Hey ihr Tapferen
Meine 5. Runde ist drin und die erste Woche überstanden. Diesmal hat es mich völlig umgehauen, hab die ganze Woche gelegen. Das war wie gefangen im eigenen Körper. Schrecklich.
Ein Mal muss ich "nur noch" hin, ich kann es kaum glauben. Ein Mal nur noch, dass es mir eine Woche schlecht geht und dann ist es vorbei.
Allerdings ist meine Motivation ziemlich im Keller.
Ich erinner mich noch, dass mein Tumor nach der ersten Chemo fast einen ganzen Zentimeter geschrumpft ist. Jetzt, zwischen der 4. und 5. hat sich so gut wie nichts getan.
Nach der letzten hat es an der Stelle wieder stark geschmerzt, was ich vorher als positiv angesehen habe, macht mir jetzt Angst. Beim Tasten bilde ich mir ein, dass er wieder größer geworden ist, obwohl meine Ärztin sagte, ihr sei kein einziger Fall bekannt, indem ein Tumor, der auf die Chemo anspricht, plötzlich wieder wächst.
Es ist einfach... jetzt wo es zum Ende der Chemo hin geht, bekomm ich wegen allem Panik und zerbreche mir den Kopf über Dinge, die vorher gar nicht so präsent gewesen sind.
Ich denke plötzlich bei jedem Pieksen oder Stechen im Kopf, dass das Metastasen sind. Wenn der Husten nicht aufhört, denke ich an Lungenmetastasen, wenn mein Knie nicht aufhört zu schmerzen an Knochenmetastasen.
Ich habe einfach schreckliche Angst, dass diese Geschichte nicht gut ausgeht

Es stehen immernoch die 80% Heilungschance im Raum, die meine Ärztin mir ganz zu Anfang genannt hat, aber da kann ich mich irgendwie nicht dran festklammern.
Fragt ihr Euch eigentlich auch noch manchmal, wie ihr überhaupt in diese ganze Scheìße geraten konntet?
Es kommt mir vor wie gestern, dass ich ein normales Leben hatte und plötzlich sind die Haare weg und man hängt an 'nem Infusionsständer mit 6 Beuteln. Ich finde das immernoch so unwirklich.
Ein Mal noch... daran klammer ich mich. Einmal noch und dann bekomme ich mein Leben zurück.