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Alt 13.11.2004, 22:42
Gast
 
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Standard Brustkrebs und kleine Kinder

Liebe Anne
Gute Idee wegen der Kontrolle vom Herzen. Sollte alle machen die EC/AC-Chemos gemacht haben und dann erst noch bestrahlen mussten. Waren denn Deine Tumormarker jemals erhöht? Meine waren immer ganz tief, auch noch mit Tumor.
Meine ersten Bestrahlungen waren soweit gut. Die Organisation und das ganze Handling im Radio-Onkologischen Bereich unseres Spitals lässt sehr zu wünschen übrig. Ich musste mich sehr nerven und sehne mich nach der Senologie. Als hätte ich Nerven zu verschenken. Leider fühle ich mich nicht gut aufgehoben, was ich echt tragisch finde nach 9 Monaten Spital rein und raus. Jetzt noch so ein bitteres Ende... Die lieben Angestellten sind nicht in der Lage, mir eine Woche zum Voraus Termine zu geben, sonder immer nur am einen Tag für den nächsten. Kein Problem mit einem kleinen Kind... hab ja ein Kindermädchen???!!! Nein, ich schau halt einfach, dass ich die Zeit ausnutzen kann, in der sie im Kindergarten ist. Echt Stress. Die meinten dann, dass ich das so nicht verlangen könne, worauf ich sagte, dass ich dann die Bestrahlung abbrechen würde. Ich hab geschafft, dass sie relativ unbeschadet 9 Monate überstanden hat voller OPs, Chemos, etc., da werd ich sie mir nicht noch die letzten Wochen verheizen lassen mit Rumgeschupse in alle Richtungen. Das hat dann gewirkt, aber ich hab nach diesem Gemotze zuerst mal eine Runde geweint. Ja, ich kann schon kämpfen, aber ich würde das so gerne nicht mehr müssen...
Danach ist mir am gleichen Abend der ersten Bestrahlung die Naht an der amputierten Brust aufgefallen. Kleines Loch, aber richtig tief. Hat innen drin etwas nicht so hingehauen. ich bin fast umgefallen und schrie nur noch nach meinem Mann. Der wurde auch erst mal gleich bleich um die Nase. Ist nur ca. 4mm gross, aber so schockierend. Habe überhaupt keine Schmerzen, weil keine Nerven mehr, was gerade noch einmal schockierend ist. Loch ohne Schmerz!?! Danach lag ich im Bett und hatte das erste Mal das Gefühl, dass ich durchdrehe, dass es zuviel wird, dass meine Kraft am Ende ist... Schrecklich. Mittlerweilen wurde ich verarztet und hab einen dickeren Verband als nach der OP und muss nun einfach hoffen, dass das Loch sich von innen her schliesst. Der Schock ist etwas abgeklungen, irgendwie schafft der Verband Distanz. Die Bestrahlung wird zumindest momentan fortgesetzt. Mein Ziel, an Weihnachten fertig zu werden, besteht also noch. Ich muss jetzt ganz vorsichtig mit mir sein. Mein Mass ist einfach voll bis oben hin. Zum Glück wohne ich in der gleichen Stadt wie das Spital ist, so bleibt mir ein langer Anfahrtsweg erspart.
Schick Dir ganz liebe Grüsse und wünsch Dir eine gute Woche!!
Barbara
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