Brustkrebs und kleine Kinder
Liebe Tomine,
ich habe auch Deine anderen Beiträge gelesen und es tut mir leid, daß es Dir nach der dritten Chemo so schlecht gegangen ist. Du kannst nur hoffen, daß Du die nächste wieder besser verträgst! Ich konnte mich während der Chemo nicht um meine Kinder kümmern, ich war oft so fertig und auch unruhig. Da mein Vater die ersten beiden Wochen nach der Chemo (hatte insgesamt 8) jeweils bei uns gewohnt hat, waren die Kinder schon bei uns in der Wohnung. Ich habe aber ausserhalb eigentlich gar nichts mit ihnen unternommen, konnte ich nicht. Zu Hause habe ich dann schon versucht, mit ihnen zu spielen, aber das hat mich sehr angestrengt. Mit meiner Tochter, die war ja erst 1,5 Jahre habe ich sehr viele Bilderbücher angeschaut. In der jeweils dritten Chemowoche waren die Kinder meistens den Tag über bei der Oma. Da hatte ich schon immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich mich nicht um sie kümmern konnte. Ich habe aber diese freien Tage auch für mich gebraucht. Oft habe ich traurige Musik gehört und viel geweint. Es ist eben schon eine sehr schwere Zeit. Aber diese Ruhe braucht man schon. Mir geht es heute noch so, daß ich den Kinderlärm nicht so gut ertragen kann, weil ich es einfach anstrengend finde. Ich bin auch nicht mehr so belastbar, volle Power gibt es im Moment nicht. Meine Tochter wird im Februar 3 Jahre und hat diese ganze Zeit sehr gut überstanden. Sie ist ein ausgesprochen fröhliches und ausgeglichenes Kind und war auch immer ein richtiges Mama-Kind. Du solltest Dir wirklich nicht so viele Vorwürfe machen, daß Du mit Deinem Sohn nicht so viel unternehmen kannst. Du hast doch Unterstützung und Betreuung für ihn von Deiner Familie und das ist sehr gut!
Ich wünsche Dir, daß es dir bald besser geht!
Viele liebe Grüße sendet Dir Anne
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