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Alt 25.11.2004, 21:10
Gast
 
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Standard Rippenfellkrebs

:-( Ich hatte einen langen Beitrag geschrieben, nun ist er leider nicht mehr da, ist abhanden gekommen und seid nicht böse, aber ich hab nicht die Kraft das alles noch einmal zu schreiben... also werde ich nur kurz zwei Dinge ein zweites Mal schreiben

Bianca, T'Schuldigung, ich hatte Deine Frage nicht beantwortet: Ja es ist Rippenfellkrebs, ein großer Tumor an der Lunge und die Leber ist nun auch stark angegriffen, der Krebs hat also gestreut. Alles war mehr als merkwürdig, alles aussagen, alle Untersuchungen in den zwei Jahren, da fehlt mir das Verständnis. Immer wieder Ultraschall, CT und Blutbilder regelmäßig, dennoch konnte nichts unternommen werden, weil sie die Streuung in der Leber erst jetzt bemerkten, nun, da eine OP nicht mehr möglich ist und auch kaum eine chemo mehr Sinn machen wird. Ich denk wenn eine chemo Sinn machen würde, dann hätten die Ärzte damit nicht nun schon zwei Wochen gewartet. Noch immer gibt es keinen Termin, also scheint es nicht eilig. Seine erste chemo haben sie sofort begonnen, da war auch egal, dass das an Weihnachten 2002 war ...

zum Thema Angst und sterben, ist jetzt schwer in ein paar Sätzen zu erklären, ich hatt viel dazu geschrieben, damit es verstanden werden kann, weil ich doch zu anderem Denken anregen wollte. Ich hoffe ihr versteht nun auch so, was ich sagen möchte damit...

Julia schrieb sie hat angst und sie will ihn nicht verlieren und ich kenne dieses Gefühl, wie wir alle hier, ABER ich möchte anregen nachzudenken. Ist Trauer nicht oft Selbstmitleid ... weil wir hier weiterleben müssen ohne denjenigen ? Das klingt hart und die Reaktion hängt vom Glauben ab an ein "Danach". Ich bin kein gläubiger Mensch, glaube auch nicht an ein Leben nach dem Tode, jedenfalls war das bis vor ein paar Tagen so ... jetzt denke ich erneut nach darüber ... aber das soll hier nicht Thema sein. Bei deiser Erkrankung beginnt die Trauerarbeit schon vor dem Tod, es scheint irgendwann unausweichlich und man wird gezwungen darüber nachzudenken. Das geht dem Kranken selbst nicht anders, er verliert uns alle, muss sich auf seinen Tod vorbereiten und hat bestimmt mehr Angst als wir, die Angst geht vielleicht, wenn die Schmerzen irgendwann das Gefühl von Erlösung durch den Tod wachsen lassen. Die angst ist anders, WIR haben Angst denjenigen zu verlieren, derjenige hat Angst vor dem sterben...

So ist das jetzt schon Trauerarbeit, wir versuchen uns vertraut zu machen mit dem was kommen wird und genau das versucht der Erkrankte auch, nur endet seine Angst wenn er stirbt und unsere Angst setzt mit diesem Punkt erst richtig ein... was dann denkt man dann wahrscheinlich. Aber ich denke jetzt und hier sollte der Erkrankte die Hilfe bekommen diesen Schritt dann gehen zu können, wenn es soweit ist, nicht jetzt schon unsere Angst spüren davor, habt Mitleid, dass sie nicht leben dürfen, habt angst um sie, wegen dem was sie ertragen müssen jetzt und hier. Versteht mich nicht falsch, aber der Krnake hat den schweren Weg bis zum Tod, jedenfalls bei dieser Diagnose und er hat mehr Grund Angst zu haben, traurig zu sein, nehmt Euch nicht so wichtig will ich sagen damit und vielleicht gibt es Euch halt zu wissen, dass es ihnen danach besser gehen wird. Was danach kommt, nach dem Tod ? Ich weiss es nicht, aber der Gedanke sie finden Erlösung und eine andere Art des Seins gibt mir Kraft sie bis dahin zu begleiten. Also habt keine Angst davor was dann kommt, versucht jetzt zu leben und zu geben was in eurer Macht steht. Lernt loslassen, weil das sterben schon begonnen hat, nur der Tod wird es beenden und das ist in diesem Falle oft ein langer schmerzlicher Weg. Bei einem Unfalltod ist das anders, es kommt plötzlich und sofort beginnt die Trauer, hier ist noch Zeit zu reden, aber leider auch Zeit zum nachdenken über den bevorstehenden Verlust, aber bitte versucht Euch zu versetzen in den Erkrankten, seine angst, sein Schicksal, dann habt ihr vielleicht eine andere Sicht zu Eurer eigenen Angst und zur eigenen Trauer. Ist sooo schwer zu erklären was ich meine damit ... tut mir leis, dass ich das alles nicht noch einmal so verständlich hier aufschreiben konnte ...

zum abschluss noch ein Gedicht, das ich hier schon vor zwei Jahren gepostet hatte. Das möchte ich wiederholen ...
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