Gut das du wechselst! Ich habe das nicht geschafft, obwohl ich mich in der Onkologie total im Stich lassen gefühlt habe. Es ist ja ziemlicher Unsinn, den die dort erzählen.
Ich hatte ein Gespräch geführt und gedacht das es besser wird. na ja es wurde anders...
Ich habe es dann trotzdem geschafft die chemo durchzuziehen. Mit Hilfe des Forums meiner Bücher und anderen Menschen.
Bei uns wurde auch nicht gekühlt, der Arzt war der Meinung, dass es nichts bringt. Trotzdem hat er mir die Handschuhe raussuchen lassen. Allerdings gab es kein Gefrierfach und ich habe mir dann anders geholfen:
In der Apotheke gibt es blaue weiche Kühlpads in 2 Größen. Die kleinen kosten 90 Cent! Die großen haben eine Stoff Hülle und sind etwas teuer (3-4- Euro, weiß ich nicht mehr).
Ich habe mir 6 kleine und 2 große Kühlkissen gekauft.
Am Abend vor der Chemo habe ich alle ins Gefrierfach gelegt.
Dann eine Kühltasche besorgt, alles in Handtücher eingewickelt, damit es nicht taut auf der Fahrt ins Krankenhaus. Ich habe mein Gefrierfach auf 30 Grad minus runtergekühlt für den Tag.
Die Kühlpads einpacken war immer der letzte Akt, wenn der Taxifahrer schon anrollte, zusammen mit den gefrorenen Ananas und den Himbeeren, für die ich mir einen kleinen Thermosbehälter gekauft hatte.
Ich habe erst nach den Begleitmedis und dem Nacl angefangen zu kühlen.
Da die Handschuhe nicht so kalt waren wie sie sein sollten (-18 Grad) habe ich die kleinen Kühlpads dort hineingesteckt. Meine Hände steckten in weißen Handschuhen, die die Praxis hatte. Ich habe die Hände immer bewegt und bin auch mal aus den Handschuhen herausgeschlüpft, denn Erfrierungen soll man natürlich auch nicht bekommen.
Füßlinge gab es nicht. Aber ich hatte Baumwollsöckchen an, habe die Füße auf die Fußraste des Stuhles auf die großen Kühlpads in Baumwollhülle gestellt und diese über die Zehen auf die Füße geklappt. Ich hatte auch wattierte "Müffchen" für Gummistiefel, in die man die Kühlpads legen könnte, aber das fiel mir zu spät ein.
Ein Chemohersteller hat die Handschuhe irgendwann mal an die Praxen verteilt, dass heißt irgendwo müssten die welche haben...
Falls nicht helft Euch mit Topfhandschuhen oder dicken Winterhandschuhen (Fäustlingen). Die dämmen die Kühlakkus genug ab!
Viel Spass

Ich habe die 12 Paclis damit durchgezogen. Kein anderer sonst, in der zeit wo ich da war.
Es sorgte immer für Heiterkeit, weil ich mit den dicken Handschuhen und einem langen Eislöffel die Ananas und die Himbeeren geangelt habe und versucht habe die Früchte in meinen Mund zu bugsieren. So blieb mein Geschmackssinn einigermaßen erhalten. Ausserdem sind gefrorene kleingeschnittene frische Ananas verdampt lecker!
Den Händen geht es gut, den Füßen einigermaßen, da ich das erste mal dachte, ich könnte auf das Kühlen der Füße verzichten. Als ich dann Kribbeln in der ersten Woche gemerkt habe, habe ich auch angefangen die Füße zu kühlen.
Leider bin ich nicht auf die Idee gekommen, dass jemand das mal fotographiert. Schade eigentlich. Ansonsten habe ich ein paar Fotos aus der Chemozeit (von einem Stuhl mit Ausblick aufs Meer - wenigstens ein Lichtblick der Zeit)
Ich wurde immer wieder gefragt, was ich da mache. Die meisten Frauen dort waren anders als wir hier. Entweder sie kamen gar nicht auf die Idee sich zu informieren (der Arzt wird das schon wissen) oder sie wollten bewusst gar nichts wissen. Die meisten kannten nicht mal das Medikament, das sie bekamen. Ich glaube wir sind hier eher in der Minderheit und werden sicher nicht der Orden für die beliebtesten Patientinnen bekommen. Aber hoffentlich für die gesündeste Patientin.
Ich gehe nicht auf alle ein, lese aber schon, was Ihr hier alles durchmacht, erinnere mich gut und wünsche euch viel Durchhaltevermögen. Pacli wöchentlich ging total schnell vorbei. Ich wurde zwar später immer etwas schlapper, aber es gab keine Übelkeit.
LG
Resi
PS
die Kühlpads habe ich bei der Bestrahlung wieder gut brauchen können und wenn jemand bei mir gegen die niedrigen Türen rennt auch...