dank für die Antworten und Nachfragen
Charly-Elli
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