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Alt 28.04.2013, 14:45
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Myri78 Myri78 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs und Knochenmetastasen

Heute Nacht war eine ruhige Nacht. Heute morgen war Papa wieder etwas übel vom Magen her. Er hat aber in der Küche gefrühstückt, nicht im Bett und hat dann 2 MCP Tabletten genommen. Er ist dann wieder ins Bett und dann wurde es auch besser.

Zum Mittagessen hab ich ihm geholfen sich anzuziehen und wir sind langsam in die Küche gegangen, am Rollator. Er läuft soooo schlecht, so schwach und ich kann nur zugucken - ich werde fast wahnsinnig dabei. Er meinte heute morgen noch zu Mama, dass es bergab geht. Sie fragte ihn, wie er das meint und warum, ob er Schmerzen hat oder so. Er zuckte dann mit den Schultern und meinte: Einfach so....
Sie denkt, er merkt halt, dass er schwächer wird.

Er hat wieder super zu Mittag gegessen, alles wie eh und je. Dann sind wir am Rollator zurück und er meinte, ihm ist "so blöd" im Kopf. Er kann es nicht richtig beschreiben, das macht es etwas schwierig sich reinzuversetzen. Nicht übel vom Magen her, nicht schwindelig aber "blöd" im Kopf. Kennt ihr das ?? Zum Glück wissen wir ja, dass er keine Hirnmetas hat, sonst würden bei mir schon wieder die Alarmglocken klingeln. Er wollte jetzt schlafen, im Bett ginge es ihm am Besten, hat er gesagt.

Ich weiß nicht, wie das morgen werden soll, mit der Bestrahlung. Mama sollte da nen Rollstuhl organisieren, ich kann mir nicht vorstellen, dass das anders gehen soll. Ich will ja nicht schwarz malen aber ich sehe das Unglück schon kommen, er stürzt und der Oberschenkel bricht bzw. der Knochen bricht und er stürzt deshalb.

Papa bekommt seit Beginn der Entdeckung 1x Folsäure am Tag, alle 4 Wochen die Infusion für die Knochen und leider sind trotzdem die Metas im Oberschenkel mehr geworden und "haben an Ausdehnung sehr zugenommen" . So steht es im CT-Bericht.

Sabine, wieviele Metas hat Dein Mann denn in den Knochen ? Papa hat ganz viele, eine, ich glaube, das ist auch die einzige die ihm weh tut, ist am Anfang schon 7cm groß gewesen, keine Ahnung, wie es jetzt aussieht mit der Größe.

Und der Doc hat schon gesagt, dass das langwierig ist, bis das Bestrahlen anschlägt. Es bräuchte Zeit - prima, das ist genau das, was wir ja gar nicht mehr haben.

Als ich jetzt von Papa gegangen bin, meinte er nur, es geht halt zu Ende, was wollen wir da noch machen ?

Mama und ich gucken uns dann immer verzweifelt an, wir wissen gar nicht mehr, was wir noch sagen sollen, um ihm Mut zu machen.

Habt ihr ne schöne Idee für ein kleines Geschenk zum Vatertag ? Es beschäftigt mich sehr... wegfahren und Essen gehen können wir nicht, weil er zu schwach ist. Kleidung möchte er auch keine mehr - wofür hat er gesagt, ich kann sie ja eh nicht mehr anziehen.
Und ich fürchte, es ist der letzte Vatertag.... ich bin sooo traurig

Und Mama kann ich auch nicht dazu bewegen, etwas für sich zu tun, sie will keine Ablenkung, sie hätte da eh keine Ruhe, wir reden jeden Tag darüber. Ich hab solche Angst, dass sie mir irgendwann zusammenklappt...

Traurige Grüße,
Myri
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Mein Papa - Adenokarzinom mit Knochenmetastasen, Stadium IV, ED 01/2013

in Frieden eingeschlafen am 12.03.2014 - ich werde Dich nie vergessen
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