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Alt 19.03.2015, 16:38
Molpha Molpha ist offline
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Standard AW: Chemo Tagebuch, Erfahrungsaustausch, gemeinsames Durchstehen!!!

Liebe Lula,
Auferstehung, das ist natürlich ein schöner Gedanke.... aber vorher Kreuzigung... puh, das ist dann wieder ein heftiges Bild!
Obwohl: ich fühle mich hier auch manchmal wie der Wanderer durch die Wüste, allerdings die Fortgeschrittenen-Version.... nicht 40 Tage, sondern 126!

Liebe Juli,
Du fragst nach dem positiven Denken. Für mich gehört alles dazu, alles hat seine (Trauer-)phasen, Wut, Hass, das Gefühl, das Leben ist so ungerecht... Ich finde, jeder hat das Recht, diese Gefühle zu durchleben, zu heulen, schlecht drauf zu sein. Da kommt dann schnell von der Umwelt: Du muss jetzt aber mal positiv denken.... Terror. Richtig ist sicher, dass man auf die Dauer gesehen besser durchkommt, wenn man ausgeglichen ist. Aber dahin geht jeder seinen eigenen Weg. Einer kann gleich eine kämpferische Haltung einnehmen, der andere braucht schlicht Zeit und muss trauern und muss darüber nachdenken, dass das eigene Leben endlich ist. Schlechter, besser gibt es da nicht.
Bitte bedenke auch, dass Deine Mitpatientin einfach schon viel weiter im Verarbeitungsprozess ist. Und sicherlich wird auch sie "dunkle Phasen" kennen.

Man sollte sich wirklich von dem Gedanken frei machen, dass man positiv sein "muss". Man muss sich mit seinen Gefühlen befassen, wie sie nun einmal kommen.
Du wirst sehen, es verändert sich gefühlsmäßig immer wieder etwas auf dem Weg durch die Therapien! Hell - dunkel -hell - alles darf sein!
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