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Alt 25.04.2012, 03:19
Alpenveilchen Alpenveilchen ist offline
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Standard AW: Uns blieben ganze 17 Tage

Liebe Carla,

erst einmal schön wieder von Dir zu hören!

Ich denke, dass Du zu Hause bei Deiner Mutter jetzt vor allem in einer anderen Rolle bist. Letztes Jahr im Juni/Juli veränderte sich Deine Rolle plötzlich und ohne dass Du gefragt wurdest. Plötzlich musstest Du Entscheidungen für Deinen Vater treffen, Verantwortung für ihn übernehmen und diejenige sein, die den Durchblick hat und weiss, was zu tun ist. Ich glaube, das ist eine Entwicklung, die man nicht mehr rückgängig machen kann. Zu Hause bei Deiner Mutter siehst Du den krassen Gegensatz zu der Rolle, die Du früher hattest.

Was den Besuch auf dem Friedhof betrifft, so sind dort bestimmt ganz viele verschiedene Gefühle einbezogen, die sich bemerkbar machen und die alle wach werden, wenn Du Dich dem Friedhof näherst. Welche Gefühle das sind und vor allem, welche von ihnen gerade in dieser Zeit am stärksten sind, kannst nur Du selbst erforschen, und das geht schlecht zwischen Tür und Angel. Vielleicht kannst Du Dir ein andermal Zeit dafür nehmen. Es kann schon ein Vorteil sein, in sich hinein zu horchen, welche Gefühle das sind, und vor allem auch Gefühle zuzulassen, mit denen man nicht gerechnet hat. Sonst verfolgen diese einen heimlich im Alltag und man versteht die Welt nicht mehr. Dazu brauchst Du aber Ruhe und Zeit für Dich. Vielleicht kannst Du mal zum Friedhof fahren, ohne dass irgendjemand auf Dich wartet und Du auf die Uhr schauen musst.

Ganz, ganz liebe Grüsse
vom Alpenveilchen
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