Hallo Beate,
ohje, das hört sich nicht gerade nach einem tollen Wochenende an. Irgendwie hat Dein Mann ja recht, dass er meint, dass die eigene Familie sich kümmern sollte und die Augen mal öffnen sollte, aber ich glaube, jeder (Patient, Angehörige, Freunde)geht mit dieser Krankheit anders um und hat so seine Probleme oder Ängste, sich dem Thema zu stellen. Ich kann Dir nur sagen, dass Du hyper wichtig bist für Deine Freundin und sie Dich braucht, auch wenn sie Dich mal anlügen sollte oder Dir etwas verheimlicht. Sie wird aber eher mit Dir reden können als mit ihrer Familie, wahrscheinlich hat sie auch Angst, ihrer Familie zu zeigen, wie schlecht es um sie steht. Eins weiß ich aber sicher: Wenn diese Familie nicht bald die Augen auf macht, werden sie mit dem Verlust mit Sicherheit nicht klar kommen und sich gegenseitig Vorwürfe machen. Vielleicht wollte das Dir Dein Mann klar machen, hat dabei aber die falschen Worte benutzt, vielleicht liebt er Dich aber auch so dolle und hat Angst, dass Du an dieser Sache zugrunde gehst, wenn .... . Mein Mann kann auch nicht mit mir über Paps Krankheit sprechen, er hört zwar in einem gewissen Rahmen zu, aber der ist nur von kurzer Dauer. Daher bin ich ja auch so froh, dass ich hier so toll aufgenommen wurde und hier mich alle verstehen. Es war gut, dass Du Dich auch hier gemeldet hast, man lernt hierdurch, anders und besser mit dem Thema umzugehen und wird verstanden.

Und was diesen Prof. angeht, ich habe über eine ander Schweizer Klinik auch schon solche Dinge gelesen und würde so etwas nur mit Vorsicht genießen. Beten mag ja helfen und auch gut für die Seele sein, aber es gibt bestimmt auch einen Pfarrer in Eurer Gemeinde, der da besser für geeignet ist als so ein Typ, der auch ständig nervt und nicht akzeptiert, dass er einen in Ruhe lassen soll!

Hilf Deiner Freundin weiterhin, sie braucht Dich, aber bitte vergesse nicht Deinen Mann, denn der liebt Dich und hat Angst um Dich.
Alles Liebe und Kopf hoch
Silke