Rippenfellkrebs
Hallo Ihr Lieben,
danke für euere Anteilnahme.
Meiner Oma geht es gesundheitlich nicht besonders gut. Als die Stationsärztin meiner Oma sagte, dass mein Opa bald sterben müsse, wusste sie schon, dass er Rippenfellkrebs hat. Sie hat es besser verkraftet, als wir es angenommen haben. Bevor wir ihr sagten, dass mein Opa gestorben ist, hat ihre Hausärztin ihr eine Beruhigungsspritze gegeben, um einen Zusammenbruch zu vermeiden. Das hat auch ganz gut geklappt. Ich befürchte allerding, dass der grosse Einbruch nach der Beerdigung kommt.
Und jetzt ein paar Worte zur BG.
Mein Opa lag im Krankenhaus und bekam schon sehr viel Morphium, als die BG uns sagte, dass mein Opa Zeugen benennen sollte, die gemeinsam mit ihm auf einer bestimmten Baustelle gearbeitet haben. Das war natürlich unmöglich, weil er sich ja kaum artikulieren, geschweige denn sich an Arbeitskollegen erinnern konnte, mit denen er vor über 40 Jahren zusammen gearbeitet hat. Der Sacharbeiter hat mir gesagt, dass Opa zwar bei der besagten Firma, aber nicht auf der Baustelle gearbeitet haben könnte, d.h. er könnte ja gehört haben, dass andere Kollegen dort im Asbeststaub gearbeitet haben, er selber aber ganz woanders tätig war.
Als ich dann anrief, um ihm mitzuteilen, dass mein Opa verstorben ist, hat er mich gefragt, ob wir über eine Obduktion nachgedacht hätten. Ich sagte ihm, dass das auf keinen Fall für uns in Frage kommt. Daraufhin meinte er, dass wir das auch nicht unbedingt machen müssen. Aber kein Wort davon, dass sie die Krankheit dann nicht als Berufskrankheit anerkennen.
Ich bin sehr wütend und erschüttert, wie die BG versucht, sich aus der Verantwortung zu ziehen. Besonders schimm habe ich es empfunden, dass der Sachbearbeiter so freundlich war, weil es mir dann schwer fiel, ihm meine Meinung zu sagen. Ich weiss, dass die BG mit ihrer Vorgehensweise eigentlich nicht durchkommen darf. Aber mir fehlt die Kraft und auch der Wille, auf Biegen und Brechen die Anerkennung durchzubekommen. Entweder die Arbeitsnachweise und vorhandenen ärztlichen Befunde reichen aus, oder wir vergessen die ganze Sache. Mein Opa wird auf keinen Fall aufgeschnitten. Die Quälerei hat jetzt ein Ende.
Ich danke vor allem euch, Achim und Ute, für eure grosse Bereitschaft, anderen Menschen in dieser schweren Situation zu helfen. Sowohl die Informationen, aber auch die emotionale Unterstützung eurerseits haben mir sehr geholfen.
Ich wünsche euch alles erdenklich Gute
Conny
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