AW: keine chance auf heilung
Liebe Gogi,
ich bin eigentlich in einer ähnlichen Situation, hatte allerdings nicht so viele OPs. Im Januar 2010 wurde bei mir EK diagnostiziert, es folgte die übliche große OP, es wurden zusätzlich Teile vom Darm entfernt und man verpasste mir ein Colostoma - das war zunächst einmal ganz gruselig für mich und es war unvorstellbar, damit zu leben. Mittlerweile komme ich gut damit klar und es gehört zu mir und meinem Körper, aber das hat gedauert und ich musste einfach eine ganz andere Sichtweise auf die ganze Geschichte entwickeln. Nach der Op dann Chemo mit Taxol und Carboplatin und danach sah auch alles prima aus, ich bin in die Reha gegangen, dann 2 Wochen Urlaub in Spanien. Im Oktober habe ich wieder angefangen zu arbeiten, es ging mir gut und ich war davon überzeugt, dass ich gaanz viele Jahre meine Ruhe habe und die Krankheit nicht mehr mein Leben bestimmt, dass ich alles hinter mir lassen konnte. Ich hatte sogar einen Spezialisten gefunden, der sich zugetraut hat, das Stoma zurück zu verlegen, also noch eine Reparaturmaßnahme und alles ist im grünen Bereich! Doch es kam dann anders, im Februar stieg der Tumormarker und ich hatte ein Rezidiv mit mehreren Herden. Also wieder Chemo mit Carboplatin und Caelyx, die ich ganz gut vertragen habe, ich bin auch die ganze Zeit arbeiten gegangen. Mein Onkologe hat gesagt, ich müsse davon ausgehen, dass die Krankheit jetzt chronisch sei - das ist aber doch ein besseres Bild als nicht heilbar, Palliativ etc. Und so sehe ich das auch. OK, das ist jetzt chronisch und muss immer wieder behandelt werden. Das Thema Stomarückverlegung war damit auch erledigt, aber das ist in Ordnung so. Die Chemo hat übrigens alle Herde verkleinert, aber nicht beseitigt. Jetzt heißt es abwarten, Ende September gibt es ein neues CT und dann sehen wir weiter.
Ich habe für mich meine eigene Philosophie entwickelt, ich sammle wunderschöne Tage, bin aufmerksamer und sensibler, insbesondere was die schönen Dinge eines Tages angeht - auch wenn es vermeintlich nur Kleinigkeiten sind. Außerdem sollten wir auf unsere mentale Kraft bauen - die kann der Krankeit, der chronischen viel entgegen setzen!!!!
Mein Onkologe hält viel von Avastin, meinte aber, dass es noch nicht offiziell bei EK zugelassen ist und die Kassen mauern, was die Kosten betrifft. Aber ich sehe das für mich als Option. Komplementär mache ich Homöopathie und gehe im September in eine Klinik in die Schweiz.
So, jetzt habe ich ganz viel geschrieben und wünsche Dir alles erdenklich Gute und ganz viel positive Energie!
Liebe Grüße
Nela
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