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Alt 04.03.2015, 13:55
berliner-engelchen berliner-engelchen ist offline
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Standard AW: Königinnenweg beim 2. Rezidiv

Liebe Ulrike,

danke für deine Zeilen, schön, dass Du geschrieben hast.
Du hast ja so recht: ... " und eher solltest du dich darauf konzentrieren, das Leben zu genießen. " ich weiß auch gar nicht so recht, was mich gerade so umtreibt. Es ist das Sehnen danach eine größere Idee umzusetzen - gekoppelt mit dem Nicht-Wissen, ob ich das schaffen kann, kräftemäßig, lebenszeit-technisch.

Mir ist nur durch Deinen Beitrag, durch deine provokante Frage "würde sich etwas ändern, wenn ich die Aussage 1,5 Jahre bekäme" - die ich leider mit JA beantworten musste. - etwas klar geworden.
Ich MUSS die Entscheidung fällen und zwar ohne irgendwas zu wissen.

Weißt Du, momentan treibt etwas in mir drin mich dazu an, mich selbständig machen zu wollen. Mit einer schöner Idee, die mir viel Menschenkontakt und viel Freude bringen wird. Dafür muss ich jedoch 1. mehrere tausend Euro Startkapital in die Hand nehmen und 2. eine Menge Kraft investieren.
so, nun ist die Frage: schaffe ich das, beides noch aufzubringen. Oder muss ich sagen: DIESEN Plan kann ich einfach nicht mehr realisieren. Denn irgendwann wird es einfach so sein: ein Beginn des Endes ...

Bei meiner Rezidiv-Diagnose hatten wir kurz zuvor ein altes, verfallenenes grosses Haus mit verwildertem Garten gekauft. Das, was wir immer wollten. Aber das plötzlich "3 Nummern zu gross" war - im Sinne des Schaffbaren. Noch heute sehe ich mich mit meinem 4 jährigen Sohn in Schuttbergen im Haus stehen und Putz abschlagen und rausschleppen - Haarlos unter Chemo, immer wieder von Schwächenafällen geplagt .
Damals sagten mein Mann und ich: es wäre vernünftig, das Haus gleich wieder zu verkaufen. Aber das wäre das erste Eingeständnis GEGEN das Leben, wie wir es uns vorstellen, gewesen.

So, nun merke ich, dass ich meine Sehnsucht nach Arbeiten zwar schon mehrfach zurückgedrängt habe. Und meine Kinder in den Mittelpunkt gestellt habe meines Lebens. Das ist auch richtig so.
Aber es kommt immer und immer und immer wieder hoch. immer wenn ich mich etwas von einer Therapie erhole. So wie gerade. Chemofreie Zeit .....
Mein Kopf schlägt Purzelbäume ...

"Was würdest du anders machen als z.b. wenn der Krebs einfach zu einer chronischen Plage wird..."
Dann würde ich Geld in die Hand nehmen, die Ärmel aufkrempeln und MEINE Idee umsetzen. dafür brauche ich "NUR" Lebenszeit. Würde ich wissen: ich habe ncoh 5 jahre bei halbwegs guter Lebenszeit, DANN würde ich das jetzt machen. meine Minikalkulation sieht vor, dass nach ca. 2,5 Jahren spätestens die Deckung des Invest da sein würde und ich dann ins reine Plus arbeiten könnte.....
Unsere Remise würde ich um- und ausbauen und dann dort mit und für Menschen arbeiten, so wie ich mir das vorstelle. Und das würde mich nicht überfordern und zudem glücklich machen.

Aber ich weiss schlicht und ergreifend nicht, ob ich nicht zu viel will.
Liebe Ulrike, ich weiss doch, dass NIE alles einwandfrei planbar ist, aber größere Projekte müssen gut abgewogen werden, denn in den Sand setzen will ich es nicht...
Und "irgndwas" anderes will ich nicht machen. irgendwas arbeiten, darum geht es mir nicht. Anmieten (das recherchiere ich seit einem Jahr parallel) ist problemeatisch, denn laufende Kosten will ich mir nicht ans Bein binden .... ich werde immer mal ausfallen. das muss gehen, OHNE mir Sorgen zu produzieren...

WEr sich bis hierhin lesend durchgekämpft hat - RESPEKT und danke ich seh einfach momentan für mich die Lösung nicht.

deshalb schreib ich so ausführlich und "benutze" den Ort hier zum Gedanken aufschreiben und sortieren.
und ihr wäret nicht ihr, wenn ihr nicht dazu schlaue Ideen hättet. Ich habe hier schon so viele Denkanstößt mitnehmen dürfen ... dafür bin ich täglich dankbar.

ist das "hedonistische" Motto "das leben zu genießen" das für mich passende Credo?? Mit reinem Hedonismus hatte ich bis jetzt immer meine Probleme. Ich mag es einfach, Sinn zu produzieren.... Für mich. für andere. auch für die WElt.

so, nun werde ich philosophisch, jetzt ist schluss

ich muss mal meine Silberlinge versorgen gehen ....

(@ulrike und andere Katzenliebhaberinnen: ich weiß nicht, wer jemals behauptet hätte, BARFEN wäre gar nicht soo viel Arbeit. Meine Nasen mäkeln rum, verweigern die eine diese Sorte, die andere jene Sorte Fleisch, die Supplimente kann man schon mal gar nicht essen .... das das gut für sie sein soll - davon krieg ich sie grad gaaar nicht überzeugt. Wie bei den Menschen auch: je ungesünder (minderwertigeste Tro-Fu) desto lieber aber ich gebe nicht auf, ihr Lieben Fellnsen !!! Birgit ist auf BARF-Tripp seit 12/14 schon !!! Und: sind eure auch alle zu Dauer-Schläfern mutiert?? ich glaub mittlerweile, meine Katzen gehören zur Gattung der Winterschlaf haltenden Mini-Bären

LG an alle


sorry für den Roman ... mein Seelenheil braucht das manchmal..