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Alt 16.08.2004, 22:47
Gast
 
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Standard Beste Therapie um rezidiv-u.metastafrei zu bleiben

Hallo ihr Lieben,
ich habe gerade die Berichte über die Frage, welche Therapie die Beste ist, gelesen.
Bei mir wurde 09/01 Brustkrebs diagnostiziert. Ich habe erst eine Chemo bekommen, danach Ablatio mit Brustaufbau und anschließend Bestrahlung. Danach ging es mir eigentlich gut, dachte ich zumindest. Im Juni diesen Jahres habe ich dann am Hals einen Lymphknoten gefühlt. Ich habe ihn sofort entfernen lassen und es war wieder Brustkrebs. Jetzt bekomme ich wieder eine Chemotherapie (Taxotere).
Ich habe in den vergangenen Wochen sehr viel gelesen. Sehr beeindruckt hat mich ein Buch von Lawrence LeShan. Er beschreibt darin, dass er immer wieder festgestellt hat, dass Krebspatienten zwar nach außen sehr angepasst und fröhlich wirken, dass in ihnen drinnen aber die pure Verzweiflung existiert. Als ich das gelesen habe, fühlte ich mich wie vor den Kopf geschlagen. Genau dieses Gefühl hatte ich die vergangenen Jahre. Nach der ersten Therapie hörte ich von allen Seiten, wie gut es mir doch gehe. Komisch war nur, dass ich das innen drin nicht gefühlt habe. Ich war verzweifelt. Allerdings habe ich über diese Verzweiflung auch mit niemandem gesprochen.
Seitdem ich dieses Buch gelesen habe, hat sich für mich übrigens einiges verändert. Nicht nur, dass ich jetzt endlich darüber rede, nein, ich habe das Gefühl, endlich Zeit zu haben, mich um mich zu kümmern. Ich fühle mich auf der Suche nach meinem Weg. Dabei begleiten mich auch Bücher von Rüdiger Dahlke sehr intensiv. Es wird langsam Zeit, dass ich mir meine Schattenseiten (z. B. Aggressionen) ansehe und sie in mein Leben integriere, statt sie immer nur weg zu schieben.
Ich habe außerdem vorletzte Woche an einem Seminar für Familienstellen teilgenommen. Seitdem habe ich keine Angst mehr vor dem Tod. Ich habe für eine andere Teilnehmerin die Rolle einer Toten gehabt. Es war ein sehr friedliches Gefühl und es fühlte sich insgesamt auch nicht schrecklich an.
Bis vor kurzem hätte ich gesagt: Ich habe nichts mehr zu verlieren, außer meinem Leben. Das hat sich seid dieser "Todeserfahrung" geändert. Jetzt sage ich: Ich habe nichts zu verlieren, ich kann nur gewinnen.
Herzliche Grüße
Susanne
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