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Alt 24.05.2004, 14:37
Gast
 
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Standard Arimidex u. Zoladex

Liebe Nina,
schau dir mal das Kapitel 'Adjuvante Hormon- und Chemotherapie' im Manual Mammakarzinome an (unter http://www.krebsinfo.de/ki/empfehlun...12-Kahlert.pdf frei herunterzuladen).
Es ist teilweise etwas fachchinesisch, weil es eigentlich für Ärzte ist. Aber vieles kann man auch als Laie verstehen.
Du kannst es vielleicht als Vorbereitung auf deinen morgigen Besuch beim Gyn nutzen. Z.B. kannst du ihn fragen, was 'Arimidex' genau ist - ist das eine anastrozolhaltiges Medikament?
Außerdem wird die Wichtigkeit eines ausführlichen Gesprächs mit der Patientin betont, in dem der therapeutische Nutzen gegen die Langzeit-Nebenwirkungen abgewogen wird.
Schau dir die Tabelle 1 und 2 an. Dort kannst du sehen, wie sehr die Chemo- und Anti-Hormontherapie das Risiko von Neuerkrankung oder Rezidiv senkt. Nimm nicht die Zeile wo das 'relative Risiko' drinsteht, sondern die anderen Zeilen darunter. Wo "%" steht, stelle dir 100 Brustkrebs-Patientinnen vor, die Zahlen sagen dann, auf wieviele von diesen 100 das zutrifft. (Wahrscheinlich weißt du das, aber viele können mit Prozentzahlen nicht umgehen).
Schau dir auch auf Seite 119 Abschnitt 5. an: Du schreibst nichts zu deinem Gradin, aber bei deinen Werten und Grading 1 könnte sogar nach Ansicht der St-Gallen-Richtlinien auf jede weitere Therapie verzichtet werden.
Liebe Nina, aus dem Aufsatz kannst du zumindest sehen, dass die Fachwelt sich keinesfalls so sicher ist, wann eine Antihormontherapie angebracht ist, und welchen therapeutischen Nutzen sie im Vergleich zu den Nebenwirkungen hat. Wenn du das weißt, kannst du wenigstens die Aussage deines Arztes relativieren (dass dein Ausgangsbefund angeblich nur gut bleibt, wenn du AntiHormone nimmst).

Ich wünsch dir den Mut, deine eigenen Vorstellungen zu entwickeln und durchzusetzen!

Liebe Grüße
Klaudia
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