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Alt 24.05.2013, 18:36
jensg jensg ist offline
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Standard AW: Zwei tage nach der diagnose

Hallo Ute, hallo Gärtner, hallo Monika, hallo ihr Lieben,

@Ute: Es ist vollkommen normal, dass deine Mutter sich schlapp fühlt. Chemo und Bestrahlung ist auch für jüngere Menschen ein echter Hammer. Ich habe "nur" Chemo bekommen und konnte jeweils am Ende eines Zyklus kaum noch eine Treppe hochgehen. Ich habe versucht während der Chemo möglichst viel an der Luf zu sein und auch wenn es schwerfiel kleinere Spaziergänge zu machen, oder nur mal raus bis zum Italiener und in der Sonne einen Kaffee getrunken. Wenn man nur liegt ist es nachher umso schwerer wieder hochzukommen. Das Positive ist, dass ich mich immer innerhalb von zwei drei Wochen nach der letzten Sitzung wieder erholt hatte, kräftemässig, ein paar Nebenwirkungen, Geschmack, Gefühlosigkeit in den Fingern dauerten länger.
Ich drücke deiner Mutter und dir ganz fest die Daumen, dass sie halbwegs durch Chemo und Bestrahlung kommt.

@Gärtner: Danke für deinen netten Beitrag, ich bin mittlerweile ziemlich entschlossen das Angebot der IBM anzunehmen, es handelt sich immerhin um ca. 27 Monatsgehälter, da kann ich in meiner Situation fast nicht Nein sagen. Am Montag habe ich noch ein Beratungsgespräch mit einem unabhängigen Berater, ich muss etwaige Abhängigkeiten zu einer angestrebten Erwerbsminderung und andere steuerrechtliche Fragen, wie Einmalzahlung oder Spreizung über mehre Jahre im Sinne meiner Prognose und der Absicherung meiner Familie erfragen.
Antrag auf Erwerbsminderung habe ich schon weitestgehend ausgefüllt, nächste Woche werde ich einen Termin in einer Beratungsstelle der Deutschen Rentenversicherung wahrnehmen, ausserdem werde ich ein Gespräch mit meinem Hausarzt und der Onkologin führen, weil sie ja wahrscheinlich eine ärztliche Meinung dazu abgeben werden müssen.

@Monika: Auch die Danke für die Aufmunterung, Minijob etc. prüfe ich wenn ich die obigen Themen erfolgreich hinter mir habe. Ansonsten möchte ich mir noch einen möglichst schönen Sommer machen. Wenn es mir weiterhin gut geht will ich ev. ein Wohnmobil mieten und mit der Familie in den Sommerferien quer durch Frankreich fahren.
Aber so lange plane ich nicht. Ich werde meiner Onkologin zur Abklärung des letzten Cts eine Magenspiegelung vorschlagen. Im CT war eine Verdickung im Bereich des Magenhochzugs zu sehen. Ich möchte Klarheit, ob es sich um eine Neubildung (malignom) handelt und dann werfe ich mir nochmal eine harte Chemo rein.

Es gibt zum Optimismus keine vernünftige Alternative.

Liebe Grüße
Jens