AW: Chemo Tagebuch, Erfahrungsaustausch, gemeinsames Durchstehen!!!
@Davinci:
Hallo erstmal hier. Ich gehöre zwar nicht mehr zur Chemotruppe da ich seit Mitte Oktober fertig bin, aber vielleicht kann ich dir doch was erzählen – trotz dass ich kein TAC hatte.
Versuche einfach ganz nach deinem Gefühl zu leben. Zu nichts zwingen (z.B. zu Sport und irgendwelchen Ausflügen) wenn dir nicht danach ist. Das wird immer nach hinten losgehen. So zumindest meine Erfahrung. Spontanität wird dein zweiter Vorname. Tu einfach was geht und worauf du Lust hast.
Wenn Sport möglich war, hab ich auch welchen gemacht. Auf nichts warten. Auch nicht auf die Nebenwirkungen. Die sind bei jedem anders in Art und Stärke. Iss worauf du Lust hast und möglichst gesund. Wenn du nicht alles wie verrückt in dich reinschaufelst und nicht die Zügel laufen lässt, wirst du auch nicht zunehmen wenn du deine Ernährung deinem geringeren Energieumsatz in der Zeit anpasst. Zunahme kommt durch Kortison, essen nach dem Motto "das gönn ich mir jetzt" , den geringeren Energieumsatz aufgrund weniger Bewegung und veränderte Hormone (Wechseljahre). Bei manchen hilft gegen die latente Übelkeit auch essen.
Tipps und Tricks zum besseren durchstehen? Hier schreiben!!! Das hat mir unheimich geholfen weil man sich manchmal fühlt wie der einzige Mensch. Unverstanden und verzweifelt. Aber auch das geht vorbei.
Ich bin auch Mama. Meine Tochter ist 11. Ich hab mir auch Gedanken gemacht wegen der Mütze daheim. Meine Tochter hat mir sogar die Haare rasiert und das mit der Glatze ist mittlerweile ein running Gag bei uns wenn es irgendwie um Haare geht. Also ganz locker. Bin auch zu hause immer oben ohne gewesen. No problem und man gewöhnt sich nach spätestens 2-3 Wochen an den haarlosen Zustand als normal. Hab manchmal sogar fast ohne Tuch auf der Straße gestanden weil ich es einfach vergessen hatte.
Ich hab in dieser Zeit zum Glück keine Krankheiten gehabt. Ich hatte mir im Drogeriemarkt einen Desinfektionsspray für die Handtasche besorgt und den immer nach dem Gang auf öffentliche Toiletten oder wenn ich es für nötig fand, benutzt. Sonst war ich nie übermäßig vorsichtig. War sogar mit niedrigen Blutwerten bei uns zum Stadtfest. Nix passiert.
Bei mir war die Praxis mit der Chemo nicht soooo weit weg. Die ersten mal hat mich jemand gefahren, bei dem 2.Medikament bin ich selbst gefahren. Allerdings waren das nur 5min mit dem Auto. Zur Bestrahlung (1h Fahrt) hab ich ein Taxi. Da müsste ich zuzahlen, hab mich aber befreien lassen. Die Fahrtstrecken kannst du dir erstatten lassen von der Kasse wenn du jemanden hast. Da bekommst du Kilometerpauschale. Kannst dich auch mit dem Taxi fahren lassen. Allerdings musst du dich vorher entweder für Taxi oder Selbstfahrer entscheiden. Beides geht nicht.
Rezept für Perücke bekommst du vom Arzt.
Soooo... hoffe hab nix vergessen....
Sei lieb gegrüßt und nur Mut! Du schaffst das - auch wenn der Weg manchmal endlos scheint. Die tollen Mädls hier werden dir gut durch die Zeit helfen...
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Egal wie viel Dunkelheit es im Leben gibt, am Ende siegt immer das Licht. FARAH DIBA
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