Darmkrebs- Hoffnung und Verzweiflung zugleich
Liebe Leute,
danke für die nette Zuwendung, danke Ilka für dein Angebot-du bist ganz lieb aber dass weiß ich ja schon seit Jahren durch sunny.
So, der Termin in Essen war einerseits demoraliesierend doch andererseits auch nicht ganz hoffnungslos. sunny soll eine Chemo bekommen, die sie bereits in Soest bekommen hat, die Campto. Die Ärztin in Essen sagte, dass sie die Chemo nicht abbricht, nur weil sie viele Nebenwirkungen hat (das war ja der Grund warum sie in Soest abgebrochen wurde), wenn sunny sich eben nur noch übergeben müsse,wäre das zwar ein Problem aber kein Grund, daher will sie es noch mal mit dieser Chemo versuchen. Die Frage OP ja oder nein wurde sofort mit einem Nein abgeschmettert-Grund-die vielen Metastasen und Tumore die sie hat, die weiterwachsen, wenn sie operiert wird....daher erst auf unbegrenzte Zeit Chemo...nur nochmal 70 km weiter als bis nach Soest-wir müssen also jede Woche 110,00 km pro Weg in Kauf nehmen, damit sunny eine Chemo kriegt, die sie auch in Soest bereits bekommen hat und wieder kriegen könnte. Die Ärztin in Essen möchte sunny aber nicht mehr aus ihren Händen geben, sie meint,dieses viele Herumversuchen in den letzten Monaten hätte ihr mehr geschadet als genützt und damit hat sie nunmal auch recht. Da diese Chemo nur einmal wöchentlich gegeben wird, ist es eine ambulante Chemo. Mehr Stress für sunny denn zu dem kommt noch, dass wir noch einen Liegendtransport durchbringen müssen bei der Krankenkasse, das kann bis zu 14 Tage dauer denn erst muss die Ärztin einen solchen Antrag dafür ausfüllen, wir müssen ihn zur Kasse schicken und die müssen es dann schrifltich bestätigen. Letzten Mittwoch hat meine Mutter, die ja in Köln wohnt, sunny gefahren, sie ist also erst die Strecke Köln-Hamm, dann Hamm-Essen, dann Essen-Hamm und dann zurück von Hamm nach Köln...über 500 km....gefahren, vielen Dank nochmal von uns allen Mama, du weißt wir hätten sonst nicht gewußt wie wir nach Essen kommen...so, dass sunny liegen kann und dein Auto war perfekt...mit der Matratze hinten...ein wahrer Liegendtransport...wir wären ohne dich nicht dort hingekommen...leider hat sunnys Mutter nur ein kleines Auto und die Schwester Angst vorm Autofahren die Mutter hätte zwar Zeit aber kein passendes Auto und die Schwester hat weder passendes Auto und wie oben schon gesagt, Angst vorm Fahren und keine Zeit(es kann dazu jeder denken was er will-ich denke mir auch meinen Teil,es geht nunmal um sunny Leben deshalb finde ich, man sollte in diesem Fall versuchen, unmögliches Möglich zu machen aus Liebe zu sunny aber es sind nunmal nicht alle Menschen so wie sunny,sie würde für jeden ALLES geben,dies soll keine Kritik sein, ich bin nur etwas enttäuscht und deshalb muß ich mir das hier von der Seele schreiben)....daher sind wir hier ziemlich aufgeschmissen..hoffen aber, wenn ich Druck mache, dass wir schnell den Liegendtransport genehmigt bekommen und nicht noch mehr unnütze Zeit vergeht. Was mir weh tut ist, dass ich weiß, dass sunny für jeden, den sie liebt, alles tun würde..das ihr dies Gefühl selbst aber nicht vergönnt ist. Sie hat zwar Unterstützung aber nur in der Form, die nicht unbequem wird....wenn ihr versteht was ich meine...wie auch immer...ich bin froh, das meine Mutter mit ihrem großem Auto gefahren ist und auch nächsten Dienstag nochmal fahren wird....leider muss sie aus Köln hierher kommen...weil hier eben niemand Ideen oder Lösungen hat, "kleine Autos, keine Zeit,wie soll das gehen,wer soll dich da hinbringen,und das jede Woche"...sowas hörte sunny hier und das hat sie nicht verdient...sie antwortete darauf nur, dass sie um ihr Leben kämpft und deshalb jeden Weg auf sich nimmt und das man das doch wohl verstehen soll....tja,verstanden wirds wohl...mehr aber auch nicht.-genug davon-das zieht mich selbst auch nur runter!
So, sunny hat sich bei der OP letzte Woche eine Nierenbeckenentzündung auf beiden Seiten zugezogen-was sehr schmerzt...das Krankenhaus hat nicht hygienisch genug gearbeitet...toll...auch das noch.....
In Essen sagte man uns noch, dass ihr keine Liege freigehalten wird denn O-TON:"die anderen Patienten wollen auch liegen"...das muss unbedingt noch mit der Ärztin besprochen werden das geht garnicht, schließlich will sunny nicht liegen, sie muss liegen....kann nicht sitzen..aber gut, das war eine Aussage einer unfähigen Krankenschwester....ich werde das trotzdem am Dienstag der Ärztin sagen...alles in allem stehen wir mit Skepsis und Hoffnung der ganzen Sache gegenüber....generell wurde sunny in Soest vom menschlichem her besser behandelt, ihr wurde ein Bett zur Verfügung gestellt und man war sehr aufmerksam...nur das bringt ja alles nicht, wenn die Therapien nicht mehr helfen....
In Essen ist alles gross, grösser, am Größten...viele Häuser, wie ein kleines Dorf...diese Uniklinik..und viel anonymer..dort sind so viele Patienten...der erste Eindruck kam doch einer Massenabfertigung gleich...nunja, aber, und das ist das Wichtigste...man gibt sie dort NOCH NICHT AUF....die Ärztin sagte, sie wird Alles tun, um zu helfen...sie weiß nicht, ob es noch gelingt..aber sie will es tun (das sagte man uns vor knapp einem Jahr in Soest auch....!)...und deshalb gehen wir nach Essen.
Sie sagte auch, für Studien sei es jetzt noch zu früh, erst, wenn die Campto auch nicht wirkt...dann wird sie Studien anleiern.
sunny selbst geht es schlecht...sie ist sehr traurig,weint nach wie vor viel.Sie hat große Schmerzen und hat wieder eine Hoffnung mehr begraben...die Hoffnung, operiert zu werden..sie versteht es nicht, weil man ihr hier im Krankenhaus, wo sie die Schienen gelegt bekommen hat sagte, dass eine OP möglcich wäre...das sagten die Chirurgen..tja, und die Onkologen sagen, nein, nicht möglich...was soll man nun glauben sagt sie...es ist chirurgisch bestimmt möglich wenn auch schwer denn neben der Gebärmutter ist nun auch die Blase angegriffen, müsste wohlmöglich auch entfernt werden!
Sie weiß aber auch, dass nur eine OP die Teufel aus ihren Körper herauskriegt...der Weg der hinter uns liegt ist nicht so lang wie der Weg der noch vor uns liegt und auch das macht uns und damit sunny ganz besonders fertig..wir sind nun im dritten Jahr des Kampfes und ich sehe von Tag zu Tag mehr, wie schlecht es meiner lieben sunny geht..sie kann nur noch mit Hilfe von einen in den anderen Raum wechseln, meist vom Schlafzimmer ins Wohnzimmer, dort ist auch die Couch ausgezogen, damit sie schnell wieder liegen kann.Alles ist Anstrengung, jedes Lächeln wirkt wie gequält..für uns versucht sie zu lächeln, täglich.
Sie ist so stark obgleich so schwach (körperlich), sie lacht und weint innerlich...im Verborgenen...da sie nichts mehr mit ihrem geliebten Sohn spielen kann, schaut sie eben mit ihm seine Lieblingsserien und lacht mit ihm....ich bewundere sie wie keinen anderen Menschen, sie überrascht mich täglich aufs Neue. Sunny, ich weiß das du das jetzt nicht liest aber vielleicht hast du ja bald die Kraft und kannst wieder an den PC...WIR SIND SO STOLZ AUF DICH,WIR LIEBEN DICH,BITTE BLEIB BEI UNS....WIR SIND NICHTS OHNE DICH....DU BIST UNSER LEBEN..UNSERE LUFT ZUM ATMEN-UNSER SONNENSCHEIN UND UNSER ENGEL AUF ERDEN.
Steffi
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