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Alt 06.12.2004, 11:25
Gast
 
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Standard Brustverkleinerung oder -Amputation ?!?

Hallo Lydia,

heute um 13 Uhr habe ich meinen Termin in der Frauenklinik. Ich muss die Ärzte überzeugen, dass die linke Brust auch amputiert werden muss. Bei der Amputation rechts wollte der Chirurg nicht mitziehen, nachdem ich monatelang jedem Weißkittel auf meinem Weg diesen Entschluss erklärt hatte.

Ich habe drei Möglichkeiten:
1. Die Brust bleibt dran und ich lasse mich überwachen um dann die ggf. Negativ-Ergebnisse massiv anzuzweifeln (monatelang hatte ich die Bewertung "definitiv kein Tumor nachweisbar" gehört, mich auf Mastitis behandeln lassen, um dann letztlich eine hochentzündliche Brust biopsieren zu lassen und siehe da: Huuuuch! Doch ein äußerst agressiver fortgeschrittener Tumor - Chemo, Ablatio, Lmphknoten weg, Bestrahlungsserie, ewiglang außer Betrieb sein, soziales Abseits, Lymphödem im Arm und und und......)
2. Ich warte einfach ab, verdränge diese Zweifel bis ich wieder einen Knoten ertaste und riskiere die selbe komlplette Prodedur.
3. Ich wähle das für mich kleinste Übel und lasse diese Brust jetzt abnehmen, ohne diese ganzen o.g. "Nebenschauplätze" (mir ist klar, Krebs kann sich trotzdem noch entickeln - irgendwo, aber die Wahrscheinlichkeit an dieser gefürchteten Stelle ist faktisch sehr viel kleiner) Die OP als solche ängstigt mich nicht.

Das Empfinden, damit die größtmögliche Sicherheit zu erreichen, wiegt am schwersten. Aber muss ich nun so sehr glücklich darüber sein, dass ich noch lebe und darf mich angesichts solcher elemntarer Fragen nicht mehr um Schönheit und ein harmonisches Äußeres scheren?

In einem Zeitalter, wo gesunde Frauen locker Ärzte finden, die Ihnen gesunde, süße, kleine Brüste auf Ballongröße ausstopfen, die Ihnen Lippen wie Gummireifen aufspritzen und ihnen mehr Lebkuchen durch Fettabsaugen ermöglichen, will ich mich nicht länger einem (männlichen) Arzt gegenüber rechtfertigen und mich als psychisch überängstlich und neurotisch betrachten lassen.

Ich werde mir die linke Brust abnehmen lassen, nie mehr BH tragen und trotzdem joggen, schwimmen. Vermutlich werde ich mich wohl nie wieder richtig fraulich-schön, aber immerhin doch "harmonisch-symmetrisch" fühlen.

Das hammerharte Verlusterlebnis liegt mit der Entfernung des rechten "Zwillings" bereits hinter mir.

Ich wünsche dir die Kraft, ebenfalls zu einem Entschluss zu kommen, hinter dem du wirklich eindeutig stehen kannst.

Alles Liebe - Gerda
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