lungenkrebs
Hallo ihr da draußen,
habe mich schon länger nicht schriftlich geäußert aber mit Interesse natürlich alle Berichte gelesen. Assi, ich finde es schon toll wie du alle "Neuankömmlinge" Trost und Zuversicht und vor allem Informationen spendest. Ich wußte das mit dem TNM - Code nämlich bis jetzt noch nicht. In keinem Arztbrief meines Vaters war ein solcher code vermerkt. Wahrscheinlich war es auch nicht mehr nötig. Kopfbestrahlungen wollten sie ja bei meinem Vater auch nach der Chemo zur Vorsicht machen. Wurde aber nicht mehr darüber gesprochen, da ca.4 Wochen nach der Chemo mit den Bestrahlungen angefangen wurde, aber nur die Lunge. Danach sollte prophylaktisch der Kopf dran kommen. Aber mein Vater muß ja in der Zwischenzeit (nach der Chemo) Hirnmetastasen in einer Schnelligkeit entwickelt haben. Er hatte ja auch zuhause einen Krampfanfall von jetzt auf gleich. Er ist einfach umgefallen, war aber nicht bewußtlos. Wurde dann ins hiesige Krankenhaus gebracht wo sie bei vielen Untersuchungen auch die metastasierende Leber entdeckten, obwohl im März dort noch nichts zu sehen war. Es war ein Lymphknoten von Anfang an im Abdomen, aber dem haben die Ärzte die ganze Zeit nie eine Bedeutung zugemessen. Jetzt im nachhinein, ich grüble ja immer noch, denke ich mir, warum haben sie nicht gleichzeitig eine chemo und Bestrahlung gemacht. Die erste Chemo hat mein Vater mit links weggesteckt, er hat zugenommen usw., habt ihr ja alle schon gelesen. Trotzdem zerbreche ich mir den Kopf ob wir nichts versäumt haben. Gestern vor 2 Monaten ist mein Vater getorben. Es kommt mir vor als wäre es gestern gewesen. Komisch und damals als er gestorben ist, ist es mir nach 2 Tagen vorgekommen wie 2 Monate so ewig lang. Ich muß zugeben, ich bin noch nicht besonders gut drüberhinweg. Ich denke noch so oft an meinen Vater, sehe ihn vor mir und möchte ihn reden hören und umarmen. Aber es geht ja nicht, er ist so weit weg. Ach, jetzt muß ich schon wieder weinen <schluchz>, ich bin schon noch verzweifelt, genauso wie meine Mutter. Sie räumt jetzt z.Zt. daheim die Hobbywerkstatt meines Vaters aus. Er hat ja soviel aufgehoben und gesammelt. Aber bei jedem Gegenstand bricht sie in Tränen aus, weil er es ja in den Händen hatte bzw. noch zu etwas gebrauchen wollte. Ach ihr alle alten Hasen und neue Gesichter wie Beate oder Claudia, es ist nicht einfach einen Menschen an diese heimtückische Krankheit zu verlieren. Man meint man schafft es , aber am Ende ist man der Looser, wenn nicht op. werden kann. Ich habe alles vor meinem inneren Auge, die letzten Wochen, als er nix essen wollte und alles heimlich ausgespuckt hat, die Müdigkeit, das leichte Verwirrtsein und das
schlimmste---- der T o d. Ich bin froh das ich dabei war, aber ich habe es immer noch nicht verdaut dem eigenen Vater beim Sterben
zu beleiten.
Ich wünsche euch allen viel viel Kraft für euch selber und euren armen Angehörigen. Hoffen kann man zusammen, kämpfen muß der Patient allein, falls er verliert sind alle
gemeinsam betroffen.
Viele traurige Grüße, Petra
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