Einzelnen Beitrag anzeigen
  #27  
Alt 06.05.2011, 12:10
Henning Sp Henning Sp ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 27.06.2010
Ort: Bad Oeynhausen
Beiträge: 409
Standard AW: pT4 mit Lymphknoten und Lungenmetastasen

Liebe Kathleen,

Mensch, erst mal klasse, wie zügig alles bei Euch gelaufen ist, mit einem im Moment sicher erst mal zufriedenstellenden Ergebnis, auch wen pT4 nicht sooo toll ist. Seid erst froh, dass man die Lungenmetastasen operieren konnte.

Ich bin wie Du und auch Marion auch „so eine besorgte Ehefrau“ habe, zwar schon vor einigen Tagen Deinen ersten Bericht gelesen, hatte aber nicht wirklich Zeit zuschreiben.

Da ich aber irgendwie so viele Parallelen in unseren Schicksalen erkenne, bis dahin gehend dass auch mein Vater vorgestern seinen Sterbetag hatte ( es ist zwar schon 18 Jahre her, er war erst 57, hatte ein Pleuratheliom und hat sich ein Jahr furchtbar quälen müssen. Ich werde diese Zeit auch niemals vergessen und bin froh, dass wir Ihn bis zum Schluss zu Hause versorgen konnten).

Meinen Mann, sein Leben lang kerngesund, hat es vor genau einem Jahr wie aus Blitz heiterem Himmel getroffen, mich natürlich auch, (unsere Geschichte findest Du auch im Mutmachbuch), wir haben auch ein Jahr mit reichlich Achterbahnfahrt hinter uns, aber wir sind eigentlich immer optimistisch geblieben, auch wenn man natürlich mal einen Hänger hat und einen die Sorgen aufzufressen scheinen.

Es ist auf jeden Fall gut, dass Du von Anfang an hier und natürlich bei der Anlaufstelle für Nierenkrebs-Patienten Unterstützung gefunden hast. Mir hat das unheimlich geholfen und wir werden bei schwierigen Problemen immer das LH zu Rate ziehen.

Ich finde es erst mal super, dass Dein Mann in eine Reha einwilligt und wünsche ihm dort eine gute Genesung,(ich konnte meinen leider nicht dazu überreden).

Aber einen kleinen Tipp möchte ich dir gerne noch geben. Jeder muss auf seine Art erst mal mit der neuen Situation fertig werden, der Patient genauso wie der liebende Partner. Bei uns war es auch so, dass mein Mann absolut erst mal niemand sehen wollte, außer mir, solange er im Krankenhaus lag, auch nicht seine Mutter. Bis auf seine Mutter, hatten auch alle dafür Verständnis, obwohl sie ihn gerne besucht hätten. Ich habe wirklich jeden Besuch von ihm fern gehalten. Ich hingegen, war schon froh, dass ich viel Unterstützung in der Familie und bei echten Freunden hatte, wo ich jederzeit mein Herz ausschütten konnte. Nach ein paar Wochen sind wir dann allerdings ganz offen mit allen bzgl. seiner Krankheit umgegangen, es war dann auch für meinen Mann in Ordnung und wir fahren gut damit.

Ich selber habe natürlich alles Info Material zum Nierenkrebs förmlich verschlungen, es hat offen bei uns rumgelegen ohne dass es Henning interessiert hat. Auch das ist auch eines Tages ganz von selbst gekommen. Versuche ihn möglichst nicht zu bedrängen, auch wenn man es gut meint.

Drei OP’s in so kurzer Zeit ist schon ein Hammer, da braucht man schon mal etwas länger zum erholen. Und nach einer, bzw. zwei Lungenop’s ist es schon wichtig, dass man über einen doch längeren Zeitraum verhältnissmässig hohe Schmerzmittel bekommt, da der Patient sonst aus Schmerzgründen womöglich eine Schonatmung hat und als Komplikation eine Lungenentzündung bekommen kann. Ich habe auch immer gedacht, oh Gott diese vielen Schmerzmittel und nur noch eine Niere, musste mich aber dann eines Besseren belehren lassen.

Mit der Krankenkasse, das ist natürlich ein bisschen blöd, aber lass Dich bloss nicht in die Enge Treiben, sicheres Auftreten ist angesagt. Ich denke mal, die können Euch nichts, so eine Erkrankung lässt man ja nicht schlüren wie n’en Schnupfen und letzten Endes ist es egal wer bezahlt, ich ich verstehe schon, dass das extrem nervt.

Ich wünsche Euch nun von Herzen dass alles weiter gut läuft

Liebe Grüße aus dem Club der Ehefrauen
Sigrid

Geändert von Birdie (10.09.2012 um 10:58 Uhr) Grund: Name gekürzt oder ersetzt
Mit Zitat antworten