AW: Mein Papa - mein Held
Hallo Katja,
erstmal ist es prima, dass dein Vater die ersten Behandlungen gut vertragen hat. Das er sich oft müde fühlt, ist ganz normal. Das war bei mir auch so und wird ganz oft als Nebenwirkung beschrieben. Neben der körperlichen Belastung ist das alles für deinen Vater natürlich auch sehr viel seelischer Stress. Die Fragen: Bringt das was, werde ich wieder gesund, wie lange habe ich noch, was wird aus meiner Familie usw. werden ihn begleiten. Es gibt dann Tage, an denen die Hoffnung überwiegt, und Tage der Hoffnungslosigkeit und Trauer. Geniesst die gemeinsame Zeit und feiert seinen Geburtstag, das macht ihr genau richtig!
Bei mir war die erste Kontrolluntersuchung (ob die Chemo was gebracht hat) nach dem ersten Zyklus (6 Wochen). Im Ct konnte man sehen, dass sich der Tumor verkleinert hatte. Weil ich ein neugieriger Mensch bin, habe ich mir die Bilder immer zeigen und erklären lassen. Viel früher macht keinen Sinn, etwas Geduld müsst ihr haben und das CT ist ja auch immer eine Belastung mit Röntgenstrahlen.
Im Moment geht es mir ganz ok (müsste auch mal wieder in meinem Thread "Zwei Tage nach der Diagnose" schreiben). Anfang Juni ist der nächste Kontrolltermin, die Angst davor kann ich nicht ganz abschütteln. Ich bin ja jetzt schon zweimal operiert worden, was ein Chirurg rausschneiden kann ist draussen, den Rest brauch ich. Also bei weiteren Metastasen habe ich keine Hoffnung mehr auf dauerhafte Heilung, dann kann ich nur versuchen mit Bestrahlung und Chemo dem Schicksal noch ein paar Tage und Wochen abzutrotzen.
Liebe Grüße, viel Mut, viel Kraft
Jens
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