Hallo, liebe Lesenden
„Irgendwas ist immer“
Dieser Slogan passt mal wieder wie die Faust auf’s Auge, wenn ich über mein derzeitiges Wohlbefinden nachdenke.
Nein, nein, es hat nichts mit meiner Krebserkrankung zu tun – und wenn dann nur aufgrund „Folgeschäden“ der Radio-Chemo-Therapie in Bezug auf mein lädiertes Immunsystem.
Seit vier Tagen plage ich mich mit einer hartnäckigen Erkältung rum. Halskratzen gekoppelt mit Schnupfen und Husten. Obwohl grippeschutzgeimpft wurden die Beschwerden von Tag zu Tag schlimmer. „Na ja – die Erkältung geht mit den üblichen Hausmittelchen ohne ärztlichen Rat von alleine weg“, dachte ich mir.
Aufgrund der letzten Nacht, die ich mit meinen nahtlos auftretenden, trockenen Hustenanfällen für mich und meine Frau zum Tage machte, war Schluss mit lustig. Es war wieder einmal die beste Ehefrau von allen, die heute morgen „eigenmächtig“ einen Termin für mich beim Hausarzt festzurrte. Alle Ausreden, wegen so einer Lappalie nicht zum Doc zu gehen, halfen nichts.
Begrüßt wurde ich von meinem Hausarzt und Onkologen mit einem süffisanten Unterton. „Oh, Herr McBabbel, sie pfeifen ja wie eine Lokomotive.“ Kurzer Check bei Hals, Nase, Ohren und dann das übliche Oberkörper-zum-Lunge-abhören-Freimachen.
„Das hört sich gar nicht gut an, da ist ein EKG und eine Lungenfunktionsprüfung angebracht,“ so der Arzt meines Vertrauens.
Während das EKG passabel ausfiel, brachte der Lungenfunktionstest eine nur 61prozentige Lungentätigkeit aufgrund der verengten Bronchien.
Wieder einmal, ich weiß nicht mehr zum wievielten x-ten Mal, eine schwere Bronchitis. Die Erklärung „Weshalb so oft“ kann ich schon auswendig singen. Mein Immunsystem bleibt aufgrund der Krebstherapie geschwächt und sobald in China irgendeiner vor sich hin hüstelt, bin ich innerhalb kurzer Zeit auch betroffen.
Bei den verschriebenen Medikamenten blieb es diesmal aufgrund des schlechten Testergebnisses nicht nur beim Antibiotikum, sondern ich muss noch zusätzlich Cortisontabletten einnehmen. Erfreulicherweise habe ich anscheinend einen Magen wie eine Kuh, denn ich vertrage Medikamente gut.
Mein Medikamentenfahrplan sieht aktuell so aus: Morgens Schilddrüsentablette und Augentropfen gegen hohen Augeninnendruck, nach dem Frühstück eine Tablette gegen Bluthochdruck, jetzt zusätzlich ganz aktuell Antibiotikum und Cortison, nachmittags Statide gegen Stoffwechselstörung und abends nochmals eine Blutdrucktablette und Augentropfen. Danach im wahrsten Sinne: Gute Nacht!
Erstaunlicherweise schlug das Antibiotikum und das Cortsion sofort an. Der Schnupfen ist wie weggeblasen und der Husten...Husten? Wer hatte denn Husten? Ich fühle mich nur sehr schlapp, aber diese Erschöpfung kenne ich ja schon seit der Krebsdiagnose. Das Antibiotikum und die Cortisontablette nehme ich selbstverständlich pflichtbewusst die nächsten neun Tage weiter ein.
Ganz klar, dieses Rumgejammere wegen einer Bronchitis ist im Vergleich zu meiner Krebstherapie möglicherweise nicht angebracht. Ich hätte, anstatt Euch vollzubabbeln,

es auch meinem Friseur erzählen können, aber der hatte heute keinen Termin frei…
Wie Ihr sehen könnt…
...Irgendwas ist immer
Liebe Grüße von McBabbel