AW: erfahrungsbericht meiner prophylaktischen mastektomie
Hallo,
so ganz vorsichtig kreise ich hier um das Thema rum. Zu 95% Wahrscheinlichkeit habe ich einen BRCA Defekt. Bis jetzt bin ich felsenfest davon überzeugt, dass meine Brüste bleiben, wie sie sind und evtl. die Eierstöcke kommen raus.
Trotzdem habe ich ein paar Fragen bzw. Punkte vor allem in Hinsicht auf Partnerschaft und natürlich Optik.
-Bis jetzt hat mich meine Krebserkrankung und deren Behandlung ca. 1 Jahr und meine Haare gekostet. Das Thema ist sozusagen fertig, wir sind zur "Tagesordnung" zurück gekehrt. Wenn ich nun eine PM in Erwägung ziehe, habe ich einfach Angst, dass sich das Thema verselbstständigt und nur noch mein Denken beeinflusst. Ähnlich wie bei Frauen mit übermäßigen Kinderwunsch, die nur noch unbedingt schwanger werden müssen. Versteht ihr? Wird das nicht zum Beziehungskiller? Die lange Zeitspanne, die es dauert: Vorbereitungen, OP, Heilung, evtl. klappt was nicht... da gehen doch Monate ins Land. Wie sind da eure Erfahrungen?
-ich bin 44, meine Sexualität ist mir sehr wichtig, ein regelmäßiges Zusammensein mit meinem Mann notwendig. Meine brusterhaltende OP hat dem nicht geschadet. Aber wenn beide Brüste abgenommen werden, neu aufgebaut usw, ist das eine Baustelle, die fürs Schlafzimmer nicht geeignet ist. Wie seid ihr damit umgegangen? Vom mann kann frau sicher viel verlangen, aber irgend wo hat jeder seine Grenzen.
Klar, wenn am Ende 2 neue, schöne Himmelsgucker da sind, ist die Freude groß (von der Angst vor Neu-/Erkrankung spreche ich jetzt nicht). Aber der Weg dahin, was geht nicht alles kaputt. Ist es das wert?
Versteht mich nicht falsch, ist eine Brustabnahme medizinisch notwendig, würden sich diese Fragen für mich nicht stellen. Doch so vorauseilend, prophylaktisch - ich weiß nicht.
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