lungenkrebs
Hallo Silke,
es geht heute abend schon wieder besser; Freunde waren da und haben mich abgelenkt; mein Mann ist im Moment auf Dienstreise und ich kann im Moment nicht so gut allein sein! Ich mache mir nur manchmal ganz schön Vorwürfe... Vor Weihnachten letzten Jahres war es eigentlich ich, die darauf bestanden hat, dass meine Freundin zum Arzt geht, da sie eigentlich immer müde war; sonst hat ihr nichts gefehlt, kein Husten, kein Auswurf, kein Fieber, ein bisschen Gewichtsabnahme und Nachtschweiß, das haben wir auf Stress und die Wechseljahre geschoben...Dann waren die Blutwerte schlecht, aber das hat ja nicht so viel zu bedeuten, es kann ja auch eine ganz normale Entzündung sein, man denkt sich nicht viel dabei...Wir haben alle noch gewitzelt und ihr erzählt, dass ihr bestimmt Eisenpräparate fehlen und sie dann wieder wie der Wirbelwind in ihrem geliebten Garten herumwirbeln kann und wir sie endlich nicht wieder spätestens um 23 Uhr ins Bett legen müssen. Am 07. Mai kam sie endlich ins Krankenhaus und am 09. Mai, ein Feiertag, bekam sie den Befund, dass sie einen großen Lungentumor hat. Ich weiß noch, dass sie mit mir geschimpft hat, dass sie als "gesunder Mensch" ins Krankenhaus geht und was das eigentlich soll. Ab dem 09.Mai wurde ihr eigentlich ständig nur weh getan, Lungenpunktion, die fehlgeschlagene vierstündige Op. in Wiesbaden usw., Schmerzen und Leid; jetzt nimmt sie Morphium und ist ziemlich am Ende. Hätten wir als Freundinnen nichts gesagt und nicht mit ihr geschimpft, dass sie unbedingt zum Arzt muss, würde sie vielleicht heute immer noch normal rumlaufen und wäre einfach nur manchmal müde!Egal, wie es gelaufen wäre, es wäre nur alles falsch gewesen, aber sie hätte nicht gewusst, was mit ihr los gewesen wäre; vielleicht wäre sie einfach nur irgendwann umgekippt und alles wäre vorbei gewesen;
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