AW: Die Sorge um sich selbst...
Hallo Mari,
dieser tief sitzende Schleim scheint bei dem Krankheitsbild wohl häufig vorzukommen. Mein Dad hatte das auch und ich habe dieses Blubbern, Rasseln und Röcheln als sehr schlimm empfunden, da ich immer befürchtete, mein Vater könne keine Luft mehr bekommen. Der Palliativarzt hat mir dann erklärt, dass es sich schlimm für uns anhört, aber nicht so schlimm für meinen Vater anfühlt. Ja, das sei der sehr tief sitzende Schleim und sie haben kaum mehr Kraft, diesen abzuhusten. Das Absauegen dieses Schleims würde wohl auf heftige Schmerzen verursachen.
Ich wünsche euch von Herzen, dass dein Papa in den nächsten Tagen den Hospizplatz in München erhält. Irgendwie ist die Atmosphäre ja eine ganz andere als im Krankenhaus. Man fühlt sich geborgen und sicher und die Menschen dort nehmen sich alle Zeit, die benötigt wird. Auch für deine Ma und dich. Das würde euch allen gut tun, denn es würde euch ein klein wenig von der Sorge und Verantwortung nehmen, zumal ihr euch noch um deinen Bruder sorgt.
Und ich finde es nicht pervers, einem todkranken Menschen zu wünschen, dass er endgültig gehen darf, wenn nichts mehr geht. Ich habe das meinem Vater auch gewünscht... Genau wie du wollte ich nicht, dass er weiterhin so leidet und so schlimme Schmerzen ertragen muss. Und dennoch, auch wenn dein Dad nicht mehr so wie vor ein paar Wochen ist, es ist doch dein Dad. Eine ganz andere Seite von ihm, die jetzt kennen lernst. Klingt so, als würde er sich nun nach innen wenden und sich auf seine letzte Reise vorbereiten...
Alles Liebe
miri
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...
Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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