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Alt 24.02.2012, 01:53
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

24. Februar 2008


Das kleine Licht.


Gesäht und gepflegt unter Mühe und Last
Das Ziel scheint erreicht, so glaubt man es fast
Am Horizont ziehen Wolken auf, dunkel und schwer.

Gib acht, schau hin, es gibt was zu tun
Die Hände sind flink, sie wollen und dürfen nicht ruhn.
Von weitem hört man schon das Donnergrollen.

Oh nein, man will es nicht mit den Ohren hören
Versucht das Glück aufs Neue herauf zu beschwören
Gnadenlos öffnet der Himmel die Schleusen.

Man tut und wehrt sich, stemmt sich gegen die Nacht
Verzweifelt und störrisch, die hereinbricht mit Macht.
Ein Blitz schlägt ein, die Ernte, sie steht in Flammen.

Machtlos, hilflos, kopflos, denn es ist vorbei
Es ist bestimmt, dass jetzt die Stunde sei.
In dunklem Gestrüpp werden Kobolde munter

Die Sonne geht unter, der Tag. Das Herz, es bricht
Kein Gedanke, nur Leere, man versteht es nicht.
Höhnisches Gelächter durchdringt die Seele.

Alles ist verloren, was lieb ist und teuer
Die Seele ist gefangen in loderndem Feuer.
Kobold und Teufel tanzen ihren dumpfen Reigen.

Die Tage sind dunkel und die Nächte sind hell
Des Lebens Gerüst ist ein mürbes Gestell.
Kobold und Teufel schüren der Seele Glut.

Verzweifelnd suchst du Halt im Licht der Sterne
Doch wo ist es? Sie? Die verschwand in der Ferne?
Die Seele brennt jetzt lichterloh.

Das Gewitter, welches ausgelöst den Schmerz
Es ist vorbei. Nur Regen noch in Seele und Herz.
Menschen drängen sich auf. Kobold verschwinde!

Steh auf, geschlagen, getreten, mein wundes Herz
Steh auf und sähe auf's Neue, vergiß niemals den Schmerz
Der Regen ist warm, er löscht das Feuer. Nicht ganz ...

Steh auf und laufe. Atemlos durch tiefe Täler, über schwindelnde Höhen
Steh auf, durchschwimme die reißende Flüsse und die eiskalten Seen.
Ganz hinten, tief unten in deiner Seele ...

Steh auf und falle, steh auf und falle
lass keine Löcher aus, überstehe sie alle.
Ein Funke, ganz winzig und klein

Steh endlich auf, nimm die Saat in die Hand und geh auf's Feld
Entdecke dich neu und damit die laute, leise, wundersame Welt
Hüte ihn, schütze ihn. Dann wird er ein Licht.

Streu aus die Saat! Auf gute Ernte und ... kniee nieder
Danke an das Gewesene, dann kommt das Leben wieder.
Das kleine Licht wird nie erlöschen.

Du warst in der Sonne, hast nicht gewußt, wie Regentropfen schmecken
Erst jetzt, nach und mit dem Schmerz, kannst du das Leben für dich entdecken.
Das kleine Licht wird nie erlöschen.

Steh auf im Regen, den Kopf im Nacken und tanze wie ein kleines Kind
Fühle das Nass und stelle fest, dass Regentropfen zartbitter sind.
Das kleine Licht wird nie erlöschen.


24. Februar 2012
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Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
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