AW: Meine Mum...
Hallo,
da bin ich wieder. Das Wochenende in Hamburg war der absolute Horror. Meiner Mum geht es schlechter als befürchtet, der Tumor hatte massiv gestreut (Peritonealkarzinose) und sie mussten einen großen Teil des Darms entfernen. Sie hat jetzt einen künstlichen Darmausgang, ist in einem wirklich schlechten Zustand und noch immer auf der Intensivstation. Leider erfährt man so gut wie gar nichts, ich war mehrmals kurz davor, den Ärzten so dermaßen ins Gesicht zu springen... Ich weiss noch immer nicht, was mit den Lymphknoten ist und ob es noch weitere Metastasen gab, z.B. in Leber etc. Sie hat einen schweren Ikterus, was ich aber auf die massive Menge an Narkosemitteln, Schmerzmitteln etc zurückführe.
In einigen Tagen kommen die Befunde aus der Histologie, dann wissen wir, um welche Art Zellen es sich handelt. Und danach wird dann die Chemo ausgerichtet. Meine Mutter möchte die Chemo gerne in Berlin bei mir machen, ich müsste jetzt mal eben schnell eine bezahlbare Wohnung aus dem Hut zaubern. Da sie eine winzige Rente hat, dürfte das nicht so einfach werden.
Ich bin todtraurig im Moment und brauche irrsinnig viel Kraft, um ihr gegenüber positiv zu bleiben und Gutes zu vermitteln. Was mich tröstet ist, dass sie schon immer eine Kämpferin war. Vielleicht wird ihr das jetzt einmal mehr helfen.
Alles in allem ist es furchtbar. Ich habe meine Mutter zuerst nicht mal wiedererkannt, sie sieht entsetzlich krank aus. :'( Ich habe gerade eine solche Angst vor dem, was in nächster Zeit auf uns beide zukommt, dass ich fast handlungsunfähig bin. Aber ich hoffe, ich kann mich schnell wieder zusammenreißen, es muss ja jetzt eine Menge passieren.
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