Hallo!
Ich habe schon etwas "still" mitgelesen! Und es ist unglaublich schwer, aber ich weiß genau wie es euch so geht.....
Ich möchte auch meine Geschichte erzählen:
Meine Mama (51) bekam Anfang 2012 die Diagnose Lungenkrebs. Mich hat die Nachricht total fertig gemacht! Habe viel geweint, hatte Angst... (2009 haben wir unsere Oma durch Brustkrebs verloren, die letzten Wochen waren so schrecklich)
Aber sie war so voller Zuversicht, sagte sie stehe noch am "Anfang" und es schaut alles recht gut aus! Wir sollen uns doch bitte keine Sorgen machen!!! (als ob man das könnte)
Sie bekam dann auch gleich Chemo, im April wurde sie sogar operiert! Es ist unglaublich wie schnell sie sich nach so einer OP erholt hat! Im Sommer gingen wir dann täglich 1 Stunde abends im Wald spazieren! es ging ihr so gut! ich war so glücklich!

Ich dachte es könnte alles gut werden, und es war einfach nur ein kleiner Schatten der durchs Leben schleicht.....
Leider hat sie uns Kindern (27 + 30 Jahren) nie die ganze Wahrheit erzählt! Sie hatte auch Metastasen im Kopf! Leider wussten wir nichts davon, und sie sagte auch nichts..... Im Herbst wurde sie bestahlt in Verbindung mit Chemo. Und von da an, ging es bergab..... sie nahm ab, aß sehr wenig, lag nur noch herum und schaute fern! Wir waren dann schon bei Astronautennahrung! Naja, es war alles nicht schön! Dann ging es wieder ein bisschen bergauf, sie aß wieder mehr. Aber am November, Dezember wurde es wieder schlechter! die letzten Wochen, Monate verbrachte sie nur mehr vor dem Fernseher! ging nur mehr zum Mittagessen in die Küche, und dann legte sie sich gleich wieder hin! Ich habe mich dann immer zu ihr gelegt, und wir haben gemeinsam ferngesehen! es war einfach das einzigste was wir gemeinsam tun konnten! ich wünschte es wäre anders gewesen! Ich kuschelte mich immer an sie, wollte sie festhalten, ihre Nähe spüren, und es tat ihr und mir gut! ich war glücklich, obwohl ich innerlich zerbrach!

Vorige Woche wollte sie von sich aus wieder ins Krankenhaus! Sie hatte Probleme mit der Luft! Wir telefonierten auch noch abends! SIe sagte es ginge ihr schon besser! sie bekäme Sauerstoff und Infusionen. Ich war glücklich das zu hören! Dann verabschiedeten wir uns.... ich wusste nicht das es für immer ist!

Donnerstag wollte ich sie nach der Arbeit wieder anrufen, aber sie ging nicht ans Telefon! ich dachte, sie rufe bestimmt zurück! Leider vergebens!
Um 22.47 Uhr läutete mein Telefon! Mein Dad! Ich wusste sofort was passiert war.... aber ich konnte es einfach nicht glauben!!!!!!!!!!
Diese Nacht war die schrecklichste in meinem Leben! Ich lag im Bett und sagte dauernt nein, nein, nein, das kann nicht wahr sein! das darf nicht wahr sein! ich konnte mich doch nicht mal richtig verabschieden........
Es ist so schlimm! Ich fühlte mich so hilflos! Ich wollte doch bei ihr sein, ihr noch soviele Sachen sagen! Und jetzt wird sie nie wieder vor mir sitzen, ich kann ihr nie wieder in die Augen schauen, nie wieder ihre Hand berühren....
Das letzte Jahr war so kräfteraubend! man schwebt ständig zwischen Hoffnung, Angst, Verzweiflung, Wut, Traurigkeit, nicht wahr haben wollen! Das Leben um einem herum geht weiter als wäre nichts passiert! nur die eigene Welt ist stehen geblieben!
Ich ging am Sonntag spazieren, und da flog ein großer weißer Vogel um mich herum, dann setzte er sich auf einem Baum und blieb solange sitzen bis ich weg war! und am Montag das selbe wieder! wie ich auftauchte kam er auch wieder, und setzte sich wieder auf den selben Baum..... echt gespenstisch! Und im selben Moment kam auf meinem i pod "unsterblich".
aber ich rede mir ein,das es ein Zeichen ist! Mama will sehen wie es mir geht!

ich weiß nicht ob es stimmt, aber es ist ein kleiner Trost.
So, jetzt ist mir leichter!
Liebe Grüße
Sindy