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Alt 16.07.2002, 22:24
Gast
 
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Standard lungenkrebs

Hallo, erst einmal an alle eine große Umarmung <drück> Es hilft mir enorm !!!
Habe gerade wieder so einen kleinen Weinanfall hinter mir weil ich wieder an meinen Papa gedacht habe , er könnte ja gerade bei mir vorbeikommen und schauen ob alles o.k. ist. Leider nur ein Traum.<seufz>
Es ist schon sehr schwer den Verlust zu verschmerzen. Liebe Assi, dein Gedicht hat auch mir sehr gut gefallen, du bistwirklich sehr sehr gefühlvoll und kannst unwahrscheinlich gut schreiben! Felicitas ich finde es auch toll von euch das ihr noch lachen könnt, wir haben das eigentlich nicht mehr am Schluß gekonnt, leider, obwohl mein Dad nie gejammert oder sich bedauert hat, ganz im Gegenteil er hat uns immer beruhigt, es wird schon wieder, es gibt schlimmers,
Oh Gott, mir kommen schon wieder die Tränen.
Esgibt bestimmt schlimmeres, aber momentan ist es für mich und auch meine Mutter das Schlimmste auf der Welt!
Hallo Andrea, willkommen im Club (ist nicht so gemeint). Aber was ich von dir lese erinnert mich so an uns. Falls du meine Mails schon gelesen hast, weißt du ja Bescheid. Falls nicht: August 01 Bronchial-Ca
festgestellt, Krankenhaus, Biopsie, Chemo.
Die hat mein Vater sehr sehr gut vertragen, ihm wurde keine einziges Mal schlecht, obwohl die chemo die stärkste war die man in diesem Fall gibt. Er hat nur seine Haare fast alle verloren, aber das war ja dann im Winter und nicht schlimm.6 x Chemo, dann Untersuchung, Chemo brachte keinen Erfolg, der Krebs hat nicht reagiert. Schock. DAnn
war mein armer Vater schon niedergeschlagen, weil er das nicht geglaubt hätte. Vorschlag Bestrahlung, hat er angenommen. Zuerst 28x dann noch 11 drauf. Die letzten 11 haben ihm sehr zusgesetzt, kein Hunger, heißere Stimme, niedergeschlagen, Müdigkeit, hat viel geschlafen, schwach. Ca. 2 Wo. nach der letzten Bestrahlung fiel er einfach bei sich zuhause um, Notarzt, Einweisung in unser Krankenhaus, evtl. Krampfanfall vom Gehirn. Untersuchungen, Schock. Ultraschall Leber voller Metastasen obwohl im März nix zu sehen war (jetzt war der 11.6.). Auf der Haut haben sich auch so komische Huppel gebildet die schwarz waren (Hautkrebs?) Sollte er noch untersuchen lassen , wollte er aber nicht, wozu auch. Dann nach 1 Woche Entlassung, er war sehr schwach, wurde zu seinem Strahlenarzt empfohlen (andere StadT) der überwies in gleich in die Lungenfachklinik wo er schon zur Chemo war und sie untersuchten ihn, Er konnte da bleiben und sie sagten ihm sogar, sie wollen in 5 Tagen eine neue Chemo beginnen. Er hat sich so gefreut. Wir wußten natürlich Bescheid. Sie waren so human ihm nix zu sagen das praktisch alles schon zu spät war und er zum Sterben hier bleiben durfte. Er wollte auch nicht heim, obwohl er das auch konnte, er fühlte sich aber im Krankenhaus sicherer. Mir tat er so leid , er der sonst immer so viel und gut gegessen hatte und sich am Essen wirklich erfreut hat, hat jetzt schon wochenlang nur noch Suppen gegessen. Manchmal nur 3 Löffel. Es hat mir das Herz gebrochen. Ja und dann hat er noch meine Mutter frühs angerufen, sie soll doch schon eher kommen als nachmittags. Sie war dann mittags da und aufeinmal starrte er in die Zimmerecke und bekam wieder einen Krampfanfall (Gehirnmetastasen). Ich wurde auch sofort angerufen und bin 20 Min. mit dem Auto gefahren (andere Stadt) weiß garnicht wie ich dort ankam.Der KRAMPFanfall war furchtbar. Er starrte meine Mutter an und konnte nicht mehr reden nur noch mit den Zahnen klappern. Er bekam dann Beruhigsmittel und ein Zäpfchen und dann wurde es besser, aber konnte nix mehr sagen und war wohl bewußtlos, da die Augen nach oben gedreht waren. Er hat nur noch gestöhnt 7 Stden lang und aufeinmal kam Blut aus der Nase(gestörte Gerinnung da Lebermetastasen)
Kurz bevor er gestorben ist, hat er von selbst die Augen geschlossen und ganz leise geatmet. Meine Mutter sagte zu ihm. schlaf schön und auf einmal kam ein Ja aus seinem Mund und er war tot. Mein Bruder, meine Mutter und ich konnten es zuerst gar nicht fassen, aber wir haben alle 3 das tiefe Jaaa
gehört. Nachdem der Tod festgestellt wurde waren wir 3 komischerweise "beruhigt", da mein Dad auch ein Lächeln im Gesicht hatte und richtig lieb ausgeschaut hatte. Wahrscheinlich hatte er keine Schmerzen mehr.
Ich muß sagen , er hatte währen der ganzen Zeit (August01 bis Juni02) nie große Schmerzen, außer im Kreuz. Da meine ich waren wahrscheinlich auch schon Metastasen.
Ja jetzt weißt du alles Andrea, ich hatte auch so viel Hoffung das bei uns vielleicht alles anders abläuft als hier geschrieben wird immer, aber derFall war wie jeder hier.
Kampf-Hoffung-Tod. Der aufnehmende Arzt damals hatte zu meiner Mutter gesagt, höchstens 1 Jahr noch. Wir konnten das nicht glauben, da mein Vater bis Mai noch so fit war aber so schnell gehts dann doch zu Ende. Der Krebs ist so gemein, derverbreitet sich wie ein Buschfeuer. Ich bin bloß froh, das mein Vater sich nicht so für alles interessiert hat und er nicht genau gewußt hat wie schwer krank er war und wie viele Metasten er hatte. So ich bedanke mich fürs "Zuhören" und ich bedanke mich auch bei allen die mich persönlich ansprechen und trösten es tut wirklich gut, man meint man kennt einen schon ewig. Ich stell mir auch manchmal eure Gesichter vor wie ihr wohl ausschauen könntet. Jedenfalls ist man nicht allein mit seinen Ängsten und kann offen drüber sprechen und das ist gut, das hilft.In Liebe , Petra
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