Einzelnen Beitrag anzeigen
  #6  
Alt 13.02.2012, 15:10
TochterSimone TochterSimone ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.03.2009
Beiträge: 92
Standard AW: Auch unser Papa ist schwer krank

Hallo,

also bei uns ( BG Bau) war es gar nicht SO schwer die Anerkennung der Krankheit als Berufserkrankung zu bekommen. Mein Vater wollte damals auch nicht mit dem Papierkram belastet werden, sein Argument ich arbeite ja nun nicht mehr habe ich nicht gelten lassen :-)

Und versucht es auf alle Fälle !!! Es lohnt sich finanziell (z.B. Rente,Zuschuss zur Beerdigung) aber vorallem bei Dingen, die mit der Krankheit zusammenhängen. Es fing an mit einem Kuraufenthalt den mein Papa kostenfrei über die Bg bekommen hat ( dort hat er spezielle Atemtechniken bei Atemnot erlernt), ging weiter mit Hilfsmitteln, die die BG ohne lange Wartezeiten zur Verfügunggestellt hat ( 2 Sauerstoffgeräte, Rollator). Zudem wurden bei KH Aufenthalten die 10 Euro por Tag nicht fällig oder die Medis waren ohne Zuzahlung. Dann als mein Papa nicht mehr alleine bleiben konnte, wurde der Aufenthalt im Pflegeheim komplett übernommen. Und letztendlich am Ende OHNE Diskusion der Aufenthalt in der Palliativstation übernommen - hier wurde zusätzlich noch ein Medikament auf Canabis Basis gegeben, dass z.b. die Krankenkassen nicht übernehmen. Auch wegen der ungewissen Aufenthaltsdauer auf der Palliativstation ( Terminalphase) sollten wir uns keine Sorgen machen - lt. Auskunft der Ärtzt würde die BG bei dem Zustand meines Vaters die Kosten für den Aufenthalt auch über eine längere Zeit tragen.

Ein Bekannter hat mir mal gesagt, dass die Krankenkasse immer nur das nötigste zahlt und auch da oft nur, wenn man darum kämpft. Die Statuten der BG sehen eine ganz andere Regulierung im Krankheitsfall vor - man soll bestmöglich versorgt werden. UND SO haben mein Papa und ich uns auch gefühlt !!!

Bei uns waren damals 2 Herren von der BG, die mit uns zusammen etliche Formulare ausgefüllt haben. Sie wollten ALLE Arbeitsstellen meines Vaters belegt bekommen - gut, dass Papa sämtliche Lohnzettel/Arbeitsnachweise aufgehoben hatte. Geholfen hat ihm wohl, dass bereits ein Kollege aus der gleichen Firma auch mit einem PM als Berufserkankung anerkannt worden war. Ich glaube, der Besuch war im Mai und der positive Bescheid kam schon im Juli.

Bereitet euch am besten dahingehend vor, dass ihr alle Arbeitsstellen, die dein Vater hatte (möglichst mit Nachweis) aufschreibt. Wichtig ist einfach, dass ihr einen Antrag stellt. Sollte dein Vater die Zusage der BG nicht mehr erleben, wird das ganze rückwirkend bezahlt - und deine Mutter erhält eine Rente.
Klar gibt das Geld KEINEM die Gesundheit wieder, aber man hat eine Last weniger zu tragen.
Blöd über sowas zu reden :-(

Mein Papa hatte nie gut vorgesort - Dank der BG konnten wir uns um IHN und sein Wohlergehen kümmern. Er hat sein Leben lang geschufftet und war ein einfacher Mann - aber mit dem Geld der BG er sich noch eine schöne Zeit machen können ! Darüber haben wir uns alle sehr gefreut , zumindest DAS war ein Lichtblick bei all dem Leid, Ärger, Trauer, Wut ....
__________________
Simone
---------------------------------------------
PAPA ( * 01.03.1937 + 20.10.2010)
03.02.2009 Diagnose Pleuramesotheliom
Am Ende eines steinigen Weges möge dich die Wärme der Sonne empfangen.

Geändert von TochterSimone (13.02.2012 um 15:24 Uhr)
Mit Zitat antworten